Guten Morgen!
Versuche doch mal die von Hope vollkommen korrekt zitierten Worte
näher zu beleuchten.
Was steckt genau hinter dem Satz? OK. da ist auf jeden Fall zunächst mal die Erfahrung. Die war wohl nicht so prickelnd. Doch wer sagt denn, dass Du in gleichen Situationen auch immer gleich (re-)agieren musst?
Dann schwingt durchaus ein Hauch von Perfektionismus in Deinen Worten. Casy würde da wohl sagen: Perfektionismus ist der Vergleich zum eigenen Nachteil! (aus ihrem Podcast) Moral hingegen ist der Vergleich zum eigenen Vorteil! - Irgendwie hat das doch wieder etwas von Pespektivwechsel - nicht wahr? Wie kannst Du den Satz also für Dich zu einer Frage der Moral umformulieren?
Oder ist es die selbsterfüllende Prophezeihung? Die mehr oder weniger intuitive Planung zum nächsten Spiel? Da kannst Du Dich ja in ruhigen Momenten vorbereiten ... drüber schreiben ... Schutzmechanismen einrichten ... etc.
Oder schwingt da bereits die Angst vor dem Alleinsein mit sich selbst durch? Die berüchtigte "Langeweile"? Wieso ist die eigentlich so schrecklich? In meinen Augen sind wir hier in unserer Gesellschaft viel zu hektisch. Wir sind viel zu leistungsorientiert. Da muss alles immer schnell schnell gehen.
Ich war aber auch schon in anderen Ländern, wo die Menschen einfach die Ruhe weg haben.
Achje, da fällt mir eine Anekdote aus Ägypten ein ...
Wir hatten schon eine Woche auf dem Nil hinter uns und waren gerade in Hurghada am roten Meer in unserem Hotel angekommen. Meine Mutter hatte bereits die Lauferitis und auch bei meiner Schwester, meinem Vater und mir fing es langsam aber sicher an. Dabei hatten wir gedacht aufgepasst zu haben. Keine Eiswürfel ... kein Salat ...
Vor dem Abendessen wurde das Wasser in den Zimmern abgestellt, da Meerwasser aufs Dach gepumpt wurde. Dort wurde es dann von der Sonne erwärmt und konnte dann dürs Duschen, Waschen und ... die Toilettenspülung benutzt werden. Nun, was macht man, wenn der Klo bereits benutzt wurde und das nächste flüssige Geschäft schon in den Startlöchern steht? Ab zur Rezeption und darum bitten, dass man irgendwo her ein paar Eimer mit Wasser bekommt.
Die Jungs dort hörten mir zu, lächelten und gingen in aller Seelenruhe ihrer Beschäftigung nach - oder auch nicht. Doch von der Rezeption weg bewegte sich keiner und es wurde auch sonst kein Angestellter informiert. Bauchgrummelnd stand ich da und wäre bald aus zweierlei Gründen explodiert. Geändert hatte es nichts ...
Wir gingen also erst einmal zu abend essen und als wir dann wieder auf unsere Zimmer kamen, da hatten wir auch wieder Wasser. Meine Eltern hatten etwas mehr, denn als das Wasser abgestellt war, hatte mein Vater die Spülung betätigt und diese hatte sich dabei verklemmt. Das Zimmer stand knöcheltief unter Wasser ... Toilettenwasser aus einer vollen Schüssel ...
Langeweile sind wir einfach nicht mehr gewohnt. Nichts tun bewirkt eine verstärkte Wahrnehmung nicht nur des eigenen Körpers, sondern auch der eigenen Gedanken. Das ist eine vollkommen normale Situation in der Natur. Bei Tieren sehe ich häufig, dass sie derart im Jetzt leben und dieses einfach nur genießen. Wieso können wir das nicht auch?
Nun, wir können es auch ... es braucht aber etwas Übung. Dir bietet Deine Erkrankung also nun die Chance genau dies zu tun.