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Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse

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SuchtkrankerMensch

Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #180 am: 07 Juni 2023, 22:46:59 »
Was bin ich froh das ich nicht Ursprung dieses "wortgefechtes" bin *puh

Ich bin auch über die adresse gestolpert, da mich die adresse allerdings wenig intressiert hat sondern der artikel hab ich wohl nicht weit genug gedacht und alles beleuchtet wie was wo, ich bitte das fürs zitieren zu entschuldigen; Der Artikel IST gut, ich habe diesen allerdings auch woanders gelesen, leider weiß ich nicht mehr wo.

Was ich wiederum intressant finde ist, wie schnell hier die "stimmung" schon wieder gekippt ist und das auch hier und da erwähnt wird ob nun das Adhs als entschuldigung verstanden werden soll oder kann, was aus meiner Sicht völliger Quatsch ist, es ist bewiesen (und ich suche jetzt nicht zig Studien mit quellnachweis raus, wers wissen will kann recherchieren) das adhs und sucht sehr eng miteinander "verbunden" sind und auch wenn mich das traden so absolut null tangiert habe ich in jungen jahren mit den gedanken gespielt so was zu lernen, börsenmakler oder so, einfach aus der Faszination der "zahlenspiele" heraus.

Was ich für das miteinander sehr schade finde, warum wird nicht sachlich (oder auch mal emotional, letzenendes sind wir alle Menschen)  HIER kommuniziert und "gemeckert" bzw beschwert, und im Endeffekt Olaf als einziger Moderator, - aus meiner sicht- als "Buhmann" und auch Angriffspunkt hingestellt bei dem sich letzendlich viele beschweren und er ist der "doofe" der wiedermal "vorgeschoben" wird; auch das ist NICHT FAIR in meinen Augen,...

Ich habe lange zeit gebraucht um zu verstehen was für einige/viele Menschen "scham und so kram" bedeutet; ist es so schwer einfach mal zu schreiben "Ich finde es nicht Ok das du xy so viel übers traden schreibst" ?
Wenn das so IST, dann ist es doch vollkommen ok aber wie man soll man das verstehen geschweige denn wissen wenn es keiner sagt und sich anonym über dritte beschwert wird ?

was mir auch auffällt ist dieses unwahrscheinlich große Mißtrauen was hier grundsätzlich besteht, ist man von der "gegenseite", ist man von nem oc, ist man nen schönreder will man werbung machen, wahnsinn...

Und mal ganz im ernst, Nein ich bin nicht der Treadersteller und schreibe mit mir selbst ^^

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Offline digger

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Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #181 am: 07 Juni 2023, 22:54:31 »
Könntest Du darüber schreiben, was Dich genau stört statt über Erdbeertörtchen?

Ich versuche, ehrlich und direkt das wiederzugeben, was in mir vorgeht.

darf ich mal vermittelnd eingreifen?

Erdbeertörtchen sind wohl Symbole auf einem bestimmten Dattelautomaten .......

Wir sind aber alle Spieler die Probleme mit ihrem Tun haben !!!!!!!!
… Freedom's just another word for nothin' left to lose ....

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SuchtkrankerMensch

Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #182 am: 07 Juni 2023, 22:57:22 »
Wir sind aber alle Spieler die Probleme mit ihrem Tun haben !!!!!!!!

DANKE ! endlich mal ein kurzes prägnantes Statement was so VIEL aussagt, und JA, auch ich ziehe mir diesen schuh an, denn er PASST nunmal...

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Offline digger

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Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #183 am: 07 Juni 2023, 23:13:05 »
ich möchte gerne noch etwas zu dem Thema "ADHS und Sucht" sagen:

nach meiner Recherche geht die Studie in die Richtung "es könnte sein" bzw. "es gibt wahrscheinlich einen Zusammenhang". Der gleiche Artikel taucht auch auf einer ähnlichen Seite auf. die Autorin ist inzwischen im marketing eines Wettanbieterverbandes.

ich habe die ganze Zeit gewartet, ob Illona oder Olli was dazu sagen wollten - haben sie doch Kontakte zur Uni Bremen (Herr Meyer), der sich schon vor längerer Zeit der Erforschung von Spielsucht verschrieben hat. Da wär vielleicht was Fundiertes zu erfahren.

ich finde es auch sehr spannend ob da was dran ist - wären wir Spieler doch dann allesamt ADHSler
… Freedom's just another word for nothin' left to lose ....

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Offline Rubbel

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Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #184 am: 07 Juni 2023, 23:15:59 »
Menno, ich hab jetzt so einen langen Text als Antwort auf meine 'Erdbeertörtchen' geschrieben - weg ist er. So'n Mist.

Kurz-Zusammenfassung: Ich störe mich an der Attitüde. Am Mitteilen von der Belesenheit und dem puren Durchblick über Trading. Und dass ADHS im Zweifel, also bei Rückfragen, Zweifeln, Nachfragen nach Suchtverhalten als 'Joker!' zur Entschuldigung dient. (Obwohl es ja eigentlich nicht so sehr ausgeprägt ist - an anderer Stelle zu lesen). Mich stört die Verbreitung von 'How to trade the right way' in dieses Forum hinein. Mich stört die Vorstellung, dass andere Teilnehmende hier getriggert werden könnten, ja, sogar den großen Zampano in Dir vermuten könnten. Und dass Du meinst, Du bräuchtest das Zocken, weil alles um Dich rum fade ist und Dir gar nix andres übrigbleibt, ... und noch mehr... aber alles was ich im langen Text geschrieben habe, will ich nicht mehr erinnern. Ist für Dich und für mich sicher besser.
Jedenfalls möchte ich mal wissen: Willst Du Hilfe? Oder Tipps für's Trading? Oder 'Bewunderung'? pfff - keine Ahnung.
So, das soll's dann auch gewesen sein.

VG, R
« Letzte Änderung: 07 Juni 2023, 23:36:28 von Rubbel »
--Meist ist Geist geil--

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SuchtkrankerMensch

Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #185 am: 07 Juni 2023, 23:31:08 »
nach meiner Recherche geht die Studie in die Richtung "es könnte sein" bzw. "es gibt wahrscheinlich einen Zusammenhang". Der gleiche Artikel taucht auch auf einer ähnlichen Seite auf. die Autorin ist inzwischen im marketing eines Wettanbieterverbandes.

Also davon sprech ich mich 100% ab was da nun die intension hinter ist, mir geht es ausschliesslich um den Artikel an sich...

Zitat:
An der Fachklinik kamillushaus, essen, wird ADHS als Rückfallprophylaxe behandelt. Unbehandeltes ADHS gilt als hohes Risiko für Substanzgebrauch
Zitat Ende

Das hab ich jetzt mal auf die schnelle gefunden, wenn doch es hier um Substanzmittelmißbrauch geht ist es letzendlich der gleiche Schuh Sucht...

Davon ab Digger, auch wenn du es "lustig" und für mein "empfinden" nicht nett geschrieben hast, du glaubst gar nicht wie groß die Dunkelziffer unbehandelter Adhsler ist. Es gibt auch viele die damit glücklich und zufrieden bis ans lebensende leben

Was die Thematik der Psychischen erkrankungen und Begleiterscheinungen Neurologisch betrachtet betrifft, so sagt selbst mein Neurologe steckt die Medizin immer noch in den Kinderschuhen,...
Bevor es wieder heisst ich reiße alles an mich und will mich in den Mittelpunkt stellen mache ich mal Feierabend für heute

Gute nacht @all

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Offline Olli

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Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #186 am: 08 Juni 2023, 09:53:11 »
Zitat
ich habe die ganze Zeit gewartet, ob Illona oder Olli was dazu sagen wollten - haben sie doch Kontakte zur Uni Bremen (Herr Meyer), der sich schon vor längerer Zeit der Erforschung von Spielsucht verschrieben hat. Da wär vielleicht was Fundiertes zu erfahren.

Guten Morgen!

Wenn, dann könnte vielleicht Ilona etwas dazu sagen, wenn ja, wird sie sich schon melden.
Ihr könnt ja mal Tobias Hayer ansprechen, der hier, wenn ich mich recht entsinne, auch angemeldet ist.
Vielleicht wäre das ja mal ein Thema, über welches er im Sonntagscafe referieren möchte? Fragen kostet nix ...

Nachtrag: Ich finde die Stelle nicht mehr. wo es heißt, dass die Autorin mittlerweile für die GI arbeitet. Egal ... Aber genau das ist das Problem. Wir wissen nicht, was auf solchen Seiten von wem publiziert wird und von wem die Studie/der Artikel/was weiss ich ... letztlich finanziert wurde.
Sicherlich kann sich ein Leser, gerade, wenn er Betroffener ist, im Inhalt wiederfinden. Es wird jedoch häufig polarisiert und hey ... was bei Statistiken gilt, das gilt auch für Studien: Jede Statistik ist genau so gut, wie der, der sie schreibt!

« Letzte Änderung: 08 Juni 2023, 10:00:14 von Olli »
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #187 am: 08 Juni 2023, 14:57:22 »
Hallo Rubbel,

danke für die Erklärung.

Ich nehme mich weniger als ein konstantes Ich war sondern eher als eine Ansammlung verschiedener Anteile, von denen mal der eine aktiver ist und mal der andere. Seit zwei, mittlerweile fast drei Wochen ist mir klar, der der Spieler, der Zocker, der Süchtige ein Anteil ist, den ich bisher gewaltig unterschätzt habe. Der hat sich immer mehr in den Vordergrund gedrängt und schließlich für eine Weile komplett die Kontrolle übergenommen - und dabei riesigen Schaden angerichtet. Das hat mich aus der Bahn geworfen und mir deutlich gemacht, dass ich was verändern muss - nicht nur oberflächlich, sondern tiefer gehend. Dazu erhoffe ich mir hier Ideen und Impulse, eine stationäre Therapie zum Beispiel hätte ich nie in Erwägung gezogen. Jetzt betrachte ich das dank Eurer Kommentare zumindest als eine Möglichkeit.

Was ich gerade versuche ist, diesen Teil ins Licht zu zerren. Wie er tickt, was ihn triggert, was ihn treibt. Was ich entdecke versuche ich, so ehrlich ich kann aufzuschreiben. Die hier gegebene Anonymität hilft mir dabei. Ich verstehe tatsächlich, dass Dich die Attitüde stört. Aber die finde ich tatsächlich so in mir wieder und ich möchte die lieber beschreiben als so zu tun, als wäre ich anders. Sicherlich hat diese Attitüde mit der Suchtausübung zu tun und deshalb finde ich wichtig, auch die anzuschauen. Was ich mir von Euch wünsche - und bisher auch bekommen, vielen Dank dafür an dieser Stelle! - ist, einen Spiegel vorgehalten zu bekommen und auf blinde Flecken hingewiesen zu werden. So wie von Dir: Dass ein Teil von mir stolz auf das Erlebte ist... finde ich sehr bedenklich, aber ja dieser Teil ist da. Und genau damit sollte ich mich doch auseinandersetzen, oder?

Den Zusammengang mit ADHS sehe ich weniger in Kategorien von Entschuldigung oder Rechtfertigung. Ich sehe da einfach einen Zusammenhang, ADHS begünstigt bestimmte Verhaltensweisen - wie es andere Lebensumstände auch tun. Auch diese Zusammenhänge finde ich wichtig zu verstehen. Sehe auch keinen Grund, mich für die Vergangenheit zu rechtfertigen oder zu entschuldigen. Was passiert ist, ist (im Bezug aufs Trading: leider) passiert. Keinesfalls darf jedoch ADHS oder ein anderer Lebensumstand zukünftiges schädliches Verhalten rechtfertigen.

Ich stoppe mein Trading, Punkt. Nur ist bloß dadurch, dass die Suchtausübung nicht mehr möglich ist, die Suchtstruktur einfach weg. Und genau mit der setzte ich mich gerade auseinander.

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SuchtkrankerMensch

Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #188 am: 08 Juni 2023, 16:52:15 »

Es wird jedoch häufig polarisiert

aber ebend auch nicht immer Olli, ist es dann nicht eher in der "verantwortung" des Lesenden wie er damit umgeht ?

https://dr-armin-kaser.com/computerspiel-sucht/begleiterkrankungen/adhs/

https://gedankenwelt.de/der-zusammenhang-zwischen-adhs-und-videospielen/

Beides sehr gute Artikel wie ich finde die im endeffekt das "gleiche" aussagen bzw. weit besser sind als der gelöschte...

Ja es geht um gaming und Internet, keine frage nichtsdestotrotz geht es ums Dopamin wie "wahrscheinlich" bei allen süchten (ich denke alkohol is da raus ebendso wie drogen), da kann man auch den Fallschirmspringer nehmen der nie wieder damit aufhört weil er "geil auf den Kick" ist, was ebend bei Neurotypischen Menschen auch funktioniert, sie haben Ihren Kick -ausgleich- das hällt um ein Vielfaches länger an als bei Neurodiversen Menschen.

Hier findet ein Kick statt welcher aber ebend viel viel schneller "abgebaut" wird und demzufolge muss der nächste auch so schneller wieder her.

Oder ebend auch was ich gerne als "ruhe im Kopf" beschreibe, da sind wir von Emotionen und vergangenheiten noch weit entfernt und wenn man das ALLES dann in Betracht zieht, dann wird es wahrlich zum Supergau und für jemanden wie mich ist es dann um so schwerer einen "adäquaten" weg zu finden mit ALLEM "glücklich" klar zu kommen.

Um den Kreis nun zu schließen; das lese ICH zum Beispiel in den Kommentaren von aranyaka, weder eine beschönigung noch erklärung noch betreiber noch sonstirgendwas, geschweige denn übrigens den "willen" andere zu triggern oder zu reizen; ich lese -aus MEINER sicht- die kongnitive Faszination der sache an sich und meiner Meinung nach -und ebend meiner eigenen Erfahrung entsprechend die nicht aus lesen von studien oder büchern oder sonstwas herrührt-- sage ICH ebend, das kann man nur mit einer langfristigen Therapie durchbrechen da die Große arbeit darin besteht das Gehirn umzuprogramieren dahingehend "ersatz" zu finden - andere nennen es dann wieder Suchtverlagerung und auch das ist richtig "irgendwie".

Jemand der REGELMÄßIG jeden Monat einmal Falschirmspringen geht ist auch "süchtig" danach, nimm demjenigen mal einen Monat den Sprung weg - Ich möchte nicht wissen wie lange es wohl dauert bis derjenige "ausflippt"...

Wenn DANN auch noch die Thematik Emotionen oder Probleme im Umgang damit in Betracht gezogen wird -hm-,... oder besser- viele Verschiedene Problematiken aufeinander treffen wird es sehr schwierig diese differenziert aber ebend auch geminsam zu betrachten um an sein Ziel zu kommen welches in der regel spiel oder tradefrei sein sollte....

Ich bin weder Professor noch habe ich irgendwas studiert und ich vermag mich auch sehr Laienhaft ausdrücken, ich habe "dieses Suchtleben" über 35 Jahre gelebt, zzgl. wenn ich zu mir selbst ehrlich bin noch ca 10 Jahre obendrauf wo ich allerdings mit der aufarbeitung begonnen habe, RICHTIG automatenfrei ist es jetzt 1 jahr und n monat und n paar wochen ohne gaming. Ich gehe mal davon aus, das ich sehr gut "beurteilen" kann was diese ganze scheisse mit einem Kognitiv und emotional macht / machen kann zum "glück" habe ich nicht meinen GANZEN verstand verzockt....

Wieso, weshalb, warum ich das nun geschrieben habe, Keine Ahnung ich lasse es einfach fließen, das EINZIGE was ICH HOFFE, ist, das es DIR Anayaka ein stück weit weiterhilft - oder anderen....

Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #189 am: 09 Juni 2023, 15:26:37 »
Darf ich noch etwas in die Runde fragen? Habe jetzt auch so manches zu Glücksspiel außerhalb des Tradings gelesen. Und meist so Sachen wie: Das Spielen wird zum Mittelpunkt des Lebens, die Gedanken kreisen nur darum, man kann andere Dinge kaum noch wahrnehmen (geschweige denn genießen) usw  ist das dermaßen typisch?

Bei mir ist es irgendwie anders: Den großen Teil meiner Zeit denke ich gar nicht ans Trading. Aber es ist die ultimative Ablenkung. Wenn mich was nervt, belastet, langweilt - ich habe mir angewöhnt, in dieses Spiel zu flüchten  Aber jetzt, im Urlaub - Interesse nahe null. Schaue mal auf die Kurse so wie ich Nachrichten lese.

Treffe Maßnahmen zum Schutz meiner Konten und frage mich dabei immer wieder: "Warum mache ich das überhaupt? Ich käme doch nie auf die Idee, unverhältnismäßige Risiken einzugehen." Natürlich hat die Vergangenheit gelehrt, dass ich das doch immer wieder tue und deshalb sind diese Maßnahmen überaus wichtig. Aber weiter gesagt, das Suchtverhalten ist derzeit fast außerhalb meiner Realität.

Kennt Ihr das?

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SuchtkrankerMensch

Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #190 am: 09 Juni 2023, 15:33:27 »
Kennt Ihr das?

Klar, auch diese Phasen gibt es die bei jedem Unterschiedlich sind.

Wenn du das ganz spezifisch für DICH sehen möchtest setz dich hin, nimm dir ZEIT und schreibe dir auf in welchen Situationen du mit deiner klimperei anfängst, was genau los war, wie es dir ging und so sachen halt - demzufolge kannst du rückschlüsse ziehen was es bei dir auslöst und kannst dann evtl. was dagegen tun.

FAKT ist -und da wiederhole ich mich gerne- 100% kontrollieren wirst du es nie können daher die Therapie.... meine meinung,...

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SuchtkrankerMensch

Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #191 am: 09 Juni 2023, 15:37:12 »
Aber jetzt, im Urlaub - Interesse nahe null. Schaue mal auf die Kurse so wie ich Nachrichten lese.

Lies mal selbst was du schreibst,.... du bist im URLAUB und dennoch liest du es automatisiert... entzieh dich dem doch einfach mal komplett und schau ob du es hin bekommst, keine zeitung, kein handy, einfach URLAUB....

Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #192 am: 20 Juni 2023, 12:24:27 »
1.) Lösungsmöglichkeiten für Dein Problem wurden Dir von vielen in unterschiedlichen Ausprägungen angeboten (u.a. stationäre Therapie)
2.) der gesamte Thread ist in meinen Augen ein sehr wertvoller für alle die an der Börse aktiv werden wollen oder es sind
3.) einige Teilnehmer haben mehr oder weniger ihre Erfahrungen geschildert bzw. ihr Leid geklagt und sind dann zu digitalem Staub verkommen. DAS IST SEHR SCHADE! Bitte meldet euch mal wieder….

Also, ich bin nicht zu digitalem Staub verkommen, auch wenn es sich mit fortgeschrittenem Alter manchmal so anfühlt! :-)

Schließe mich digger an, es wäre schön auch von den anderen Betroffenen mal wieder etwas zu lesen!
Aye aye sir

Trading ist halt wirklich tückisch, weil in Deutschland Privatleute Zugang zu Instrumenten haben, die eigentlich für Profis sind. So kann man in sehr kurzer Zeit sehr viel Geld vernichten. Oft sind es Existenzen. Aber wir digger schreibt, das Ganze hat einen seriösen Touch was es noch tückischer macht.

Ach ja, noch was: Beim Schrieben der langen Beiträge ist mir klar geworden, das ich mir wirklich meine Termingeschätfsfähigkeit entziehen muss. Ohne das alles Mal aufzuschreiben hätte ich wohl nicht so konsequent gehandelt und mich darauf verlassen, dass der vergangene Schock so tief sitzt, dass ich meinen Blödsinn mehr mache. Da hat diesen Forum also definitiv als Katalysator gewirkt.

Ich hab mir deine Geschichte durchgelesen, vieles davon kommt mir sehr bekannt vor. Meine Historie lässt sich hier im Forum auch nachlesen, ich hab damals im Corona-Crash sechsstellig mit Eurostoxx- und/oder S&P Futures verloren. Ich weiß es gar nicht mehr so genau, auch will ich hier keinerlei Trigger setzen. Es waren definitiv Futures und Optionen, also Termingeschäfte. Die Instrumente die für Hans und Lisa da sind und nicht für Hänschen und Lieschen. Eurex-Zulassung hatte ich damals schon und ich hab erst im Nachhinein realisiert wie professionell mein Margin Call abgewickelt wurde. Ich hätte da noch mit anderen Summen haftbar gemacht werden können und würde vermutlich heute noch abstottern, der Broker war defintiv auf meiner Seite.

Aber ohne ins labern zu verfallen, wie ging die Geschichte weiter? Sprich wie ging meine Geschichte weiter? Ich konnte den Märkten aus beruflichen Gründen nie so wirklich den Rücken kehren, da ich damals als kleines Rädchen in der kalten nackten Zahlen-Hölle eines DAX-Konzerns das FX-Hedging mit verantwortet habe. Ich hatte dann mental einen ziemlichen Durchhänger, wollte mehr Zeit mit meinem Junior verbringen und hab Elternzeit genommen. Und dann nochmal verlängert. Und dann in einen Teilzeit-Job gewechselt. Und meine Haupteinkommensquelle heute ist ....trommelwirbel.... der Markt. Es wäre zwar vermutlich die meiste Zeit schöner an der frischen Luft irgendwas mit Garten- und Landschaftsbau (im Sommer ;-)) oder meinetwegen auch in einer Schreinerei zu erwirtschaften aber soviel Spaß es auch macht, das ist nicht mein Gebiet. Ich brauche auch nix großartig soziales machen, ich tu mir schwer Namen zu merken geschweige denn irgendwelche sonstigen Events die für die menschliche Interaktion so von Vorteil wären. Gott sei Dank habe ich meine bessere Hälfte dafür. Meine Welt sind die Zahlen, das wird sich in diesem Leben nicht mehr ändern. Mit denen kann ich umgehen, die merke ich mir, die sprechen mit mir. Schuster bleib' bei deinen Leisten, für Typen wie mich wurde Excel und Co erfunden. Und die Finanzmärkte passen da eben salopp gesagt wie Ar*** auf Eimer, das Puzzle dass sich jeden Tag verändert und an dem sich die Menschheit seit Jahrhunderten versucht. Egal ob damals bei den alten Fuggern mit Tafel und Kreide oder eben heute in Zeiten von Hochfrequenzhandel.

An der Frage wie man die Dämonen tief vergraben im Käfig halten kann ohne dass man sich existenziellen Gefahren aussetzt habe ich häufig gegrübelt. Es macht sicherlich einen Unterschied ob man aus purer Langeweile in irgendwelchen Charts rumdaddelt - oder eben den Immobilienkredit fürs eigene Dach überm Kopf, die Krankenversicherung für sich selbst und Sohnemann und so nebensächliche Dinge wie Versicherungen, das tägliche Essen aufm Tisch, Strom, Auto, Handy oder idealerweise auch die Altersvorsorge davon bestreiten muss. Aber für mich ist das wesentliche Entscheidungsmerkmal das Thema Emotion. Ich bin überzeugt dass die große Mehrheit daran scheitert.

Es darf nicht aufregend sein. Es darf keine Gier oder Angst hervorrufen. Man darf sich in keinerlei Kontroll-Illusion verlieren, niemand kann vorhersagen in welche Richtung sich Märkte kurzfristig bewegen. Ich kann es nicht, du kannst es nicht, das ganze Pack überbezahlte Personal das in den Handelsräumen von Goldman und Co sitzt kann es auch nicht. Trading ist so spannend wie jede andere Excel-Tabelle eben auch. Es ist ein Sachbearbeiter-Job, bei dem man sich eisern an Regeln zu halten hat. Und, auch das ist eine mitlerweile traurige Gewissheit für mich, es ist ein einsamer Job. Klar kann man sich in der FinTwit-Blase austauschen oder Trading-Buddies suchen, ich hab mittlerweile davon Abstand genommen weil es den eigenen Handel nicht gut tut. Weil man verleitet wird in eine Sache, die richtig gemacht strunzlangweilig ist, Spannung und Unterhaltung reinzubringen. Meinungen zu etablieren und Trends anzuzweifeln. Und dann wird der Chart zur Slotmaschine. Dann haste verloren, es ist dann nur noch eine Frage der Zeit aber das Schicksal ist wohl immer dasselbe.



Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #193 am: 29 Juni 2023, 12:39:51 »
Hallo in die Runde,

ich hatte mich vor etwa einem Jahr angemeldet und wollte mal berichten wie es mir zwischenzeitlich erging.

Meine damalige Vorstellungsbeiträge:
https://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php/topic,3427.msg50596.html#msg50596
https://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php/topic,3427.msg50602.html#msg50602

Ich hatte dann alle Verluste realisiert, waren am Ende etwa 30.000 EUR. Ein paar Wochen später stiegen die Aktien wieder stark an. Eine hochspekulative Aktie in der fast mein ganzes Geld steckte verdreifachte sich. Hätte ich es "laufen lassen", wäre es ein sechsstelliger Gewinn gewesen. Aber egal, hinterher ist man immer schlauer und die Verluste zu realisieren war zu dem Zeitpunkt die vernünftigste Entscheidung.

Ich habe nach einigen Monaten Abstinenz Ende letzten Jahres dann nochmal Aktien gekauft, ca. 20-25% meines Kapitals habe ich investiert. Dieses gesplittet über eine Handvoll sehr solider Unternehmen die es vermutlich noch in Jahrzehnten geben wird. Diese Aktien sind sehr gut gelaufen, die Verluste sind mittlerweile ausgeglichen und ich bin gut im Gewinn. Der Rest des Kapitals liegt auf Tagesgeldkonten. Ich habe dieses Jahr keine einzige Aktie gekauft. Ich schaue alle paar Wochen mal ins Depot und habe automatische Verkaufsorder eingestellt, falls die Aktien wieder fallen sollten.

Mir zeigt das alles, ja ich habe große Probleme, aber sie sind wie im letzten Jahr schon vermutet anders gelagert. Mir gibt es keinen "Kick" an der Börse zu handeln, es interessiert mich nicht mal besonders. Ich will einfach nur aus diesem 9-5 Hamsterrad ausbrechen und ich weiß finanzielle Freiheit ist nur über eine Unternehmensgründung (für die mir Ideen und Kraft fehlen) oder Spekulation erreichbar, nicht aber in einem Angestelltenverhältnis, selbst wenn man gut verdient.

In mir ist einfach eine große Leere, eine tiefe Unzufriedenheit mit dem Leben. Ich schrieb es ja schon letztes Jahr:

Zitat
Statt zu schauen wie ich aktuell in meinem Leben zufriedener werden könnte, welche kleinen Schritte ich unternehmen müsste, verliere ich mich in Tagträumen wie es wäre finanziell frei zu sein, um die Welt zu reisen, nicht mehr arbeiten zu müssen, mich völlig dem Hedonismus hinzugeben. Vielleicht liegt es daran dass ich mein Leben so viel und hart arbeitete, immer sparsam lebte, jeden Euro umdrehte, mich nur über den Erfolg im Job definierte und lange Zeit alles andere vernachlässigte, was zu einer Depression führte. Heute hätte ich am liebsten nur noch Spaß und keine Verantwortung mehr. Vielleicht ist es das Gefühl so viel verpasst zu haben, weil ich jahrelang arbeitssüchtig war. Ich dachte schon daran alles hinzuwerfen, mit den Ersparnissen intensiv zu leben so lange bis sie aufgebraucht sind und dann sinngemäß den Stecker zu ziehen.

Ich verliere mich in letzter Zeit wieder vermehrt in Gedanken, hätte ich damals dies oder das gemacht, diese Aktie gekauft, die andere nicht verkauft, dann könnte ich heute finanziell frei sein. :-\

Liebe Grüße
Kontrollverlust

Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #194 am: 29 Juni 2023, 15:30:10 »
1) Was ich nicht spüren will: Dass ich in einem Alltag lebe, in dem mich Dinge überfordern, die anderen ganz leicht fallen. Und umgekehrt Sachen längst verstanden habe, mit denen sich andere noch ewig beschäftigen - was bei mir ein Gefühl der Langeweile auslöst. Entweder überfordert oder unterfordert, dazwischen gibt es nicht viel bzw. gab es das nicht; seit meiner Beschäftigung mit ADHS und der Therapie ist dieser Grat breiter geworden. Aus der Vermeidung ist gewohnheitsmäßiges Trading geworden, das vor allem Zeit frisst und mich von meinem "Leid" ablenkt - wenn es eben gerade da ist. Wohlgemerkt im Bereich Arbeit und Haushalt, in meiner Freizeit kommt das nur sehr selten auf.

Das finde ich hochspannend. Ich bin auf ADS diagnostiziert und in Behandlung. Mir geht es exakt so wie dir. Einige Dinge überfordern mich die anderen leicht fallen während andere mich unterfordern die anderen schwer fallen. Dazwischen gibt es nichts. Im Job habe ich sehr viel Routine bei komplexen Themen die ich Jahre begleite. Ich schaffe es aktuell aber nicht mich in neue Dinge einzuarbeiten, sobald es mir zu kompliziert wird schalte ich komplett ab. Früher konnte ich mich autodidaktisch in Themen verbeißen und schnell ein großes Fachwissen aufbauen. Das schaffe ich aktuell überhaupt nicht mehr.

Ich bin mit meiner Arbeitsleistung auch nicht zufrieden und denke immer mal wieder daran, dass es wie es aktuell läuft irgendwann Probleme geben wird. Die Welt dreht sich weiter und ich bleibe gefühlt stehen. Ich kann den aktuell Job in der Form nicht noch 30 Jahre machen. Und so flüchte ich in Tagesträume, wie den von der finanzieller Freiheit.

Wenn ich unter Menschen bin, tolle Dinge erlebe, Sport mache, dann geht es mir gut. Alles was nach Pflicht oder Verantwortung klingt nervt mich aktuell nur noch. Ich habe privat finanziert eine Fortbildung für meinen Job begonnen, weil ich dachte das würde wieder ein Feuer entfachen, was aber bisher nicht funktionierte. Wenn ich keine Tagesträume von finanzieller Freiheit habe, dann bin ich in meinen hedonistischen Gedanken, was will ich alles erleben, was macht mir Spaß, wohin will ich reisen?

Es ist schon skurril wenn man bedenkt dass ich mal arbeitssüchtig war, früher wenn ich aus dem Büro kam das Laptop zu Hause aufklappte und nahtlos weiterarbeite, das über viele Jahre hinweg.

 

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