Hallo zusammen, ich habe mich heute bei euch hier im Forum angemeldet, weil ich selbst ca. 1100€ verspielt habe.
Erstmal kurz meine Vorgeschichte
Meine "Spielerkarriere" fing mit etwa 18 Jahren an als ich an einer Tankstelle neben der Schule gearbeitet hatte, es war ein Rasthof und in einer einsamen Ecke standen zwei Spielautomaten. Mein Kollege ging dort immer hin und am Anfang belächelte ich ihn noch wenn er wieder 10€ eingeworfen hat für nichts
Irgendwann schmiss ich selbst mal 2€ rein und habe sofort 70€ gewonnen und habe von dem Geld gleich mein Auto vollgetankt.. man war ich an dem Abend glücklich.. damit fing das Schlamassel an.
Nach 1 Jahr schmiss ich den Job um einer besser bezahlten Arbeit nachzugehen, dabei blieb im Hinterkopf immer dieses Suchtverhalten.. in ein Casino zu gehen war mir irgendwie zu "peinlich"
Ich wollte beim zocken einfach nicht gesehen werden, so fand ich irgendwann heraus, dass es Onlinecasinos gab und ab da an ging es bergab. Ich zockte ein halbes Jahr mit ca. 200-500€ Einsatz pro Monat bis ich auf einmal ca. 20.000€ gewonnen habe und das war ein Problem. Ich kaufte meiner Mutter von dem Geld ein "neues" Auto, kaufte mir noch ein neues Auto und verzockte den Rest (etwa. 12.500€) innerhalb von einem Monat.
Tja, dumm wie man ist, nimmt man einen Kredit auf, erst 2.000€, dann hoch auf 3.000€, dann aufgestockt auf 5.000€ und am Ende 7.500€
Diesen zahle ich nun monatlich ab und bin jetzt nach ca. 2 Jahren bei knapp unter 3000€ Restsumme. Den Kredit habe ich in etwa 1 1/2 Jahren abgezahlt und habe mir geschworen, keinen neuen Kredit mehr aufzunehmen. Ich könnte mir heute noch in den Arsch beißen, dass ich für so einen Müll einen Kredit aufgenommen habe.
So, nun zu meinem Problem, ich war jetzt eine lange Zeit spielfrei und habe den einen Abend nach etwas Stress mit Arbeit, Freundin etc. eine schlaflose Nacht gehabt und habe 200€ von meinem Lohn verspielt. Nichts gewonnen, wieder 200€ eingezahlt. Nichts gewonnen. Dann 2 Wochen Pause und mich wurmte es, dass ich die Beträge wiederhaben wollte, also nochmal 200€ und nochmal 500€ eingezahlt (innerhalb von 2 Wochen also 1100€) - nichts gewonnen.
Nun stand ich da, mein Lohn für Oktober reicht jetzt noch für meine Miete und dann habe ich noch ca. 400€ auf dem Konto.. ich habe auch noch ein Sparguthaben aber da will ich nicht rangehen. Ich weiß, dass das spielen falsch ist und habe mit verschiedensten Leuten über meine Probleme gesprochen.
Ich habe nun viel gelesen und möchte versuchen, die 1100€ zurückzuholen. Ich möchte meinen Lohn zurückhaben und mit dem ganzen Casino Kram abschließen. Ich weiß dass immer das Casino gewinnt, egal wieviel Geld man ausgezahlt bekommt!
Nun habe ich schon viel hier im Forum gelesen und suche nun Leute, die ein Chargeback ohne Anwalt vor Gericht durchbekommen haben. Ich bin durchaus in der Lage, selbst eine Klageschrift zu verfassen, habe aber Respekt vor den Gerichtskosten. Ich habe zurzeit keine Möglichkeit, die Gerichtskosten, Anwaltskosten etc. zu zahlen. Ich habe zwar letzten Monat eine Rechtschutz abgeschlossen, jedoch greift diese noch nicht da es dort eine Wartezeit gibt.
Gibt es hier im Forum Leute, die das ganze ohne Anwalt vor Gericht durchgeboxt haben? Das Urteil vom AG München und vom BvfG sind mir bekannt.
Meiner Hausbank der ING habe ich bereits den Musterbrief von RA Lenné zugesandt, diese haben jedoch mit dem Standart-Text, den ich im übrigen auch hier 1zu1 im Forum gefunden habe, geantwortet.
Was würdet ihr mir raten? Wie sind eure Erfahrungen mit den Gerichten? Wie seht ihr die Chancen, gegen eine weltweit agierende Bank als Privatperson zu klagen?
Ich danke euch
LG
Tarakko