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Meine Spielsucht

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Meine Spielsucht
« am: 09 Januar 2025, 18:52:17 »
Meine Spielsucht.

Hallo.

Alles hat Anfang 2023 angefangen. Da bin ich mit einem Kollegen in die Spielbank gefahren. Rückblickend weiß ich, dass ich schon seit der ersten Minute an jenem Tag, irgendwie einen Hang zur Sucht hatte.
In den folgenden Wochen bin ich dann regelmäßig auch alleine ins Casino gefahren und habe Hunderte von Euro in die Automaten gesteckt.
Manchmal bin ich sogar noch in der Spielbank zum Geldautomaten gegangen und habe auch dieses Geld verzockt. Als das erste Mal 1000 Euro an einem Abend draufgegangen sind, habe ich mich bei Oasis sperren lassen.

Die Sperre besteht bis heute.

Allerdings habe ich dann nach einigen Wochen der Abstinenz entsprechende Online Casinos ohne Limits genutzt.
Seit Mitte 2023 bestand mein Alltag nur noch aus Zocken. Ich saß quasi den ganzen Tag vor dem Handy oder dem PC und habe tausende Euro in unzähligen verschiedenen online Casinos verspielt.
Sämtliche Gewinne habe ich innerhalb weniger Tage wieder verloren. Auch höhere Summen, wie beispielsweise 20.000€, waren binnen kürzester Zeit wieder weg.
Meine Verluste liegen daher bei 50-60.000€.
Das sind in etwa 2/3 Drittel meines ursprünglichen "Vermögens".
Meine selbstständige Arbeit habe ich in all der Zeit natürlich auch enorm vernachlässigt und entsprechend deutlich weniger verdient.

Mit dem Spielen aufzuhören, habe ich mir mindestens 50 mal vorgenommen. Doch nach ein paar Tagen wurde ich immer rückfällig und habe da weitergemacht, wo ich aufgehört habe.
Ernstere Schritte, wie beispielsweise eine Therapie oder Ähnliches, habe ich hingegen noch nicht unternommen.

Ich möchte definitiv mit dem Spielen aufhören und mir Hilfe von außen holen.
Mit dem Schreiben dieser Zeilen kommt wieder jenes Gefühl in mir hoch, das mich seit Monaten plagt. Es ist eine Mischung aus Hass auf mich selbst, Verzweiflung und großer Wut:
Wie kann ein Ende 20 jähriger gesunder, junger Mann, der sich alles hart erarbeiten musste und ein sehr glückliches Leben geführt hat, all das innerhalb von weniger als 2 Jahren nahezu komplett an die Wand fahren!?
Wenn ich darüber nachdenke, was ich mit meinem wirklich schönen Leben angestellt habe, bekomme ich ernsthaft Angst vor mir selbst.
Diese Erkenntnis lähmt mich seit Monaten und macht mich einfach nur noch sprach- und fassungslos.
Daraus resultiert, dass ich immer weiterspiele und noch tiefer absinke.
Allerdings habe ich inzwischen auch Schulden bei Bekannten, weil mein restliches Geld zum Großteil angelegt ist.
Die Beträge sind verhältnismäßig aber klein und lassen sich sehr schnell bezahlen, sofern ich natürlich endgültig mit dem Spielen aufhöre und wieder Geld verdiene.

Ich möchte mich keineswegs in die Opferrolle stellen. Mir ist klar, dass nur ich allein für mein Verhalten verantwortlich bin und die kompletten Konsequenzen zu tragen habe.
Ich frage mich aber ernsthaft, wie ich es nach alldem schaffen soll, abstinent zu werden und mein Leben von Grund auf wieder aufbauen kann.
Nachdem ich so oft schon aufhören wollte und immer wieder rückfällig geworden bin.
Es fühlt sich irgendwie so an, als sei das ein Ding der Unmöglichkeit und ich werde von einem Roboter gesteuert, der mich zu Handlungen "zwingt", die gegen jedes rationale Denken sind.

Ich kann es einfach nicht ansatzweise nachvollziehen, geschweige denn verstehen, was ich da angestellt habe und wie ich an diesen Punkt kommen konnte, an dem ich jetzt bin.


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Offline Wolke 7

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Re: Meine Spielsucht
« Antwort #1 am: 09 Januar 2025, 19:24:35 »
Hallo Ahorn ,

herzlich Willkommen hier im Forum.

Dein Weg in die Sucht ging sehr schnell.  Kannst du dir erklären warum? Hast du schon andere Laster/Süchte?

Alleine damit aufzuhören ist sehr sehr schwierig und klappt selten.  Professionelle Hilfe in Form von Therapeuten oder einer stationären Therapie und zusätzlich eine SHG helfen aber davon loszukommen.

Wichtig ist es auch Familie, Partner oder Freunde mit ins Boot zu holen ,um mit jemandem reden zu können. Hast du schon mit jemandem darüber gesprochen?

Ist es als Selbstständiger möglich ,dass Onlinebanking zu sperren? Kannst ja trotzdem alles am Bankautomaten machen ,aber so ist es nicht mehr so einfach Geld einzufahren und sofort zu zocken.  Du musst dir so viele Hürden wie möglich einbauen.

LG Wolke

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Offline Olli

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Re: Meine Spielsucht
« Antwort #2 am: 09 Januar 2025, 19:53:49 »
Hallo und herzlich willkommen!

Ach ja, es ist schon ein Kreuz mit der Selbstverdammnis ... 20 Jahre habe ich in der Sucht verbracht und habe gesehen, was "die Anderen" so alles mit ihrem Leben angefangen haben. Doch ich, ich saß immer und immer wieder in der Halle für das kleine Quentchen klimperndes Glück.

Doch irgendwann kam der Punkt, an dem ich dieses Leben nicht mehr wollte. Und was musste ich dafür tun? Eigentlich nur meine Kompetenzen nutzen.
Das, was schon da war und in anderen Bereichen auch genutzt wurde.

Ich wäre wohl nicht hier, wenn es nicht funktioniert hätte. Wieso sollst Du das nicht auch können? Weil Du Dir schon tausendfach gesagt hast, dass Du aufhörst und es denn dann doch nicht getan hast? Hast Du Dir da denn schon Unterstützung gesucht? Ist das hier heute nicht schon eine Veränderung?
Gebe Dir eine Chance ...

Schau, eine Deiner Kompetenzen ist doch das Durchhaltevernögen ... oder nicht? An das Gesparte gehen ... kein Problem. Zu sehen, dass das 1. Drittel verspielt ist ... wen juckt´s? Nun ist das 2. Drittel auch weg ... da ist noch Platz, um bei Feunden und Bekannten Schulden zu machen.
Was, wenn Du nun Dein Durchhaltevermögen in Deine Abstinenz investierst?

"Wenn Du wissen willst, wer Du bist, dann musst Du schauen, wer Du warst!" (Zitat aus Star Trek, Deep Space 9)

Was ist mit Neugier? Willst Du nicht herausfinden, wieso Du gehandelt hast, wie Du eben gehandelt hast? Risikobereitschaft? Dich eventuell verletzlich machen und "wunde Punkte" in Dir aufzusuchen?

Aufrichtigkeit? Dir selbst gegenüber und den Menschen, die Du liebst?

Es gab einmal eine Zeit, da betrachtete ich mich als "das unendeckte Land". Eigentlich stammt auch dies aus einem Star Trek Film und gemeint war die Zeit. Als Vermesser dachte ich aber gleich an weiße Flecken auf der Landkarte, die es zu entdecken galt.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Meine Spielsucht
« Antwort #3 am: 14 Januar 2025, 15:03:01 »
Vielen Dank für eure Antworten.

Nach mehrtägiger Abstinenz und einem erneuten Rückfall am Wochenende, bin ich nun seit 2 Tagen spielfrei.
Das ist zwar jetzt gefühlt der 100. Anlauf, dieses Mal fühlt es sich aber deutlich anders an.
Ich habe Casino-Blocker auf meinen Endgeräten installiert, Kontakt zu einer Suchtberatung aufgenommen und mir den einfachen Zugang zu Geld erschwert.

Ebenso habe ich den Verlauf meiner Spielsucht, die Auswirkungen und sämtliche Nachteile für mich persönlich schriftlich festgehalten.
Das hilft mir, die Hintergründe und mein Suchtverhalten besser zu verstehen bzw. von außen zu betrachten.
Die daraus gezogenen Rückschlüsse bestärken mich in meinem Vorhaben, der Spielsucht ein für allemal den Kampf anzusagen.

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Offline Olli

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Re: Meine Spielsucht
« Antwort #4 am: 14 Januar 2025, 16:45:12 »
Hi!

Schön, dass Du Dich meldest. Vielleicht wäre "früher" da vielleicht besser? Wie wäre es spätestens ab dem Moment, wo die Spielgedanken loslegen und Dich quälen?

Zitat
Nach mehrtägiger Abstinenz und einem erneuten Rückfall am Wochenende, bin ich nun seit 2 Tagen spielfrei.

Weisst Du, wer von uns kennt nicht diese Art, sich die Welt schön zu reden ... :) Vielleicht kennst Du es aber ja auch einfach noch nicht ...
Wenn spielfreien Tagen immer wieder Rückfälle folgen, dann reden wir nicht von Abstinenz, sondern von Spielpausen.

Egal ... Du hast ja schon wieder ein paar Hürden aufgebaut und Dich mit Dir selbst befasst.  Mache da einfach weiter ... der Rest kommt automatisch ...


Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Re: Meine Spielsucht
« Antwort #5 am: 14 Januar 2025, 17:25:47 »
Hallo Ahorn,
würdest du mir den "einfachen Zugang" zu Geld verraten? Ich muss immer bis zum 1. jeden Monats warten... ;)

Gruß
Wolfgang
"Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht"
(Theodor Heuss)

Re: Meine Spielsucht
« Antwort #6 am: 14 Januar 2025, 21:31:00 »
Stimmt. Da von Abstinenz zu reden, ist falsch. Das war definitiv nicht richtig formuliert.
Aber ja, ich muss natürlich zukünftig einen Plan entwickeln, wie ich mit etwaigem Suchtdruck umgehe.
Mir ist bewusst, dass ich mein Leben und meinen Alltag konsequent verändern muss, um nicht in alte Muster zu verfallen.

Das mit dem Geld sieht wie folgt aus: ich habe sämtliche Ewallets gelöscht, mit denen ich sonst eingezahlt habe. Online banking habe ich auch nicht. Darüber hinaus werde ich Geld, das ich zukünftig verdiene, zum Großteil nicht auf meinem Girokonto lassen.

Rein theoretisch müsste ich dann, wenn ich spielen wollen würde, so einige Anstrengungen unternehmen.

Re: Meine Spielsucht
« Antwort #7 am: 15 Januar 2025, 07:53:57 »
Rein theoretisch müsste ich dann, wenn ich spielen wollen würde, so einige Anstrengungen unternehmen.

Bist du im Kopf schon mal durchgegangen, wie du spielen könntest?
Verbau Dir doch gleich diese Möglichkeit/-en zusätzlich. Versteh mich nicht falsch, du hast ja schon einiges angestoßen jetzt, aber ich bin ähnlich drauf wie du. Wenn ich wirklich Suchtdruck bekomme, dann gehe ich alle Möglichkeiten durch um zu zocken... Da wird man dann schnell erfinderisch.


Re: Meine Spielsucht
« Antwort #8 am: 15 Januar 2025, 18:58:29 »
Ich gehe nicht im Kopf durch, wie ich wieder spielen könnte. Aber ja, ich muss noch weitere Blockaden aufbauen, die mich weiter schützen.

Re: Meine Spielsucht
« Antwort #9 am: 21 Januar 2025, 21:08:06 »
Hallo,

Ich bin nun seit einigen Tagen spielfrei. Vielleicht auch schon seit mehr als einer Woche. Ganz genau weiß ich das absichtlich nicht. Denn es hat mir enorm geholfen, mich auf die kommenden 24h zu konzentrieren. Das hat den Druck genommen und sich angefühlt, als würde eine Last von meinen Schultern fallen.

Dennoch liegt vor mir ein großer Berg, den ich beseitigen muss. Ein paar kleine Dinge sind aber schon aus dem Weg geräumt.


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Offline Olli

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Re: Meine Spielsucht
« Antwort #10 am: 21 Januar 2025, 21:43:03 »
Hi!

Welche Vorteile siehst Du denn für Dich in den 24 h? Erläutere das bitte mal.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Re: Meine Spielsucht
« Antwort #11 am: 21 Januar 2025, 21:49:42 »
Das macht die Sache deutlich einfacher. Nie wieder spielen klingt nach einer einschüchternden Aufgabe.
24 Stunden nicht zu spielen ist dagegen deutlich besser zu greifen und zu bewältigen.

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Offline Olli

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Re: Meine Spielsucht
« Antwort #12 am: 22 Januar 2025, 05:50:37 »
Ja, schon richtig ...

Was ist mit Zielen und derren Erreichung in diesem Zusammenhang? Was macht das mit Dir?
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
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Re: Meine Spielsucht
« Antwort #13 am: 23 Januar 2025, 03:09:06 »
Ich habe mir private und berufliche Ziele gesteckt bzw ich bin noch dabei.
Diese dann zu verfolgen und zu erreichen, geht nur mit einem spielfreien Leben.
Tatsächlich habe ich in den letzten Tagen in der Hinsicht auch schon erste Erfolge verbuchen können.

Als nächstes steht nächste Woche ein Erstgespräch bei einer Beratungsstelle an.

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Offline Olli

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Re: Meine Spielsucht
« Antwort #14 am: 23 Januar 2025, 08:58:59 »
Nun, Ziele ansich sind schon ein komplexes Thema. Die einen Fachleute sagen: Bloß keine Ziele setzen ... die anderen dagegen wollen, dass man sich Ziele setzt.

Wenn ich mir ein Ziel setze: Ich will Millionär werden ... und bin ein kleiner Angestellter, dann ist dieses Ziel weder realistisch, noch die Erreichung wahrscheinlich!
So ist es auch mit dem "nie wieder spielen". Ist es realistisch? Wahrscheinlich? Wir wissen es nicht, nicht wahr? Es kann viel passieren, was uns aus der Bahn wirft dieses Ziel zu erreichen. Doch wann erreiche ich es eigentlich? Nur mit dem eigegenen Tod ... dann erst kann ich den Engelchen flüstern: "Ich habe nie wieder gespielt ... ist das nicht schön?" Doch die Engelchen werden Dich verdutzt anschauen und Dich darauf hinweisen, dass Du im Himmel bist und diesen Erfolg weit höher einstufen solltest ... "Genieße Dein Leben nach dem Tode im Hier und Jetzt! ... nicht in der Vergangenheit!"
Also ist es doch sinnvoller, sich ein viel zu großes Ziel in kleinere aufzuteilen. Die Zielerreichung und den Erfolg kannst Du dann zeitnah genießen ... im Hier und Jetzt!
Dabei ist die Zeitspanne von 24 h nur ein Vorschlag. Diese 24 h haben sich bewährt und ... eigentlich sind es ja viel weniger Stunden. Der Schlaf, Wege zur Arbeit, die Arbeitszeit selbst, Pflichten jedweder Art benötigen weitere Zeitperioden, in der wir nicht spielen können. Also bleiben tatsächlich nur wenige Stunden am Tag übrig, die risikobehaftet sein können.

Wann aber brauchen wir dieses "nur für heute" überwiegend? Für schwierige Momente, wo die Sucht uns in ihren Bann ziehen möchte. Suchtdruck geht immer vorbei ... wirklich immer ...
Jetzt sitze ich also abends vor der Flimmerkiste und der Suchtteufel vollführt sein Ringelreihen ... "komm´, tanze mit mir" ruft er ... "es macht doch so viel Spaß!" "Du wirst abschalten können, Dich wohl dabei fühlen!"
Doch mindestens dreiviertel des Tages sind ja schon rum ... vielleicht gehst Du schon um Zehn ins Bett ... wieder 2 h weniger vom heutigen Tag ...
Ob Du es nun schaffen wirst, dem Suchtdruck zu wiederstehen? Wenn Du Dich mit der Thematik Deiner Sucht befasst und neu bewertest, sowie Werkzeuge erlernst, die Dir helfen, den Suchtdruck schon im Keime zu ersticken ... na klar, wirst Du wiederstehen ...
Genau solche Momente werden kommen und bei allem Wissen und Training wird der Suchtdruck auch mal mit voller Wucht zuschlagen. Dann wirst Du Dich aber auf Deine Erfolge besinnen ... 2 Wochen, 1 Monat, ein halbes Jahr ... 18 Jahre ...
Der Kalender am Kühlschrank wird immer voller mit seinen grünen Markierungen für die spielfreien Tage. Da würde ein roter Eintrag für einen Tag mit Rückfall den selben Einfluss auf Dich haben, wie damals der Fettpfleck in der Badewanne von Josepf Beuys auf die Putzfrau im Museum ...
Was da wohl mit Deinem Selbstwert geschieht, wenn Du nachgibst. Was da wohl mit Deinem Selbstwert geschieht, wenn Du diese Zeit der seelischen Not unbeschadet überstehst?

Nachtrag: Vor vielen Jahren chattete ich Mittags schon mal in einem anderen Forum. Dessen Besitzer kannte ich schon eine Weile und er teilte mir mit, dass der Suchtdruck so hoch war, dass er kurz vor dem Nachgeben stand. Er kannte meine Romane zu den 24 h und auch mein Mantra, was ich mir damals in der SHG angeeignet und ein wenig auf mich umgemünzt hatte. Es klingt etwas holprig, doch jedes einzelne Wort hat ihr Gewicht darin ... wirklich jedes ...: Ich erlaube mir, nur für heute spielfrei bleiben zu dürfen!
Ich schrieb ihm mein Mantra in den Chat, doch anstelle von "nur für heute" schrieb ich "nur für die nächsten 5 Minuten".
Er war so verdutzt, dass er darüber lachen musste ... und der Suchtdruck war weg ...
« Letzte Änderung: 23 Januar 2025, 09:03:33 von Olli »
Gute 24 h
Olaf


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