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Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
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Hilflosigkeit

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Hilflosigkeit
« am: 28 November 2024, 16:36:13 »
Hilflosigkeit
Ich bin neu hier.....nicht neu ist die Glücksspielsucht meines Sohnes. Seit vielen Jahren begleitet mich seine Krankheit und hat mehr oder weniger alles in seinem und auch in meinem Leben zerstört. Ich schwanke zwischen Trauer, Wut (vor allem auf die Wettanbieter), Panik, Existenzängsten etc.  Ich trauere um das verspielte Leben meines Sohnes sowie auch um meines.  Kompetente Ansprechpartner habe ich in all den Jahren nicht gefunden. Ich wohne in ländlicher Gegend und hier fehlt es an qualifizierter Hilfe. Bei manchem Suchtberater hatte ich das Gefühl, dass dieser noch nie mit einem Spielsüchtigen zu tun hatte.
Jeden Tag habe ich Angst um meinen Sohn....ich bin hilflos....und verzweifelt.

Und dann noch die permanente Werbung der Wettanbieter. Egal wo man hinschaut. Mich packt mich die Wut auf den gierigen Staat, der dies zulässt!

Re: Hilflosigkeit
« Antwort #1 am: 28 November 2024, 18:10:17 »
Hallo Blume,
da bist Du nicht alleine als Mutter/Angehörige.
Erzähle ruhig etwas mehr wie lange er spielt, was deine/eure Existenzängste sind...etc.
Wie alt ist dein Sohn? Um Hilfe zu erhalten musst du dich öffnen zumindest ein bisschen mehr.

LG Roy
Ich bin kein Anwalt sondern gebe nur meine eigene Meinung wieder

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Offline Rubbel

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Re: Hilflosigkeit
« Antwort #2 am: 28 November 2024, 18:11:15 »
Hallo Blume, und willkommen!
Ich weiß jetzt gar nicht genau, welche Fragen Dich in unser Forum führen.
Aber ich hab welche :)
Wie alt ist Dein Sohn? Arbeitet er? Wohnt er bei Dir? Warum bist DU so hilflos? (das müsste doch er eher sein ...). Wie alt bist DU? Hattest Du oder der Vater oder jemand sonst aus der Familie auch mal unter süchtigem Verhalt 'gelitten'? Seid Ihr beide, Du und Dein Sohn, ansonsten gesund?
Wie vertraut seid Ihr miteinander?
Und noch mal zurück ... : Warum hast Du Dich und warum hat Dein Sohn sich NICHT hier angemeldet?
Vorsorglich sei schon mal geantwortet: Gib ihm auf keinen Fall Geld, stell' es ihm nicht per Kontovollmacht oder Karte/PIN zur Verfügung, und ... wir waren hier alle mal für eine gewisse Zeit dem Glücksspiel verfallen - wer will, findet da hinaus, auch Dein Sohn :)

Viele Grüße
Rubbel
--Meist ist Geist geil--

Re: Hilflosigkeit
« Antwort #3 am: 28 November 2024, 18:13:14 »
Hallo Blume, als ich deine Worte gelesen habe, dachte ich meine Mutter schreibt hier gerade ein paar Zeilen. Im zweiten Moment hatte ich Angst und dachte mir, wieso tut sie das, es ist doch alles ok. Aber es geht hier nicht um mich sondern um deinen Sohn, ich kann deine Angst verstehen, allerdings auch jetzt erst aus einer anderen Sicht wo ich weiß ich will nie wieder spielen und meiner Abstinenz. Genau das fehlt deinem Sohn wohl noch, ich kann nur von mir aus sagen, egal was du auch versuchst, wie sehr du ihm gut zuredest er dir Dinge verspricht, es wird sich nichts ändern, erst dann wenn er das wirklich tief im Herzen will.
Wie schaut es aus, mal ein paar fragen.
Unterstützt du ihn aktuell finanziell? Habt ihr Kontakt und könnt euch unterhalten ohne das ihr streitet über dieses Thema? Ja das Thema mit den Therapeuten kenne ich sehr gut, nicht alle haben die Ausbildung dazu (sucht) oder das Verständnis, tatsächlich sind die besten Therapeuten die selber betroffenen. Geht er in eine Selbsthilfegruppe? Wie schaut es aus mit einer Suchtberatung?
Ist er gesperrt bei den Anbietern weißt du das? Wenn nicht besteht hier zumindest die Möglichkeit bei OASIS eine Fremdsperre zu beantragen das kannst du machen. Damit wäre er zumindestens bei allen online Casinos die legal sind und Wettbüro/Casino gesperrt. Die Frage ist natürlich würde das eure Beziehung gefährden wenn er das erfährt!?
Ich könnte noch so viel dazu schreiben, fangen wir erstmal damit an, ich denke du bist hier weil du Unterstützung brauchst aber auch die Sucht verstehen willst, gerne kannst du weiter schreiben oder auch privat, ich würde gerne helfen.
Zum Abschluss es wird auch wieder besser werden, heute sind meine Eltern stolz auf was ich hinter mir gelassen habe, wie ich mich entwickelt habe auch wenn das alles eine Zeit absolut nicht absehbar war, Kopf hoch !! 

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Offline Olli

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Re: Hilflosigkeit
« Antwort #4 am: 28 November 2024, 21:25:57 »
Hi Blume!

Ich bin Olaf. mittlerweile 57 Jahre alt und habe von meinem 18. Geburtstag an 20 Jahre lang meine Eltern zur Verzweiflung gebracht.

Doch sie waren nicht so engagiert wie Du und haben sich informiert. Als meine Mutter einmal Choliken bekam., da rannte sie von Arzt zu Arzt und erst knapp ein halbes Jahr nach dem erstmaligen Auftreten fand man heraus, dass sie Nierensteine hatte. Doch mir erzählte meine Mutter, dass sie mit der Hausärztin gesprochen hatte und die meinte, dass meine Sucht bei ihr psychosomatische Beschwerden ausgelöst hätte. Das war das einzige Mal, dass sie meine Sucht bei einem Arzt angesprochen hatte ... ansonsten war meine Sucht ein Tabuthema in meiner Familie.

Dabei hatte sich meine ältere Schwester doch einen Spielsüchtigen angelacht und nachdem er versucht hatte, sie zu betrügen, vom Hof gejagt. Meine kleine Schwester ist mit einem Spielsüchtigen verheiratet. Ob da in unserer (NICHT DEINER!) Familie etwas vielleicht Grundsätzliches nicht in Ordnung war?

Ich bin mehrere Male zuhause rausgeflogen. Doch schon beim ersten Mal machte ich die Erfahrung, dass ich einfach nur warten brauchte, bis ich wieder aufgenommen wurde. Ih versprach hoch und heilig NIEEEE wieder zu spielen ... wartete wieder bis sich die Wogen geglättet hatten und fing wieder an ... Ich verknüpfte das Glücksspiel damals mit Freiheit - ich gönnte mir das Spielen. Wer sollte mir da ins Handwerk pfuschen? Es war doch mein Geld ... es war mein Leben ... ich wollte darüber entscheiden!

Heute denke ich mir: Was wäre wohl passiert, wenn sie mich nicht wieder aufgenommen hätten? Hätte mich das vielleicht zum Umdenken gebracht? Die Folgen meiner Entscheidungen hätte ich dann am eigenen Leibe erfahren. So war das alles doch nur etwas unangenehmes, was auszuhalten war und über kurz oder lang doch wieder beendet sein würde.

Wieso bist Du wütend auf die Glücksspielindustrie? Wieso bist Du nicht wütend auf Deinen Sohn? ER ist doch derjenige, der Dir Sorgen und Qualen bereitet. Was ist mit Dir selbst? Wieso bist Du nicht wütend auf Dich selbst? Wieso sagst Du Deinem Sohn nicht: Ich werde für Dich da sein, wenn Du aufhörst und an Dir arbeitest. Es geht mir nicht darum, dass Du nie wieder spielst, doch ich möchte, dass Du genau das mit ganzem Herzen versuchst. Wenn nicht, dann tut es mir zu weh Dir zuzusehen, wie Du Dich zerstörst. In diesem Falle möchte ich von Dir weder etwas sehen, noch hören.

Könntest Du ihm so etwas sagen?

Am Samstag ist Webmeeting. Punkt 19 Uhr geht es los. Klicke einfach auf den Link in meiner Signatur. Komme gerne vorbei ... wir beißen nicht ...
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

 

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