Hallo Sunshine,
Das klingt ein Stück weit nach 'Jemanden vor den Karren spannen'.
Eine Redewenduung, die bedeutet, dass man darauf achten soll, die Dinge in der richtigen Reihenfolge zu tun. Und da ist Offenheit ggb. Deinem Mann schon wichtig.
Wenn er vom ganzen Umfang Deiner Zockerei zu spät erfährt, egal wie lange Du jetzt (schon) abstinent warst, nämlich erst bei einer Beziehungstherapie, dann sehe ich diese Reihenfolge als Abschieben Deiner Verantwortung auf ihn - es wird ihn erschrecken und wütend machen, wütend, weil Du dann vor der Therapeutin/dem Therapeut, zum Großteil wie ein Opfer Deines Ehemanns erscheinen willst.
Dabei ist es Dein Grundproblem wohl doch eher das, was Du hier schon beschrieben hast, als Du Deinen Job - trotz eigenem Suchtalltag - beschrieben hast.
Natürlich denke ich mir immer wieder ich muss aufhören, aber das schaffte ich leider immer wieder nur einige Monate. Vor einigen Jahren wurde dann in unserer Firma eine Stelle als Suchtberatung mit einer Grundausbildung freigegeben und ich dachte mir perfekt für mich...ich bekam die Stelle und hoffte dadurch naiver weise den Absprung zu finden... wenn ich lerne wie ich anderen helfen kann, werd ich mir doch auch selber helfen können... denkste
Für mich ist es jetzt mittlerweile undenkbar mich an unsere Hilfestellen zu wenden, da ich dort fast alle kenn und mir auf keinen Fall die Blöße geben will. Genauso wäre es sehr peinlich wenn das alle im Freundeskreis oder in der Familie wüssten.
Wir sind auf dem Land und jeder kennt jeden....
Das ist mein Dilemma, ich weiß genau was ich eigentlich tun müsste in meiner Situation, kann mich aber nicht überwinden vor Scharm und Angst. Wie schaut das aus wenn ich seit 10 Jahren allen erkläre wie man ihnen helfen kann und selber steck ich mitten drin...außerdem läuft es in unserer Ehe nicht besonders gut, darum will ich mich auch meinem Mann nichts davon erzählen.
Außerdem denke ich : Soll Dein Mann denken, er sei schuldig an Deinem Dilemma? Also wie auf der Arbeit?? Alle um Dich rum eher irritieren?
Das ist keine Schmeichelei, die ich schreibe ... weil ich auch denke, das wäre nicht gut für Dich! Solltest Du tatsächlich vorhaben Dich 'aus der Affäre zu ziehen' ist das ganz schön unfair Deinem Mann ggb., von dem nach Deiner Beschreibung ja nicht gerade Bedrohlichkeiten ausgehen.
Deshalb: Wenn Du Andere (un-)mittelbar verwirrst, verunsicherst und/oder über so eine Situation, in der DU Dich befindest, wissentlich täuschst, hat das keinen Sinn -- Du weißt ja selbst, dass Du Dich schämst, Angst vor den Konsequenzen hast und Dich hinter der Fassade immer mehr verstrickst. Und wohin, glaubst Du, führt das schließlich? ---- Ich nehme mal an, es führt Dich zurück zum Zocken ... und nicht voran in Deiner Entwicklung.
Dann bringt Dir auch eine Therapie nichts oder nicht viel ... und spiegelt Dir, wie viel Du an Bestätigung brauchst und wie wenig Du an Dich selbst glaubst.
DAS aber solltest Du ändern. Darum geht es doch, oder?
Viele Grüße, Rubbel