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Mein besonderes Leben mit der Sucht

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Re: Mein besonderes Leben mit der Sucht
« Antwort #15 am: 26 November 2024, 12:08:11 »
Hallo zusammen

ich hab tatsächlich schon drei Wochen geschafft und meine Erleichterung steigt jeden Tag. Ich fühl mich so frei wie noch nie. Dennoch weiß ich wie gefährlich das ganze noch ist. Ich kann so wie es ausschaut im Januar mit meiner Therapie starten.
Mit meinem Mann hab ich auch gesprochen, den Mut zur ganzen Wahrheit hatte ich noch nicht, nur dass es gut wäre, wenn wir uns Hilfe holen würden. Leider ist er nicht bereit eine Eheberatung aufzusuchen. Mal schauen wie es da weitergeht...

vielen lieben Dank euch für euere Tipps und Gedanken, es gibt mir ein gutes Gefühl wenn es andere auch geschafft haben.

Liebe Grüße

Sonnenschein

Re: Mein besonderes Leben mit der Sucht
« Antwort #16 am: 26 November 2024, 13:20:27 »
Hallo Sonnenschein

Du würdest gerne in die Eheberatung gehen, hast aber deinem Mann noch nicht ganze Wahrheit mitgeteilt.
Irgendwie passt das nicht zusammen, da ja sicher mal der erste Schritt ist offen und ehrlich miteinander zu sein, dass wird euch auch sicher bei der Eheberatung mitgeteilt.

Für einen Mann, je nach dem wie er ist, kratzt eine Eheberatung ein wenig am Stolz.
Denn eigentlich bedeutet dass, ich kann meine Beziehungsprobleme aus eigener Kraft nicht lösen, deshalb muss ich in die Beratung.
Ein Mann löst ja bekanntlich gerne seine Probleme selbst und gibt selten zu das er dies nicht kann :)

Rede zuerst offen mit ihm über alles, und dabei meine ich wirklich ALLES! :)
Wenn du die Probleme gezielt ansprichst, fällt die Eheberatung vielleicht von selbst weg.

Wünsche dir alles Gute!

Re: Mein besonderes Leben mit der Sucht
« Antwort #17 am: 26 November 2024, 14:40:57 »
Hi Sonnenschein, ich möchte dir nicht zu nahe treten und hab mir nicht alles durchgelesen.

Du hast jetzt aber nicht die halbe Wahrheit erzählt und eine Eheberatung vorgeschlagen, um ihm dort die ganze Wahrheit zu erzählen, oder? Eventuell verstehe ich das auch falsch, aber wenn er von deiner Spielsucht nichts oder nur halbwegs weiß, dann ist das kein Grund für eine Eheberatung. Falls es natürlich sonst noch Schwierigkeiten abseits der Spielsucht gibt, dann ist der Vorschlag natürlich richtig.

*

Offline Rubbel

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Re: Mein besonderes Leben mit der Sucht
« Antwort #18 am: 26 November 2024, 16:31:55 »
Hallo Sunshine,

Das klingt ein Stück weit nach 'Jemanden vor den Karren spannen'.
Eine Redewenduung, die bedeutet, dass man darauf achten soll, die Dinge in der richtigen Reihenfolge zu tun. Und da ist Offenheit ggb. Deinem Mann schon wichtig.

Wenn er vom ganzen Umfang Deiner Zockerei zu spät erfährt, egal wie lange Du jetzt (schon) abstinent warst, nämlich erst bei einer Beziehungstherapie, dann sehe ich diese Reihenfolge als Abschieben Deiner Verantwortung auf ihn - es wird ihn erschrecken und wütend machen, wütend, weil Du dann vor der Therapeutin/dem Therapeut, zum Großteil wie ein Opfer Deines Ehemanns erscheinen willst.
Dabei ist es Dein Grundproblem wohl doch eher das, was Du hier schon beschrieben hast, als Du Deinen Job - trotz eigenem Suchtalltag - beschrieben hast.
Zitat
Natürlich denke ich mir immer wieder ich muss aufhören, aber das schaffte ich leider immer wieder nur einige Monate. Vor einigen Jahren wurde dann in unserer Firma eine Stelle als Suchtberatung mit einer Grundausbildung freigegeben und ich dachte mir perfekt für mich...ich bekam die Stelle und hoffte dadurch naiver weise den Absprung zu finden... wenn ich lerne wie ich anderen helfen kann, werd ich mir doch auch selber helfen können... denkste
Für mich ist es jetzt mittlerweile undenkbar mich an unsere Hilfestellen zu wenden, da ich dort fast alle kenn und mir auf keinen Fall die Blöße geben will. Genauso wäre es sehr peinlich wenn das alle im Freundeskreis oder in der Familie wüssten.
Wir sind auf dem Land und jeder kennt jeden....

Das ist mein Dilemma, ich weiß genau was ich eigentlich tun müsste in meiner Situation, kann mich aber nicht überwinden vor Scharm und Angst. Wie schaut das aus wenn ich seit 10 Jahren allen erkläre wie man ihnen helfen kann und selber steck ich mitten drin...außerdem läuft es in unserer Ehe nicht besonders gut, darum will ich mich auch meinem Mann nichts davon erzählen.
Außerdem denke ich : Soll Dein Mann denken, er sei schuldig an Deinem Dilemma? Also wie auf der Arbeit?? Alle um Dich rum eher irritieren?

Das ist keine Schmeichelei, die ich schreibe ... weil ich auch denke, das wäre nicht gut für Dich! Solltest Du tatsächlich vorhaben Dich 'aus der Affäre zu ziehen' ist das ganz schön unfair Deinem Mann ggb., von dem nach Deiner Beschreibung ja nicht gerade Bedrohlichkeiten ausgehen.

Deshalb: Wenn Du Andere (un-)mittelbar verwirrst, verunsicherst und/oder über so eine Situation, in der DU Dich befindest, wissentlich täuschst, hat das keinen Sinn -- Du weißt ja selbst, dass Du Dich schämst, Angst vor den Konsequenzen hast und Dich hinter der Fassade immer mehr verstrickst. Und wohin, glaubst Du, führt das schließlich? ---- Ich nehme mal an, es führt Dich zurück zum Zocken ... und nicht voran in Deiner Entwicklung.
Dann bringt Dir auch eine Therapie nichts oder nicht viel ... und spiegelt Dir, wie viel Du an Bestätigung brauchst und wie wenig Du an Dich selbst glaubst.
DAS aber solltest Du ändern. Darum geht es doch, oder?

Viele Grüße, Rubbel


« Letzte Änderung: 26 November 2024, 16:43:08 von Rubbel »
--Meist ist Geist geil--

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Offline Wolke 7

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Re: Mein besonderes Leben mit der Sucht
« Antwort #19 am: 26 November 2024, 18:17:02 »
Zitat
Mit meinem Mann hab ich auch gesprochen, den Mut zur ganzen Wahrheit hatte ich noch nicht, nur dass es gut wäre, wenn wir uns Hilfe holen würden.

Er weiss immer noch nicht ,dass du spielsüchtig bist???? Und warum soll er mit zur Eheberatung, weil er ein komisches Gefühl hat ,weil du dich anders verhälst, wegen der Sucht?

Besprich erstmal in der Therapie deine Probleme, auch deine Angst es deinem Mann zu erzählen.....oder über das fehlende Vertrauen es deinem Mann zu erzählen.....und zieh ihn nicht mit der Eheberatung irgendwo rein ,wenn er gar nicht das Problem kennt.....dein Problem ,es ist nicht seins. Du musst an dir arbeiten, nicht er.

LG Wolke




Re: Mein besonderes Leben mit der Sucht
« Antwort #20 am: 26 November 2024, 21:58:36 »
Ich gehe da voll mit Rubbel!
Halb die Wahrheit soweit es nicht Ärger geben wird ist wie halb mit dem zocken aufhören.
Bei beiden geht nur alles auf den Tisch sonst ist es eine stressige, verlorene Zeit. Meinst Du ich hatte großen Spaß nach Outing und Rückfällen?
Ich bin jetzt bald 25; Monate raus aus dem Karussell und ich merke selbst dass ich mich nach einigen schweren Monaten wieder langsam vom Zombie zum Menschen gewandelt habe. Das Gefühl welches ich dadurch wiedererlangt habe ist in erster Linie für mich persönlich am wichtigsten, aber dadurch wurde auch das Misstrauen und die wiederkehrenden Zweifel und Sprüche aus dem Umfeld weniger und weniger. Was ich sagen will ist, dass man sicherlich erstmal etwas verliert nämlich Vertrauen aber sich dann eben auch auf das wichtigste konzentrieren kann auf die Abstinenz. Ich habe gezockt und Schaden angerichtet und ich wollte aufhören und jetzt etwas gutmachen. Den finanziellen Schaden und die verlorene Zeit kann ich nicht ungeschehen machen, aber den wichtigen Menschen in meinem Leben zu zeigen das ich auch wieder der alte zuverlässige fröhliche Mensch sein kann das geht. Und das ist Gold wert.

LG Roy
Ich bin kein Anwalt sondern gebe nur meine eigene Meinung wieder

Re: Mein besonderes Leben mit der Sucht
« Antwort #21 am: 03 Dezember 2024, 10:08:45 »
Hallo ihr Lieben

Vielen lieben Dank für euere Meinungen  :)

Also mein Mann und ich haben schon länger Probleme und die haben sicher nicht alle mit meiner Sucht zu tun...  und vor den Karren spannen will ich ihn wirklich nicht.

Ich hatte mal bei einer Schulung ein Gespräch mit einer geouteten suchtkranken Spielerin und sie erzählte mir, dass sie es sehr bereut von ihrer Sucht erzählt zu haben, da sie seither mit anderen Augen angesehen wird. Daran muss ich immer denken...

Ich hab tatsächlich jetzt schon 4 Wochen spielfrei geschafft und freu mich sehr.

Liebe Grüße

Sonnenschein


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Offline Olli

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Re: Mein besonderes Leben mit der Sucht
« Antwort #22 am: 03 Dezember 2024, 11:30:18 »
Boahhh ... immer diese Ausreden ... :)
Ich erkenne sie! Im Finden war ich selbst ein Meister! :)

Hallo meine Liebe!

Was soll das heißen, dass sie anders angesehen wird? Positiv? Negativ? Tragen die Sehenden jetzt farbige Kontaktlinsen? Augenklappen? Blindenstöcke?

Weißt Du, wie mich die Leute anschauen, die wissen, dass ich 20 Jahre lang gespielt habe? Mit Respekt!
Es geht doch nie darum, was Du alles getan hast, sondern was Du heute  ... im hier und jetzt ... umsetzt!
Du bist süchtig geworden? Scheibenkleister ... Ist das Geschehene zu ändern? Nö!
Aber das Geschehene beeinflusst so lange das, was Du im Jetzt machst, wie Du eben in den alten Gewohnheiten, Verhaltens- und Denkweisen stecken bleibst.

Schön, dass Du diese 4 Wochen schon abstinent warst in der Suchtausübung. Das Zocken, sei mir bitte nicht böse, hast Du trotzdem nicht eingestellt.
Natürlich weiss ich, dass es schwer ist ... gar keine Frage. Auch sollst Du Dir die Zeit nehmen, die Du brauchst, um die offenen unangenehmen Schritte zu gehen.
Aber beachte bitte, dass Du sie irgendwann gehen musst! Je näher der Zeitpunkt ist, umso besser! Ansonsten suchst Du Dir ... Ausreden!
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Mein besonderes Leben mit der Sucht
« Antwort #23 am: 19 Dezember 2024, 08:20:58 »
Hallo zusammen

ich bin mittlerweile schon in Woche 7 ohne spielen angekommen und ich hab den nächsten Schritt gewagt und mich einer Freundin geöffnet. Sie hat toll reagiert und es fühlt sich sehr gut an es persönlich zu besprechen. Ich brauch einfach etwas länger bis ich mich öffnen kann....
Danke Olli für deinen "Arschtritt"  ;)
Der nächste Schritt wird auf jeden Fall mit meinem Mann zu reden. Puh aber leicht wird das nicht und ich hab sooo Schisss davor.
Ich will aber nie wieder in diese Spirale zurück und das motiviert mich auch alles zu erzählen und nach vorne zu blicken  :)

Liebe Grüße

Sonnenschein

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Offline Olli

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Re: Mein besonderes Leben mit der Sucht
« Antwort #24 am: 19 Dezember 2024, 08:50:35 »
👍(◔◡◔)👌
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Mein besonderes Leben mit der Sucht
« Antwort #25 am: 19 Dezember 2024, 09:17:42 »
Hallo Sonnenschein ich bin stolz auf dich und freue mich das wir oder oli dir hier helfen konnten einen Schritt nach vorne zu gehen!!
Die ersten Schritte sind gemacht..

Es ist wichtiger, etwas im Kleinen zu tun, als im Großen darüber zu reden.

Re: Mein besonderes Leben mit der Sucht
« Antwort #26 am: 19 Dezember 2024, 16:10:14 »
Hallo Sonnenschein!

Glückwunsch von mir zum nächsten kleinen Schritt und weitere werden folgen!

Bitte gehe das mit deinem Mann zügig an. Sollte er es wie auch immer, weil sich jemand verplappert etc, erfahren ist Polen offen.
Nichts schlimmeres als wenn Mann/Frau etwas über Dritte erfahren.

Liebe Grüße
Roy
Ich bin kein Anwalt sondern gebe nur meine eigene Meinung wieder

 

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