Hallo zusammen, erstmal entschuldige ich mich jetzt schon für meine Rechtschreibung da sie echt eine Katastrophe ist.
Mir liegt so einiges auf der Seele und ich weis nicht mit wem ich sprechen kann, deswegen dachte ich ich Versuchs mal hier. Keine Ahnung ob das der richtige Reiter dafür ist.
Fangen wir erstmal an meine Name ist M.. und ich bin 29 Jahre alt. Eig hat alles ganz harmlos angefangen, ich wurde von meinem Vater mit 18 Jahren in eine Spielothek mitgenommen um bisschen Zeit zu verbringen. An dem Tag weis ich noch ganz genau habe ich 30€ verspielt und hatte solche Schmerzen und habe mich gefragt wie kann mir davon süchtig werden. Leider ist es nicht bei diesen einem Mal geblieben und ich bin immer wieder mal mitgegangen oder auch alleine mit meinen Freunden. Die ersten Jahre würde ich sagen hatte ich es einigermaßen im Griff so wie es vielleicht Hobby zocker machen. Im Monat vielleicht maximal 100€ gespielt und das hat so weh getan. Meine Eltern beide sind auch Spieler aber haben es aber immer griff gehabt. Sie wussten was es genug ist und wann man aufzuhören hat. Ich hingegen habe es irgendwann verloren. Und fing an 5-600€ Monatlich zu verlieren was viel Geld ist.
Aber ja schön wär’s gewesen wenn es dabei geblieben wäre. Mit 23 erlitt ich Panik Attacken und lenkte mich mit dem Zocken ab was es mal schlechter und mal besser gemacht hat. Als ich mein Fachabitur machte habe ich einen Nebenjob gebraucht und suchte mir natürlich das dümmste raus, ich hab in einer Spilothek angefangen, durch einen Arbeitskollegen kam ich dann auf Onlincasino und damit fing erst alles richtig an. Vor ungefähr 2 Jahren war ich noch schuldenfrei und das Leben so leicht. Vor c.a 2 Jahren wo ich mit dem Onlinecasino anfing lief es unglaublich gut. Erst gewann ich 5000€ und kaufte damit mir ein neues Bett für die Wohnung. Dann gewann ich 2000€ und kaufte mir wieder irgendwas. Dann kam der Tag an dem 33.000$ gewonnen habe.. das war der beste und der schlimmste Tag meines Lebens. Mit diesen dann c.a 30.000€ kaufte ich mir ein neues Auto und gab meinen Eltern 5000€ und meiner Schwester c.a 2000€. Wie Gott es so wollte fuhr mir jemand ins Auto und es war Totalschaden. Ich habe 28.000€ zurück bekommen, in der Zwischenzeit hatte ich schon 5000€ Spielschulden. Die ich gleich begleichen habe. Von den 23.000€ zahlte ich für 6000€ ein neues Auto und der Rest ging ins Onlinecasino. Leider ohne Gewinne. Daraufhin hat alles überhand genommen. Ich hatte ein Sparkassen Kredit von 6000€.
Ich hab weitergzockt um das Geld wieder reinzuholen. Sogar mit Teilerfolg. Ich hatte es geschafft 15.000€ Gewinn zu erspielen. Dazu muss ich sagen ich hab und spiele immer noch nie unter 3-5€. Aber diese 15.000€ waren mir nicht genug und ich dachte ich kann wieder 30.000€ gewinnen. Aber natürlich war das nicht der Fall. Und ich landete auf 2.000€ die ich mir mit Schmerz ausbezahlt habe da ich noch paar offene Rechnungen hatte. Im
Laufe der letzten 2 Jahre zockte ich natürlich immer weiter und weiter und Weiter bis ich 10.000€ Schulden hatte. Daraufhin hab ich es gebeichtet Eltern,Freundin,Familie. Und bin auf eine Therapie mit einer Psychologin. Ich halte von dieser ganze Psychologen Sache echt wenig und das war vielleicht der Grund warum ich mich nicht drauf einlassen konnte. Und es nach 3-4 Sitzungen abgebrochen habe. Hab mich null verstanden Gefühl es kamen so Flausen wie man sie an jeder Ecke hört. Ja. Wie geht’s weiter. Hab immer weiter gezockt und immer mehr Kredit aufgenommen. Bis ich auf 41.000€ Schulden war. Meine Mutter hat mir 4000€ geschenkt unter der Prämissen das ich meinen Kredit abzahle. Sie denkt er wäre nur bei 18.000€ was aber nicht ist. Die 4000€ habe ich aber wirklich einbezahlt in den Kredit. Heute kam der Knock out schlag all mein Erspartes alle meine kryptos alles verkauft. Und verzockt. Ich habe noch mehr Kredit aufgenommen und nicht nur mich geschädigt sondern auch Meine Mutter. Sie darf das nie erfahren. Was ich angestellt habe auch mit ihrem Geld. Seit heute. Hab ich 50.000€ Schulden. Die ganzen 9.000€ hab ich heute verballert… Der Bank Berater hat mir auch gesagt das wir jetzt am Maximum meiner Kreditlast sind. Das bedeutet ich kriege ab heute keinen Penny mehr von der Bank. Um das alles meistens zu vergessen baller ich nicht mit Alkohol zu. Der einzige Vorteil ist das ich einen guten Job mit gutem Lohn habe. Aber es wird knapp die schlingel zieht sich bei 10% Zinsen zu. Ich hab mittlerweile Fixkosten nur für mich von 2100€ ich weis jetzt nicht mehr weiter. Ich sitze gerade im Auto und hab überlegt einfach gegen den Baum zu fahren. Keine Schulden mehr, kein Ärger, keinen Scharm, keine Angst mehr verlassen zu werden weil ich mein ganzes Geld verzocke, niemand will ein Kind mit einem Spieler. Meine Verlobte denkt ich bin seit 1,5 jahren clean. Ich kann sie so auch nicht heiraten. Ich kann meine Schulden ihr nicht geben. 50.000€ für nichts für die Tonne. Und manche Leute haben nicht mal was zu fressen, nicht mal ein Dach über den Kopf. Und ich bastard verbaler das ganze Geld in den Rachen der Casinos. Was bin ich für ein Mensch. Was soll ich machen. Wie komm ich daraus. Ich kann nicht mehr. Es tut mir leid falls ich euch zu gefüllt habe. Es musste raus. Und ich hab Angst. Keiner soll wissen das ich so arm bin. Ich will trotzdem mir Sachen leisten können. Aber ich weis nicht ob das zu spät ist

Hi 

Und wo bist Du jetzt? Zu Hause? Oder bist Du noch etwas rumgefahren?
Im Dunkeln auf der Autobahn mit toller, laut aufgedrehter Musik (+ MItsingen?) ist voll schön, finde ich.
Laut 'Doors' hören. Kennst Du die (noch)?
Ich weiß in etwa, wie Du Dich fühltest, als Du Deinen Text geschrieben hast --- die Gefühle, Selbstvorwürfe, Gedanken, kenne ich.
Wahrscheinlich bist Du Dein strengster Richter. Und Du machst alle anderen Menschen um Dich herum gedanklich zu den Geschworenen, die in Deinem Kopf 'schuldig!' sagen. Aber Du vergisst: Die Anderen hören Dich nur darüber erzählen, sie sind ja nicht darin gefangen und müssen sich das erst vorzustellen versuchen.
Also keine Scheu: Offenbare Dich beizeiten. Du entlastest Dich damit, denn Aussprechen erleichtert!

Viele Grüße
Rubbel

Hi M!

Herzlich willkommen!

Frage Dich einmal, wieso Du hier geschrieben hast. Ist es nicht so, dass Du Deine Kompetenz genutzt hast, um Unterstützung zu bitten? Du hast eine Mutter, die Dich liebt ... Du hast eine Freundin, die Dich liebt und Dich wohl auch heiraten möchte. Welche Kompetenzen zeigst Du Ihnen, dass sie DICH um sich haben möchten? Du bist nicht "der Zocker" ... Du bist weitaus mehr!
Na klar, im Moment ist die Sucht ein großes Problem, doch das lässt sich alles in den Griff kriegen. Du wirst das in den Griff kriegen!
Alleine am Abbruch der psychologischen Gespräche siehst Du, wie sehr Du Dein Leben beeinflussen kannst. Doch nun stelle Dir vor, dass sich vielleicht Deine innere Einstellung zu der Art von Hilfe ändert und Du tatsächlich mitarbeitest und Fortschritte machst?
Ich hatte diese Erfahrung auch, allerdings mit meiner SHG. Erst habe ich sie als Alibi mißbraucht, dann als Informations- und Motivationsquelle.
Als ich bereit war das Glücksspiel los zu lassen, verstand ich endlich, was die anderen mir Jahre vorher schon gesagt hatten.

Ist das alles nun ein Grund die Karre vor den Baum zu fahren? Lasse Dir gesagt sein: im Moment sieht die Welt für Dich ungemein düster aus, weil Du gegen Deine eigenen Werte verstoßen hast und Dir gerade die Realität auf den Kopf fällt. Wenn Du den Bankberater noch mal triffst, dann drücke ihn mal feste, denn er hat Dich vor noch mehr Schulden und Selbstzerfleischung gerettet.
Was würden wohl Deine Liebsten denken und fühlen, wenn Du dem Suizidgedanken wirklich folgen würdest?

Heute ist mein Dartabend ins Wasser gefallen, wodurch ich wieder zuhause bin. Schicke mir eine PN, wenn Du reden magst, wir können dann zoomen. Alternativ komme morgen abend um Punkt 19 Uhr in das Webmeeting. Der Link für Beides steht in meiner Signatur. Wir sind eine kleine Gruppe, die, wie ich finde, sehr erfolgreich die Sucht zum Stillstand bringen und uns wappnen dies auch in Zukunft erfolgreich bewältigen zu können.

Übrigens ... wen interessiert Deine Rechtschreibung? Ich bin darin auch nicht perfekt ... muss ich auch nicht ...es gibt Wichtigeres ...

Hey mir geht’s gut soweit bin gerade mit einer Freundin essen, mich ablenken bevor ich wieder düster nachhause fahre, euch allen danke dafür. Hätte ich nicht gedacht das mich Worte von fremden so treffen können. Ich liebe auch Dart 🎯 hoffe luke macht’s. Es ist der scharm nicht mehr das auszugeben zu können für die Frau und für Freunde und auch mal das Essen einladen, die Gedanken fressen mich auf. Und wer sagt mir das es nicht weiter in die Richtung geht. Und ich wieder zocke bis zur Insolvenz. Wie soll ich jeh 50k reinholen

Hallo CR,

du sollst auch keine 50k reinholen,sondern abbezahlen. 

Du wirst auch später wieder Geld für andere Dinge ausgeben, aber wenn man Schulden hat ,muss man sich etwas einschränken.  Damit kann man gut klar kommen.  Und wenn man sich zwischendurch dann etwas gönnt,dann genießt man es umso mehr.

Ich rate dir dringend mit jemandem über die Spielsucht zu reden. Ja,die Scham ist groß, aber die Erleichterung danach und die positive Energie etwas gegen die Sucht zu tun ,sind danach umso größer.  Rede nochmal mit all den lieben Menschen, denen du dich schon mal anvertraut hast.

Du kannst übrigens die Therapieform und den Therapeuten/Psychologen wechseln.....manchmal kommt man nicht mit jedem klar . Hatte er denn den Schwerpunkt Sucht dabei?

Hast du es schon mal mit einer SHG probiert?

LG Wolke

Hey Wolke, SHG hab ich noch nicht probiert. Weis nicht wie sowas funktioniert und wo es hier eine in der Nähe gibt. Mir geht nur ständig im Kopf herum wie ich die Schulden zahlen kann. Ach ja.. aber danke an allen. Und ja die Psychiaterin war nur für spielsucht zu ständig, aber es war komisch mit ihr naja. Irgendwie alles ohne Sinn

Moin,

einen Psychiater nur für Spielsucht wäre mir neu, denn die haben ja mehrere Schwerpunkte.

Versuche es mal mit einem Therapeuten,der eine Verhaltenstherapie macht ,auch mit Schwerpunkt Sucht. In der Verhaltenstherapie geht es u.a. um Veränderungen deiner jetzigen Gewohnheiten, deiner Probleme,deiner Sicht auf die Dinge. Die Therapie umfasst noch so viel mehr und mir hat die sehr geholfen.

In einer SHG treffen sich Spielsüchtige 1x/Woche für 1,5-2 Stunden . Ich war bei der Caritas, die wurde therapeutisch begleitet. In anderen SHGs sind nur die Spieler unter sich.

Dort erzählt erstmal jeder kurz wie es ihm geht ,wie er sich fühlt ,ob er einen Rückfall hatte oder andere Probleme. Entweder wird dann darüber gesprochen oder man lernt was über Skills, Suchtdruck ,seine Gefühle ,Geldmanagement, den Kreislauf der Sucht und wie man ihn durchbricht,manchmal haben wir Rollenspiele gemacht.
Wenn einer was erzählt hat, durften die anderen sagen,wie das auf sie wirkt ,wie sie das sehen.....das öffnet dem eigentlichen Erzähler oftmals die Augen ,wenn er das aus einer anderen Perspektive sieht.

In der Therapie ging es bei mir um Trauer und Sucht ,also auch  um das Auslöserproblem der Sucht. Es musste unbedingt beides behandelt werden ,sonst hätte es nicht funktioniert.

Ich habe die Therapeutin und auch die SHG über Google gefunden. Therapeuten gibt es viele ,da muss man halt auf deren Schwerpunkte achten. Ich habe beides über mehrere Jahre gemacht und ohne hätte ich es nicht geschafft.

Um den Gedanken ans Geld ging es bei mir auch . Um chasen und um die Schulden. Bei den Schulden musst du Geduld haben,du bekommst sie nicht mit einem Gewinn weg ,dadurch werden sie nur noch größer....alles geht in kleinen Schritten. Am Anfang zieht es sich und man hat das Gefühl, es tut sich nichts.....diese Zeit musst du mit Hilfe überstehen, denn dort setzt der Suchtdruck an und es kommt oft zu Rückfällen.
Ich habe damals mein Geldmanagement an eine Freundin abgegeben. Ich hab nur Gutscheine bekommen.  So konnte ich nicht zocken und hab gleichzeitig auch im Alltag gespart. Es war erst hart und frustrierend ,aber mit der Therapie, der SHG und Freunden habe ich es geschafft ,diese Phase zu überstehen.  Dann habe ich noch 2 Nebenjobs angefangen und da gab es noch weniger Zeit für Gedanken an die Spielsucht und plötzlich sah ich einen großen Erfolg bei der Tilgung der Schulden . Da tat sich plötzlich was.....und das motiviert. 

Nachdem ich in der Therapie den Umgang mit Geld wieder neu gelernt habe, habe ich mich wieder selbst ums Geldmanagement gekümmert .

Neben dem Schuldenabbau konnte ich auch was sparen und von diesem Geld habe ich mir zwischendurch was gegönnt. Das ist wichtig! Es fing mit einer Tasse Kaffee im Cafe an,über eine Jeans ,Friseur, über eine größere Anschaffung oder einen Wochenendurlaub . Ich war so dankbar für die kleinen Dinge und für alles andere, dass ich das wieder richtig genießen konnte.

Deine Schulden stören dich ,verstehe ich,aber schnell wirst du sie nicht los,aber langsam aber stetig funktioniert sehr gut. Die Schulden dürfen dich nicht unter Druck setzen . Sie sind über Jahre ein Teil deines Lebens . Viele Menschen haben Schulden durch andere Dinge und alle leben normal weiter. Du schaffst das auch.

Welches Gefühl wirst du aber haben ,wenn alle Schulden weg sind und du was gespart hast? Wenn du die Sucht im Griff hast ,wirst du dich großartig fühlen ,wenn du aber noch nicht stabil genug bist ,was macht dieses Gefühl mit dir? Vor allem wenn du im Freundeskreis siehst  ,dass die alle finanziell und familiär weiter sind ? Ehepartner, Kinder,Haus ,Auto ,Hund.....

Die Jahre des Schuldenabbaus sind eine hervorragende Zeit ,um was gegen die Sucht zu tun. Es ist Arbeit, aber du schaffst das auch . Lass dich von dieser Psychologin auch nicht entmutigen, such dir eine neue Therapeutin /Therapeuten und kämpf gegen die Sucht.

Geh zu einer Suchtberatung, einer SHG. All das wird gefühlsmäßig was mit dir im positiven Sinne machen. Und rede mit Freunden und Familie. Auch dann schon,wenn du nur leichten Suchtdruck verspürst oder es dir wegen anderen Dingen nicht gut geht. Reden ist wichtig!!!

Und hier kannst du zusätzlich schreiben ,einer antwortet immer. Aber nutze das Forum bitte nicht als einzige Hilfe.....das Forum ist nur der Anfang für die vielen kleinen Schritte auf deinem Weg der Genesung. 

Ich wünsche dir einen schönen Sonntag.

LG Wolke

Guten Morgen!

In Ergänzung zu Wolkes Ausführungen bezüglich der Schulden und einem Ratz-Fatz-Abbau derselben:
Ich durfte gestern in der Gruppe genau zu diesem Thema ein Zitat von Jörg anbringen, welches ich hier einfach mal wirken lassen möchte:

Ein Spieler scheitert oft an den eigenen Ansprüchen!

Wahre Worte.

Denn meist ist hat man im Kopf eine völlig überzogene Vorstellung dessen, was eigentlich normal sein müßte.

Ein Spieler scheitert oft an den eigenen Ansprüchen!

Da zitiere ich mich gerne aus einem anderen Threads selbst aus eigener Erfahrung: einer der wichtigsten Punkte gegen die Sucht und für das Aufhören ist eindeutig die Akzeptanz die Verluste zu akzeptieren und loszulassen. Das Geld ist weg und schnell geht gar nichts außer noch mehr gutes Geld dem schlechten hinterherzuwerfen.