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Ich möchte aufhören!

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Ich möchte aufhören!
« am: 06 Oktober 2024, 13:32:21 »
Hallo liebe Mitglieder des Forums,
heute ist mein Tag. Der Tag an dem ich all meinen Mut nehme und euch über meine Geschichte erzähle.

Wie die Meisten, habe auch ich seit ich etwa 16 bin an Automaten gezockt. Heute bin ich 28 und habe gestern erneut einen riesen Fehler begangen.

Hier meine Geschichte:

Damals hat es angefangen in einer Shisha Bar. Ich kannte mich nicht mit Automaten aus. Ein Freund hat gemeint ich solle mal etwas Geld rein und vielleicht könnte ich etwas gewinnen. Tatsächlich 20ct rein und 12€ gemacht. Das war der Hammer! Rausgeholt und jedem vom MC einen Burger ausgegeben. Ich dachte mir, das müsste doch immer klappen. Am Anfang lief es gut und ich hätte immer wieder gewinne.

Als ich dann die Schule abgeschlossen habe und mein Studium angefangen habe, habe ich nebenher gejobt. Alles was ich verdiente, landete jeden Monat im Automaten. Etwa 1000€....

So ging es weiter, bis ich die Frau meines Lebens kennenlernten, heiratete und mein Studium erfolgreich beendete. In dieser Zeit hat mich ein weiterer Freund mitgenommen in eine Spielbank, die für mich wie das Spielerparadies zu sein scheinte. Wie es das Glück wollte, hatte ich direkt beim ersten Besuch gewonnen. Ganze 2000€ Hammer oder? Die kleinen Casinos haben mir nach einer Zeit nicht mehr den Anreiz gegeben. Ich hätte keine Lust auf diese Pausen und dieses umbuchen. So verfestigte sich mein Gang in die Spielbank. Ich habe sehr oft gewonnen am Anfang. Dann würde es immer bremslicher. Ich hebte immer mein letztes Geld ab und hoffte auf einen Gewinn, der alles wieder ausgleicht. Ging auch sehr oft gut. An einem Besuch sah ich, wie ein Mann 20€ Fach viel Geld gewonnen hatte. Ich dachte mir Versuchs doch auch? Und Zack erster Dreh 4000€ ich holte raus und verspielte alles am selben Tag wieder. Der Schleichende Prozess meiner Einsätze stieg so schnell und so enorm. Vom 2€ Spieler zu 5, 10, 20 bis zu 50€.

In dieser Zeit hatte ich auch noch viel privates um die Ohren. Hochzeit, Autokauf, Hauskauf und Schwangerschaft meiner Frau.

Ich habe mir geschworen aufzuhören, als ich hörte meine Frau sei schwanger. Ich wollte alles für meine Familie geben und tun. Wie ich erwähnte, hatte ich auch einen Hauskauf im letzten Jahr. Kredit geholt und habe von diesem Kredit 15000€ verzockt. Wie?

Ich hatte einen Lauf in der Spielbank. Habe 15000€ gewonnen und am selben Tag alles wieder verzockt. Mit der Hoffnung, das Geld wieder raus zu holen, ging ich Tagelang in die Spielbank und verzockte die 15000€ für die Nebenkosten des Hauses. Meine Welt brach in sich zusammen.
Ich berichtete alles meiner Frau und habe mich gemeinsam mit meinem Freund, der ebenfalls sehr abhängig ist, über OASIS für 10 Jahre sperren lassen. Das Haus und die Nebenkosten hab ich noch gedreht bekommen. Jetzt sollte es doch eigentlich funktionieren oder? Onlinecasinos sind nichts für mich, Sportwetten auch nicht und auch keine kleinen Casinos mehr.
Leider NEIN. Meine Sucht war so groß, dass ich mit meinem Freund auf die Idee kam, im Ausland in die Spielbanken zu gehen. Tschechien (2 Std Fahrt) auch hier enorm viel verloren. Irgendwann kamen wir auf die Idee nach Österreich zu fahren (120km) und in Bregenz unser Geld raus zu hauen. Letzter Besuch war gestern....

Ich war, seit ich mich in DE sperren lassen habe, 8 Mal zu Besuch dort (innerhalb von 10 Monaten).

Auch hier immer verloren. Mindestens 2 - 3 k bei jedem Besuch. Einmal gewann ich 13 k und bin auch damit Heim. Meine Schulden ausgeglichen und etwas auf die Seite legen können. Bis auf mein Hausdarlehen hatte ich also keine Schulden mehr und etwa 7k auf die Seite gespart. Ich habe die gewonnenen 13k innerhalb von einem Monat wieder verzockt.
Um natürlich dieses verlorene Geld wieder raus zu holen, war ich in den letzten 2 Wochen 2 mal dort und habe 11000€ verzockt. Ich hatte mehrmals Freisiele auf 50€. Gezahlt haben die Spiele maximal 2000€. In diesem Augenblick habe ich verstanden, dass das was ich hier tue kein Ende nehmen wird. Insgesamt habe ich bestimmt in meiner Spielerkarriere 6Stellig verzockt. Ich habe meine Kreditkarte und mein Erspartes sowie meine EcKarte auf das Maximum raus gehauen.
 
Ich bin inzwischen an einem Punkt, wo ich sage, dass es für immer reicht und ich dieses Kapitel beenden will. Da ich mir zu 100% sicher bin, habe ich mich gestern auch in ganz Österreich sperren lassen . Mir sind also ab sofort die Hände gebunden und ich fühle mich verdammt gut. Ich möchte nicht so leben. Ich möchte für meine Familie leben und mit Ihnen eine tolle Zeit verbringen.

Ich habe gestern einen Kredit in Höhe von 12k (online über meine Hausbank) beantragt und bewilligt bekommen. Ich hoffe, dass es keine dumme Idee war. Mit dem Geld möchte ich meine Kreditkarte und mein Dispo decken und etwa 3000€ als Rücklagen auf die Seite legen. Hätte es jemand anders gemacht?

Vergessen zu sagen:
Ich verdiene etwas 5000€ (Alleinverdiener) und habe etwa 2000€ Fixkosten. Falls es interessieren sollte.


Ich habe nun auf die Schnelle meine Geschichte sehr kurz gefasst. Ich brauchte ein Sprachrohr um mal alles aus der Seele geredet zu haben, weil ich momentan nicht weiß wie ich denken soll. Ich bin nun fest entschlossen, das Glücksspiel sein zu lassen. Ich werde euch auf jeden Fall am Laufenden halten, falls es interessiert.

Leute hört damit auf, solange es noch geht. Das Leben ist viel wertvoller und es gibt wichtigeres. Die Scheiße hat mich psychisch und physisch in die Knie gezwungen ...

Liebe Grüße
MagicEm

Re: Ich möchte aufhören!
« Antwort #1 am: 06 Oktober 2024, 13:38:03 »
Entschuldigt bitte die Grammatik-/Rechtschreibfehler. Mein Handy korrigiert immer automatisch.
Hoffe dennoch, dass alles verständlich und kompakt ist.

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Offline Rubbel

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Re: Ich möchte aufhören!
« Antwort #2 am: 06 Oktober 2024, 14:52:00 »
Hi!

Willkommen in unserem Forum, es ist gut, richtig, schlau und einsichtig, dass Du den Entschluss gefasst hast, Dich selbst und Deine Familie vor dem Ruin zu retten. Was mir auffällt: Dein Name hier. Ohne das 'Magic' wäre das besser,, denn das wird Dich weiterhin mit Zocken und Jackpots und dem ganzen Scheiß in Verbindung halten ... und Andere hier evtl auch. Da ist ja auch nix magisch, nur tragisch. Beim Zocken, bei der Spielsucht, meine ich.
Zum Kredit: Ob es gut ist so, weiß ich auch nicht, aber bei 3.000 Euro für Eure kleine Familie kannst Du zwar abzüglich Lebensmittel und Autokosten etc keine großen Sprünge machen, aber zu schaffen ist das. Das Gute, beste daran ist, das Geld bzw den Gegenwert wieder zu schätzen. Du hast ja erfahren, wie es ist, wenn man auf die Schnelle Geld generiert: Solch Geld achtet man Frau nicht wirklich, es zerrinnt wie Sand zwischen den Fingern. Gib am besten Deiner Frau diese paar Tausender Differenz zur SICHEREN Aufbewahrung als NOTGROSCHEN und nur dafür.
Alles Gute!
Rubbel



« Letzte Änderung: 06 Oktober 2024, 15:02:37 von Rubbel »
--Meist ist Geist geil--

Re: Ich möchte aufhören!
« Antwort #3 am: 06 Oktober 2024, 14:56:50 »
Hallo Rubbel,
ich hab den Namen unüberlegt gewählt. Da hätte ich wohl besser darüber nachdenken sollen. Ich habe mir vorgenommen, den Kredit in 1 - 2 Jahren zu bezahlen. Mir war es extrem wichtig, mit jemandem darüber geredet zu haben und eventuell einige Tipps zu bekommen, wie ich jetzt am besten vorgehen soll... Bin innerlich sehr verwirrt und habe Angst, etwas unüberlegtes wegen dem Kredit getan zu haben. Es tut auch extrem weh! Die 3000€ Notgroschen landen auf einem separaten Konto für unser Haus. Da kann ich nicht einfach so Ran :)

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Offline Rubbel

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Re: Ich möchte aufhören!
« Antwort #4 am: 06 Oktober 2024, 15:18:24 »
Ja! Gut so!! Du wirst das auch schaffen. Das mit dem Namen hab ich geschrieben, weil es so was wie Schlüsselworte sind, die auch triggern können. Was davon ersetzbar ist ...alle eigentlich ... Ich bin der Überzeugung, sie aus den Gedanken zu 'entlassen, zu entmisten', hilft sehr gut . Schult auch die Aufmerksamkeit. So als Tipp.
« Letzte Änderung: 06 Oktober 2024, 15:21:42 von Rubbel »
--Meist ist Geist geil--

Re: Ich möchte aufhören!
« Antwort #5 am: 06 Oktober 2024, 17:30:45 »
Hey und willkommen,

Ich bin kein langer schreiber, das können andere besser. Deshalb nur kurz die Dinge die ich kritisch betrachte. Deine Gedanken sind noch ganz nah am Spiel, ganz nah daran wieviel du eingesetzt, gewonnen undwie viel die freispiele gezahlt haben.

Dann nimmst du einen Kredit um Zinsen zu sparen und noch eine Rücklage zu haben. Kann klappen, muss aber nicht. Der Spieler in uns sucht gerade am Beginn der Abstinenz nach Suchtmitteln. Das Geld, was da liegt, der dispo, der wieder Luft hat, die Kreditkarte mit Limit....

Entzieh dir die Verfügungsmöglichkeiten in der nächsten Zeit.

Auch das man spielt, weil man Geld zurück gewinnen will, wird nur vom Spieler in uns vorgegaukelt. Der Süchtige spielt weiter, wenn er gewinnt,  wenn er verliert, wenn er Vermögen hat oder wenn er pleite ist.

Es sind die Gefühle auf die wir nicht verzichten wollen. Um das zu stoppen benötigen die meisten mehr Hilfe als ein forum bieten kann.

Viele Grüße

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Offline Olli

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Re: Ich möchte aufhören!
« Antwort #6 am: 06 Oktober 2024, 19:02:05 »
Hi und herzlich willkommen!

Mit 16 angefangen und heute bist Du 28 Jahre jung. D.h. in Deiner Jugend, die uns alle ja bekanntlich prägt, hast Du das Spielen angefangen und hast es bis zum heutigen Tag ausgebaut. Das Denken, Fühlen und Handeln sind miteinander verknüpft. 12 Jahre hast Du Dich im Bereich des Handelns an Deine Sucht gewöhnt. Wie hat sich das aber auf Dein Denken und Fühlen ausgewirkt?
Das herauszufinden ist gar nicht so einfach, da es für Dich ja "normal" ist. Es gibt viele Verknüpfungen in Deinem Gehirn, die Du überprüfen darfst ... und durch "Veränderung" eben abändern kannst. So wurdest Du schon darauf hingewiesen, dass diese ganze Gewinn- und Verlustberechnerei deutlich zeigt, wie infiltriert Dein Denken ist.
Wieso musst Du all Deinen Mut zusammennehmen, um hier zu schreiben? Du bist erwachsen und Du bist geschützt durch Deine Anonymität. Niemand kann Dich hier zu irgend etwas zwingen oder Dich gar versuchen von Dingen zu überzeugen, die gegen Deine Werte verstoßen.
Den Mut brauchst Du lediglich, um Deine Angst zu überwinden, Deine Sucht zu verlieren. Ich rede hier nicht von der Logik, die sagt Dir ja aufzuhören ... ich rede von Deinem Gefühl. Denn wir wissen ja alle, dass die Sucht immer eine Funktion ausübt. Was passiert, wenn diese nun nicht mehr bedient wird? Auch davor brauchst Du keine Angst haben.
Finde es heraus! Das ist ein ganz "normaler" Prozess, den wir in allen möglichen Bereichen tagtäglich machen. Wieso sollte das also im Bereich der Sucht zu einem Problem werden?

Schreibe und lese hier. Oben rechts auf der Seite gibt es auch einen Link zu anderen Hilfsangeboten. Dort findest Du eine SHG in Deiner Nähe ... oder eine Beratungsstelle. Du kannst aber auch eine Onlineberatung in Erwägung ziehen, per Mail, Chat oder Videocall.
Am Samstag, pünktlich um 19 Uhr, kannst Du auch den Link in meiner Signatur anklicken und am Webmeeting teilnehmen,

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Ich möchte aufhören!
« Antwort #7 am: 06 Oktober 2024, 20:56:08 »
Vielen lieben Dank für eure beiden Kommentare. Ich gebe dir völlig Recht, dass ich noch nah am Spielerdenken bin. Ist auch jetzt der erste Tag. Ihr wisst gar nicht, wie gut es mir tut, so offen mit euch reden zu können! Vielen Dank dafür.
Olli, den Mut habe ich gebraucht, da ich bisher nicht wirklich viel Verständnis bekommen habe, wenn ich mich jemandem geöffnet habe. Meist waren es aber auch Zockerkollegen, die wohl selbst zu kämpfen haben.
Ich möchte unbedingt ein neues Kapitel anfangen. Ich habe gar nicht darüber nachgedacht, ob es tatsächlich die Gefühle oder das Geld sind, hinter dem ich herjage. Wenn ich das bedenke, war das Geld nur eine Ausrede für mich. Schnelles und vor allem viel Geld und Sorgenfrei Leben. Aber indirekt wollte ich den Kick spüren. Den Kick, bei so hohen Einsätzen etwas reißen zu können. Das ständige Herzrasen, dass es klappt. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Sucht im Kopf.
Heute ist mein erster Spielfreier Tag. Und ich würde sehr gerne an deinen Online Meetings teilnehmen. Ich Versuche mit Zeit einzuräumen.

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Offline Rubbel

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Re: Ich möchte aufhören!
« Antwort #8 am: 06 Oktober 2024, 21:42:42 »
Kleiner Entscheidungstipp: wenn Du es ernst meinst mit Dir und Deiner Familie, dann hast Du auch Zeit für das Meeting ohne Wenn und Aber. Denn zum Zocken hattest Du ja auch alle Zeit. Halb süchtig geht nicht, halb trocken auch nicht. Und ohne Hilfe wirst Du es nicht packen ... Das wär ein Phänomen.
« Letzte Änderung: 06 Oktober 2024, 21:46:23 von Rubbel »
--Meist ist Geist geil--

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Offline Olli

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Re: Ich möchte aufhören!
« Antwort #9 am: 07 Oktober 2024, 06:40:09 »
Guten Morgen!

Ja, ja ... das Unverständnis der Unwissenden. Sie ist zugleich Segen und Fluch. Ein Segen, dass die Personen von der Sucht verschont geblieben sind und ein Fluch für uns. Wie soll ich jemanden meine Sucht erklären, wenn ich selbst für mich doch keine Erklärungen habe?
"Dann lasse es doch einfach sein!", sind so Sätze, die mir entgegen gekommen sind. Tja, wenn das so einfach wäre ... nicht wahr? Tatsächlich ist es das doch, wenn wir uns erst einmal auf den Weg gemacht haben. Das mag durchaus nicht allgemeingültig sein, doch im Großen und Ganzen ist es das. Das Problem sehe ich immer darin, den Genesungsweg zu beginnen.
Das Glücksspiel gibt uns ja was ... den Kick, schreibst Du. Er ist positiv besetzt, egal wie negativ die Auswirkungen sind. Also haben wir das Gefühl, etwas aufgeben zu müssen - einen Ersatz finden zu müssen. Verlustängste machen sich breit. Auch das habe ich hier schon etliche Male erzählt: Ängste haben eine böse Eigenschaft: sie katastrophisieren. Was sie uns suggerieren, ist zumeist nicht nicht realistisch, geschweige denn besonders wahrscheinlich.
Wie viele Glaubenssätze haben wir uns angeeignet, die falsch sind? "Bald kommt der große Gewinn!", "Irgendwann muss die Kiste doch schmeißen!", "Nach 10 mal rot erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass nun schwarz kommt!"
Es existieren aber auch falsche Glaubenssätze wie: "Ich schaffe das doch sowieso nicht!" oder "Ich bin ein Suchtmensch, daher hat das alles keinen Sinn!" bis hin zu "Ich bin nichts wert!". Sie alle und noch viel mehr gehören auf den Prüfstand, weil wir es uns wert sein sollten.
Mein Vater, der meine Sucht ja nun mitbekommen hatte - 20 Jahre lang, sagte mir kurz vor seinem Tode noch: Glücksspielsüchtige Menschen sind willensschwach. Puh ... der Satz sagte mehr über ihn, als über mich aus. Es gab Zeiten, da wäre ich an die Decke gegangen. Doch ich weiss es doch besser. Die Aussage ist definitiv falsch. Ich bin alles andere als willensschwach, habe meinen Willen nur falsch eingesetzt.
Das lässt sich ändern!
Es gibt bei den Star Trek Filmen einen, der da heißt: Das unentdeckte Land! Gemeint ist hier eigentlich die Zukunft, doch ich assoziierte den Titel gleich mit Entdeckungen weißer Flächen auf Landkarten. Ich war das unentdeckte Land. Es ist ein Abenteuer, die weißen Stellen mit Farbe zu füllen. Dabei werde ich es nie schaffen, alles zu entdecken. Das ist aber gar nicht schlimm. Wer kann von sich schon sagen, dass er dies geschafft hätte?
Du entdeckst gerade die Macht der Selbsthilfe! Ja, Du kannst offen reden.Wir sind Individuen und sicher wirst Du auch hier und da auf andere Meinungen treffen. Die sind aber nun mal anderen Erfahrungen geschuldet. Das ist normal. Da wir hier aber alle in der gleichen Gesellschaftsform leben, teilen wir im Großen und Ganzen unsere Werte - und die Erfahrungen rund um das Thema Glücksspiel gleichen sich auch oft wie ein Ei dem anderen. Daher braucht es auch nicht viel, um etwas zu erklären. Wir wissen, wie es sich anfühlt.
Kürzlich sagte mir jemand, dass ein bestimmtes Denken für ihn sektenhaft herüber kommt. Nun, zum Glück ist doch jeder sein eigener Herr. Wenn ich etwas nicht annehmen kann, dann lasse ich es in der Gruppe. Ich nehme mir nur das, was mir im Moment hilft. mit. Alles andere lasse ich einfach liegen ... für jemanden anderen oder für mich selbst in der Zukunft. Eines sollte ja auch bedacht werden: Veränderungen brauchen ihre Zeit! Was ich heute noch rigoros ablehne, kann ich in ein paar Wochen vielleicht annehmen.

Jetzt bin ich aber ganz schön ins Schwafeln gekommen ... :)

« Letzte Änderung: 07 Oktober 2024, 06:41:59 von Olli »
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

 

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