Hallo ihr Lieben,
es ist Karfreitag und ich habe gerade einen Film via DVD gesehen, der auch noch tragisch endete. Habe lange noch den Nachspann und die Musik in mir aufgenommen. Der Held ist gestorben, tödlich verwundet im Kampf und doch hat er einen Sieg nach Hause gebracht.
Bin Heute in die Stadt gefahren, habe einen Freund aus meiner SHG getroffen. Unterwegs sah ich , daß die Tür einer Spielhalle verschlossen war, - Markise war runtergelassen. Gott sei Dank! Früher bin ich an Tagen wie Karfreitag in die Bahnhofskneipe gegangen. Da liefen die Daddelkästen trotzdem weiter....
Ich habe Heute nicht gespielt. Das ist ein so einfacher Satz. Und immer wieder eine Befreiung für mich. Beim Kollektenlied im Gottesdienst habe ich eine Münze aus der Börse genommen und in den Klingelbeutel getan. Früher habe ich zum Karfreitag - als Spielhallen und andere Spelunken sich aus meinem Dunstkreis entfernten - ein 5 DM Stück gegeben. Die Münze, mit der ich mein Spiel aktivierte. Beim €uro fehlt mir die Praxis.
Warum daß am Karfreitag so ist (Joh.19,24) liegt in meiner persönlichen Auseinandersetzung mit meiner Sucht.
Im Café angekommen, wie mich der Freund auf ein Getränk hin: "Passionata" mit Limonen - alkoholfrei und erfrischend. Wir saßen über 2 Stunden dort und nach weiterem Kaffee redeten wir uns heiß. Er redete zumeist.
Ich trage die Spielsucht in mir und lebe sie nicht aus, nur Heute. Und das , was der Freund sucht ist nicht die Tragödie eines verpfuschten Lebens, das ich in mir trage, sondern einen Freund der sich von dieser unsäglichen Last befreit hat. Ich selber lege noch viel zu oft den Maßstab einer Freunschaft auf die Höhe einer erbrachten Leistung. Wie bitte, soll ich am Feiertag an einem sonnigen Café - Platz leistung bringen, wenn ich meine Erfrischung genieße? Genießen heißt für mich auch - seber zu genießen zu sein. Also, befreit von Groll und Ressetiments entspannt die Menschen in ihrer Freizeit zu erleben und mein : Ich nehme mich in meinem Gefühl mit. Heute mich von der Tragik des Lebens befreien heißt für mich einen Augenblick innezuhalten und einen Gegenüber offen in die Augen sehen.
Nun habe ich den Freund lange nicht mehr gesehen und es war viel. Aber die Sehnsucht des gegenseitigen Verständnisses ist groß.
Es geht mir nur darum mich in diesen Augenblicken zu entdecken und Frieden zu schließen.
Diesen Frieden wünsche ich uns allen.
Ein gesegnetes Osterfest.
Danke fürs Teilen und schöne 24 Stunden
Andreas