Hallo BF
Zugegeben: ich versteh' teils nur 'Bahnhof', das fängt hier schon an:
ich habe schätzungsweise ca. 20-25.000 € verspielt und habe im Akt der Verzweiflung einen Kredit in Höhe von ca. 23.000 € aufgenommen.
Selbst von dem Kredit habe ich bereits ca. 5000 € verspielt. Mein Leben ist ein Scherbenhaufen und es ist auch finanziell die Grenze erreicht, dass ich in den nächsten Wochen meinen Kühlschrank voll bekomme..
(?)
... weil ich die Rechnung nicht versteh: sagen wir mal Kredit = 23.000,- minus 5.000,-. Nach meiner Rechnung sind das 18.000,--, die vom Kredit *übrig* sind. Warum bekommst Du Deinen Kühlschrank nicht voll? Hab' ich was vergessen?
Das soll aber nicht das Wichtigste sein, das Geld. Ist es Dir ja auch nicht - jedenfalls wohl erst dann, wenn Dein Kühlschrank leer bleibt, also Du nicht mal mehr genug Essen hast oder nicht kaufen kannst, was Du gern essen würdest?
D.h. dann ja, Du brauchst nix als den Kühlschrank zu füllen, ich meine jetzt an 'Geld'.
Na, dann bist Du leider ja ein 'gefundenes Fressen' für die Glücksspielanbieter. Willst Du das? (kann ich mir nicht vorstellen)
Und Deine Freundin kannst Du dann ja auch nicht mal so einfach einladen - oder? Kein Eis, kein Kaffee, kein kleines Gericht draußen, abends, und jetzt - im Sommer?
Du bist 28 ... hast sicher ne Arbeit, sonst hättest Du keinen Kredit bekommen. Und sicher bleibt Dir noch was übrig nach Rate, Miete, Strom & Co.?
Geht das dann auch ins Zocken?
1 Jahr Therapie ist schon 'was', ich glaube jedoch nur begrenzt, dass Du die Therapie wirklich für Dich nutzen konntest - oder?
Was Deine Beziehung betrifft, kommt es mir so vor, dass Du bei der großen Scham ihr gegenüber doch vielleicht mal fragen solltest, ob sie denn eine wirklich lange Beziehung oder Ehe mit Dir gern hätte? Seid Ihr schon lange zusammen oder nicht so sehr lange?
Es ist natürlich gut, wenn Du bei Deiner Suchtkrankheit auch an sie und Deine Träume mit ihr denkst, denn wenn Du sie damit hineinziehst, in Dein Suchtverhalten, meine ich, dann weißt Du, dass Du sie vor allem unglücklich machen wirst, Du wirst sie immer wieder enttäuschen. Das wirst Du hoffentlich nicht wollen, denn das wäre unfair!
Vor allem auch für Dich ist es wichtig, wieder Selbstachtung zu entwickeln. Das wird, so lange Du die Sucht lebst, äußerst schwierig werden.
Da Du das weißt, möchte ich nur noch schreiben, dass es wohl doch ganz wertvoll wäre, wenn Du Dich ganz ganz schnell und intensiv orientierst und entscheidest, wie und wo Du am besten Anbindung findest an eine Selbsthilfegruppe. (Sogar parallel zur SHG geht noch eine Gesprächstherapie.)
Und falls Deine Freundin sagt: 'Du, das ist mir too much', dann ist es wichtig, dass Du das akzeptierst ... sonst baut sich noch ein Lügengerüst zwischen Euch auf, und das nähme dann ein qualvolles Ende für Euch als Paar.
Guck jetzt erst mal nach Hilfe für Dich!! Es gibt auch immer wieder Samstage, alle 7 Tage ... Du weißt ja: bei Olli, Zoommeeting, 19.00 Uhr ... und so.
Viele Grüße
Rubbel
PS @ Olli: ich hab's nicht vergessen und - sieh: ein Zitat