Ich kann dir sagen, wie die Argumentation seitens des Kasinos lauten wird: Du hättest bei einer erneuten Anmeldung unter dem Vorsatz gehandelt, das System bewußt zu umgehen. Selbst einige lokale Glücksspielbehörden der Heimatländer des Spielers (wie die Gambling Commission in UK) entscheiden meist in diese Richtung.
Denn im Prinzip bedeutet ein Selbstausschluß: Das Kasino verpflichtet sich, dich nicht wieder spielen zu lassen. Gleichzeitig versicherst du aber auch, keine Versuche zu unternehmen, diese Sperre zu umgehen. Das ist der Haken.
Und genau den nutzen sie aus.
Eine lustige Masche einiger Kasinos ist es, dich trotz Sperre solange spielen zu lassen, wie du weiter einzahlst. Sobald du aber auszahlen willst, fällt ihnen im Zuge der Legitimationsprüfung plötzlich auf, daß du ja gesperrt bist (was bei dir ja so oder ähnlich anscheinend auch der Fall war).
Einen Gewinn müssen sie also nicht auszahlen' denn du hättest ja gar nicht spielen dürfen - Soweit leuchtet das ja sogar ein.
Aber sie müssen (ihrer Argumentation nach) die Verluste auch nicht erstatten, denn du hast dir den Zugang ja 'erschlichen', indem du die Sperre vorsätzlich umgangen (also deinen Teil der Vereinbarung gebrochen) hast.
Da reicht es schon, beispielsweise bei der Adressangabe "Max-Mustermann-Straße" die Bindestriche wegzulassen, oder deinen zweiten Vornamen, oder eine andere Emailadresse zu verwenden. Schon kommt das Kasino mit dieser Begründung durch - selbst wenn alle anderen Daten exakt dieselben sind. Mancher hat auch nichts dergleichen getan, und schaut trotzdem in die Röhre.
Die Argumentation ist dann: Das 'System' konnte vorher nicht erkennen, daß du von der Teilnahme ausgeschlossen bist, weil du 'falsche Angaben' gemacht hast... (oder die Daten 'veraltet' waren - oder ganz lapidar: Oops, Systemfehler, aber jetzt haben wir es ja bemerkt) bei einer genaueren (manuellen) Überprüfung ist es schließlich doch aufgefallen, und du wurdest aufgrund dieses 'Betrugsversuches' dann umgehend gesperrt.
Du bist in deren Augen also ganz klar der Betrüger, und nicht sie.
So argumentieren sie - und bekommen Recht.
Damit wird die Selbstsperre ad absurdum geführt. Traurig, aber wahr.
Wer also glaubt, das Ganze sei narrensicher, der irrt sich. Längst nicht alle halten sich dran, es gibt immer schwarze Schafe. Und die, die sich dran halten, tun es einzig und allein aus Gründen der Wahrung des 'guten Rufs' der 'Seriosität' und 'Transparenz' - und es ist leider eher die Ausnahme, als die Regel, daß ein Kasino, bei Nichteinhaltung einer Selbstsperre von irgendeiner Behörde oder dergleichen Konsequenzen erfährt... obwohl es derartige Sperrdatenbanken in anderen Ländern bereits seit Jahren gibt.
Auszug aus den AGB der britischen Sperrdatenbank:
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Your Responsibility
You understand that self-exclusion using GAMSTOP is intended to be an aid to help you manage your use of online gambling websites. It is not intended to function as a replacement for willpower, is not foolproof and as mentioned above, we cannot guarantee that it will always result in you being denied access to gambling websites.
Your self-exclusion using GAMSTOP will be most effective if you do not try to work around the exclusion measures GAMSTOP has put in place. You agree not to attempt to register new gambling accounts, log in to any of your existing accounts, or in any other way try to circumvent GAMSTOP's mechanisms for the duration of your self-exclusion. You are entirely responsible for any actions you take designed to circumvent any self-exclusion registered with GAMSTOP.
You accept that GAMSTOP may not be as effective in circumstances where it has received inaccurate, incomplete and out-of-date information or where there are differences between account details. GAMSTOP may also not be as effective when you attempt to work around the exclusion measures GAMSTOP has put in place.
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Ich denke, eine ähnliche Klausel wird es auch bei OASIS geben, um sich selbst rechtsmäßig abzusichern. Die Kasinos nutzen das dann aus.
- Nachtrag:
Das war jetzt nicht negativ gemeint, passiert aber leider tatsächlich immer wieder.
Und wo ich den Beitrag eh überarbeite, dachte mir gerade... hier das 'Amtsenglisch' nochmal auf Deutsch:
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Ihre Verantwortung
Sie akzeptieren, daß ein Selbstausschluß via GAMSTOP (der Name des britischen Sperrsystems) eine Hilfestellung im Umgang mit Ihrer Nutzung von Glücksspielwebsites ist. Es ist nicht dafür gedacht, als ein Ersatz für Willensstärke zu fungieren, ist nicht narrensicher, und, wie eingangs erwähnt, können wir nicht dafür garantieren, daß man Ihnen zukünftig jederzeit den Zugriff auf Glücksspielseiten verweigern wird.
Ein Selbstausschluß über GAMSTOP ist am Effektivsten, wenn Sie gar nicht erst versuchen, einen Weg zu finden, die Schutzmechanismen, die durch GAMSTOP zur Anwendung kommen, zu umgehen.
Sie erklären sich damit einverstanden, nicht zu versuchen, neue Benutzerkonten zu erstellen, sich in ein bereits bestehendes Konto einzuloggen, oder GAMSTOP's Mechanismen für die Dauer Ihrer Selbstsperre in irgendeiner anderen Weise zu umgehen. Sie sind selbst vollumfänglich verantwortlich für jeden Versuch, den Sie unternehmen, um die Maßnahmen zu untergraben.
Sie akzeptieren, daß die Effizienz von GAMSTOP nicht mehr vollumfänglich gewährleistet ist, sollten Ihre Daten unvollständig oder veraltet sein, dasselbe gilt für abweichende Angaben bei verschiedenen Konten.
GAMSTOP ist ebenfalls deutlich weniger effektiv, sollten Sie versuchen, die Schutzmechanismen zu umgehen.
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Sorry, wenn das nicht sehr flüssig klingt, das war eben auf die Schnelle.