Hi Coco!
Wir haben jetzt vereinbart, dass er erstmal sein Konto ausgleicht und dann ist die Frage, sollen wir dann ein gemeinschaftliches Konto machen, welches ich verwalte oder sollen wir es lieber getrennt lassen, damit das Geld auf meinem Konto sicher ist?
Du weisst doch noch gar nicht wohin seine Suchtreise geht. Also belasse ruhig die getrennten Konten. Seines kann dann zu einem UND-Konto gewandelt werden.
D.h. ohne Deine Unterschrift auf einem Check kann er kein Geld mehr abholen. Die Unterschrift wird am Schalter jedes Mal mit einer von Dir hinterlegten verglichen.
Dass er Dir nun alles offenbart hat, so es denn wirklich auch alles ist, hört sich im ersten Moment schon mal nicht schlecht an. Doch im Kontext mit der Weigerung sich Hilfe zu suchen, kann das alles auch nur eine Täuschung sein. Das muss nicht mit Vorsatz geschehen, sondern auf einer Selbsttäuschung basieren.
Was möchtest Du damit sagen, dass er 2,5 Wochen nicht gespielt hat? Ist es die Hoffnung, dass nun alles gut wird, die aus Dir spricht? Dann lasse uns gemeinsam beten. Das ist nämlich alles, was Du tun kannst. Hoffen und beten ... naja ... oder Du benennst Deine klaren Ziele!
Welche Werte schätzt Du in Eurer Beziehung? Welche Normen hast Du daraus abgeleitet? Wogegen hat er verstoßen? Sollen sie wieder etabliert werden?
Als Beispiel: Du schätzt Aufrichtigkeit in der Beziehung. Daraus hast Du abgeleitet: Wir reden miteinander, offen und ehrlich. Er hat gelogen! Er soll wieder mit mir reden.
Erstelle Dir mal eine Liste, damit Dir bewusst wird, wie lange diese bereits geworden ist.
Jetzt kommt aber die entscheidende Frage: Wie stellt er das alles wieder her? Jetzt kannst Du einlenken, dass er sie aufgegeben hat und daher auch wieder einführen kann.
Doch da fehlt nun ein entscheidender Faktor, der den letzten Schritt immer wieder zunichte machen möchte. Er ist gefährlich und kennt keinerlei Erbarmen - seine Sucht.
Er muss sich seiner Sucht stellen, wenn er wirklich etwas verändern möchte. Nicht morgen, nicht übermorgen, nächsten Monat oder in einem Jahr - Jetzt!
Weshalb? Weil sich die Umstände nicht ändern. Er wird sich z.B. heute schämen, morgen auch, übermorgen usw.
Ich bezeichne dieses Aufschieben, und ich habe es ja am eigenen Leibe erlebt, als Spielen. Er spielt mit sich - mit Dir - und den Kindern, wahrscheinlich ohne es selbst zu wissen.
Praktiziere Zuckerbrot und Peitsche - stehe ihm bei, aber mache auch klare Ansagen!
Die Übung mit den Werten und Normen könnt Ihr gerne zusammen machen, als Übung. Wenn Du ihm dabei nicht den Kopf abreisst
, wird er merken, dass das zwar unangenehm ist, ihm aber auch Klarheit verschafft. Ihm wird bewusst, wie weit er sich verändert hat und dass er sich so gar nicht sehen möchte. Es könnte ihn also motivieren sich Hilfe zu suchen.