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Ich brauche einen Rat

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Ich brauche einen Rat
« am: 26 Mai 2010, 18:48:54 »
ich weiß im Moment nicht ein und aus. Mein Partner spielt! Doch leider lässt er niemanden an sich ran. Ich habe schon alles ausprobiert, von Ihn zu unterstützen bis ihn anschreien, seine Reaktion ist: er verkriecht sich oder haut ab.
Die Sucht hat angefangen, nachdem sein eigenes Geschäft anfing nicht gut zu laufen
Auf seine Familie kann er nicht zählen, die lassen Ihn in jeder Hinsicht im Stich oder reiten Ihn noch mehr rein.
Ich sage dann immer: wenn ich Ihn verlasse, dann ist er verlassen! Ich seh Ihn dann schon vor mir als Penner der auf der Strasse lebt und bettelt. Oder seine Eltern schaffen es doch und stecken Ihn in eine Psychiatrie um Ihn endlich los zu sein, denn nur das Äußere Bild ist wichtig! Also Porsche und immer schick essen gehen.
Geld hat er von mir nie bekommen, aber er nimmt es sich einfach. Ich habe schon alles versteckt, Onlinebanking geht nicht mehr. Paypal und die ganzen anderen Internetmöglichkeiten gesperrt, aber er findet immer einen Weg.
Mir ist absolut klar, dass es so nicht weiter gehen kann, aber ihn vor die Türe setzten bring ich nicht fertig. Ich lieb Ihn doch.
Wenn ich ihn beobachte, ist er aber nicht nervös, er schläft gut und isst auch genügend. Hat kontakt zu Freunden oder zu meiner Familie.Hängt auch nicht nur vor dem PC. Aber ich trau dem ganzen nicht!
Er beschreibt sich häufig als Überfordert mit dieser Spielsucht oder die familiäre situation, hat Angst davor einen neuen weg einzuschlagen,mich zu verlieren, findet aber keinen Ausweg aus der Misere. Er sagt zwar er braucht eine Therapie, ist aber überfordert den Weg dorthin zu finden oder hat Angst davor als Bescheuert abgestempelt zu werden.
Vielleicht kann mir ja jemand einen Rat geben wie mich am besten verhalten soll oder wie ich Ihn dazu animieren kann die Hilfe in anspruch zu nehmen. Die Ratschläge die in jeder Anwort in den Foren stehen sind mir klar, habe ich aich schon versucht,helfen mir nicht weiter und funktionieren aber nicht wirklich.

Gruß

furnace

*

gunzi30

Re: Ich brauche einen Rat
« Antwort #1 am: 27 Mai 2010, 10:46:13 »
Hallo du könntest dich vielleicht mal mit ner suchtberatungsstelle in verbindung setzen erstmal alleine und dich erkundigen was du alleine tun könntest oder deinen partner vielleicht mit nehmen er braucht keine angst davor haben die "stempeln" keinen als idioten ab. vielleicht kann euch die Beratungsstelle helfen und deinen Partner von ner Therapie überzeugen je nachdem wie weit seine Spielsucht voran geschritten ist.Es sollte dir klar sein das es kein leichter weg für euch beide sein wird aber er braucht dich noch mehr wenn ihr euch zu ner therapie entscheidet, nur mache ihm keine vorwürfe was das Spielen angeht es ist und bleibt ne krankheit. ich mußte mir vor jahren auch immer die gleichen vorwürfe anhören und zog mich immer gleich zurück bis ich es selbst nicht mehr ertragen konnte die sucht. bin dann zu ner beratungsstelle gegangen und nach etlichen gesprächen und nachdenken zum besten entschluß gekommen ne langzeittherpie zu machen. Hoffe ich konnte dir etwas helfen. kopf hoch du schaffst das. :) 

*

Offline Olli

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  • 7.319
Re: Ich brauche einen Rat
« Antwort #2 am: 01 Juni 2010, 16:34:20 »
Hi Furnance!

Schön, dass DU zu uns gefunden hast.
DU kannst für DICH Hilfe in Anspruch nehmen - wie bereits gesagt, in einer Beratungsstelle aber auch bei einer SHG.
Dort gibt es zumeist auch Angehörigengruppen.
Zur Not kannst Du aber sicherlich auch an einem Treffen der Spieler teilnehmen.

Hmmmm - Du sagst Du liebst ihn ...
Hast Du Dich schon mal gefragt, ob ER dich liebt?
Bei all den Lügereien? Bei all den Betrügereien?
Ist das die Liebe, die Du Dir erwünschst?

Meine Liebe - wieso sollte er etwas ändern an der jetzigen Situation?
Er beklaut Dich - Du schimpfst, Du hilfst - mal ehrlich - das lassen wir über uns ergehen.
Tja und dann? - Dann haben wir wieder unsere Ruhe. Bis zum nächsten Mal ...

Er spürt bei Dir keine Konsequenzen.
Was schließt Du daraus? DU musst für DICH handeln.
Benenne Deine Wünsche - benenne Deine Hoffnungen - Deine Ziele.
Mache ihm klar, dass DU Grenzen hast, die er nicht zu überschreiten hat.
Macht er es doch - dann ist dies wieder einmal die Bestätigung, dass ihm die Beziehung zum Spiel wichtiger ist als Eure.
Du hast Angst, dass er auf der Straße landet?
Ist es dann nicht seine Entscheidung gewesen?

Ja, er ist krank - aber Du kannst ihn nicht retten.
Dies kann er nur alleine, indem er aufwacht - indem er die Konsequenzen seines Handelns am eigenen Leibe verspürt.
Auf der Straße zu landen ist somit nichts Negatives - es ist SEINE Chance.

Er hat Angst Dich zu verlieren? Wieso spielt er dann weiter?
Solches "Gerede" dient nur dazu, Dich bei der Stange zu halten - Dich, die Kuh (Sorry), die gemolken werden will.

Deine Hilfe kann nur darin bestehen, für DICH einzustehen.
Dann erst kannst Du ihn moralisch unterstützen.
Ziehe Grenzen, benenne (nicht drohe) Konsequenzen - und setze sie auch um.

Wenn ich heute zurückdenke, so wünsche ich mir eigentlich, ich wäre nicht immer wieder nach den Rausschmissen aufgenommen worden.
Vielleicht hätte ich den Absprung früher geschafft - aber nur vielleicht.

Gute 24 h
Olaf
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

 

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