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Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
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Universität Greifswald und Universität Lübeck suchen Glückspieler/-innen

  • 13 Antworten
  • 14878 Aufrufe


SIE SIND GLÜCKSSPIELER/-IN? ODER SIE SPIELEN NICHT MEHR? -
IHRE ERFAHRUNGEN SIND UNS WICHTIG!


Wir suchen Personen, die aktuell intensiv glücksspielen oder früher ein Glücksspielproblem gehabt haben und jetzt nicht mehr spielen.

Die Universitäten Greifswald und Lübeck führen derzeit eine bundesweite Studie zum Glücksspielen in Deutschland durch. Dieses Projekt wurde von Fachleuten und von Betroffenen lange gefordert, weil es noch zu wenig gesicherte Erkenntnisse über problematisches Glücksspielen und Glücksspielsucht gibt – aber auch darüber, wie Spieler/Spielerinnen es geschafft haben, mit dem Spielen aufzuhören.

Diese Erkenntnisse sind notwendig, um Aufklärung und Hilfeangebote sinnvoll auszubauen. Deshalb wenden wir uns an Sie mit der Bitte, die Studie als „betroffener Experte“ oder „betroffene Expertin“ zu unterstützen.

Sie können an der Studie teilnehmen, wenn Sie
  • regelmäßig, intensiv oder gelegentlich glücksspielen oder
  • früher ein Glücksspielproblem hatten, jetzt aber nicht mehr spielen

Ihre Angaben werden absolut vertraulich behandelt. Die Studie ist unabhängig und wird nur von den Bundesländern und den beiden genannten Universitäten finanziert. Für Ihre Teilnahme erhalten Sie eine Aufwandsentschädigung.

Kontakt & weitere Informationen:

0800 – 780 780 7 (gebührenfrei)
oder per mail an PAGE@uni-greifswald.de

Hier finden Sie einen Flyer für Studienteilnehmer:
http://www.medizin.uni-greifswald.de/epidem/forschung/epidemiologie/page.html
   

WIR FREUEN UNS SCHON HEUTE AUF IHRE UNTERSTÜTZUNG UND AUF IHREN ANRUF!!


Hallo,
ich würde gerne wissen wie diese Studie finanziert wird. Ist vielleicht die Automatenindustrie direkt oder indirekt daran beteiligt? Solche art von Studien helfen nämlich betroffenen auch nicht weiter.
Bedenklich finde ich auch eine Aufwandsentschädigung.
Mich würden die Meinungen der anderen dazu interessieren.
Gruß und schöne Ostern
Boro


Lieber Boro,

vielen Dank für das Interesse an unserer Studie und Ihren Beitrag.
Diese Studie wird von den Bundesländern  finanziert und wird nicht wie von Ihnen oder anderen befürchtet von der Glücksspielindustrie finanziert!

In einigen Studien wurde herausgefunden, dass nur eine Minderheit pathologischer Glücksspieler das Suchtkankensystem in Anspruch nimmt. Außerdem halten wir es für wichtig zu wissen wie einige es geschafft haben das Spielen aufzugeben. Diese Erkenntnisse könnten auch für Sie von Nutzen sein!

Dies sind einige Fragen, die mit Ihrer Unterstützung hoffentlich geklärt werden könnten und anderen helfen könnten!

Wir teilen Ihre Bedenken über die  Form der Aufwandsentschädigung. Wir haben uns über diesen Punkt ebenfalls Gedanken gemacht und hoffen hier zu einer guten Lösung gefunden zu haben!

Wenn Sie mehr über unsere Studie erfahren wollen stehen wir Ihnen gerne unter der gebührenfreien Rufnummer:
0800-780 780 7
zur Verfügung!

Ihre Universitäten Greifswald und Lübeck
Projekt PAGE


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Online Ilona

  • *****
  • 3.890
    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Lieber Boro,

ich hatte ein paar Tage Urlaub und antworte daher erst jetzt. Ich nöchte euch alle bitten, diese Studie zu unterstützen. Sie wird mit "sauberem Geld" durchgeführt und das Forscherteam hat auch in der Vergangenheit noch nie mit Glücksspielanbietern zusammengearbeitet. Alle anderen epidemiologischen Studien sind ja mehr oder weniger von Glücksspielanbietern finanziert worden.

Unser Verband hat sich seit vielen Jahren für das Zustandekommen dieser Untersuchung engagiert. Und auch der Fachbeirat Glücksspielsucht http://www.fachbeirat-gluecksspielsucht.de/ hat entsprechende Empfehlungen ausgesprochen. Wir freuen uns alle, dass es nun endlich (Jahre später!!) soweit ist und sind sehr gespannt auf die Ergebnisse der Studie.

Was die Aufwandsentschädigung angeht, habe ich mich auch für Gutscheine ausgesprochen. Dazu sagten dann aber einige Spieler: Wer drauf ist, macht alles zu Geld! Welche Lösung haltet ihr für gut?

viele Grüße

Ilona
« Letzte Änderung: 06 April 2010, 12:43:15 von Ilona »

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Offline Mike

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  • 193
  • Es ist nie zu spät.
Hallo Ilona,

die Studie handelt von Glücksspielsucht. Dazu gehört auch das Thema Geld. Eine Beschränkung im Vorfeld würde sicher nicht der Objektivität dienen.

Gruß

Mike

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Online Ilona

  • *****
  • 3.890
    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Hi Mike,

ich befürchte wir missverstehen uns gerade. Die Spieler, die sich interviewen lassen, bekommen dafür eine Aufwandsentschädigung, da das Interview etwas Zeit braucht. Nun ist die Frage: Ist es ok, wenn man einem Glücksspieler, der evtl. noch nicht spielfrei ist, Bargeld gibt? Oder wäre evtl ein Gutschein besser? Oder welche Lösung gibt es sonst?

LG Ilona

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Offline Mike

  • ****
  • 193
  • Es ist nie zu spät.
Hi Ilona,

dann habe ich mich etwas umständlich ausgedrückt. Ich finde es in Ordnung einem nassen Spieler Geld als Aufwandsentschädigung zu zahlen. Gutscheine würden das Problem nicht verändern, höchstens "verzerren".

Gruß

Mike

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Online Ilona

  • *****
  • 3.890
    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Hi Mike,

das ist ja interessant. Ich wär' dann eher für eine Spende! Für Brot für die Welt, Haiti, Greenpeace oder z.b. für unseren Fachverband! Was meinen die anderen dazu? 

LG Ilona
« Letzte Änderung: 07 April 2010, 15:11:40 von Ilona »

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Offline Olli

  • *****
  • 7.338
Hi Ilona!

Ich frage mich gerade - wozu eine Aufwandsentschädigung?
OK, wenn Fahrtkosten anfallen - zurückerstatten.
Für ein Frühstück oder ein Mittagsessen einen Gutschein für die Mensa verteilen.
Aber sonst ...?

Wenn ich mich solch einer Studie zur Verfügung stellen würde, dann würde ich das aus Überzeugung tun.
Die Überzeugung, über das Medium der Wissenschaft mehr über MICH und andere Spielsüchtige zu erfahren - die Forschung voranzutreiben.
Ich würde also rein "egoistisch" im eigenen Interesse handeln.

Da könnte ich ja gleich ein Buch "Mein Lebenswerk - meine Sucht" schreiben und das verkaufen ... #feix#
Oder ich könnte kostenpflichtige "Beratungen" in meinem Forum einführen ...#grins#

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Online Ilona

  • *****
  • 3.890
    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Und? Hast du schon angerufen? Machst du mit? ;-)

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Offline Mike

  • ****
  • 193
  • Es ist nie zu spät.
Ist halt meine Meinung. Auch wenn ein Mensch an einer Sucht leidet, so hat niemand das Recht in "zweiklassig" zu behandeln.

Gerade der Verband kämpft doch für die Rechte der "Spieler". Was würde wohl eine Studie aussagen, die Alkoholiker aufruft u. als Entschädigung 50 Liter O-Saft bereit stellt. Würde sich da ein einziger nasser Alki melden.

Entweder ich mache eine objektive Studie u. lasse den Dingen ihren Lauf o. ich "kaufe" mir eine Studie-oft genug von der Automatenindustrie vollzogen u. zu Recht kritisiert.

Gruß

Mike

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Offline Mike

  • ****
  • 193
  • Es ist nie zu spät.
Lieber Olli,

wie oft hast Du darüber nachgedacht an einer Studie teil zu nehmen?????


Wie oft hast Du darüber nachgedacht, als Du noch voll drauf warst?????


Was hätte Dich dennoch dazu bewogen, wenn überhaupt, dennoch an einer Studie, in der nassen Zeit, teil zu nehmen???? Geld????

Eine ernst gemeinte Studie bewertet nicht im Vorfeld. Das sollte sie auch nicht, sonst ist sie nicht das Papier wert auf der sie steht.

Deine Meinung, meine Meinung.

Gruß

Mike

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Offline Olli

  • *****
  • 7.338
Hi Ilona!

Nein  ;), weil ...

@Mike
Ich habe hier bereits vor Ilonas Frage überlegt, ob es für mich sinnvoll wäre, daran teil zu nehmen.
Mir fallen dazu viele Ausreden ein ...
Greifswald liegt in Schleswig-Holstein - ich wohne in NRW.
Wie Ihr wisst, baue ich gerade und bin trotz "normaler" Arbeit morgens und abends auf der Baustelle.
Zudem fühle ich mich gezwungen - und die traurige Vergangenheit gibt mir leider recht - alle möglichen ausgeführten Arbeiten zu kontrollieren - zu rescherchieren, ob Vorschriften eingehalten worden sind oder nicht ...
Dies frisst zur Zeit meine Freizeit auf.
Ich könnte noch weiter aufzählen.

Doch der wirkliche Grund ist: ich bin dazu innerlich einfach noch nicht bereit.

Als ich noch drauf war, da habe ich es grundsätzlich vermieden, mich mit meiner Suchtproblematik auseinander zu setzen.
Wie hätte ich da an eine Studie denken können?
Von daher denke ich aus meiner eigenen Erfahrung heraus, dass die nassen Spieler, die hier angesprochen werden, sich auf ihrem Scheideweg befinden müssen - in der Entscheidungsphase, will ich so weiter machen oder nicht, bevor sie überhaupt an die Teilnahme an einer Studie denken.

Mich hätte also weder Geld noch Essensmarken oder sonstige Gutschriften dazu bewogen mitzumachen. Auf der einen Seite habe ich meine Sucht verleugnet - auf der anderen Seite hätte ich die aufgewendete Zeit erklären müssen.

Wegen meiner o.g. Erfahrungen - und die können bei Anderen ja absolut anders aussehen - glaube ich sehr wohl, dass das:
Eine ernst gemeinte Studie bewertet nicht im Vorfeld.
... sehr wohl zutrifft.

Ich habe auch schon mehrfach erfahren dürfen, dass Frischaussteiger in ihrer Euphorie sich sehr gerne für Studien zur Verfügung gestellt haben.
Im Nachhinein gaben sie dann jedoch zu, dass sie nicht ganz ehrlich waren, weil sie in ihrem Entwicklungsprozess in Bezug auf Selbstbetrug und Selbsterkenntnis einfach noch nicht so weit waren.
Wie Du merkst, stelle ich die Sinnhaftigkeit solcher Studien absolut nicht in Frage ...
Sie steigen und fallen jedoch mit den Probanden ...

Trotz alledem wünsche ich viel Erfolg.

Gute 24 h
Olaf
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline andreasg

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  • 2.083
Hallo ihr Lieben,

das ist doch einmal ein Thema, bei dem das Lesen sich lohnt. Und so kommen mir natürlich auch Gedanken mich zu beteiligen.
Als ich 1990 aufwachte - flatterte mir ein Hochglanzprospekt in die Hände in der auf die besondere Reizentwickling von Punkteautomaten hingewisen wurde, das die herstellende Firma mit Hilfe von Psychologen getestet hat und nun dem Markt bereit stellte. Soweit die Weisheit aus Ostwestfalen Anno 1990.
Glücksspiel findet Heute in meiner Stadt eine ausufernde Bedeutung. Ich erkenne es in zwei, drei Stadtteilen, in denen neue Spielstätten gebaut und sogar erweitert werden.
Die Selbsthilfe stagniert, Gruppen lösen sich auf, auch meine Stammgruppe. Die Suchtbeauftragten sprechen von 1.500.000 Alkoholikern in Deutschland und von ... Drogentoten.
Ich habe Heute nicht gespielt. Mein Tag war so strukturiert, daß ich die Nähe von Spielstätten meiden konnte und ein freundschaftliches Gespräch mit einem geneseben Glücksspieler führte. Ich bin einige 24 Stunden spielfrei und habe keinen Spieldruch. Ich weiß, daß ich nur eine Münze von meinem Weg in die Katastrophe entfernt bin.
Auch ich habe einst davon geträumt mein Buch über die Spielsucht zu schreiben und mir den Preis dafür in Stockholm abzuholen. - Meine Lebensgeschichte habe ich aufgeschrieben und den Anomymen Spielern (GA) gewidmet.
Ich weiß durch meine Erfahrung in Diensten in SHG's daß Aufwandsentschädigungen entstehen und berechtigt sind eingelöst zu werden. Also Fahrkarte und Kost. Der Dienst aber steht über den Spesen. Eine Studie erfordert Bereitschaft sich selber zu erkennen und das kann weh tun. Es wird zu einer Gewissensinventur. Wie hier die Frage nach dem Entgeld das Gewissen schon beschäftigt.
Ich möchte mich nicht auf meinem Faulbett ausruhen. Ich habe meine Erfahrungen mit einer Universität erleben dürfen und erlebte beglückt im Zusammensein mit betroffenen Freunden  Ernst genommen zu werden. Als Dank erhilt ich eine Videoaufnahme des Interviews.
Ich will nur eines: Menschen, die angefangen haben sich  auf diesen langen steinigen mühsamen Weg der Genesung befinden Mut zuzusprechen,  ihn in Frieden zu gehen. Alles was uns von Spielstääten entfernt ist der richtige Weg. Also, wenn da keine Daddelkästen hängen?...
Der Weg führt in eine Neue Freiheit.
Schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

 

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