Hallo,
ich weiß nicht, ob das für jeden richtig ist und natürlich bin ich eigenverantwortlich spielen gegangen.
Es ist aber für mich eine wesentliche Stütze zu wissen, wie ich das Spielen mit allen Begleitumständen überhaupt als selbstverständlich ansehen konnte. Ich gebe niemandem die Schuld daran. Meine Eltern und Großeltern haben nach eigenem Wissen und Gewissen gehandelt, es ist ihnen kein Vorwurf zu machen!
Trotzdem kann ich für mich annehmen, dass es einige Dinge in meiner frühkindlichen Entwicklung gegen hat - allem voran das Verstecken, so unauffällig wie möglich zu sein, unscheinbar, die berühmten 3 Affen imitierend, die mir jetzt ermöglichen, zu erkennen, wo meine Schwachstellen stecken, wo ich an mir arbeiten und auf mich aufpassen muss.
Seitdem ich das weiß, habe ich endlich kein Problem mehr. Ich brauche nicht mehr zu spielen. Ich habe erkannt, dass das Spielen eine Fortführung dieser in der Kindheit erlernten Verhaltensweise ist, die sich verselbstständigte. Ohne Hilfe hätte ich es einerseits nicht erkannt, andererseits bin ich davon überzeugt, dass ich wohl ohne diese Erkenntnis auch heute noch nicht dauerhaft abstinent leben könnte.
Ich habe heute keine Schwierigkeiten mehr ohne Spiel zu leben. Im Gegenteil, habe ich einmal das Bedürfnis, weiß ich doch, das es ein Teil meiner Sucht ist, die ich nicht mehr auszuleben brauche, weil ich gleichzeitig lernte, wie ich heute damit umgehen kann.
Es ist sehr schwer, so etwas verständlich zu erklären. Wichtig ist jedoch, dass ich für mich etwas aus der Vergangenheit erfahren konnte, und seit bald 4 Jahren dauerhaft in der Lage bin, es für mich richtig umzusetzen, so dass ich nicht wieder flüchten muss, vor mir, vor den anderen, vor der Umwelt. Ich bin ich geworden aber ich stelle nicht den Anspruch perfekt zu sein.
In der SHG und auch in den Foren ist mir aufgefallen, dass viele Menschen irgendetwas mit sich herumschleppen - um es mal ganz salopp auszudrücken - was immer wieder auf die Seele drückt, was sie immer wieder an sich zweifeln läßt und oftmals auch wieder in den Rückfall, was sie vor sich selbst und anderen verstecken. Ich bin fest davon überzeugt, wenn sie dieses Problem einmal angehen - selbstverständlich immer mit professioneller Hilfe - dann müssen sie nicht mehr kämpfen. Dann können sie das Leben genießen, auch wenn es nicht immer nur die Wolke 7 ist, auf der
jeder und an erster Stelle natürlich ich, am liebsten für immer schweben würden.
Einlassen ist das Stichwort, einlassen auf oftmals vielleicht traurige, schmerzhafte oder sogar traumatische Dinge, um sie endlich hinter sich zu lassen und damit ein zufriedenes Leben führen zu dürfen.
Lieben Gruß
Pünktchen