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Mein Tagebuch und Therapie

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Mein Tagebuch und Therapie
« am: 19 Dezember 2024, 15:58:04 »
Guten Abend,

nach dem ich hier immer mal wieder still mitgelesen habe, möchte ich auch meine aktuelle Situation teilen.
Ich bin nun 26 Jahre alt und habe den Leidensweg eines Spielers nun sehr lange mitgemacht.
Aber ich will auch nicht noch mal alles vergangene niederlegen, viel wichtiger ist, wie die aktuelle Situation ausschaut.

Über die Caritas habe ich meine stationäre Suchttherapie nun seit dem Frühjahr vorbereitet, im Laufe des Jahres ist viel Positives aber auch viel Negatives passiert.

Positiv:
- Neuer Job und im Zuge Dessen begleichen meiner Privatinsolvenz, habe die Restschuldbefreiung im Oktober erhalten, konnte meine Schulden und Gerichtskosten innerhalb von einem Jahr abbezahlen
- Wesentlich weniger Alkohol, habe Konsumfreie Phasen durch die viele Arbeit, trinke jedoch gerade jetzt in meinem Urlaub 1-2 Bier am Tag
- kein Cannabis mehr
- keine neuen Schulden
- OASIS Sperre auf 99 Jahre, Online Banking und Karte an meine Ex Partnerin abgegeben
- Zusage für eine Therapie bekommen (Antragstellung war dann doch etwas komplizierter, mit den Arztbesuchen, Sozialbericht etc. aber es hat geklappt)
- im Zuge meiner vielen Freizeit (Urlaub) bin ich auch sofort in Kontakt mit meiner Klinik gekommen, Starttermin ist im Januar - komme in eine Gruppe mit Spielern die auch Probleme mit Alkohol/Drogen haben

Negativ:
-Trennung
- nicht spielfrei, Monatsanfang hohe Summen in illegalen OC gelassen, immer wieder sperren lassen und bei Suchtdruck nach neuen Möglichkeiten gesucht
- alle Negativeinschränkungen die eine Spielsucht mitbringt

Mit dem Ausblick auf die Reha geht es mir aber wirklich schon besser, ich freue mich auch diese Erfahrung, einfach wird es nicht und wie Urlaub ist es garantiert auch nicht, aber ich sehe sonst auch keinen Ausweg mehr, der Sache Herr zu werden.

Leider habe ich keine Freunde und Familie an meinem Wohn- und Arbeitsort, weswegen ich meine Finanzen auch erst letzten Monat abgeben konnte, vorher wollte ich das noch nicht so recht - Ex Partner ist ja auch immer so eine Sache, ich habe Sie damals und natürlich auch irgend wie jetzt aktuell, schon sehr viel mit meiner Sucht belastet.

Gespielt habe ich seit November nicht, aber spielfrei bin ich noch lange nicht.

Ich kann jedem nur den Weg zur Caritas empfehlen, egal ob Schuldnerberatung oder Vorbereitung einer Reha, die Leute wissen schon was sie tun dort.

Ich erwarte auch keine Ratschläge hier, bin wirklich schon eine Weile in dem Thema drin, ich möchte nur einfach meine Erfahrungen, eventuell dann auch direkt aus der Therapie heraus hier teilen, vielleicht erreiche ich ja jemanden, dem es hilft!

Eine schöne Weihnachtszeit


« Letzte Änderung: 07 Januar 2025, 20:28:27 von Bnonym »

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Offline Olli

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Re: Mein Weg
« Antwort #1 am: 19 Dezember 2024, 16:11:15 »
Hi und herzlich willkommen!

Nun, wenn ich mir Deinen Beitrag so anschaue, dann hast Du doch ungemein viel erreicht! Die Abstinenz bekommst Du auch noch hin.

Weisst Du ... jede Genesung ist irgendwie individuell, wenn sich die Wege auch immer wieder gleichen. Hier sehe ich jemanden, der Vieles bereits konsequent umgesetzt, dabei aber die Scheunentore noch offen hat.

Deine Ex ist Dir behilflich - sie ist ein Schatz auf der einen Seite - und Du bist es anscheinend wert diesen Aufwand zu betreiben und doch Gefahr zu laufen wieder verletzt zu werden!

Bitte sie mit Dir zusammen Gamban zu installieren. Lasse sie die Passwörter verwalten und bitte sie, in unregelmäßigen Abständen den Installationsstand zu überprüfen. Für das Thema Geldmanagement gibt es auch die Möglichkeit, sich einen gerichtlich bestellten Betreuer zuweisen zu lassen.
Wenn Du bisher mit einem Geldmanagement ein Problem hattest, so wirst Du es hier bei dem Vorschlag auch haben. Aber ...!
Ein Geldmanagement ist immer befristet und hilft Dir einen gesunden Abstand zum Glücksspiel zu erreichen! In der Zeit des Geldmanagements kannst Du Dich um Deine Genesung kümmern. Mache es doch mal ein Jahr oder zwei ... und dann schaue weiter ... Die Kosten dafür sind Peanuts ...

Als still Mitlesender weisst Du, was am Samstag angesagt ist ... mache mit ... Du siehst ja, es kommen immer wieder einmal neue hinzu. Wieso nicht auch Du?
« Letzte Änderung: 19 Dezember 2024, 16:13:14 von Olli »
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Mein Weg
« Antwort #2 am: 19 Dezember 2024, 17:21:08 »
Vielen Dank für deine Antwort,

Gamban kenne ich und ich kenne die Schwachstellen.
Auf meinem Laptop funktioniert es, aber da ich Apple-User bin, hat die App leider eine Schwachstelle - man kann sie einfach über die Einstellungen deaktivieren.
Auf Nachfrage beim Hersteller hieß es nur, dass sie daran arbeiten es zu beheben aber sie mir empfehlen auf Android umzusteigen - was ich bisher noch nicht getan habe.

Der gesetzliche Betreuer wurde mir auch nahe gelegt, allerdings habe ich da etwas Bedenken (Negativ Beispiele) und meine Ex traut dem ganzen auch nicht über den Weg.
In der Zeit der Reha lasse ich die Option gerne noch mal an mich, vielleicht setze ich sie um, mal schauen. Hat jemand dahingegen Erfahrung? Aufgrund meiner Arbeitszeiten, weiß ich nicht, wann ich dort dann wöchentlich Geld zum einkaufen abholen könnte - und ich habe starke Vertrauensängste, dass mein Einkommen dann doch irgendwie unterschlagen wird.

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Offline Olli

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Re: Mein Weg
« Antwort #3 am: 19 Dezember 2024, 18:27:47 »
Entschuldige, der letzte Satz brachte mich zum Lachen ...

Lasse uns mal die Waagschaale betrachten:


Geld verzocken ¯\_( ͡° ͜ʖ ͡°)_/¯ Geld abzocken lassen

Ich denke, dass ein gerichtlich bestellter Betreuer sich nur ein einziges Mal so etwas erlauben dürfte ... :)

Ich kannte mal jemanden, der hat das mit dem Betreuer gemacht. Er wurde spielfrei und fand sogar im Forum seine Zukünftige. Doch er gab das Geldmanagement nicht an seine Frau, sondern beließ es bei dem Betreuer noch einige Jahre, weil er sich damit so richtig wohl fühlte.

Natürlich hast Du dann Einschränkungen über die Verfügbarkeit, doch dazu kann man sich Pläne machen und vorausschauend denken.

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Re: Mein Weg
« Antwort #4 am: 07 Januar 2025, 17:10:41 »
Guten Abend und ein gesundes, erfolgreiches und spielfreies Jahr erst mal  ;)

Ich wollte einfach mal ein kleines Update geben - ein paar Gedanken nieder tippen.
Ich bin weiterhin spielfrei und sogar seit 7 Tagen rauchfrei  ::)
Die Hälfte meines Gehalts (abzüglich aller Fixkosten) für diesen Monat wird weiterhin verwahrt zum ansparen.
Dann habe mir allerdings auch (in Absprache) ein paar hundert Euro abgehoben um mir mal ein paar neue Klamotten, Sportsachen und Kleinigkeiten zu kaufen.
Das war schon längst überfällig, durch die Zockerei verzichtet man ja auf fast Alles Andere  :-X

Erst mal bin ich stolz, dass ich überhaupt nicht in Versuchung gekommen bin, mich irgendwo anzumelden und zu spielen - obwohl ich ja Geld habe.
Vor, während und nach Weihnachten habe ich aber auch gut auf mich geachtet: Immer mit Tageskarten ins Gym gegangen, anschließend Sauna, gut gegessen - nun auch kein Alk mehr und keine Zigaretten.
Derzeit habe ich noch etwas Urlaub, Ende der Woche gehts aber zurück in meine eigene Wohnung - dort fühle ich mich eher nicht so wohl, aber ich muss zum Glück nur eine Woche arbeiten,
bevor dann meine Reha beginnt.
Mein Arbeitgeber und meine direkten Arbeitskollegen wissen darüber noch nicht Bescheid - vor dem Gespräch bin ich natürlich etwas aufgeregt und angespannt.
Begeistert sein wird da sicher keiner über die längere Abwesenheit, aber ich denke dabei an mich - BASTA  :)

Ich freue mich wirklich auf die Reha und einfach mal "weg vom Fenster zu sein", nur noch die eine Woche arbeiten und dann habe ich selber Vorrang vor Allem anderen.

Schönen Abend noch


Re: Mein Tagebuch und Therapie
« Antwort #5 am: 08 Januar 2025, 07:32:46 »
Guten Morgen,
Du hast einen super Anfang aus deiner Sucht gemacht! Viele haben ihr Leben lang das noch nicht erreicht, darauf kannst du erst einmal stolz sein.
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute bei deinem Start der Therapie. Melde dich gerne mal wieder im Forum hier, wie es dir so geht.

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Offline Olli

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Re: Mein Tagebuch und Therapie
« Antwort #6 am: 08 Januar 2025, 10:39:57 »
Hi!

Schön, Deine Freude lesen zu dürfen!

Sage Deinem Chef bitte umgehend Bescheid. Es reicht ja zu sagen, dass Du längere Zeit ausfällst. Dein AG muss aber ja auch mit seinem Personal planen. Ihn von heute auf Morgen vor vollendete Tatsachen zu stellen, dürfte ihm daher sauer aufstoßen, auch wenn er generell Deine Genesung unterstützt.
Solches Verhalten bleibt sicherlich im Langzeitgedächtnis verankert und könnte Dir daher in Zukunft zu Deinen Ungunsten ausgelegt werden.
Von daher ... Augen zu und durch ... ;)

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Offline Ilona

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    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Mein Tagebuch und Therapie
« Antwort #7 am: 08 Januar 2025, 13:51:18 »
Ich schließe mich Olli an. Such möglichst rasch das Gespräch mit deinem Arbeitgeber. Falls ihr einen Betriebsrat habt, könntest du vorab mit dem reden oder ihn evtl. zum Gespräch dazu bitten. Viele Unternehmen kennen sich heutzutage mit Suchterkrankungen aus und sind froh, wenn ihre Beschäftigten wieder fit sind. Ich persönlich fände es nicht lustig, wenn sich plötzlich jemand für mindestens sechs Wochen verabschiedet und ich wusste bisher von nix. Falls du dich vor dem Gespräch fürchtest, könntest du dich auch vorab in deiner Suchtberatungsstelle noch dazu beraten lassen.

Alles Gute und lass von dir hören

Ilona

Re: Mein Tagebuch und Therapie
« Antwort #8 am: 08 Januar 2025, 14:19:28 »
Es ist nun so, dass ich mich natürlich etwas davor fürchte - da es in der Firma oft viel Getratsche (auch unter den Führungspositionen) gibt.
Die Bewilligung der Reha ist glaube ich auf den 15.12.24 datiert und da ich mit der Klinik vor der Rentenversicherung Kontakt aufgenommen habe, stand der Starttermin der Therapie auf ein mal auch recht rasch fest (Mitte/Ende Januar 2025)
Ich habe mit meinem Chef sehr selten überhaupt Kontakt, während die Bewilligung für die Reha kam, war ich das erst mal im Jahr wegen einer Erkältung überhaupt krankgeschrieben.
Und selbst das war mir unangenehm, da ich mich bisher immer krank arbeiten geschleppt habe, um Gerede und blöden Sprüchen aus dem Weg zu gehen.
(frei nach dem Motto: keine Angriffsfläche bieten/Fassade wahren)
Nun hatten wir Betriebsferien und das ist die erste Arbeitswoche, für alle die keinen Urlaub eingereicht haben.

Am liebsten würde ich ihm das persönlich mitteilen zusammen mit dem Schreiben der RV (was auch als AU-Bescheinigung gilt).
Dabei werde ich allerdings nicht sagen, dass es sich um eine Sucht-Reha handelt, gar das ich spielsüchtig bin - ich werde einfach sagen es ein psychisches Leiden ist.
Ich bin aber tatsächlich wirklich erst nächste Woche Montag vor Ort.
Meint Ihr eine Email oder Anruf vorher wäre wirklich besser? Ich fühle mich eigentlich wohler, wenn man sich gegenüber sitzt.

In meiner Position/Stellung ist ein Ausfall zwar etwas blöd, aber ich bin auch schnell ersetzbar für die Zeit, unsere Tagesplanung variiert bei anderen Arbeitern/Springern nahezu täglich.
Ich danke Euch, für das Feedback und lasse gerne weiterhin mal von mir hören.
 
« Letzte Änderung: 08 Januar 2025, 14:26:03 von Bnonym »

Re: Mein Tagebuch und Therapie
« Antwort #9 am: 08 Januar 2025, 14:35:25 »
Hey,

am besten einfach sagen das du aus gesundheitlichen Gründen zeitnah in Reha gehen wirst und diese auch nicht verschoben werden kann da alles mit der RV und Klinik geplant wurde.
Du musst nicht erzählen wieso du dort hingehst, aus gesundheitlichen reicht hier völlig aus!
Du musst nicht darüber reden wieso und warum.
Es ist eben notwendig für deine Gesundheit!

Es ist trotzdem fair und Arbeitgeber freundlich wenn du so schnell wie möglich Bescheid gibst, das ist eher positiv zu werten als kurz vor knapp ganz ehrlich. Überlege wenn du Arbeitgeber bist und jemand kommt und sagt ich bin ab morgen für 3 Monate in Reha .. nicht cool.

Keine Angst auch Chefs sind nur Menschen aber er muss umgehend darüber informiert werden.

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Offline Olli

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Re: Mein Tagebuch und Therapie
« Antwort #10 am: 08 Januar 2025, 15:15:19 »
Wir sollten einmal darüber reden, welche Realitäten existieren ... ;) Meistens fließen sie ineinander über ... manchmal aber auch nicht ... :)

Wenn Du krank bist, dann bist Du krank! Wenn Du Dich wegen einer Erkältung zur Arbeit schleppst, dann besteht die Gefahr der Krankheitsverschleppung, bis hin zu Folgeschäden (Herzmuskelentzündungen etc.). Zudem kannst Du Kollegen anstecken ... im persönlichen Kontakt, über Kontaktflächen (Türklinken etc.) und Tröpfchen in der Atemluft.

Hast Du Dich schon mal gefragt, wo Dein Unbehagen wirklich kommt? Zumeist ist es die Kindheit!
Mein Vater war Handwerker. Wenn er krank war, dann konnte er kein Geld verdienen. Er bekam natürlich auch die Ausfallzeiten bezahlt, aber das war eben nicht der Accordlohn. Also schleppte er sich in jungen Jahren auf die Baustellen. Was denkst Du, hat er dabei von uns verlangt? Wir mussten in die Schule gehen ...
Erst wenn Scharlach, Keuchhusten, Masern, Mums, Windpocken u.a., also hochansteckende Krankheiten, diagnostiziert waren, durften wir das Bett hüten.
Einmal meldete ich mich krank bei mir auf der Arbeit. Mein Vater bekam das mit und dachte sich zugleich ... da kann mir der Olaf ja helfen, das Material auf die Baustelle zu bringen. Ich kroch auf dem Zahnfleisch, doch ein Nein wurde nicht akzetiert. Also fuhren wir los und ich wurde auch noch veräppelt, wie kaputt ich aussah.
Heute bleibe ich daheim, sobald irgendwas anklopft. Meine Vorgesetzten sind der gleichen Meinung, wie die, die Du da oben lesen kannst.
Sollte sich jemand das Maul darüber zerreißen, fahre ihm über denselben und frage, wann er das letzte Mal krank war und was er da gemacht hat!
Es gab einmal eine Zeit, da haben Ärzte Gefälligkeitskrankschreibungen gemacht. Diese Zeit ist, was meine Erfahrung betrifft, definitiv vorbei!

Da fällt mir ein, dass gestern im Radio von einem Idioten die Rede war, der keine Lohnfortzahlung für den ersten Krankheitstag durchsetzen möchte, um die Krankenstände zu reduzieren. Wenn das Tatsache wird, dann bleibe besser bei Deinem "krank zur Arbeit schleppen" ... :)
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Offline Rubbel

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Re: Mein Tagebuch und Therapie
« Antwort #11 am: 08 Januar 2025, 15:19:48 »
Hallo B(A)nonym :)
Ich würde, wenn Du Dich wohlfühlst auf Deiner Arbeitsstelle, auch mitteilen, dass Du geplant aus Krankheitsgründen in eine Reha gehen musst. Spätestens morgen oder Montag - Du weißt, die Zeit rinnt Dir durch die Finger wie Sand.
(Es dient ja dem AG, wenn die Angestellten sich um Arbeitsfähigkeit bemühen.) Vor dem ArbGericht würde eine Kündigung vom AG nicht durchgehen, wenn Du Dich so korrekt verhältst.) Du kannst, um der Intrigen willen, gleichzeitig den AG bitten, das in der Gruppe - soweit nötig, vorher bekannt zu machen oder es selbst tun. Es ändert ja nichts an der Tatsache. Den Grund musst Du nicht benennen, nirgends.
Du kannst sagen, dass Du das vorher sagst, damit das Unternehmen vorbereitet ist - also die Wahrheit. Damit fährst Du immer am besten!!
Eine schöne Reha mit guten Leuten und einem tollen Ergebnis wünsch ich :)



« Letzte Änderung: 08 Januar 2025, 15:22:25 von Rubbel »
--Meist ist Geist geil--

Re: Mein Tagebuch und Therapie
« Antwort #12 am: 08 Januar 2025, 15:33:11 »
Ihr habt ja Alle Recht. Ich habe den ersten Schritt jetzt hinter mich gebracht und eine E-Mail geschrieben - kurz und sachlich. Darin habe ich das Startdatum mitgeteilt und den Beleg der RV beigefügt, gleichzeitig erwähnt das dieser Beleg auch als AU-Bescheinigung gilt.
Ich habe mich auch entschuldigt für die Kurzfristigkeit, aber erklärt, dass ich das Startdatum mit der Klinik erst absprechen musste.
Als nächstes gehe ich aber natürlich noch am Montag persönlich ins Büro. Den Grund nenne ich ihm nicht, was ich meinen engeren Kollegen sage, überlege ich noch.
Aber um ehrlich zu sein, kann man sich anhand der Länge des Aufenthalts doch ableiten, dass es sich um nichts Körperliches handelt, vielleicht sogar eine Suchterkrankung?
Naja, ist ja auch egal  :)

Ich fühle mich zwar nun etwas besser, aber bin jetzt eher angespannter, da ich einen Anruf von ihm, noch vor nächster Woche befürchte. Ich werde allerdings nicht abheben denke ich, da ich noch Urlaub habe.
Nun gut, heute Abend gehts endlich wieder zum Sport - der Muskelkater ist weg  ::)

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Offline Rubbel

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Re: Mein Tagebuch und Therapie
« Antwort #13 am: 08 Januar 2025, 16:10:17 »
Hallo :)
Schaffst Du es, den Anruf gedanklich zu erwarten und die Befürchtung über Bord zu werfen?
Die Erwartung lässt sich gelassen vorbereiten,
die Befürchtung klemmt Dir Energie ab.
Das ist ein ganz großer Unterschied, merkst Du?
KEINER kann dir was - also mach Dir die letzten Tage Urlaub so schön wie's geht. Kannst ja bei guter Musik nen Plan machen, was Du einpacken musst für die Reha. (mach ich auch Stück für Stück, aber meine ist körperlich und nur 3 Wochen).
Alles Andere läuft von ganz alleine.
--Meist ist Geist geil--

Re: Mein Tagebuch und Therapie
« Antwort #14 am: 08 Januar 2025, 16:54:37 »
Mein lieber mein Arbeitgeber hatte damals die Einrichtung gegoogelt und feststellen müssen das es sich dort um Behandlungen von sucht und Psyche handelt. Er hat mich tatsächlich ganz frech angesprochen, vielleicht habe ich das aber auch nur empfunden und er wollte helfen auch für nach der Reha. Allerdings habe ich gesagt aus gesundheitlichen Gründen, mehr musst du nicht sagen was er dann denkt ist seine Sache und kann dir absolut egal sein. Denk an dich an dein besseres Leben danach !! Auch deine Kollegen musst du nicht mehr erzählen, was sie denken ist ihnen frei.

Vielleicht wird sich dein Leben nach der Reha ja auch in alle Richtungen positiv ändern vielleicht auch beim Job wer weiß das !?
Du wirst es herausfinden und hoffentlich eine gute Zeit haben, nimm dir Zeit und ruhe dich selbst zu reflektieren was du ändern musst wenn du wieder daheim bist. Genieße die Zeit sie kann auch richtig schön sein mit Menschen die das gleiche Problem haben und tollen Gesprächen und Momenten. Ich erinnere mich gerne zurück auch wenn es sich am Anfang komisch anfühlt auch ohne Handy und Taschengeld…. Kann aber irgendwie auch befreiend sein.. also kurz gesagt es wird geil !!! Geh so an die Sache und es wird alles gut.

Viel Erfolg 🍀
« Letzte Änderung: 08 Januar 2025, 17:55:25 von Mahnwesen »

 

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