Hi Leute!
Eine klitzekleine Vorstellung meiner Person:
Heiße Olaf, bin 42 Jahre alt, habe über 20 Jahre an Automaten gespielt und habe vor zwei Tagen meinen dritten Trockengeburtstag gefeiert.
Ich bin im Forum von Christine seit fast drei Jahren Mitglied - daher kenne ich auch Claus und habe die ersten 1,5 Jahre die GA-Gruppe in Köln regelmäßig besucht.
@Mimi
Die Idee mit dem Kalender finde ich ja gar nicht schlecht.
Schade finde ich aber, dass dort wohl hin und wieder ein neues rotes Kreuzchen erscheint.
Von den GA habe ich damals dankend die 24 h Regel übernommen.
"nur heute nicht spielen" hat sich im Laufe der Zeit in "ich erlaube mir heute nicht zu spielen" gewandelt.
Komme ich auch heute noch in eine verführerische Situation - so greift sofort die Regel.
Das Schöne daran - es erstickt den Wunsch zu Spielen im Keime - und ich kann mich abends ins Bett legen und gedanklich ein grünes Häkchen in meinem geistigen Kalender machen.
Jeden Tag beende ich so mit einem zufriedenen Gedanken über das Erreichen eines kleinen Zieles.
Zu meiner aktiven Zeit hatte Geld für mich keinen realen Wert.
Wären die Automaten mit Tomaten zu befüllen gewesen, dann hätte ich Katchup in die Schlitze geschüttet und all mein Geld beim Gemüsehändler gelassen.
Es ging mir also nie ums Geld - ausser um das Spielen zu verlängern.
Es ging mir um das Spiel als Solches - das Abdriften in "eine andere Welt" mit hoher Taktfrequenz und dem Reiz einen Einsatz zu tätigen um zu gewinnen oder zu verlieren.
Nach meinem Verständnis birgt also ein Einsatz um Gummibärchen oder auch Zahnstocher oder Knöpfe ... für mich als pathologischen Spieler eine grosse Gefahr.
Meine Denkungsweise ähnelt mir da zu sehr denen beim Automatenspiel.
Wenn Du für Dich entscheidest, diese Gefahr nicht zu sehen, dann kann ich das auch verstehen. Doch bedenke bitte: Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Einmal abgesehen davon lehrst Du Deiner sechsjährigen Enkelin ein Spiel um einem Einsatz ...
"Päpstlicher als der Papst" - zu sein ist doch besser als "Teufel noch mal" (;-)) in der Gosse zu landen - oder nicht?
Es gibt Alternativen genug, um Dich mit Deiner Enkelin zu beschäftigen.
Es gibt Alternativen genug, um Dich selber zu beschäftigen.
Wenn Du also Lose ziehen möchtest, dann ziehe sie - aber beobachte Dich dabei.
Besser noch - hinterfrage Dich wieso Du Lose ziehen möchtest.
Was geht dann beim Ziehen und beim Öffnen in Dir vor?
Findest Du Vergleiche zum Automatenspiel? Dann lasse es lieber.
Findest Du keine - dann kaufe die Lose - wie immer: Deine Entscheidung.
@Claus
Ja, ja - ist irgendwie verzwickt.
Das Säugetier Mensch nutzt das Spielen als Kind um zu lernen.
Es werden Konzentration und Koordination trainiert.
Auch werden die Positionen im "Rudel" spielerisch herausgearbeitet.
Wenn ich meine beiden Nichten (2+4) betrachte, dann besteht ihr Tag komplett aus Spielen - unterbrochen durch Malzeiten und Schlaf.
Im Erwachsenenalter wird das Spielen genauso weiter eingesetzt.
Lediglich der Umfang verringert sich durch moderne Verpflichtungen wie Arbeit, Einkaufen gehen, Kochen, Waschen, Putzen ...
Der Trieb zu spielen ist präsent - wird jedoch unterdrückt durch unsere Gesellschaftsform.
Von daher reicht mir auch Deine Definition:
Für meine Teil reicht es mir von Spielen um Geldeinsetze abstinent zu sein und auch von Spielformen die ins zwanghafte abrutschen