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Therapie

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Therapie
« am: 16 August 2024, 18:20:16 »
Hallo zusammen,

ich bin schon länger stiller Mitleser und habe mich jetzt registriert.

Ich bin seit rund 20 Jahren spielsüchtig und habe mich Anfang des Jahres in den finanziellen Ruin getrieben. Da habe ich dann die Reißleine ziehen können, mich zu einer Sucht- und Schuldnerberatung bewegt. Ich bin seitdem spielfrei und dabei meine Finanzen zu klären (da gibt es ein paar Probleme, das habe ich aber bereits bei der Schuldner community angesprochen).

Hier geht's mir also rein um die Spielsucht. Immer aus Spaß an der Freude, irgendwann einen innerlichen Zwang inkl. des Denkens, das Geld zurück gewinnen zu können. Von Abstinenz bin zu dem Gedanken, dass ich es beherrschen könnte. Abschließend gemerkt, dass es eben nicht so ist und nun ist dauerhafte Abstinenz angestrebt.

Aktuell bin ich seit Ende Februar spielfrei und möchte dies dauerhaft bleiben. Dafür ist eine Therapie angedacht, die mich dabei unterstützen kann. Ich glaube, ich kann es schaffen, brauche aber Hilfswerk, um nicht durch "zu viel Selbstbewusstsein" doch wieder an der Selbstüberschätzung zu scheitern.

Ich bin dabei eine ambulante Therapie anzugehen, jedoch fehlt mir noch der ärztliche Befundbericht - auf Grund eines Hausarztwechsels aktuell gar nicht so leicht.

Dennoch hatte ich schon Gespräche in Einrichtungen.

Nun aber meine Fragen: Muss ich in eine Einrichtung, wenn die DRV dies bezahlt oder kann ich auch einen Therapeuten wählen, der nicht in einer Einrichtung arbeitet?
Ist es normal, dass Gruppentermine Pflicht sind?
Ist es normal, dass ich meine Suchtberatung aufgeben muss, wenn ich eine Therapie starte? Diese meinte, das wäre Voraussetzung. Mein Berater hat mir jedoch in meiner schwersten Zeit geholfen und den Kontakt möchte ich nur sehr sehr ungern aufgeben (vllt lag es an der Einrichtung?)

Ich danke euch!

*

Offline Rubbel

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Re: Therapie
« Antwort #1 am: 16 August 2024, 19:49:33 »
Bon soir, Marcel,

bin ich durcheinander oder bist Du durcheinander oder warum ...
Zitat
... habe mich Anfang des Jahres in den finanziellen Ruin getrieben. Da habe ich dann die Reißleine ziehen können, mich zu einer Sucht- und Schuldnerberatung bewegt. Ich bin seitdem spielfrei und dabei meine Finanzen zu klären (da gibt es ein paar Probleme, das habe ich aber bereits bei der Schuldner community angesprochen).
Gut, ja, wenn der Ruin schon da ist - was soll anderes gehen als zur Sucht- u. Schuldnerberatung zu gehen? Gut, dass Du das gemacht hast. Seitdem spielfrei zu sein ist ja für alles folgende auch Voraussetzung. Welche Probleme bei den Finanzen (wenn keine mehr da sind) gibt's denn? Magst Du dazu auch was berichten? (musst Du nicht!)

Im 2. Absatz ratterst Du ja ganz schnell alles runter und nirgends steht 'ich' - 'ich habe' - 'ich dachte' ... damit war ich erst mal verwirrt (hab auch sicher 3 x gelesen *smile*).

Zitat
... seit Ende Februar spielfrei und möchte dies dauerhaft bleiben. Dafür ist eine Therapie angedacht ... --- ...um nicht durch "zu viel Selbstbewusstsein" doch wieder an der Selbstüberschätzung zu scheitern.

?? Also ... Dein Therapieziel sollte ja nicht bloß das Einstellen der Spielsuchtausübung sein. Im besten Fall ist das ein Nebenprodukt, und das Wichtigste ist, Dich selbst verstehen zu lernen, Deine inneren Widersprüche, Deine Abwehrmechanismen, Deine Stärken und Schwächen, die Art und den Aufbau Deiner Beziehungen, Deine Ängste, etc. Du kannst in der Therapie nicht sagen: Machen Sie mir mal die Spielsucht weg und überzeugen Sie mich, damit ich keinen Größenwahn mehr kriege :) Therapie ist immer ein 'Gesamtpaket'. Ziel sollte nicht die Vermeidung der Suchtausübung sein, sondern eine neue Einstellung zu Dir selbst und Deinem gelebten und zu lebenden Leben. Und Achtsamkeit und Wachsamkeit.
Es gibt, wie Du weißt, die Möglichkeit einer stationären  Therapie für (Spiel-)Süchtige und auf der anderen Seite eine ambulante Psychotherapie. Daneben gibt es Selbsthilfegruppen, die teils von psychotherapeutischer Seite angeleitet/moderiert sind oder auch reine Gesprächsgruppen von Süchtigen.
Und mit Suchtberatungsstellen kenne ich mich nicht aus, das kann Dir sicher jemand anderes sagen ...

Wenn Du jetzt von der DRV schreibst, handelt sich das zu 99% um eine stationäre Therapie, eine Reha-Klinik, dazu bekommst Du, wenn Du gearbeitet hast, ein 'Übergangsgeld' - unter 80 Prozent Deines letzten Nettogehaltes, aber auf jeden Fall weniger als Krankengeld.
Du schreibst, Du hattest Gespräche in 'Einrichtungen'? Welche Einrichtungen denn??
Eine ambulante Therapie in einer Einrichtung wäre so was wie eine Tagesklinik/teilstationäre Therapie, evtl. zahlt auch da die DRV, keine Ahnung.
Und ambulante reguläre Therapien wie Verhaltenstherapien oder auch Psychoanalysen zahlt normalerweise die Krankenkasse.
DAS sind die Dinge, die mich verwirren! Warst Du bisher langzeitarbeitslos vielleicht? (Aber auch dann wärest Du doch krankenversichert?!) Oder geht es Dir darum, während der Therapie auch Geld 'einzutreiben'??
Verstehe all das so gar nicht und 'stehe gerade auf'm Schlauch'.

Was den Befundbericht angeht vom Hausarzt, sollte es kein Problem sein, von woanders (evtl. der Suchtberatung) ein adäquates Schreiben für den Leistungserbringer zu bekommen, das sollte dem Therapieantritt, ob ambulant oder stationär, nicht entgegenstehen.
Ob es normal ist, dass Gruppentermine Pflicht sind? Die Frage hört sich am ehesten nach Tagesklinik an. Ja, natürlich!! Sie sind wichtiger Bestandteil der Therapie!
Ja, alles wirst Du nicht behalten können, denn Du nimmst staatliche Hilfe, Sozialleistungen in Anspruch. Ich denke schon, dass Du Dich dann von der Suchtberatung verabschieden müssen wirst. Warum auch nicht?
Ist es so, dass Du gar nicht mit anderen Betroffenen zusammen sein willst und eine Zweier-Besprechung bzw. -Therapiesitzungen bevorzugen würdest?
Das kannst Du jetzt nicht entscheiden, denn Du weißt nicht, was für Dich besser ist. Manchmal ist gerade das, was nicht attraktiv klingt, besser wirksam.Und es ist doch letztlich egal, welchen Weg Du gehst, er sollte bloß für Dich von Erfolg gekrönt sein.

Puh ... ich glaub', ich bin jetzt auf alles eingegangen - oder? Sonst frag' nur weiter. Es werden Dir sicher noch andre Menschen hier Antworten geben können.

VG, R

« Letzte Änderung: 17 August 2024, 10:35:58 von Rubbel »
--Meist ist Geist geil--

Re: Therapie
« Antwort #2 am: 17 August 2024, 10:52:50 »
Danke für deine Rückmeldung!

Es geht um Kredite, die mittels Schuldnerberatung anhand eines Vergleiches zurück gezahlt werden sollen. Diese haben das aber abgelehnt und Betrug in den Raum geworfen.
Mit meinem neuen Konto sieht alles gut aus, das wollte ich damit ausdrücken.

Hmm ja, du hast recht. Das liegt daran, dass ich nur kurz meinen aktuellen Stand mitteilen wollte.

Ich habe durch die Beratung viel über mich und mein Verhalten gelernt und weiß mich nun anders zu verhalten, was die Probleme gewesen sind und wie ich zukünftig damit umgehen kann.  Ich habe neue Ziele im Leben und Blicke auch anders darauf  Daher auch nur die kurze Erwähnung mit Blick auf das langfristige Ziel.

Ich arbeite seit über 15 Jahren durchgängig und da ist dann auch für ambulante Therapien die DRV für mich zuständig - so die Aussage in der Beratung. Ist das falsch?

Der DRV reicht der Sozialbereich und eine Diagnose einer Verhaltenstherapie nicht aus, die brauchen den ärztlichen Befundbericht - so deren Aussage.

Es geht in diesem Beispiel um ein Suchtzentrum und keine Klinik. Bei denen ist Gruppentherapie Pflicht und Einzelsitzungen sind nur alle 14 Tage. Die Gruppentherapie ist aber für zwei Themen und das möchte ich nicht. Ich möchte ja, dass ich mich auf mein Problem konzentrieren kann.

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Online Ilona

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Re: Therapie
« Antwort #3 am: 17 August 2024, 11:32:42 »
Hallo Marcel,

Welcome im Forum. Ja, für die ambulante und stationäre Reha bei Glücksspielsucht ist die DRV der Kostenträger. Anerkannt sind im ambulanten Bereich dafür nur einige Suchtberatungsstellen. Als Rehaeinrichtung muss man bestimmte Qualitäts-Anforderungen erfüllen (suchttherapeutische Ausbildung der Therapeutinnen und Therapeuten, spezielles Gruppenangebot etc.).

Du schreibst „Die Gruppentherapie ist aber für zwei Themen und das möchte ich nicht.“
Wie meinst du das? Welche zwei Themen sind gemeint?  Das wäre mir neu?
Alles Gute

Ilona

« Letzte Änderung: 17 August 2024, 11:37:45 von Ilona »

Re: Therapie
« Antwort #4 am: 17 August 2024, 12:34:23 »
Hallo Ilona,

Danke für die Rückmeldung!

Die Einrichtung hat laut eigener Aussage nicht genug Personen für zwei Gruppen, sodas sie einen gemeinsamen Termin für Medien- und Spielsucht machen. Erst wenn es wieder genug Personen sind, trennen sie wieder nach Themen auf. Und dort ist die Gruppentherapie wöchentlich die Pflichtmaßnahme, alle 2-3 Wochen kann dann die Einzeltherapie dazukommen.

VG

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Online Ilona

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Re: Therapie
« Antwort #5 am: 17 August 2024, 12:43:53 »
Ok, verstehe! Davon habe ich gehört. Merkwürdigerweise ist die Anzahl der Glücksspielsüchtigen in den Beratungsstellen zurück gegangen, steigt aber aktuell wieder leicht.

Weißt du, wie das Verhältnis ist? Fifty-fifty? Oder mehrheitlich Medienabgängige. Fifty-fifty wäre aus meiner Sicht noch ok. Es geht in der Therapie ja auch eher um die Bearbeitung der Hintergründe und nicht um das konkrete „Suchtmittel“.
Die Einzelgespräche sind übrigens fester Bestandteil der Behandlung und keine „Kann Leistung“. Hast du die TherapeutInnen schon kennengelernt? Falls nicht, würde ich mal ein Gespräch vereinbaren und deine Bedenken thematisieren.
LG Ilona

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never8gain

Re: Therapie
« Antwort #6 am: 17 August 2024, 13:38:45 »
Ich seh das im Ansatz wie Rubbel, für mich liest sich das wie Kuddelmuddel und ich bekomm das hier nicht sortiert  :-\

Re: Therapie
« Antwort #7 am: 15 September 2024, 10:26:57 »
Hey leute!
Zu dem Thema hab ich auch mal ne frage: Mir wird von so ziemlich jedem Therapeuten geraten mal stationär in eine Suchtklinik zu gehen. Jetzt suche ich schon einige zeit, finde aber eig. nur Kliniken für Stoffgebundene Süchte und keine die sich wirklich eignet. Die Therapeuten sind da überraschender weise auch keine Hilfe. Kennt ihr vielleicht eine, die ihr empfehlen könntet?

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Offline Olli

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Re: Therapie
« Antwort #8 am: 15 September 2024, 11:23:11 »
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Online Ilona

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Re: Therapie
« Antwort #9 am: 15 September 2024, 12:03:19 »
Es gibt ein gutes Dutzend Kliniken, die sich auf die Behandlung der Glücksspielsucht spezialisiert haben. Olli hat die Liste ja schon eingestellt. Kommt jetzt ein bisschen auf deine persönliche Situation an. Gibt es eine zusätzliche Diagnose? Möchtest du lieber in der Nähe behandelt werden? Etc.
Alles Gute
Ilona

Re: Therapie
« Antwort #10 am: 15 September 2024, 16:06:23 »
zusätzliche Diagnose?
in wiefern? Depressionen etc.?

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Papajoe

Re: Therapie
« Antwort #11 am: 15 September 2024, 16:50:58 »
Auch das wie Depressionen ja .. Hab dir ne Nachricht geschrieben.
Viel Erfolg und wenn du wirklich was ändern willst, ist es eine super Sache auch wenn du aktuell vielleicht nicht davon überzeugt bist. Es bringt definitiv stationär mehr als ambulant oder nur Beratungsstelle

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Offline Rubbel

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Re: Therapie
« Antwort #12 am: 15 September 2024, 20:30:48 »
Hallo :)

Ich wünsch' Dir, dass Du bald eine passende Therapieeinrichtung findest, und dass Du davon richtig gut profitieren kannst!

Gruß R
--Meist ist Geist geil--

 

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