Hallo Wolke, ... (ich schreibe meine ganz persönlichen Eindrücke, vllt. helfen sie Dir ein wenig ...)
das mit dem Schlaf und den Bemühungen darum scheint etwas zu sein, das Dich sehr quält. Wenn Du jetzt Deine Phantasiereisen machst und schlafanstoßende Antidepressiva nimmst, um dem entgegenzuwirken, denke ich mir, es entwickelt sich parallel dazu eine mehr oder minder große Erwartungshaltung, dass sich der Schlaf dadurch auch einstellt. Überzogen gibt es für mich das Bild: Diese Übungen machen und die Antidepressiva nehmen, hinlegen, auf die Wirkung warten, dabei unruhig werden und vielleicht Spannung aufbauen innerlich mit den Gedanken, wann das wohl wirkt, wann wohl und ob überhaupt endlich der Schlaf kommt.
Das ist eine, finde ich, zusätzliche Stress-Situation, genau genommen. Du tust etwas, um ...
Etwa wie wenn jemand in die SHG geht und denkt: So, das muss mir jetzt was bringen, wenn ich hierher komme. Ich bin ganz kribbelig - wann wird das endlich so sein und ich keine Gedanken mehr haben ans Zocken - schließlich ist die SHG doch genau dafür da.
(Mir fällt jetzt nichts anderes ein gerade, ich weiß, Du hast das erfolgreich gemacht und bist kurz davor, alle Schulden getilgt zu haben und fühlst Dich dann frei und davon gelöst. Aber: ist das so? Du schreibst so manche Frage hier hinein, also solche allgemeingültigen wie: 'Für immer SHG oder ?' - ich weiß gar nicht mehr, wie das Thema weitergeht. Es sind jedenfalls Fragen aus so einer Serie von Fragen, die Du 'wieder hochgeholt' hast, wie Du irgendwo schriebst.) 'Wieder hochgeholt' ... das blieb mir in Erinnerung. Die Ausdrucksweise.
Vielleicht hast Du für Dich selbst eine Art 'Loslass-Problem'? Vielleicht sammeln sich diese Dinge und füllen Deinen Kopf zu sehr und bilden auch jetzt allgemein das Problem einzuschlafen?? Einige Male ist mir schon aufgefallen (ich lese ja nahezu alle Posts), dass Du genau weißt und oft in dem Ductus antwortest, was zu tun ist, wenn jemand spielsüchtig ist - Du zählst es wirklich oft auf: Tu dies, tu das, es gibt dies und das ... alles sind Praxistipps und gut gemeint ... und sie klingen wie - ich meine das nicht negativ - vom Tonband. Es sprudelt so raus wie 'aufgesagt' und es ist merkbar: Du hast Dich damit vernunftgsgemäß von A bis Z auseinander gesetzt. Es gibt manches, davon hab z.B. ich keine (große) Ahnung, Du aber 'weißt' ... mit 'Struktur'.
Eines fehlt mir dabei: Deine eigene verdiente pure, wirkliche Riesen-Freude, diesen steinigen Weg selbst erfolgreich gegangen zu sein!! Du scheinst mir darüber hinaus weiterhin zu graben und darin keine Loslösung zu sehen. Irre ich mich? - Jedenfalls nehme ich das so auf.
Du hast nun kürzlich angedeutet, dass in Deinem Umfeld Dinge 'passieren', die Dich dazu anstoßen, über den Sinn des Lebens und die Ablösung von Menschen, die vllt. nicht mehr lange leben werden, nachzudenken. Das ist alles auch nachvollziehbar, und auch ich habe damit Probleme, vor allem familiengeschichtliche. Dinge, die ich nicht 'verarbeiten' kann, und ich glaube, ich will sie nicht mal verarbeiten - keine Ahnung. Sie bleiben in gewisser Weise präsent und beeinflussen mich in meinen Emotionen deutlich. Eines jedoch kann ich gut loslassen und das gibt mir ein wirklich gutes Gefühl: Die Zockerei - von der ich schon völlig verzweifelt gedacht habe, ich würde eine konstante Spielfreiheit nie wirklich erreichen können! Ich bin darüber heute total 'glücklich', dass ich das geschafft habe. Und aus diesem Glück heraus und aus dieser Dankbarkeit, dass ich auch in guten Händen war betreuungstechnisch mit meiner Analytikerin und später für die Reststunden nach ihrem mehr oder minder plötzlichen Versterben mit dem Therapeuten, an den sie mich zuvor weiter vermittelt hat. Ich fühlte mich bestens begleitet und das macht meinen Dank aus.
Zurück zu Dir: Ich vermute, das Loslassen ist (auch) für Dich das große Problem. Es fängt an mit der Schlafproblematik, mit der Du Dich unter Druck setzt und zieht sich über einen Wust von für Dein Gefühl unerledigter Dinge und der Verabschiedung von Menschen, die 'gehen' werden, die etwas abschließen für Dich, eine Phase, eine Lebensphase - und evtl. glaubst Du, Du musst unbedingt 'reinen Tisch' machen. Manchmal geht das alles nicht so. Das bedingt Akzeptanz und auch in gewisser Weise Respekt. Auch vor Dir selbst. Für Dich selbst. Und vor dem, was war und was nicht änderbar ist.
War das nicht auch eine der 'Regeln' für die Spielfreiheit sogar: Die Unterscheidung, was änderbar ist und was nicht? - DAS ist doch was für Dich sicher wieder voll Vertrautes!
Ich schreibe immer viel zu viel ... Alles Gute!
LG, Rubbel