Hi Steffi!
Ich kann Dir auch keine Lösung für den Versorger anbieten. Aber ich kann Dir und Deinem Mann, einzeln oder gemeinsam, anbieten, am Samstag ins Webmeeting zu kommen. Um 19 Uhr geht es los ... einfach unten den Link in meiner Signatur anklicken.
Ich habe sehr lange bei meinen Eltern gewohnt. Gerade in jungen Jahren bin ich mehr als einmal aufgeflogen ... und rausgeflogen. Schnell aber merkte ich, dass ich nur warten brauchte, um wieder aufgenommen zu werden. Also braucht ich dafür gar nichts tun. Ich hielt dann eine Zeit lang die Füße still und irgendwann fing ich wieder an zu spielen.
Mehrfach habe ich rund 2 Wochen bei meiner Schwester in der Wohnung gelebt, wenn sie gerade wieder in der Weltgeschichte unterwegs war. Allerdings habe ich auch einmal 2 Wochen im Winter im Auto gelebt. Ich konnte mich morgens in einem Kellerraum meines AG duschen und mich parat für den Tag machen, doch abends, nach getaner Arbeit suchte ich den Weg in die Spielhalle. Wo sollte ich sonst hin? Wo hätte ich mich wärmen können?
Aus heutiger Sicht bedauere ich es sehr, dass sich meine Eltern nicht ein einziges Mal erkundigt haben, was es bedeutet, einen glücksspielsüchtigen Sohn zu haben. Mein Vater hat 2021 noch kurz vor seinem Tod betont, dass er die Glücksspielsucht als eine Charakterschwäche ansah. Ich war ihm nicht böse deswegen, ich weiss es ja besser ... heute weiß ich das.
Doch damals hätte es mir vielleicht geholfen, wenn ich tatsächlich nicht wieder aufgenommen worden wäre.
Der Konjunktiv bringt mich aber nicht weiter und Dich auch nicht.
Trotzdem wiederhole ich mein obiges Angebot, denn auch Du hast nicht gespielt, UM Deinen Mann zu hintergehen. Du hast nicht gezockt, um den Versorger dazu zu bewegen, den Strom abzustellen. Es gab keinen Plan, wie Du Deinen Mann am besten schaden könntest.
Aber es gibt da in Dir eine Krankheit ... eine Sucht, dessen Funktion Dich alles um Dich herum vergessen lässt. Diese Funktion muss, koste es, was es wolle, bedient werden. Erst wenn das erledigt ist, dann setzt die Rationalität wieder ein und gleich darauf die Scham und die Schuld.
Es ist daher verständlich, dass Du Deinen Mann nicht involviert hast. Wie möchtest Du das Problem erklären, wenn Du selbst gar nicht weisst, was das Problem eigentlich ist?
Es ist prima, dass Du nun Termine gemacht hast. Und ja, es ist unglücklich, dass das erst eine Sekunde nach 12 Uhr geschehen ist. Aber es ist geschehen und Du wirst diese Termine auch wahrnehmen. Nicht für Deinen Mann, nicht für den Teenager ... alleine nur für Dich.
Denn, mal Hand aufs Herz, das Glücksspiel ist doch längst nicht mehr das für Dich, was es anfangs war ... nicht wahr?
Der "Spaß" wird doch sicherlich längst vergangen sein und wenn Du jetzt die Auswirkungen siehst, dann ist es das einfach nicht wert, oder?
Versuche den Grund zu finden, wieso Du spielst ... was es für eine Funktion ausübt ... und versuche das dann in Ordnung zu bringen oder lerne damit besser umzugehen, sodass Du das Spiel gar nicht mehr brauchst.
Ich kann heute sagen, dass die allerbeste Entscheidung in meinem Leben, die zu meiner Abstinenz war.
Lasse Dir ruhig helfen, dass Du dies auch einmal sagen kannst, dafür ist die Suchthilfe da ...