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Verloren als Angehörige

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Re: Verloren als Angehörige
« Antwort #15 am: 20 Februar 2024, 16:42:19 »
Hallo Ladybug, ich würde dir eine Angehörigengruppe bei dir am Ort empfehlen. Du bekommst dort auch praktische Hilfe, also Beratung und Adressen wo du für dich nutzen kannst. Mir persönlich ist der Austausch mit den anderen Angehörigen am wichtigsten. Und das ich mir alles von der Seele reden kann. Wir reden oft darüber wie die anderen Angehörigen die eigene Situation sehen oder ob sie in einer Ähnlichen waren. Mir geht es nach dem Termin immer etwas besser, und es gibt auch die Möglichkeit der Einzelgespräche . Du bekommst bei der Telefonnummer oben auch Adressen von Angeboten in deiner Nähe

Re: Verloren als Angehörige
« Antwort #16 am: 20 Februar 2024, 21:07:52 »
Hi Olli,
ich denke, wir werden das so machen, dass mein Mann zumindest zeitweise alle Finanzen mir überträgt. Was meinst du denn, wäre ein guter Zeitraum? Was hat sich bewährt?
Zum Glück ist er nicht Alleinverdiener! Es war mir immer wichtig, nach der Elternzeit von einem Jahr wieder arbeiten zu gehen, weil ich am Beispiel meiner Mutter gesehen habe, wie sehr einem alles versaut werden kann, wenn man sich auf einen Mann verlässt.
Obwohl ich auch beisteuere, verdient mein Mann deutlich mehr. Dieses Ungleichgewicht wird auch noch länger so bleiben, da die Kids einfach noch klein sind und ich es weder kräftemäßig noch zeitlich schaffe, Vollzeit arbeiten zu gehen. Das ist einfach eine sehr ungünstige Kombination, finde ich. Da habe ich wenig Einfluss und muss auf ich zukommen lassen, ob mein Mann stabil bleibt, oder nicht.

Re: Verloren als Angehörige
« Antwort #17 am: 20 Februar 2024, 21:16:56 »
Hi AndreasG,
danke für dein Willkommen und deine Gedanken. Ich finde es unheimlich spannend, eure Reaktionen zu lesen, speziell die "finanzielle Inventur" ... da ist mein Mann gerade das leuchtende Beispiel für.
Ich glaube nicht, dass ich ihn ändern oder an mich binden will. Das würde er gar nicht zulassen. Er war und ist und wird auch immer freiheitsliebend bleiben. Er braucht seinen Freiraum, den er immer von mir bekommen hat. Er braucht Flexibilität und das Gefühl, sein eigener Herr zu sein. Was ziemlich paradox ist, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, dass ich ihn wahrscheinlich bereits als Spielsüchtigen kennen gelernt habe.
Du hast natürlich Recht, dass man sich nicht nur auf die negativen Seiten einer Person konzentrieren sollte, doch er und ich haben uns vor langer Zeit versprochen, nicht nur im Licht zu leben, sondern auch in die Schatten (unserer Beziehung) zu blicken. Macht das Sinn? Ich hoffe, ich habe deinen Beitrag nicht falsch verstanden.

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Offline andreasg

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Re: Verloren als Angehörige
« Antwort #18 am: 21 Februar 2024, 10:45:35 »
Hallo Ladybug,

Danke für Deine lieben Worte.
Ja, das meine ich. In einer Beziehung leben, und sich mit den negativen und positiven Dingen auseinander zu setzen. Beides hat seine Berechtigung, in der Liebe, beides braucht seinen Raum.

Daß , was Du über Deinen Mann schreibst, ich kann es gut nachempfinden. Ich brauche immer wieder meinen Flucht - Weg in eine Welt, in der ich meinen Frieden finde. Da habe ich ein Symbol: einen großen Fluß, der mitten durch die Lande fließt, der Grenzen überwindet, obwohl er selbst schon Grenzfluß war, und so viele wunderbare Orte an seinen Ufern hat, die mich immer wieder motivieren, mir neue Ziele zu setzen. - Eigentlich ganz einfach - doch dahinter stehen viele schöne und keine Geheimnisse. Und es gibt nun einmal Geheimnisse, die im Herzen liegen.

Liebe Grüße und schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline Olli

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Re: Verloren als Angehörige
« Antwort #19 am: 21 Februar 2024, 10:54:12 »
Hi Ladybug!

Nun, das hängt von ein paar Faktoren zusammen. Erfahrungsgemäß ist jemand wieder stabil nach ca. einem Jahr. Das kann mal nach oben oder nach unten korrigiert werden.
Dann ist ein entscheidender Punkt die Achtsamkeit des Spielers selbst. Wenn die Zügel wieder gelockert werden und er hat suchtgesteuerte Gedanken, dann lieber alles erst einmal noch beim Alten lassen. Hat er das nicht, dann kann das Geldmanagement in Schritten zurückgerudert werden.
Ein weiteres Kriterium bist Du als Gattin. Auch Du musst Dich sicher fühlen. Dein Mann arbeitet ja an sich und geht fleissig in die SHG. Schafft er es schon auch bei Dir wieder Vertrauen aufzubauen? Wenn Du noch Zweifel hast, dann kommuniziere das. Er braucht gar nicht sauer werden, bei solchen Themen. Er hat sie verursacht. Wie Du ja schon sagtest, helfen Vorwürfe nicht. Da Du die aber ja vermeidest, muss er da durch ... helfe ihm ruhig dabei.


Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Verloren als Angehörige
« Antwort #20 am: 21 Februar 2024, 20:44:52 »
Hallo freiheitsliebe, entschuldige, dass ich jetzt erst antworte, ich komme gefühlt gerade zu gar nichts... Es tut wirklich gut, von dir zu lesen. Ich habe die Tage viel aktiv nach Angehörigen-Gruppen gesucht, auch vor Ort, aber da werde ich schon ein wenig fahren müssen. Da die Gruppen eher abends stattfinden, muss ich meinen Mann dazu verdonnern, alle Kids ins Bett zu bringen. Das wird für alle eine Umstellung sein, insbesondere für die Kleinste, die sehr an mir hängt. Aber es wird eh Zeit für die Abnabelung und das ist ja mal ein guter Grund, nicht wahr? Ich glaube auch, dass mir ein Austausch mit Angehörigen helfen wird.
Zum Finanziellen -  Inzwischen sind die Geldströme transparent, ich weiß also, was er mit seinem Geld macht und habe Einblick. Der Notgroschen läuft über eines meiner Konten und seitdem er "trocken" ist, bin ich ( und er natürlich auch), das erste Mal seit Jahren aus den roten Zahlen raus. Zumindest was den Dispo angeht. Sparen können wir auch, nur kleine Beträge, aber immerhin. Das Geld bleibt bei mir. Er hat auch ein Sparkonto mit dem gleichen kleinen Betrag.
Wir haben heute noch mal geredet und ich habe mich durchgesetzt, dass ich die Kontrolle über sein Konto habe, zumindest zeitlich begrenzt.
Ich glaube, das Reden und offen sein und Gefühle zeigen ... das muss er lernen. Und dann ausgerechnet über so etwas schambehaftetes wie eine Sucht ist natürlich deutlich schwerer. Ich verstehe das und kann es auch tolerieren. Aber manchmal, da denke ich mir - und was ist mit mir? Der Tag, an dem ich den Beitrag verfasst hatte, war so einer. Dann geht es mir wieder besser, ich kann meine Gefühle besser einordnen und mich regulieren.
Vielen Dank für deine Worte. Ich werde definitiv noch mal nach Online-Gruppen suchen.

Re: Verloren als Angehörige
« Antwort #21 am: 21 Februar 2024, 20:56:38 »
Hi Rubbel,
misstrauisch bin ich nicht. Nur ängstlich. Mich hat es erst vor ein paar Wochen mit voller Wucht getroffen, was ein Rückfall für mein Leben und das meiner Kinder bedeuten könnte. Und dieser absolute Mangel an Kontrolle, den ich über die Situation und damit meine Zukunft habe, ist für mich erschreckend. Ich bin einfach ein Sicherheitsmensch...
Alles andere, was du schreibst, strebe ich an. Heute habe ich  - war es dank deiner Worte? - ein Heft der VHS gegriffen und werde mal schauen, was so angeboten wird. Der Gedanke, für mich selbst - so ganz eigennützig - Geld auszugeben, kommt mir so fremd vor und da habe ich erst gemerkt, dass meine Beziehung zu Geld auch ein wenig verschoben ist.
Mein Mann und ich gönnen es uns immer, wenn man mal außer Haus ist und was Schönes unternehmen kann. So ganz alleine oder als Paar ist das für uns aktuell noch schwer realisierbar, weil die Kids viel Platz einnehmen, aber das können wahrscheinlich viele Eltern nachvollziehen, gerade wenn man mehrere Kinder hat. Zum Glück gibt es meine Mutter, die sie uns immer mal wieder abnimmt. Ich denke, das Angebot werden wir einfach vermehrt annehmen und uns schöne Zeiten machen. Das wird mit Sicherheit auch gut für sein Mindset sein.
Liebe Grüße

Re: Verloren als Angehörige
« Antwort #22 am: 21 Februar 2024, 20:59:01 »
Hallo Marieclaire,
danke für den Tipp! Ich denke auch, dass ich viel von solchen Treffen profitieren könnte. Aber ich muss jetzt mal fragen, welche Nummer du meinst? Ich habe Tomaten auf den Augen :o.
Liebe Grüße

Re: Verloren als Angehörige
« Antwort #23 am: 21 Februar 2024, 21:09:58 »
Hi Olli, gut, mal eine ungefähre Zahl zu hören. Mein Mann und ich haben uns heute noch mal hingesetzt und beschlossen, dass wir es nun so machen. Ich denke, er tut es mir zuliebe, aber das ist okay für mich, weil ich das gerade ziemlich brauche. Er hat sich bisher zu gut gehalten, dass er vielleicht keine Einschränkungen benötigt. Seine Sorgen waren tatsächlich auch, dass er sich dadurch stark eingeschränkt fühlt - wobei er auf Nachfrage, was sich groß ändert eher mit den Schultern gezuckt hat. Seine Sorge ist, dass wir eben nicht das Geldmanagement wieder zurückfahren, sondern alles so bleibt. Deswegen werden wir einen Vertrag anfertigen, in dem steht, bis wann wir wie was machen unter welchen Bedingungen etc.

Ein weiteres Kriterium bist Du als Gattin. Auch Du musst Dich sicher fühlen. Dein Mann arbeitet ja an sich und geht fleissig in die SHG. Schafft er es schon auch bei Dir wieder Vertrauen aufzubauen?




Puh, schwierig zu sagen. Jein. Ich habe meinem Mann immer vertraut, dachte zumindest, dass ich es könnte. Ich denke, es wir einfach Zeit brauchen. Zeit, in der weiter seine Heilung vorantreibt. Er ist ja auf einem guten Weg und ich bin so stolz, dass er bereits jetzt so weit gekommen ist. Aber ihm mit Geld zu trauen - soweit bin ich nicht. Und wenn er ehrlich ist, er auch nicht. Als er den Umschuldungsbetrag auf seinem Konto gesehen hat, hat er ihn so schnell es ging auf mein Konto überwiesen. Und das, ohne das ich was sagen musste. Das zeigt mir, dass er ein gutes Gespür für sich selbst hat, ihm aber nicht mit Geld zu trauen ist. Oder was meinst du dazu?

Liebe Grüße

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Offline Olli

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Re: Verloren als Angehörige
« Antwort #24 am: 22 Februar 2024, 06:36:05 »
Guten Morgen!

Er wird gespürt haben, wie das Verlangen in ihm gearbeitet hat, als er Dir das Geld überwiesen hat. Ich finde das als gutes Zeichen. Genauso sollte er in sich hineinhören, wenn die Zeit gekommen ist, das Geldmanagement wieder ausschleifen zu lassen.

Natürlich bleibt immer ein Restrisiko eines Rückfalls auch in den kommenden Jahren. Doch das sind ungelegte Eier. Hierzu könnte schon ein Blick auf sein Konto - oder die Vereinbarung eines solchen - reichen, damit er nicht eventuell leichtsinnig, übermütig oder sonst was wird.

Zum Geldmanagement gehört es, dass ihr Zwei auch darüber sprecht. Setzt Euch hin, einmal im Monat, und sprecht alles durch ... Einnahmen, Ausgaben, Planungen ... nicht nur seine, auch Deine, damit es zu etwas "gemeinsamen" wird.
Das nimmt der "Bevormundung" den Schrecken - auf beiden Seiten!

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Verloren als Angehörige
« Antwort #25 am: 22 Februar 2024, 13:22:24 »
Hallo Marieclaire,
danke für den Tipp! Ich denke auch, dass ich viel von solchen Treffen profitieren könnte. Aber ich muss jetzt mal fragen, welche Nummer du meinst? Ich habe Tomaten auf den Augen :o.
Liebe Grüße

Wenn du nach oben scrollst , Hilfe für suchtkranke und Angehörige anklicken , da findest du es

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Offline Olli

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Re: Verloren als Angehörige
« Antwort #26 am: 22 Februar 2024, 16:20:56 »
... oder direkt den Link anklicken ...: https://www.bundesweit-gegen-gluecksspielsucht.de/
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Verloren als Angehörige
« Antwort #27 am: 23 Februar 2024, 17:28:00 »
Danke ihr zwei, ich werde mich mal durchklicken.
Liebe Grüße

 

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