Nunja, stolz war ich in gewisser Weise, weil ich erstmal aufgehört hatte nach Erreichen eines hohen Betrags, das war mir früher nicht gelungen.
Und ich ich habe meine Chancen falsch eingeschätzt, den Gewinn zum Anlass zu nehmen, aufhören zu können.
Ich muss dazu erwähnen, dass ich schon immer mal zeitweise abstinent war, also ein paar Wochen oder einen Monat zwischenrein,
das erste Mal richtig vorgenommen habe ich es mir vor einem Jahr.
Dann gab es verschiedene Phasen und ich habe gemerkt, dass es nicht so einfach wird aufzuhören.
Ich habe dabei die Fallstricke jedes Mal besser kennengelernt und nicht mehr ganz so unkontrolliert Geld verspielt. Und gesperrt habe ich mich bei OASIS ja.
Die letzte "Welle" war jetzt im Dezember, da habe ich mich an Portalen angemeldet, die nicht im Sperrsystem sind, ein bisschen was verspielt und dann schnell den Account sperren lassen,
mir dann aber wieder noch 2-3 Mal einen neuen Anbieter gesucht.
So, nun musste ich mich heute nochmal einloggen, um den letzten Betrag noch auszuzahlen, hatte ja nicht bis auf 0 gespielt.
Und tatsächlich habe ich mich ertappt, dass ich nochmal kurz durchgerechnet habe, ob ich nicht mit etwas weniger hinkomme und ein paar Euro drauflassen kann.
Habe dann aber alles ausgezahlt. Hier erkenne ich aber das Problem:
Ich schaffe es abstinent zu sein, wenn ich kein Geld zur Verfügung habe bzw. nur welches, das verplant ist.
(Diese Kontrolle hatte ich noch vor einem guten Jahr nicht, da habe ich auch Geld verspielt, dass dann gefehlt hat, bis zu einem Moment, wo ich mich meiner Partnerin offenbaren musste,
die hat einmal ausgeholfen und sehr deutlich gemacht, dass sie das nur das eine Mal tut.)
Sobald aber Geld da ist, triggern mich Werbespots oder andere Spielsituationen doch recht hart.
Das tröstet mich insofern darüber, dass ich den großen Gewinn nicht ausgezahlt habe, denn selbst wenn ich das geschafft hätte, hätte ich dank solider finanzieller Verhältnisse in den nächsten Wochen wieder angefangen. Ich muss mir also eingestehen, dass ich abstinente Phasen nicht vollständig aus mir heraus hinbekommen habe, sondern wegen dem finanziellen Druck.
Ich muss mir also immer wieder bewusst machen, dass auch unabhängig vom Geld das Spielen zerstörerisch und schädlich ist, habe genug Dinge zu tun, die ich in dieser Zeit eigentlich lieber tun möchte.
Mit einer Therapie tue ich mich leider schwer, aber passiv bleiben will ich auch nicht. Selbststudium, mentale Übungen, Lesen zum Thema, das wird erstmal mein Weg sein und ihr erdet erfahren,
ob ich es damit schaffe oder ob ich noch weitere Schritte gehen muss.
und dann finde heraus, wieso Du überhaupt spielst. Was kompensierst Du damit? Gibt es irgendwo Stellschrauben, wo Du ins Handeln kommen kannst und was die Kompensation obsolet macht?
Ja das ist die große Frage, mit der ich mich bereits beschäftige. Ins Handeln kommen ist gut, leider ist das ein bisschen eine Schwäche von mir. Ich kann sehr viel über Dinge nachgrübeln und mich sehr umfassend informieren, bin in vielen Sachen "Profi" in der Theorie, aber "einfach mal machen" fällt mir immer schwer.
Kann schon sein, dass es da einen Zusammenhang gibt und das eins der Dinge ist, die ich kompensiere.
Interessant es so zu sehen, dass ich mir erlaube, den Tag spielfrei zu sein, ich versuche mal, das so zu betrachten.
Also heute habe ich es mir erlaubt. Und ich werde es mir auch erlauben, wenn ich etwas Geld übrig habe und werde mir erlauben, damit Schulden zu tilgen.
Danke und schönen Abend.