Hallo Ingo,
da bist du ja wieder. Lieber hätte ich natürlich vor deinen Rückfällen von dir gehört. Also: dein Job als Barkeeper gehört nicht zu den klassischen Berufen, die als gefährdet gelten, wobei man das auch nie so ganz absolut sehen kann. Ich kenne trockene Alkoholiker, die als Gastwirt arbeiten und null Probleme haben. Ich kenne aber auch trockene Alkoholiker, die nie wieder in der Kneipe arbeiten könnten, weil sie das gefährden würde. Man muss das schon individuell betrachten.
Bei Glücksspielsüchtigen ist der Beruf des Bankers z.B. ein sehr klassischer Beruf, der als gefährdet eingestuft wird. Oder Kassierer o.ä.
Deine Arbeitssituation war doch sicherlich auch Thema währdend der stationären Therapie. Wenn jemand sich selbst in seinem Job als sehr Rückfall gefährdet einschätzt und dies auch von den behandelnden Ärzten bzw. Therapeuten so eingeschätzt wird, gibt es ja durchaus die Möglichkeit eine berufliche Rehabilitation zu beantragen (d.h. Umschulung).
also, was kannst du tun:
1. Widerspruch beim Arbeitsamt einlegen (evtl. mit Unterstützung eines Anewalts oder eines Arbeitslosenzentrums)
2. Über eine Rückfallbehandlung nachdenken
Letzteres ist oberwichtig! Du musst die Rückfälle stoppen und zwar so schnell wie möglich. Gehst du in eine Selbsthilfegruppe ode eine Beratungsstelle? Falls nicht, mach dir noch heute einen Termin und überleg mit dem Kollegen bzw. der Kollegin, ob du noch einmal eine stationäre Behandlung beantragst. In dem Rahmen kann dann auch die sozialmedizinische Frage geklärt werden, ob du eine berufliche Reha brauchst. Inwieweit die für deinen Beruf (Barkeeper) allerdings genehmigt wird -und ob die behandelnden Therapeuten sie befürworten-kann ich nicht sagen.
Was mir noch auffällt: Du bist Taschengeldbezieher! Ist das für dich eine gute Lösung? Ich bin keine Anhängerin dieses Modells. Wenn überhaupt sollte es nur von sehr, sehr kurzer Dauer sein.
Soviel auf die Schnelle. Alles Gute und viele grüße
Ilona