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Statistiken über gefährdete Jobs

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Statistiken über gefährdete Jobs
« am: 07 Mai 2009, 11:15:44 »
Hallo,

ich habe meinen (unbefristeten) Job in der Gastronomie gekündigt, und einen
befristeten Job angenommen (der allerdings nach der Probezeit verlängert werden sollte)
Nun hat das da nicht geklappt und ich bin arbeitslos. Das Arbeitsamt hat mir nun eine 12 wöchige Sperrzeit gegeben, knapp 2000 Euro als frischgebackener Vater ist ne Menge Holz!!

Ich habe dem Arbeitsamt u.a. mitgeteilt, dass ich Job als Barkeeper gekündigt habe, weil er meine Glückspielsucht enorm gefördert hat und ich auch mehrere Rückfälle nach meiner stationären Therapie hatte. Ungünstige Arbeitszeiten bis spät in die Nacht und die ständige Verfügbarkeit über Bargeld wegen Trinkgelder (ansonsten verwaltet meine Freunding mein Geld und ich habe immer höchsten 5-10 Euro an mir - nur mit dem Trinkgeld konnte ich immer rumtricksen).

Nun meine Frage: Gibt es irgendwo Statistiken über Jobs die überdurschnittlich hoch zur Glücksspielsucht beitragen?
Die Gastronomie gehört auf jeden Fall dazu. In meiner 11 jährigen Tätigkeit habe ich kaum ein Koch kennengelernt der nicht in irgendeiner Form süchtig ist.


Vielen Dank und liebe Grüße, Ingo

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Offline Mike

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  • Es ist nie zu spät.
Re: Statistiken über gefährdete Jobs
« Antwort #1 am: 07 Mai 2009, 11:49:02 »
Hallo Ingo,

unabhängig von Deiner Sucht, finde ich die Vorgehensweise des Arbeitsamts nicht in Ordnung. Wenn Du die Möglichkeit hast, dann wende Dich an einen Fachanwalt.

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass der neue Job eine Verbesserung für Dich dargestellt hat. Einmal bezüglich wegen Deiner Sucht u. auch finanziell. In Deinem Fall wurde der befristete Vertrag zwar nicht verlängert, aber eine Sperrzeit ist nicht nachvollziehbar. Das würde ja bedeuten, dass jeder der sich verbessern will ein hohes Risiko eingeht.


Gruß

Mike



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Offline Ilona

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Re: Statistiken über gefährdete Jobs
« Antwort #2 am: 07 Mai 2009, 12:07:10 »
Hallo Ingo,

da bist du ja wieder. Lieber hätte ich natürlich vor deinen Rückfällen von dir gehört. Also: dein Job als Barkeeper gehört nicht zu den klassischen Berufen, die als gefährdet gelten, wobei man das auch nie so ganz absolut sehen kann. Ich kenne trockene Alkoholiker, die als Gastwirt arbeiten und null Probleme haben. Ich kenne aber auch trockene Alkoholiker, die nie wieder in der Kneipe arbeiten könnten, weil sie das gefährden würde. Man muss das schon individuell betrachten.
Bei Glücksspielsüchtigen ist der Beruf des Bankers z.B. ein sehr klassischer Beruf, der als gefährdet eingestuft wird. Oder Kassierer o.ä.
Deine Arbeitssituation war doch sicherlich auch Thema währdend der stationären Therapie. Wenn jemand sich selbst in seinem Job als sehr Rückfall gefährdet einschätzt und dies auch von den behandelnden Ärzten bzw. Therapeuten so eingeschätzt wird, gibt es ja durchaus die Möglichkeit eine berufliche Rehabilitation zu beantragen (d.h. Umschulung).
also, was kannst du tun:
1. Widerspruch beim Arbeitsamt einlegen (evtl. mit Unterstützung eines Anewalts oder eines Arbeitslosenzentrums)

2. Über eine Rückfallbehandlung nachdenken

Letzteres ist oberwichtig! Du musst die Rückfälle stoppen und zwar so schnell wie möglich. Gehst du in eine Selbsthilfegruppe ode eine Beratungsstelle? Falls nicht, mach dir noch heute einen Termin und überleg mit dem Kollegen bzw. der Kollegin, ob du noch einmal eine stationäre Behandlung beantragst. In dem Rahmen kann dann auch die sozialmedizinische Frage geklärt werden, ob du eine berufliche Reha brauchst. Inwieweit die für deinen Beruf (Barkeeper) allerdings genehmigt wird -und ob die behandelnden Therapeuten sie befürworten-kann ich nicht sagen.  
Was mir noch auffällt: Du bist Taschengeldbezieher! Ist das für dich eine gute Lösung? Ich bin keine Anhängerin dieses Modells. Wenn überhaupt sollte es nur von sehr, sehr kurzer Dauer sein.

Soviel auf die Schnelle. Alles Gute und viele grüße

Ilona

Re: Statistiken über gefährdete Jobs
« Antwort #3 am: 07 Mai 2009, 12:44:46 »
@ Mike: Ich habe Sozialpädagogik studiert und die neue Arbeitsstelle war in einem Jugendheim. Karrieretechnisch gesehen war es also definitiv eine Verbesserung. Finanziell eher nicht, aber das war für mich eher zweitrangig.

@Ilona: Mein Therapeut in der stationären hat auf jeden Fall eine Verbindung zwischen meiner Sucht und meinem Arbetsplatz ausgemacht. Ich habe versucht ihn zu kontaktieren und gefragt ob er dazu kurz schriftlich Stellung beziehen kann - bisher meldet er sich nicht.

Ich bin gerade dabei Widerspruch einzulegen und ich gehe auch davon aus, dass ich damit Erfolg haben werde. Ich möchte nun aber zeitgleich Material sammeln die meine Argumente festigen - daher also die Frage nach den Statistiken.

Ich habe hin und wieder einen Termin bei einer Beratungsstelle. Ist jetzt ein bisschen ins Stocken geraten wegen der Turbulenzen rund um die Geburt meines Kindes. Ich möchte diese Termine aber auf jeden Fall regelmäßig wahrnehmen.
Von der hiesigen Spielergruppe war ich bisher nicht so begeistert, aber ich hatte mir vorgenommn dem noch eine Chance zu geben. Nur leider war beim letzten Mal wo ich da war keiner da und auch die Kontaktdaten stimmen nicht mehr. Ich bin mir nicht sicher, ob die sich überhaupt noch treffen.

Ich bin mit Sicherheit kein Fan vom Taschengeld beziehen, aber bisher hat das eigentlich sehr gut funktioniert. Ich bin noch nicht so weit, mit viel Geld in der Stadt herumzulaufen. Wenn ich es mal probiert habe, kamen ruckzuck die Gedanken "ach ich könnte mich doch mal ein bisschen entspannnen, nur mal kurz auf n´ Kaffee" usw. und alles war wieder weg und ich hatte ein Menge schlechtes Gewissen meiner Partnerin gegenüber.
Ich bin auch der Meinung, dass das kein Zustand über Jahre hinweg sein sollte, weil dann ein mega Ungleichgewicht in der Partnerschaft entstehen würde. Ich als Bittsteller, und sie als diejenige die mir entweder Wünsche erfüllen kann oder aber den Daumen senkt.
Im Moment will ich das aber selber so, mal schauen wie lange wir das so praktizieren.

Ingo

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Offline Ilona

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    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Statistiken über gefährdete Jobs
« Antwort #4 am: 07 Mai 2009, 12:55:05 »
Lieber Ingo,

ich denke auch, dass du mit dem Widerspruch erfolgreich sein müsstest. Drücke dir die Daumen!!! Und regelmäßige Termine bei der Beratungsstelle oder einem niedergelassenen Therapeuten tuen bestimmt auch gut. Was die Gruppe angeht: Du kannst mir gern per e-mail die Daten schicken. Ich checke dann mal, was mit der Gruppe ist. Claus kann mir das bestimmt sagen ;-)

viele Grüße, Ilona

@Mike
Schön, mal wieder von dir zu lesen. Liebe Grüße, Ilona

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Offline Claus

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Re: Statistiken über gefährdete Jobs
« Antwort #5 am: 07 Mai 2009, 14:05:13 »
Hallo mrefnu,
ich habe dort gerade mit Dietmar
 gesprochen die Gruppe trifft sich nach wie vor dort




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« Letzte Änderung: 07 Mai 2009, 16:45:48 von Claus »
gute 24 Stunden

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