Hi Sebastian!
Ich kann und sehe nichts mehr zu tun …
Ich darf Dir mal ein aufmunterndes "Blödsinn" entgegen schleudern!
ich lebe allein, habe eine Freundin, die ich aber nicht richtig an mich ran lassen kann weil ich durch die Spielsucht eine Sperre eingezogen hab seit meiner Jugend..
Was wäre das Leben denn ohne Herausforderungen? Und was wären Herausforderungen ohne innere Wiederstände?
Versuche mit ihr zu reden wie es Dir geht. Niemand verlangt von Dir Perfektion! Du hast die Wahl es niemals zu tun und wirst dann auch nie erfahren, wie es ist, sich innig anzuvertrauen. Oder aber Du versuchst es ... vielleicht in Etappen? In kleinen Dosen?
Mich triggert mein suchtgedächtnis und die Suche nach einem kalkulierbarem Hoch. Ich bin schon Anfang 20 richtig in die Bredouille gekommen mit Drogensucht, Entgiftung und Therapie -> im Nachhinein habe ich festgestellt es lag an der Spielsucht..
Meinst Du nicht eher ein unkalkulierbares Hoch? Zumindest nach oben offen? Von der Situation ausgelöst und mit unkalkulierbarem Ausgang?
Desweiteren möchte ich anmerken, dass die Forschung wohl mittlerweile nicht mehr Süchte, so wie Du gerade, unterscheidet. Eher wird mittlerweile von "der" Sucht gesprochen, die sich in verschiedensten - auch parallelen - Suchtausübungen äußert. Ob es das Triggern oder das Suchtgedächtnis ist - es läuft immer gleich ab. Dabei rede ich hier rein vom psychischen Effekt.
Jede Sucht hat eine Funktion und die gilt es für Dich herauszufinden. Dabei zählt aber "der Weg ist das Ziel". Hast Du Deine Funktion schon eruiert?
Vermutlich nicht oder noch nicht genug. Dafür ist es aber nie zu spät.
Es bringt Dir nichts, wenn Du Dich hier klein redest und Dich für Sachen entschuldigst, die alleine Dir obliegen. Es bringt Dir auch nichts nun in Mitleid zu versinken. Für eine gewissen Zeit ist das OK - nein, vollkommen OK. Doch wenn Du das machst, dann sollte Dir bewusst sein, dass Du Deine Zeit im Jetzt tatsächlich im Gestern verbringst. Dort kannst Du aber nichts mehr ändern und Du verschwendest damit die Zeit im Heute.
Ich denke, dass es Dir bewusst ist, Du es aber auch gerne unterdrückst. Du bist in eine Drogensucht gerutscht und hast zumindest das physische damals hinter Dir gelassen. Du hast Dich sperren lassen, warst in Therapien und auch immer wieder länger spielfrei!
Kannst Du Dir erlauben auf all das stolz zu sein?
Während der Antrag auf Selbstsperre ja ein kurzer Akt ist, so war die Entgiftung, die SHG, die Gespräche bei der Caritas, die Therapien und vieles von dem, was ich noch gar nicht weiss - ein jeweils längerer Prozess, dem Du Dich gestellt hast! Und wenn wir die Rückfälle erst einmal ausklammern, dann warst Du auch erfolgreich! Oder nicht?
Du lässt Dich hier darüber aus, dass diese Rückfälle sehr extrem waren. Das ist aber kein Grund Dich runter zu buttern. Du handelst schlicht wie ein 0815 Glücksspielsüchtiger. Du besitzt da kein negatives Alleinstellungsmerkmal.
Wenn ich mir die diversen Passagen zur Offenheit anschaue, dann scheinst Du tatsächlich offen den "Rahmen" zu kommunizieren. Doch tiefer gehende Gespräche mit Deiner Freundin scheinen ja ein Problem zu sein. Wie war das denn in der SHG etc.? Konntest Du Dich da fallen lassen und aus den Tiefen Deiner Seele sprechen? Ich konnte das früher nicht, nannte mich selbst immer den großen Schweiger. Wie Du siehst, hat sich das geändert ...
Um die Rückfälle zu vermeiden, ist es auch wichtig, achtsam mit sich zu sein. Dazu zählt für mich auch, dass ich meinen Frust oder was auch immer - teile! Ich fresse ihn nicht mehr in mich hinein, bis ich fast daran ersticke. Das sind dann nämlich z.B. die Momente, wo Du Dir die ausdrückliche Erlaubnis erteilst Dich dem Glücksspiel hinzugeben.