Hi Kalle!
Mit Menschen darüber zu sprechen hilft mir sehr! Klar ist diese Forum gut, aber ich denke, mit Menschen im realen Leben darüber zusprechen macht mit Dir im Kopf nochmal was ganz anderes.
Danke, danke, danke, danke, danke! Ich schreibe so etwas so oft in dieses Forum und habe nicht nur das Gefühl mit einer Wand zu reden, sondern es erscheint mir auch so, als käme die Aussage rüber, das Forum wäre einfach schlecht als ein mögliches Werkzeug für den Genesungsweg!
Nein, nein ... das Forum ist gut - aber die SHG oder die Beratung oder die Motivationsgruppe - sind einfach besser!
@Rohi
Ich könnte jetzt paar Ausreden auspacken...ja die SHG ist weit...In meiner Stadt ist schlimm mit Parkplätzen etc. Ich habe keinen Elan dorthin zu fahren und sehe auch nicht die Notwendigkeit. Das mag sich ändern. Wie viele hier immer richtig sagen, spielfrei für einen Tag. Wer weiß, was morgen passiert und mich vielleicht doch wieder dazu verleitet.
Wolltest Du hinter diese Beispiele für Ausreden noch etwas abgrundtief Ehrliches schreiben?
Ach ... der Schalk geht gerade mit mir durch ...
Ehrlich ... ich hatte ja auch immer diesen inneren Wiederstand. Da wird gerne ein gerade stattfindender Erfolg hergehalten, um tatsächlich NICHTS für seine Genesung zu tun. So war es ja auch erst bei Flute87. Das Problem ist aber, dass die Sucht nur schläft und darauf wartet wieder hervor zu kommen.
Das muss kein Trigger in Form eines Gratiswettscheins oder eines gemütlichen Abends in der Kneipe sein, wo der Zockerkumpan von einst direkt neben Dir die Kiste leer macht.
Es kann sein, dass Du im Job Unzufriedenheit verspürst. Dich nicht gefordert oder sogar überfordert fühlst. Es kann sein, dass Deine Stimmung sich senkt, weil Deine Arbeit nicht gewertschätzt wird.
Es kann sein, dass Du familiär alles erreicht hast, wovon Andere nur träumen. Und doch gibt es da etwas, was Dir sagt ... ist das schon alles gewesen?
Tausende Sachen können sein und Dein Dir eigener Automatismus der sich ausweitenden suchtgesteuerten Gedanken bleibt von Dir unbemerkt.
Da kann es dann auch sein, dass Du nach 2 Jahren - oder 10 oder mehr Jahren in den Rückfall gerätst. Nun sagen wir natürlich gerne, dass die 2 Jahre ein super Erfolg waren, doch die Freude darüber wird gebremst. Solch ein Rückfall ist zumeist katastrophaler als alles bisherig Dagewesene zusammen. Die Selbstvorwürfe, wenn nicht der Selbsthass, sitzen verdammt tief.
Die 24-h-Regel ist dafür gedacht kritische Momente mit positiven Gedanken zu überbrücken. Sie sind aber nicht dazu gedacht Zeit für die eigene Genesung vor sich her zu schieben.
Wenn Du nichts weiter machen möchtest, dann ist das OK ... ich stelle die These auf, dass es weitaus mehr Selbstaussteiger gibt als Personen, die sich der Suchthilfe angeschlossen haben. Doch dann solltest Du auch ehrlich zu Dir und achtsam mit Dir selbst sein.
Die beste Hilfe ist nicht die aufgeschobene, sondern die, die Du Dir im Jetzt organisierst.
Ob ich mal "Das Wort zum Sonntag" aufnehmen sollte? ...