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Möchte die Spielsucht meine Lebensgefährten besser einschätzen

  • 8 Antworten
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Hallo zusammen,

seit einiger Zeit habe ich die Vermutung, dass mein Lebensgefährte spielsüchtig ist. Das bestätigt sich immer mehr. Um den Grad der Sucht ein wenig besser einschätzen zu können (er wird mir gegenüber das sicher nicht ehrlich zugeben), taste ich mich langsam durch einige Fragen. Vielleicht könnt Ihr mir bei der Beantwortung von zwei Fragen helfen.

1.) Ich vermute, dass mein Freund in Spielhallen spielt. Geldspielautomate. Braucht man seinen Personalausweis um in solch eine Spielhalle hereinzukommen? Gern wüsste ich, ob es in Spielhallen generell eine Ausweispflicht gibt. Und falls es keine generelle Ausweispflicht in Spielhallen gibt, würde ich gern wissen, ob es unter besonderen Umständen dennoch zwingend erforderlich sein kann, dass ein Gast seinen Personalausweis vorzeigen muss. Und falls: Was wären da für Umstände denkbar?

2.) Ich habe kürzlich einen Zettel gefunden. Auf dem hat sich mein Lebensgefährte notiert:

Geldspeichergerät, Seriennummer (die weiß ich nicht mehr), Multi Casino (scheint die Automatenmarke zu sein, wie ich im Internet herausgefunden habe), eine weitere Nr. (BW und dann vier Zahlen). Zudem hat er sich den Namen eines Geschäftsführer notiert.

Meine Frage: Was könnte dieser Zettel zu heißen haben? Ich bin vollkommen unbedarft in dem Metier. Ich könnte mir vorstellen, dass vielleicht der Automat defekt war und er sich beschweren will? Oder hat sonst jemand eine Idee?

All das würde mir helfen mir ein klareres Bild über das zu machen. Ich möchte dann versuchen ein Gespräch mit ihm herbei zuführen. Denn aufgefallen war mir sein heimliches Spielen zunächst durch ein paar Kleinigkeiten (z. B. Lügen über die Arbeitszeit – wenn ich dann mal gezielt versucht habe ihn in den Zeiten per Handy zu erreichen, habe ich immer Straßengeräusche gehört. D. h. er ist dann schnell rausgegangen. Eine andere Frau konnte ich irgendwann ausschließen. Ein zufälliger Hinweis seiner Ex-Frau brachte mich dann darauf, dass er spielt. Nur zur Info, damit auch Ihr ein wenig einschätzen könnt, warum ich überhaupt einen Verdacht habe).

Das mit dem Ausweis ist mir zusätzlich die letzte Zeit aufgefallen. Weil er den immer mal wieder mitnimmt, ohne dass ich einen Grund dafür erkennen könnte. Denn er nimmt ihn üblicher Weise nicht mit. Er liegt sonst immer zu Hause. Die letzte Zeit aber häufiger nicht.

Es wäre schön, wenn Ihr mir bei meinen beiden Fragen ein wenig Licht ins Dunkel bringen könntet.

Viele Grüße,
Pipp

*

Offline Chris

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  • 413
Re: Möchte die Spielsucht meine Lebensgefährten besser einschätzen
« Antwort #1 am: 05 Februar 2009, 17:25:15 »
Hi Pipp,

ich mache es mal kurz:

- In Spielhallen gibt es keine Ausweispflicht, es sei denn er sieht aus wie ein Minderjähriger
- Im Casino benötigt man schon einen Ausweis

- Ja, der Zettel....scheint mir auch so zu sein, das ein Gerät gestört war und er noch Geld rauszukriegen hat

- Handy,...ja Straßenlärm ist verdächtig !  ;D

- ach Ex-Frauen sind was herliches  ;D

- Mal Grundsätzlich: in Deutschland herscht Ausweispflicht, ein Jeder hat seinen Personalausweis ständig bei sich zu haben !
Aber wenn er ihn nur manchmal aus dem Safe holt, dann geht er wohl eher in ein Casino (s.o.)

- versteck den Ausweis doch einfach und behaupte Du wüßtest nicht wo er ist "Wo haste ihn denn das letztemal gehabt", fragst Du dann...hihihi

joo, waren das alle Fragen ?
Aber vielleicht fragst Du ihn einfach mal, statt ihn heimlich zu kontrollieren wie nen 6-jährigen, Du willst doch nicht "die Kontrolle" über ihn haben, oder ?!

Frag ihn !

Gruß

Chris
Ist wie immer, nur meine ganz private Meinung....

Re: Möchte die Spielsucht meine Lebensgefährten besser einschätzen
« Antwort #2 am: 05 Februar 2009, 19:17:48 »
Hallo Pipp, hallo Chris!
"Hör auf zu kontrollieren und frag ihn!"
Ja, meinst Du denn, Chris, ER wird ehrlich antworten?
Ein Spieler will doch nicht als solcher entdeckt werden. Er wird die abenteuerlichsten Geschichten aus dem Hut zaubern. Und auch solche Geschichten, die man glauben könnte. Und man möchte ja auch gerne glauben können und Vertrauen haben???
Oder man bekommt die Antwort, die man eigentlich nicht hören will .... und was dann? Was macht man dann damit?
Wenn man alleine mit seinem Partner in einer Partnerschaft ist, sein eigenes Geld verdient und jederzeit sagen kann: "Adieu!" - dann mag es noch gehen. Dann kann man jede Entscheidung treffen.
Aber wenn Kinder im Spiel sind, eine Familie, wenn man nicht so kann, wie man will, weil so viele Rücksichten zu nehmen sind .... was tut man dann mit dieser Antwort, die man eigentlich nicht hören will???
Laura

*

Offline Chris

  • *****
  • 413
Re: Möchte die Spielsucht meine Lebensgefährten besser einschätzen
« Antwort #3 am: 05 Februar 2009, 20:46:17 »
Hi,

jeder schafft sich seine eigene Hölle, Laura.
Stell keine unangenehmn Fragen, dann kriegst Du auch keine unangenehmen Antworten.
Erdulde alles (wegen den Kindern, wegen dem Haus, wegen den Nachbarn), im nächsten Leben wird alles besser.
Meinst Du, die Kinder merken auf Dauer nicht auch, was los ist ? Aber sie lernen dann schnell: Maul halten, Augen zu und durch ! Das ist dann die nächste Generation die kokst, trinkt, spielt oder noch ganz andere Dinge macht.

Aber um auf die "Fragerei" zurückzukommen, wenn man nicht fragt, darf man auch nicht behaupten er belügt einen. Von vornherein davon auszugehen "er lügt sowieso"...na, dann läge Deine Partnerschaftsentscheidung doch wohl klar auf der Hand, oder ?

Gut's Nächtle

Chris
Ist wie immer, nur meine ganz private Meinung....

Re: Möchte die Spielsucht meine Lebensgefährten besser einschätzen
« Antwort #4 am: 06 Februar 2009, 09:06:05 »
Hallo Laura,

ich möchte mich auch mal kurz in euer Gespräch einklinken. Ich finde deine Haltung schon etwas übertrieben. Du denkst nur an die Kinder, an euer Haus... Das ist bestimmt alles sehr wichtig für dich, wie für jede Mutter. Aber was ist denn mit dir? Du kannst doch nicht immer nur Rücksicht nehmen, wer nimmt denn Rücksicht auf dich?
Wie Chris sagt, es bringt dir im Endeffekt wirklich nichts, ständig zu kontrollieren. Versuche deinen eigenen Weg einzuschlagen und erst wieder auf deinen Mann Rücksicht zu nehmen, wenn er auch bei dir damit anfängt.
Chris hat vollkommen Recht, Kinder sind sehr feinfühlig, sie bekommen es früher oder später mit, das etwas nicht stimmt.  Und sie werden warscheinlich auch, wie Chris schon geschrieben hat, das Verhalten ihrer Eltern in Krisensituationen annehmen. Ich denke es ist besser für Kinder eine ehrliche, vielleicht auch laute Diskussion mitzubekommen, als ein unehrliches Schweigen zu ertragen. Natürlich muss man nach der lauten Diskussion auch eine kindgerechte Erklärung abgeben, aber das ist wenigstens ehrlich.
Wenn dein Mann noch nicht als Spieler entdeckt werden will, wirst du auch nichts daran ändern wenn du ihn kontrollierst. Sage ihm immer ganz klar und deutlich wie du die Sache siehst.
Das ist meine Meinung dazu.
Gruß steffi

Re: Möchte die Spielsucht meine Lebensgefährten besser einschätzen
« Antwort #5 am: 06 Februar 2009, 15:27:20 »
Hallo zusammen,

zunächst einmal vielen Dank für Eure Antworten! Allesamt in die ein oder andere Richtung hilfreich oder denkanstoßgebend! Ich habe dazu auch einiges zu sagen. Das wird gewiss ein langer Beitrag!

Ich finde dass sowohl Chris als auch Laura recht haben. Wie ich es zunächst halten möchte, ist ein Mittelding.

Denn: Ihn direkt auf das ganze ansprechen ist generell eine gute Idee. ABER: Laura hat vollkommen recht. Er wird mir nicht die Wahrheit sagen! Bevor ich eine Ahnung bekam (und mittlerweile auch Bestätigungen - z. B. durch den gefundenen Zettel und die Ex-Frau), dass er spielen könnte, fielen mir "nur" viele Ungereimtheiten auf. Besonders was seine Arbeitszeiten anbelangt. Da hat er mich mehrfach angelogen. Es lag mehr oder minder auf der Hand (ich konnte es nur nicht beweisen). Wenn ich ihn drauf angesprochen habe (nett, sachlich), hat er gelogen. Einmal habe ich ihn dann ausgetrickst und konnte ihm dann beweisen, dass er gelogen hat. Dann hat er nach drei mal nachbohren zugegeben, dass ich recht habe. Den Grund warum er mich über seine Arbeitszeit angelogen hatte begründete er damit, dass er zu einem Kumpel wollte, aber aus früheren Beziehungen weiß, dass das oft nur Diskussionen gibt. Und so hat er es einfach nicht gesagt und dachte, wenn er sagt, dass er schon zur Arbeit muss, wäre es am besten. Zu dem Zeitpunkt habe ich noch gar nicht an spielen gedacht. Eher ob er eine andere hat (das kann ich inzwischen ziemlich sicher ausschließen). Als ich dann von der Ex-Frau den Hinweis mit dem Spielen bekam, hatte ich einen Möglichkeit die alle diese Ungereimtheiten erklären würde. Und ich wurde durch kommendes in dem Verdacht bestätigt. Und nun durch den Zettel ist es noch gewisser. Denn wenn es belanglos wäre, hätte er den Zettel nicht versteckt und hätte mir auch wohl was davon erzählt... der Zettel ist für mich jedenfalls eindeutig, dass er sich tatsächlich mit Automatenspielen beschäftigt. (Pokern liebt er auch über alles - dass da eine Spielsucht hinterstecken könnte, ahnte ich da aber noch nicht. Passt aber auch dort hinein. Und auch dass er nicht möchte, dass ich seinen Eltern gegenüber erwähne, dass wir im Freundeskreis schon mal gepokert haben. Kam mir sonderbar vor. Aber die Eltern wissen anscheinend auch mehr aus der Vergangenheit. Die möchte ich aber nicht fragen.)

Wie auch immer: Er hat mir damals schon nicht die Wahrheit gesagt. Auch nicht als es mal um ein Geldthema ging. Er hatte sich bei mir mal was geliehen und lange nicht zurückgegeben. Ich sagte zu ihm, dass ich es nicht gut fände, dass er nicht von sich allein anspricht, wenn er das Geld noch nicht zurück geben kann. Und ob er Schwierigkeiten hätte? Er ging sofort auf Abwehr und beschaffte mir auch sehr schnell das Geld. Und er habe keine Probleme. Wäre ja auch eine Möglichkeit gewesen, mir reinen Wein einzuschenken.

Aber ehrlich: Ich glaube, das tun nur ganz wenige Menschen. Keiner möchte mit seinen Schwächen auffliegen. Und besonders wenn es schon ein ausgeprägtes Lügengerüst gibt, fällt es schwer zuzugeben: "Ja, ich habe Dich die ganze Zeit angelogen."

Er hat nach der 1. Lügengeschichte (mit der Arbeitszeit) im "Kleinen" zugegeben, ab und zu über seine Arbeitszeit geschummelt zu haben. Und dass er das nicht mehr tun werde. Er kommt seither um einiges früher nach Hause.

Kürzlich sagte er, er müsse jetzt wieder länger arbeiten. Ich habe ihm klar gemacht, dass ich mir so eine Beziehung nicht vorstelle. Wir haben eh entgegengesetzte Arbeitszeiten. Aber wenn er nur noch zum schlafen nach Hause kommt, weil er noch 2 Stunden länger arbeiten muss, dann wäre das nicht die Beziehung, die ich mir vorstelle. Und das würde auf lange Sicht Unzufriedenheit bei mir auslösen und vielleicht auch ein Aus für uns bedeuten. 2 Wochen später hieß es dann, er müsse doch nicht länger arbeiten.

Das schlimme ist immer, dass man - wenn man erst mal angelogen wurde - nicht mehr weiß, wann es wahr ist und wann nicht. Aber ich habe mir vorgenommen, einfach meine Grenzen deutlich zu machen! Das habe ich getan, indem ich ihm sagte, dass ich mit einer Beziehung in der man sich nur zum schlafen gehen sehen könnte, nichts für mich ist und mich das über die Beziehung unzufrieden werden lässt und vielleicht noch schlimmeres.

Wozu ich das jetzt alles erzähle: Ich denke (bin noch nicht zu einem abschließenden, aber zu einem vorläufigen Ergebnis gekommen), dass es gar nicht mal so gut wäre ihn in die Enge zu treiben. D. h., dass ich es auch nicht unbedingt so günstig fände, wenn ich ihn zur Rede stelle, bzw. mit ihm versuche in Ruhe über das Problem zu reden und ihm zu entlocken, dass er spielt. Denn: Mal angenommen, er gesteht mir das. Was dann?

Man könnte sich trennen. Ich möchte das aber zum derzeitigen Zeitpunkt nicht. Ich liebe ihn von Herzen. Und er liebt mich von Herzen. Unsere Beziehung ist wunderschön - wäre da nicht dieser eine Punkt!

Zweite Möglichkeit ist also mit dem Wissen dass er spielt, leben. Würde er wissen, dass ich es weiß, würde das die Situation dann verbessern? Das glaube ich nicht wirklich. Ich glaube nicht, dass er dann aufhören würde. Es ist eine Sucht. Und ich kenne mich leider Gottes mit Suchtkranken aus (meine Eltern waren Alkoholiker und mein Ex-Freund ist Alkoholiker - das war auch der Trennungsgrund, denn dadurch hatte er auch Probleme mit der Libido... er hat nichts geändert an seiner Sucht, trotz dass ich ihm klar gemacht habe, dass ich so mit ihm auf Dauer nicht zusammen sein kann. Die Sucht war einfach stärker... und mein ständiges Druck ausüben hat seine Sucht nur noch verstärkt. Nach der Trennung hatte er sie wieder deutlich besser im Griff, was ja auch schon mal wenigstens etwas ist, wenn man sie schon nicht schafft zu bekämpfen.). Ich vermute und befürchte, dass er dann nur noch heimlicher alles tun würde (weil er sonst Versprechungen, die er meint geben zu müssen, bricht). Ich noch verletzter wäre, nun noch schlimmer angelogen zu werden (da er ja weiß, dass ich weiß dass er spielt und er mich dann noch gezielter anlügt). Und ich befürchte auch, dass damit der Druck, den die Spielsucht auslöst, nur noch stärker wird und er es noch weniger sein lassen kann. Meinem Ex-Freund ging es mit dem Alkohol so. So nach dem Motto: Ich will ja aufhören. Aber heute trinke ich noch... nur noch ein einziges Mal (diese 1000 letzten Male waren aber allesamt so heftig als sei es wirklich das allerletzte Mal... nur hat er nie aufgehört... sondern immer nur in Gedanken gesagt - und selbst dran geglaubt -, dass er MORGEN aufhört). Das wurde alles immer heftiger. Bis hin zum totalen Kontrollverlust für ihn. Seit unserer Trennung (im Guten - wir sind immer noch sehr gut befreundet) geht das besser. Und ich bin mir sicher, dass ich es durch meinen Druck, den ich ausgeübt habe, verstärkt habe.

Und Druck ausüben wäre es auch hier. Denn ich würde ja mit einem Gespräch erreichen wollen, dass er mich nicht anlügt/hintergeht und dass er aufhört zu spielen. Aber ein Suchtkranker kann das nicht einfach so. Und ich weiß aus Erfahrung, dass ICH da auch keinen wirklichen Einfluss drauf habe. Ich kann nur eins tun: Darauf schauen was ICH will!

Und ich will: Besser einschätzen können, warum er mich anlügt (das habe ich inzwischen herausgefunden: er spielt) und nun würde ich mir gern ein Bild darüber machen, wie stark ausgeprägt bei ihm die Sucht ist. Damit ich das besser einschätzen kann und nicht irgendwann das böse Erwachen kommt. Dabei helft Ihr mir gerade. Ich weiß nun, dass er für die Spielhallen (ich vermute dass er dort hingeht) keinen Ausweis braucht. (Gibt es möglicherweise da vielleicht verbotene Hinterzimmer, in denen anderes gespielt wird? Ich habe überhaupt keine Ahnung, habe aber mal beobachtet (nicht nachspioniert... das war wirklich Zufall, bzw. Leichtsinn von ihm... denn er hätte damit rechnen können und sollen, dass ich das sehen kann), wie er in einen Hauseingang NEBEN einer Spielhalle verschwunden ist. Für ca. 1 Stunde.
Ich würde halt einfach gern das Ausmaß ein bisschen besser abschätzen können. Hier auch gleich wieder eine Frage: Muss spielen zwangsläufig in den Ruin führen, oder gibt es Spieler die das immer noch irgendwie halbwegs unter Kontrolle haben? Ich schätze, dass mein Freund es zur Zeit halbwegs unter Kontrolle hat. Er vielleicht - meiner Einschätzung nach - im Moment nur spielt, wenn er Geld übrig hat. Aber wissen kann man das natürlich nicht.

Und ich will noch etwas: Mit ihm zusammen bleiben.

Und mich dabei nicht ständig schlecht fühlen. Deshalb möchte ich ihn auch nicht unentwegt kontrollieren. Ich habe das eine Zeitlang getan, als ich merkte, dass er über seine Arbeitszeiten lügt. Als ich dann ahnte, dass er spielt, habe ich es ruhen lassen. Monate lang. Bis mir jetzt dieser Zettel in die Hände fiel. Jetzt möchte ich halt mehr über das Ausmaß wissen. Um für mich selbst klarer zu sehen und zu verstehen, was da abgeht.

Um mich nicht ständig schlecht zu fühlen, muss ich mich einfach nur auf MEIN Leben konzentrieren. Die Zeit mit meinem Freund genießen. Meine Zeit für mich genießen ohne immer daran zu denken, was er wohl jetzt tut. Denn ich kann es eh nicht verhindern. Ein Angehöriger hat (so gut wie) keinen Einfluss auf den Suchtkranken. Ich weiß das. Und ich kann damit mittlerweile auch ganz gut umgehen. Es ist nicht meine Aufgabe ihn zu retten. Ich kann es nicht. Das ist mir klar. Ich kann und muss nur entscheiden, ob ich so mit ihm zusammen leben kann oder will oder eben nicht.

Ich möchte auch aus seinen Problemen mit der Sucht rausgehalten werden. Da mir das nicht gut tun würde (ich kenne das ja) und es ihm nicht helfen würde. Wenn er wüsste, dass ich es weiß, wäre der Schritt sich eben bei mir mal Geld zu leihen (z. B. unter dem Vorwand jetzt aufhören zu wollen und nur eben was abzubezahlen, was man jemandem schuldet, aber anstatt dess es verspielen gehen... Süchtige sind leider so...), z. B. viel leichter. Er müsste ja nichts mehr vor mir vertuschen. Die Hemmschwelle wäre sicher geringer. Und durch das ihm Geld leihen (nur mal so z. B.) würde ich ihm sogar noch schade. Denn ein Suchtkranker kann seine Sucht nur erkennen und versuchen dagegen anzugehen, wenn er die Konsequenzen spürt und sie unerträglich findet. (Auch ein Grund warum ich froh bin, darauf gekommen zu sein, dass er spielt: Ich bin gewarnt. Sollten wir mal heiraten, würde ich mir das ganz gründlich überlegen. Und auch Gütertrennung vereinbaren. Auch was einen eventuellen Kinderwunsch anbelangt, würde ich auch die Spielsucht in die Überlegungen mit einbeziehen. Wir werden wahrscheinlich eh keine Kinder mehr bekommen wollen, da es sonst langsam Zeit würde und wir dazu noch nicht lang genug zusammen sind und der Kinderwunsch nicht groß genug (meinerseits besonders), aber man weiß ja nie. Gut also darüber bescheid zu wissen. Auch wenn es nur durch Kontrolle herauszufinden war.)

Das ist natürlich alles nicht leicht. Denn wenn man merkt, dass man angelogen wird, tut es weh. Und es macht einen wütend. Aber auch das gelingt mir inzwischen ganz gut. Denn ich weiß, dass es die Sucht ist. Und eine Sucht ist eine Krankheit. An der man zwar aus eigener Kraft (im Gegensatz zu anderen Krankheiten) etwas verändern kann, aber ich weiß auch wie verteufelt schwer es ist! Und wie wenig hilfreich, wenn ein Angehöriger Druck ausübt und versucht zu manipulieren. Das hilft nicht, sondern schadet. Dann lieber Grenzen aufzeigen. Und das versuche ich zu tun. So dass die Beziehung auch in meinem Interesse verläuft.

Ich möchte mich einfach so wenig wie möglich in diese Sucht mit reinziehen lassen. Sie soll nicht auch noch mein Leben beherrschen. Deshalb werde ich schon im eigenen Interesse meine Kontrolle bald wieder einstellen. Weil es meinem eigenen Seelenfrieden gut tut! Also wieder so, wie bevor ich den Zettel gefunden habe. Da reichte mir, dass ich ungefähr einschätzen konnte, dass er spielt. Und dass das der Grund ist für die Unstimmigkeiten bei seiner Arbeitszeit. Damit hatte ich meinen inneren Frieden und konnte ganz gut damit leben. Mit dem Rest der Beziehung sowieso, denn ein Suchtkranker ist ja kein schlechter Mensche!

Ich hoffe, Ihr könnte ganz gut nachvollziehen, wie mein Standpunkt ist. Er ist nicht unumstößlich. Und natürlich kommt es auch darauf an, ob er seine Sucht weiterhin für sich auslebt oder ich doch irgendwann damit in Berührung komme (z. B. wenn er sich Geld von mir leihen möchte). Wenn es nach mir geht, möchte ich aber im Grunde genommen wirklich lieber gar nicht genau von ihm hören, dass er spielt. Denn ehrlich: Was nützt das dann? Macht er dann wegen mir eine Therapie? Nein... die muss man aus freien Stücken machen. Und nicht weil ein anderer das möchte. Das sind nur unnütze Reibereien, die keinem was bringen, außer Entmutigung. (Im Grunde möchte man ja auch nur hören, dass er endlich sagt, dass er spielt, weil es die Wahrheit ist. Aber was bringt einem diese Wahrheit? Ich weiß... grenzwertig meine Aussage. Aber vielleicht auch bedenkenswert für viele Betroffene? Was meint Ihr?)

Eines noch... es wurde hier auch schon mal angesprochen: Meinen Standpunkt kann ich ja auch ganz gut vertreten, weil:

- Nicht verheiratet sind
- Wir keine Kinder haben
- Getrennte Konten
- Ich finanziell unabhängig bin
- Die Wohnung auf mich läuft

Aber auch allen anderen kann ich persönlich nur raten, an sein eigenes Wohl und Seelenheil zu denken. Es ist schlimm, wenn das eigene Wohlgefühl vom Verhalten des Partners abhängig ist - z. B. ob er gerade spielen geht oder nicht. Und Kinder sollten wirklich nicht der Grund sein, sich selbst ganz arg zurückzunehmen. Denn sie spüren Missstimmungen und Unzufriedenheiten der Eltern sehr! Und leiden darunter! Meine Eltern dachten auch immer: Lieber jeden Tag streiten und mit der Alkohlsucht des anderen leben (und selbst mittrinken), als sich zu trennen. Uns Kindern wäre es andersherum sicher lieber gewesen. Aber ich weiß: Alles nicht einfach! Und jeder muss seine Entscheidungen so treffen, wie er es für am besten hält. Manchmal braucht es auch etwas Zeit bis man genug Kraft hat.

Danke für den Austausch! Tut gut und bringt Klarheit! Schön, dass es ein Forum wie dieses gibt!

Viele Grüße,
Pipp

*

Offline Chris

  • *****
  • 413
Re: Möchte die Spielsucht meine Lebensgefährten besser einschätzen
« Antwort #6 am: 06 Februar 2009, 17:49:45 »
Hallo Pipp,

Du hast da ja viel geschrieben, drum versuche ich es mal kürzer  ;)

- es geht nicht darum, das Du ihm beweisen mußt das er lügt
- es geht nicht darum, das Du ihm beweisen mußt das er spielt
- es geht nicht darum, das Du kontrollierst wann er wo ist
- es geht nicht darum, das Du kontrollierst welche Zettel er mit sich rumträgt
- es geht nicht darum, das Du kontrollierst was wohl hinter welchen Türen passiert

- vielleicht geht es darum, wieso Du Dich immer wieder mit Menschen umgibst, die ein Suchtproblem haben ? Eltern (zwangsläufig), Ex-Freund, jetziger Freund...
...weil man sollche Menschen gut "kontrollieren" kann, man hat sie gewissermaaßen in der Hand ?!
Das kann auch in Sucht sein !

Ich würde Dir raten, das Du Dir einen Therapeuten suchst, der Dir auch helfen kann, Deine eigene Motivation zu erkennen, der Dir Wege aufzeigen kann, etc.

Krieg das bitte nicht in den falschen Hals, es ist ein lieb gemeinter Rat.

Gruß

Chris

leugnen ist die erste Stufe
Ist wie immer, nur meine ganz private Meinung....

Re: Möchte die Spielsucht meine Lebensgefährten besser einschätzen
« Antwort #7 am: 09 Februar 2009, 15:02:06 »
Hallo Chris,

in den falschen Hals bekomme ich das nicht. Dafür kreuzen Suchtthemen schon zu lange meinen Weg. Ich weiß, dass das gute Ansätze sind. Aber ich glaube auch, dass ich (zum Glück) vieles davon auch schon weiß und auch viel besser umsetzen kann als ich das z. B. lange Zeit bei meinen Eltern oder meinem Ex-Freund konnte.

So versuche ich einfach die Dinge zu finden, die MIR helfen ein Leben in innerer Ruhe zu finden. Und da für mich zum jetztigen Zeitpunkt feststeht, dass ich mich von meinem Freund nicht trennen möchte, muss ich schauen, wie ich mit dem, was da auf der Hand liegt, am besten zurecht komme.

Und das kontrollieren kam ja erst als ich merkte, dass er mir nicht die Wahrheit sagt. Und ich habe KEINESWEGS vor diese Kontrolle auf Ewig durchzuführen. Ich möchte einfach nur seine und somit auch meine Lage einschätzen. Und dazu muss ich gewisse Dinge wissen.

Ich kann z. B. ganz gut damit leben, dass er unehrlich wegen seiner Arbeitszeiten zu mir ist, wenn ich weiß, dass er es tut aus Gründen seiner Sucht. Ich könnte damit aber nicht leben wenn er eine andere hat. Und somit muss ich ja erst einmal herausfinden, ob ich mich mit dem Eindruck täusche was seine Arbeitszeiten angeht (ich habe mich ja nicht getäuscht). Und wenn das durch gezieltes offenes fragen nicht geht, dann denke ich einfach an mich und finde es heraus, anstatt das als gegeben hinzunehmen. Das finde ich auch im Nachhinein gut. Denn sonst würde ich ja ständig im Misstrauen leben und mit großen Fragen im Kopf, ob ich nun angelogen werde oder nicht. Und wenn ja warum. So weiß ich es und konnte für mich entscheiden ob ich unter den Umständen mit ihm zusammenbleiben möchte oder nicht.

Gern würde ich solche Dinge ohne Nachforschungen herauskriegen. Aber dazu lassen einem Suchtkranke 0 Chance! NULL... jeder Versuch zwecklos. Und obwohl ich es wusste, dass es zwecklos ist, habe ich es dennoch versucht. Um ihm die Chance zu geben. Mir war klar, dass er es mir nicht sagen würde. Und leider würde jeder Suchtkranke so handeln. Aber das ist nur eine Erkenntnis, die mir hilft, einiges abzukürzen. Ich habe nämlich WIRKLICH ÜBERHAUPT KEINE LUST mehr mich in eine Sucht mit hineinziehen zu lassen! Weil ich nicht helfen kann! Meinen Eltern konnte ich helfen. Nach über 30 Jahren Kampf. Aber erst als sie gesundheitlich so unten waren, dass mein Bruder und ich sie betreuen durften. Dann erst war der Kampf gegen den Alkohol gewonnen, da sie kein Geld mehr in die Finger bekommen haben.

Aber diese Verantwortung würde ich 1. für niemand anderen übernehmen als fürs eigene Fleisch und Blut. Und 2. geht das wirklich erst wenn es ganz arg gekommen ist.

Meinem Ex-Freund habe ich letztendlich die Beziehung gekündigt. Da seine Sucht leider auch meine Lebensziele beeinträchtigt hat. Das wollte ich nicht.

Und das will ich auch jetzt nicht. Deshalb bin ich lieber wachsam. Und jetzt wo ich weiß, wo ich dran bin, bin ich nur noch daran interessiert, das Ausmaß seiner Sucht einzuschätzen (um in etwa innerlich auf Dinge vorbereitet zu sein, die das ganze nach sich ziehen könnte). Und wenn es so ist, wie ich es zur Zeit denke (er spielt und ist definitiv süchtig, aber es ist zur Zeit im Rahmen), dann reicht mir dieses Wissen. Denn in dem Wissen steht meine Entscheidung mich nicht von meinem Freund zu trennen.

Ich muss dann mit dem Leben was er ist! Mit all dem (vielen!) Guten! Aber auch dem schlechten - die Spielsucht. Und den Lügen, die solch eine Sucht mit sich bringt. Und ich möchte es dabei - so gut es mir gelingt - belassen.

Eine Therapie (Familientherapie) hatte ich schon. Fand ich auch sehr hilfreich. Und wer weiß, vielleicht mache ich auch mal eine für mich selbst. Aber im Moment fühle ich mich mit mir im Reinen. Auch mit meiner Beziehung, da ich nun weiß, dass er spielt und die Merkwürdigkeiten/Unstimmigkeiten daher rühren.

Zwar wird es mich immer wieder mal beschäftigen - wenn ich z. B. einen Zettel finde, der auf solche Dinge hindeutet. Aber es wird sich im Rahmen halten. Ganz einfach deswegen, weil ich es so will! Ich WILL meinen Kopf nicht mehr mit Suchtthemen belasten. Es ist seine Sucht, nicht meine.

Deshalb auch erst mal keine neue Therapie. Denn ich möchte mich endlich mal nicht mehr mit Sucht beschäftigen. Sondern einfach mein Leben genießen. Und seine Spielsucht wird mich davon auch nicht abhalten. Und ich finde, diese Einstellung ist gut! Denn ich bin nur für mein Wohlergehen verantwortlich. Und dass es mir gut geht, darum werde ich mich kümmern. Kümmere ich mich auch schon eine geraume Weile.

Sollte das mal anders werden, ist Therapie eine sehr gute Möglichkeit - das weiß ich. Denn ich war mit der Familientherapie sehr zufrieden!

Warum ich nun zum zweiten Mal an einen Suchtkranken Freund gerate, weiß ich auch nicht. Und diese Frage zu beantworten wäre sehr interessant. Letztendlich sagte aber die Therapeutin in der Familientherapie (da war ich noch mit meinem Ex-Freund zusammen) schon, dass das typisch ist. Weil Suchtkranke auch einfach oft Menschen sind, die so gar nicht oberflächlich sind. Deshalb kommen sie oft auch nicht mit ihrer Umwelt klar, ohne diese "Krücke", die Sucht. Und wenn man bei solchen Menschen (auf meine Eltern trifft das zu) aufgewachsen ist, sucht man sich immer wieder Menschen, die eben so empfindsam und wenig oberflächlich sind. Und oft sind da halt Suchtkranke drunter.

Das ist EINE Erklärung. Ob das mit Bestimmtheit jemand sagen kann, weiß ich nicht. Ich glaube nein. Vielleicht stellt der liebe Gott einem Aufgaben die immer wieder mit dem Thema Sucht zusammenhängen. Dann könnte ich so oft fliehen wie ich wollte und bekäme die Aufgabe doch immer wieder nur aufs Neue gestellt.

Wichtig ist für mich nur, dass ich mich nicht schlecht fühle, weil er süchtig ist. Und das gewährleiste ich für mich persönlich (da ist vielleicht auch jeder anders) dadurch, dass ich einschätzen kann, woran ich bin. Und wenn er mir das nicht sagt (weil er es innerlich einfach nicht kann), dann hole ich mir meine Infos auf anderem Weg. War die richtige Entscheidung. Denn mir verschafft das innere Ruhe, wenn ich weiß wo ich dran bin. Und ich denke, das geht im Grunde doch jedem so. Nichts ist schlimmer als die Ungewissheit.

So nehme ich die schönen und guten Seiten meines Freundes mit. Und nehme die schlechten hin. Ich nehme sie hin als nicht änderbar durch mich! Das muss man auch lernen: Nicht alles liegt in unserer Hand! Und hierin liegt für mich die wahre Kontrollsucht! Der unerbittliche Wunsch die Sucht des anderen zu heilen. Das hatte ich bei meinen Eltern und bei meinem Ex-Freund. Diesmal habe ich sie nicht. Ich verspüre den Wunsch einfach nicht mehr ihn heilen zu müssen und weiß auch nur zu gut, dass ich das auch gar nicht könnte. Das ist befreiend! Und ich wünschte mir für jeden Angehörigen eines Suchtkranken diese befreiende Erkenntnis!

Und noch einmal zur Verdeutlichung: Ich will ihm nicht beweisen dass er spielt oder lügt. Sonst würde ich ihn mit meinem Wissen ja jetzt konfrontieren. Das habe ich nicht vor. Ganz im Gegenteil. Ich möchte gar nicht dass er weiß, dass ich es weiß. Denn sonst wäre ich doch irgendwie wieder mit reingezogen in die Sucht eines anderen Menschen. Und das möchte ich nicht. Weil es nichts bringt. Sondern in meinen Augen wenn überhaupt sogar eher schadet!
Ich möchte nur für mich selber wissen, ob er spielt und in welchem Ausmaß. Um für mich abzuschätzen, ob ich damit leben will und kann. Und das ist wichtig! Denn hier geht es um MICH und MEIN Seelenheil und MEINE Zukunft!

Beweisen ist somit hier in meinem Fall wirklich ein Wort was nicht reinpasst. Denn ich will es nicht beweisen. Ihm schon mal gar nicht. Ich wollte nur für mich selbst Klarheit (die wohl jeder Mensch bräuchte, denn wie soll man sonst entscheiden ob man bleiben oder gehen will wenn man nur seine eigenen Vermutungen hat). Und mit dem Wissen will ich rein gar nichts anfangen (ihm also nicht unter die Nase reiben oder ähnliches), sondern es dient einfach nur meinem inneren Frieden. So weiß ich, wenn ich merke dass er lügt, dass er gerade nicht anders "kann" und muss es nicht persönlich nehmen. Und brauche dann nicht stundenlang darüber nachgrübeln ob er mich wohl angelogen hat und warum (ob er eine andere hat etc.). So kann ich gut mit ihm und seinem Problem leben. Wenn es so bleibt. Ansonsten muss ich noch mal neu nachdenken und entscheiden. Aber darüber will ich mir heute keinen Kopf machen müssen. Denn das wird einfach die Zeit zeigen.

Und nun ist es schon wieder so lang geworden! ;-)

Viele liebe Grüße,
Pipp
« Letzte Änderung: 09 Februar 2009, 15:08:02 von Pipp »

Re: Möchte die Spielsucht meine Lebensgefährten besser einschätzen
« Antwort #8 am: 09 Februar 2009, 16:13:30 »
Hallo!
Ich war ein paar Tage ziemlich krank und habe erst heute wieder in den PC geschaut. Mit viel Interesse habe ich gelesen, was so alles geschrieben wurde. Pipp spricht mir in vielen Dingen total aus der Seele.
Und was Chris mir geschrieben hat .... es ist ja richtig! Ich weiß das auch. Nur, ich bin wahrscheinlich schon so "kraftlos" in dieser Beziehung - ich mache das einfach schon zu lange mit. Ich habe irgendwann mittendrin anscheinend den Zug verpasst, auf den ich hätte längst aufspringen sollen - und irgendwann ist da keine Kraft mehr, kein Mut und keine Zuversicht.
Ich weiß theoretisch alles.
Mein Mann hat eine dreimonatige Therapie gemacht, als ich mit unserem zweiten Kind schwanger war. Dieses Kind ist mittlerweile vier. Es ging auch eine Weile gut - dann fing es wieder an. Ich erlebe dieses eigentlich nun schon fast 15 Jahre lang. Zu lang. Das meine ich auch damit, dass ich irgendwann verpasst habe, mich durchzusetzen.
Wir haben eine Eheberatung gemacht. Wir bzw. ER hat solche Treffen besucht - mit mir und ohne mir, dann die dreimonatige Therapie - und immer wieder rückfällig.
Ich hätte längst gehen müssen ...
Sorry, ich bin noch nicht völlig wieder hergestellt, daher melde ich mich nur ganz kurz.
Laura

 

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