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Rückfall nach stationärer Therapie

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Rückfall nach stationärer Therapie
« am: 04 November 2022, 11:58:29 »
Hallo liebe Community,
ich bin neu hier und dachte vielleicht hilft es mir Mal über mein Problem zu sprechen.
Ich bin seit über 3 Jahren spielsüchtig.
Ich weiß für den ein oder anderen nicht lang, aber für mich fühlt es sich so ein wie ein ewiger Teufelskreis, dem ich einfach nicht mehr entkomme... Und frage mich was ich noch machen kann, weil ich dem Suchtdruck einfach nicht mehr entkomme..

Ich habe mittlerweile drei Kredite aufgenommen und mein Dispo ist jeden Monat komplett überzogen...
Letztes Jahr um die Zeit habe ich zusätzlich zu der Spielsucht starke Depressionen bekommen und war an einem Punkt an dem ich gesagt hab ich muss was ändern... Ich bin zur Suchtberatung und habe alles in die Wege geleitet um eine stationäre Therapie zu machen. Von April bis Juli war ich dort.. meine finanzielle Lage hat sich dadurch gebessert und ich hatte das Gefühl, dass ich endlich wieder atmen konnte.. doch leider waren die Umstände in dieser Einrichtung nicht die besten für mich. Ich war die einzige Frau unter knapp 20 Männern.. man kann sich vielleicht vorstellen wie es da dann abläuft.. eigentlich war ich die gesamte Zeit nur damit beschäftigt irgendwelche Gerüchte aus dem Weg zu räumen und meinen Ruf zu verteidigen. Wenn ich zb mit einem spazieren war, hieß es gleich ich hab jetzt was mit dem, wenn ich dann mit jemand anderen unterwegs war mit dem... Was hätte ich denn machen sollen? Ich war ja die einzige Frau dort.. noch dazu kamen ständig irgendwelche Date Angebote..  Im Nachhinein denke ich, dass ich mir das alles nicht so zu Herzen nehmen hätte sollen, aber ich hatte angst alleine zu sein.
Diese Thematik hat mich so beschäftigt, sodass einfach keine Ruhe finden konnte.. und ich mich nicht wirklich auf mich und meine Therapie konzentrieren konnte.. im Endeffekt habe ich die Therapie zwei Wochen früher beendet.. als ich dann Zuhause war habe ich Corona bekommen, war alleine Zuhause "eingesperrt"  und bin sofort rückfällig geworden...
Seitdem bin ich wieder in dem alten Muster.. ich komme da einfach nicht mehr raus.. ich habe so viel Hoffnung in diese Therapie gesteckt und einfach nur versagt.. im Nachhinein habe ich so eine wut auf mich und alle die da waren und kann mit gar keinen guten Gefühl zurück schauen.. ich hätte mich einfach mehr auf mich konzentrieren sollen..

Seitdem habe ich das Gefühl das ich ein hoffnungsloser Fall bin.. ich habe jetzt schon wieder mein gesamtes Geld verspielt und werde meine miete nächsten Monat wahrscheinlich nicht zahlen können, was mir Angst macht.. alles macht mir Angst.
Ich gehe regelmäßig zur Suchtberatung. Eine ambulante Therapie kann erst begonnen werden wenn ich abstinent bin... Ich schaffe es aber einfach nicht... Ich weiß nicht mehr weiter. Ich hab das Gefühl das es immer schlimmer wird...

Gibt es vielleicht irgendwas was ihr mir raten könnt? Ging es jemanden schon Mal genauso, dass er nach einer stationären Therapie wieder rückfällig geworden ist? Wie ist man dann damit umgegangen?


*

will

Re: Rückfall nach stationärer Therapie
« Antwort #1 am: 04 November 2022, 13:27:10 »
Hi, das ist überhaupt nicht schlimm Rückfällig zu werden, oder nach einer Therapie zu scheitern, beides habe auch ich durchgemacht. Schlimm ist es nur, wie es Einstein sagte. Man kann nicht immer dasselbe tun (Oder auch denken würde ich sagen) und andere Ergebnisse erwarten. Also schlimm ist es sich auf seinem Mist auszuruhen und nichts zu ändern.

Hast Du mal dein Verhalten gecheckt, also wie du mit deinem Geld umgehst?
Den ersten Schritt, den ich dir Rate ist, sich mit deinem Verhalten bezüglich dem Geldausgeben zu beschäftigen. Und das richtig intensiv, sodass du genau weißt, wie viel Einnahmen Du hast und wie viel Ausgaben du hast. Und am besten auf den Euro genau.
Und dann überlege Dir wie du künftig agieren willst. Das kannst du selber machen im Internet oder über Bücher...
 oder du lässt das für dich managen durch eine Schuldnerberatung oder einem Menschen aus deinem engeren Kreis, also Hilfe.

Depressionen haben und können viele Ursachen haben, aber wenn man so wie Du seine Verbindlichkeiten wie Miete usw nicht bezahlt, dann kann das massive Ängste verursachen aufgrund von Unsicherheit.
Dein Geldmanagment, bzw. deine Fixkosten müssen als erstes beglichen werden, sodass schon mal die Unsicherheit nicht deinen Alltag bestimmt.







*

Wirbelwind

Re: Rückfall nach stationärer Therapie
« Antwort #2 am: 04 November 2022, 16:02:42 »
Hallo liebe Community,

1 Ich weiß für den ein oder anderen nicht lang,

2.... der satz mit den depressionen

3 ich hatte angst alleine zu sein.

4 ich habe so viel Hoffnung in diese Therapie gesteckt und einfach nur versagt..

5 Eine ambulante Therapie kann erst begonnen werden wenn ich abstinent bin...


Ich hoffe Olli hat nachsicht mit mir, ich muss mir mal das zitatkürzel aufschreiben.....

1. es ist EGAL was andere Denken ob es lang oder kurz ist - für DICH ist es gefühlt ewig, DAS zählt sonst nix

2. Argh, jetzt hab ichs gelöscht weil ich mir nicht sicher war; aus 2tens, 3tens und 4tens ergibt sich 5, DAS ist schlichtweg falsch !
    Du kannst sehr wohl sowohl stationär als auch ambulant eine Therapie machen dafür musst du nicht abstinent sein

4. Du hast nicht versagt, versagt hättest du wenn du NICHTS machen würdest. Die Umstände waren schlichtweg scheiße und du hast zu viel erwartet - sowohl wahrscheinlich von dir selb    als auch von dem stationären Aufenthalt.

Jetzt KÖNNTE es schwierig sein, aber nicht unlösbar. ICH an Deiner Stelle würde zur Krankenkasse gehen denen die Sachlage schildern (was du besser bei deinem aufenthalt hättest machen sollen, DORT kommunizieren, Leute das geht so nicht alles männer, ich fühl mich unwohl,) was KEIN vorwurf ist denn du warst schließlich mit anderen Dingen beschäftigt.
zurück zur Krankenkasse; hingehen erzählen was los war und auch mit blick auf die Depressionen fragen was du für möglichkeiten hast.

Andere Variante, du gehst zum arzt -bestenfalls Neurologe- und sagst dem was los ist und bittest um ne Psychatrische einweisung.

Du solltest KEINESFALLS die flinte ins korn werfen und deiner Depression freien lauf lassen, JA sie hat ihre berechtigung da zu sein und wahrgenommen zu werden aber DU bist der chef NICHT zuzulassen das sie dich vollends einnimmt.

Zu dem Rückfall, Ich bin 2 mal 5 wochen stationär gewesen habe die 2te ambulante therapie zur zeit und bin seit jahren einmal im Monat zur suchtberatung; ich kann meine Rückfälle gar nicht zählen in den letzten fast 10 jahren mittlerweile die ich in behandlung bin und will es auch gar nicht. Sie waren scheisse, sie gehören fast zur entwicklung dazu, der eine mehr der andere weniger...HEUTE bin ich seit. 1.5.2022 wiedermal Automaten frei und das ist gut so :) Der rest DAVOR ist vergangenheit,....



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Offline Olli

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Re: Rückfall nach stationärer Therapie
« Antwort #3 am: 04 November 2022, 16:57:59 »
Hi Lish!

Zitat
ich bin neu hier und dachte vielleicht hilft es mir Mal über mein Problem zu sprechen.

Hmmm, ist da doch was von der Therapie hängen geblieben? :) Natürlich hilft Dir das ... das tut es immer ...

Zitat
Ich weiß für den ein oder anderen nicht lang

Es gibt hier kein Ranking, wem es schlechter geht, wer länger gespielt hat oder wer am Meisten verloren hat. Du hast gemerkt, dass Du ein Problem hast - das ist Grund genug Dich ernst und wichtig zu nehmen! Damit meine ich "uns" - Dich selbst und all die Anderen hier.

Zitat
Ich habe mittlerweile drei Kredite aufgenommen und mein Dispo ist jeden Monat komplett überzogen...
Da Du später davon berichtest von zu Hause aus zu zocken, gehe ich mal davon aus, dass Du in OCs spielst.
Hast Du Dich schon bei OASIS gesperrt? Hast Du Dein Onlinebanking gekündigt? Wie sieht es mit einer Blocksoftware aus?
Du kennst die Situationen, wenn kein Suchtmittel zur Verfügung steht. Dann nämlich beruhigt sich das Suchtteufelchen in uns und wartet geduldig ab.
Also wieso nicht dieses Verhalten nutzen, indem Du schon mal die drei Dinge umsetzt?
Langfristig bräuchtest Du aber auch jemanden an Deiner Seite, mit dem Du ein Geldmanagement machen kannst. Ralf hatte das Thema schon angesprochen. Gibt es da Personen Deines Vertrauens in Deinem sozialen Umfeld?

Zitat
Letztes Jahr um die Zeit habe ich zusätzlich zu der Spielsucht starke Depressionen bekommen und war an einem Punkt an dem ich gesagt hab ich muss was ändern...
Zwei Dinge hierzu ... 1. die Glücksspielsucht kann Depressionen verursachen. In einer Therapie sollten beide Krankheitsbilder gleichzeitig angegangen werden. Je eher dies geschieht, desdo besser die Aussichten auf Besserung oder Heilung der Depressionen.
2. Du verfügst über die Kompetenz Dir adäquate Hilfe zu organisieren! Deshalb hast Du Dich auch hier angemeldet und Deinen ersten Beitrag geschrieben! Ich denke, dass ich so etwas ruhig mal öfters betonen sollte ... ;)

Zitat
eigentlich war ich die gesamte Zeit nur damit beschäftigt irgendwelche Gerüchte aus dem Weg zu räumen und meinen Ruf zu verteidigen
So in der Art, wie Du Dich auch hier klein machst? Sei beruhigt ... hier ist es egal, ob Du Männlein oder Weiblein bist. Das Wesentliche hier ist: Ich habe ein Problem, welches ich lösen möchte!
Wir hatten hier mal einen Troll, der per PN sexuelle Avancen gemacht hatte. Deine Worte möchte ich daher noch mal zum Anlass nehmen, Ilona und mir diese User zu benennen. Sie werden dann ganz schnell zu Ex-Usern.

Es gibt tatsächlich die ein oder andere Klinik, Ilona kann dazu bestimmt mehr sagen, die reine Frauengruppen organisieren. Da ich mir denke, dass bei Dir vielleicht eine weitere stationäre Behandlung von Nöten sein könnte, behalte das bitte mal im Hinterkopf und spreche es bei der Beratung an.

Tatsächlich scheint mir hier aber auch wieder das eigene Zurücknehmen das Problen gewesen zu sein. Richtig wäre es gewesen in der Gruppe oder beim Therapeuten im Einzelgespräch die Problematik anzusprechen und um Hilfe bei einer Lösungfindung zu bitten.
Gruppen haben eigene Dynamiken, die dann auch zu solchen "Vorwürfen" führen können. Man hätte darüber reden müssen, was diese Aussagen in Dir ausgelöst hat und auch wieso die Männer überhaupt den Vorwurf des - ich nenne es mal beim Namen - Flittchens in die Gruppe getragen haben.

Zitat
im Endeffekt habe ich die Therapie zwei Wochen früher beendet..
Und Du hast Dich der Chande beraubt die Therapie vor Ort sogar noch zu verlängern.

Zitat
war alleine Zuhause "eingesperrt"  und bin sofort rückfällig geworden...
Naja ... war das denn nicht irgendwie auch eine logische Folge? Wenn ich beim Lehrgang: Wie wechsele ich einen Reifen ... abhaue, wenn der Reifen abgeschraubt ist, wie soll ich dann wissen, wie ich ihn wieder richtig anschraube?
Zudem fehlte bei Dir die sofortige Nachsorge - oder? In der Therapie wird Dir Vieles abgenommen. Du befindest Dich in einem beschützenden Rahmen.
Viele die denken, dass sie die Therapie erfolgreich abgeschlossen haben, kommen nach Hause und werden sofort mit der vollen Wucht des ungeschützten Rahmens konfrontiert - und werden rückfällig. Du hattest noch längst nicht dieses Rüstzeug, welches Du benötigt, um wieder im normalen Leben klar zu kommen!

Zitat
Seitdem habe ich das Gefühl das ich ein hoffnungsloser Fall bin..
Gute Frau mit der Kompetenz Dir Hilfe zu organisieren ... :) Wie viele Kompetenzen werden wir wohl noch in Dir entdecken, wenn wir Dich erst einmal richtig kennen lernen?
Du bist ganz sicher kein hoffnungsloser Fall. Im Moment übt das Glücksspiel bei Dir noch eine Funktion aus, die trotz der damit verbundenen Lasten dnnoch positiv belegt sind. Das muss und das kann sich ändern! Dazu muss die Funktion erkannt und abgelöst werden. Sollte hierzu die Depression gehören ... bist Du da schon medikamentös eingestellt?

Nun zu den Stellen, die Abstinenz verlangen, damit eine Therapie begonnen werden kann. Da muss ich Ralf wiedersprechen ... leider machen das einige Stellen. Es gibt sicher Gründe dies zu verlangen, genau wie es Gründe gibt, diese Bedingung aufzulösen.
Wenn Du eine Therapie machen möchtest, dann suche Dir eine andere Stelle, wo Du sie machen kannst. Um aber die ganze Beziehungsarbeit nicht wieder von vorne beginnen zu lassen, würde ich das Thema noch einmal ansprechen.

Das mit der Miete ist natürlich nicht so dolle ... Wenn die Zahlung auf der Kippe steht, dann musst Du auch hier das Gespräch suchen und um Stundung bitten.

So ... das war es mal fürs Erste ... :)
« Letzte Änderung: 04 November 2022, 17:00:59 von Olli »
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Wirbelwind

Re: Rückfall nach stationärer Therapie
« Antwort #4 am: 04 November 2022, 17:20:54 »
VETO ^^ Olli,...

Soweit ich gelernt habe sind Depressionen nicht heilbar, man lernt damit umzugehen (korigier mich gerne ausnahmsweise  8) wenn ich falsch liege)

Desweiteren habe ich nicht gesagt das es nicht stellen gibt die das ablehnen ( "Suchtberatungsreha" ( weiß nicht genau wie das heißt korekt) in einer Suchtberatung setzt vorraus das man abstinent ist, danke das weiß ich auch^^) AAAAAAaaaaaaaaaber Münchwies -was ich hier sehr empfehlen möchte- :) beispielsweise setzt NICHT abstinenz vorraus...

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Offline Wolke 7

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Re: Rückfall nach stationärer Therapie
« Antwort #5 am: 04 November 2022, 17:38:33 »
Hallo ,

es gibt verschiedene Arten von Depressionen......einmal psychischer Art und einmal hormoneller Art. Es fehlen Hormone und es fehlen Vitamine, Magnesium, Folsäure usw......deswegen sollte man das unbedingt beim Arzt abklären lassen. Auch die Wechseljahre, die Schilddrüse verursachen ein Hormonelles durcheinander.

Das zweite ist mit Tabletten wunderbar einstellbar .
 
Bei der ersten Art der Depression sollte man einen Psychologen aufsuchen. Eine Mischung aus Therapie und  wahrscheinlich Medikamenten, sollte auch einen wieder auf den richtigen Weg bringen.

LG Wolke

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Offline Ilona

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    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Rückfall nach stationärer Therapie
« Antwort #6 am: 04 November 2022, 19:26:19 »
Willkommen in unserem Forum. Das ist ganz dumm gelaufen bei der Auswahl deiner Klinik. Es gibt in der Tat die Klinik Münchwies im Saarland, die einen Frauen Schwerpunkt hat und zudem was von Depressionen versteht.
Solltest du nochmal eine stationäre Reha machen, könnte die Beratungsstelle das so beantragen.
Zum Rückfall: in der Tat finden die meisten Rückfälle im ersten Jahr nach Therapieende an. Daher bist du keine Ausnahme.  Du kommst da auch wieder raus. Du weißt ja jetzt, wie es geht. Du musst nur anfangen. Und auch da bist du schon dabei. Bleib am Ball! Und halt die Ohren steif. Was die Miete angeht, solltest du rasch aktiv werden. Biete eine Ratenzahlung an und halte dich dran. Alles Gute!
LG Ilona

Re: Rückfall nach stationärer Therapie
« Antwort #7 am: 04 November 2022, 21:13:42 »
Hallo, erst einmal danke für diese lieben und hilfreichen Antworten. Es tut echt gut Ratschläge von Menschen zu hören, die sich mit dem Thema auskennen bzw selber solche Erfahrungen gemacht zu haben.
Ich muss jetzt erstmal schauen wie ich am besten antworte, sind ja schon sehr viele Informationen;)

Bei der Klinik in der ich war, war abstinent sein auch kein Aufnahme Kriterium. Nur bei der Stelle wo ich jetzt bin ist das leider irgendwie anders. Ich mache mich da nochmal schlau. Innerlich habe ich auf jedenfall das Gefühl, dass ich nochmal raus aus meinem Umfeld und in eine Klinik muss. Es einfach noch Mal angehen muss.. meint ihr denn es könnte da eventuell Probleme mit der Kosten Zusage geben? Weil ich ja erst vor kurzem da war..
Ich werde mir Mal die Klinik Münchwies anschauen.
Bei OASIS hatte mich letztes Jahr mein Bruder angemeldet. Leider gibt es aber zuviele online Casinos bei denen man trotzdem noch spielen kann.. ich hatte bisher vielleicht drei Erfahrungen gemacht bei denen ich deswegen gesperrt war. Ansonsten geht da immer noch alles.. Das mit der Block-Software habe ich Mal gelesen, aber die sollte Geld kosten und dann habe ich das Thema verworfen und nicht mehr dran gedacht, dass es ja sowas gibt. :P Kannst du mir eine nennen?


Mein online Banking habe ich nicht gesperrt..was wohl auch der Fehler ist.
Ich könnte meine Mutter fragen ob sie das Geld Management machen kann. Ich weiß sie würde das tun. Das Problem ist das alle in meinem Umfeld denken das ich "nur" den Corona Rückfall hatte und es nun schaffe.. ich habe es einfach noch nicht übers Herz gebracht zu erzählen wie es wirklich ist.. weil ich mich so schäme :(

Ich weiß das es alles nicht so weiter gehen kann und nehme mir eure Lösungsvorschläge sehr zu Herzen.. und werde mich definitiv schlau machen. Ich habe nächste Woche den nächsten Termin bei meiner Beratungsstelle.
Auch mit dem Medikamentös einstellen lassen, werde ich mir auch noch Mal durch den Kopf gehen lassen... Ich war es vor 12 Jahren das letzte Mal. . Seitdem war es aber ich nicht mehr so schlimm, wie jetzt seit dem letzten Jahr. Ich war nur damals nicht ganz so zufrieden damit, aber vielleicht war es ja auch das falsche Medikament. Ich weiß es nicht.

Mir geht es gerade wirklich schon besser, ihr seit echt lieb, danke !!

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Offline Olli

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Re: Rückfall nach stationärer Therapie
« Antwort #8 am: 05 November 2022, 03:11:23 »
Hi Lish!

Zur Blocksoftware ... ja, die kostet Geld. Jedoch ist die Nichtanschaffung deutlich teurer ... :)
Das ist schon echt kurios, wie wir uns da selbst ausbremsen, wenn wir (Suchtmittel) sparen möchten.
Nun, es gibt da gamblock, txnogame, betfilter, betblocker und gamban ist sehr beliebt.
Natürlich gibt es noch viele mehr, doch das sind die, die mir am geläufigsten sind.

Zitat
Mein online Banking habe ich nicht gesperrt..was wohl auch der Fehler ist.
Und wenn man bedenkt, dass Du ja schon ein paar Wochen in Therapie warst und sicherlich auch darauf vorbereitet wurdest, dann dürfen wir einmal vorwurfslos rekapitulieren: Du hast Dir ein riesengroßes Scheunentor offen gelassen zum Glücksspiel.
Nun, es gibt die Phasen, in denen wir uns mit dem Glücksspiel und jede Menge darum herum beschäftigen - und es gibt die Phasen, in denen wir rational denken. Diese gilt es zu nutzen. Sicherlich braucht es Überwindung Hintertürchen zu verschließen. Weshalb? Weil wir nun mal damit Nägel mit Köpfen machen und uns die Erlaubnis entziehen das Glücksspiel mit seiner "positiven" Funktion auszuüben. Dass wir uns aber damit auch die Erlaubnis geben abstinent zu leben - ohne all die negativen Begleiterscheinungen - das wird gerne übersehen.
Also ... als Plan für die Zeit bis Montag: Im Onlinebanking nachschauen, ob Du es selbst sperren kannst - ansonsten Montag die Bank anrufen.

Zitat
Ich könnte meine Mutter fragen ob sie das Geld Management machen kann. Ich weiß sie würde das tun. Das Problem ist das alle in meinem Umfeld denken das ich "nur" den Corona Rückfall hatte und es nun schaffe.. ich habe es einfach noch nicht übers Herz gebracht zu erzählen wie es wirklich ist.. weil ich mich so schäme :(
Ich möchte Dir mal etwas über Deine Scham erzählen. Sie ist dazu gemacht in einer sozialen Gruppe nicht gegen derren Ziele und Werte zu verstoßen. Wer sich schämt, der hat da etwas "falsch" gemacht und es ist ihm/ihr bewusst. In alltäglichen Situationen ist das vollkommen ok.
Doch Sucht ist nicht alltäglich. Bei der Sucht verstößt Du auch gegen Werte und Ziele. Allerdings blockt Dich die Scham nun für Veränderungen. Sie hilft also der Sucht.
Wenn Du glaubst, dass Deine Mutter Dich unterstützen würde, dann frage sie. Schenke ihr einen Vertrauensvorschuss und offenbare Dich ihr. Auch diese Aktion machst Du wieder für Dich - Du baust Dir Hürden auf für die nächste Spielsession.

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

 

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