Hallo zusammen!
Also ich habe da eben einen Beitrag verfasst ... der klang mir selbst zu böse, obwohl ich doch eigentlich Zuspruch und Denkanstöße liefern wollte. Habe gerade die andere Registerkarte geschlossen und nu is er wech ...
Mein Baby lasse ich ungern schreien. Er hatte es von Anfang an nicht einfach und ich möchte ihm immer zeigen, dass ich da bin, auch wenn es für uns beide nicht einfach ist.
Ich versuche diese Woche es anders zu managen, in der Hoffnung, dass es diesmal in Ruhe (für mich) klappt. Manchmal wird mir das alles zu viel, da lieg ich neben meinem Sohn und genieße die stille - geb ich zu.
Hier verweise ich noch mal auf die Ausreden ... egal ob der Kleine es anfangs mal schwer hatte oder nicht - wenn die Mama sich mal ne Stunde für sich nimmt (und stattdessen Tantchen mit ihm in der Heia liegt), dann bist Du nicht gleich eine schlechte Mutter! Ganz im Gegenteil! Der Kleine braucht eine starke Mama, die ihn in Zukunft noch des Öfteren in seine Schranken weisen muss.
Den letzten Satz dagegen lasse ich anstandslos gelten!
Ich mag aber auch unbedingt mal auf einen Umstand aufmerksam machen: Du bist niemandem Rechenschaft schuldig!
Obwohl ich so viel lese und höre, kann ich es manchmal nicht begreifen, dass die Spielsucht das Beziehungsende bedeutet. Ich habe so viel ertragen, geduldet, geholfen, dass es mir deshalb schwer fällt, davon abzulassen.
Glücksspielsucht bedeutet nicht zwangsläufig ein Beziehungsende. Wenn Du aber wie hier agierst und machst und tust, um zu retten, was zu retten ist, und der Spieler ist uneinsichtig, dann machst Du das alles alleine und vor Allem für die Katz. Das ist keine Beziehung mehr, sondern nur der Versuch der Aufrechterhaltung Deiner Sehnsüchte. Wenn Dein Ex begreifen könnte, was er Dir und dem Kleinen antut, dann würde er sich in Grund und Boden schämen.
Oben hatte ich geschrieben, dass er Dir psychische Gealt antut. Nun, die tust Du Dir auch selbst an.
Es gibt von den AS, der späteren GA, ein Script - eine Interpretation der 12 Schritte. Eine Abwandlung des ersten Schrittes auf Dich als Angehörige habe ich auch schon benannt. Nun, in "12 Schritte, aber wie?" wird von der Kampfbereitschaft des Spielers gesprochen. Obwohl er sich durchaus der Möglichkeit der Kapitulation bewusst ist, geht er diesen Schritt nicht. Er kämpft als Laienboxer gegen Mohammed Ali. Er wird nieder geschlagen - verliert das Bewusstsein, wird angezählt und rafft sich immer und immer wieder auf, um wenigstens ein einziges Mal einen gravierenden Schlag setzen zu können. Du stehst am Ring, hast das Handtuch in der Hand, um es für ihn zu werfen - doch er lässt Dich nicht. Also siehst Du zu - bittest - bettelst ... leidest.
Nun stelle Dir die Szene vor mit Dir als Boxer ... wir hier alle halten das Handtuch zum Wurf auf die Matte bereit - warten auf Dein Signal - doch es kommt nicht.
Wenn ich so richtig ehrlich bin, habe ich nur so große "Angst", dass er heute oder morgen eine andere Frau findet, der er nichts von den Allem erzählt und sie glücklich sind.
Solche Sätze und ähnliche findest Du hier im Forum öfters von den Angehörigen nieder geschrieben. Im Grunde sind hier zwei Dinge essentiell ... 1. Er hat bereits eine Geliebte, sie sieht nur anders aus, als Du denkst - und mit der ist er zumindest phasenweise glücklich. 2. Hinter dem Gedanken, dass die "Andere" mit ihm glücklich werden könnte, steckt der ultimative Wunsch ihn selbst zu retten! Das ist in meinen Augen nicht gesund für Dich! Her beginnt die Selbstaufgabe und das Helfersyndrom.
und da hat man mir auch immer wieder gesagt, dass ICH und MEIN Leben, MEINE Grenzen, MEINE Werte, MEINE Wünsche und Träume wichtig sind (und vieles mehr natürlich).
Und? Das sind Worte, nicht wahr? Wohlklingende Worte ... A B E R ...
Du tickst hier genau wie Dein Ex, nicht wahr? Das gilt für alle Anderen, aber für Dich nicht.
Schreibe hier doch mal auf, welche Werte Du für eine Partnerschaft für wichtig erachtest - vom Ex oder auch von Dir jedoch nicht gelebt werden!
Und dann stelle Dir die Frage, woran Du festhälst? Ist das noch Realität?
Du musst eine rationale Entscheidung treffen und die dann auch emotional bewältigen! Das ist beileibe nicht einfach ... doch wenn Du sie gemacht hast, dann kann es anfangen besser zu werden - vorher geht das nicht. Da bist Du Dir selbst im Weg.