Hallo zusammen.
Seit Jahren bin ich in dem giftigen Strudel der Spielsucht gefangen.
Habe vieles versucht, von Büchern und Selbstdisziplin bis hin zur Selbsthilfegruppe. Alles leider mit wenig Erfolg.
Seit 4 Jahren nun, ist mein Spielen aus dem Ruder gelaufen. Ich weiß nicht mehr weiter.
Stationäre Therapie? Kommt leider nicht in Frage, ich bin erst kürzlich bei einem neuen Arbeitgeber und möchte nicht bereits in der Probezeit mit so einem Thema um die Ecke kommen. Das würde mit Sicherheit nicht gut enden.
Ambulante Therapie? Liebend gern, allerdings ist die Warteliste momentan bis Juni 2023 voll. Was bleibt einem da übrig?
Psychologen habe ich mehrere kontaktiert, doch beim Thema Spielsucht haben alle abgewunken und mich vertröstet das sie wohl nicht der richtige Ansprechpartner sind.
Meine Frau ist in meine Spielsucht involviert, leider finde ich immer wieder Schlupflöcher um an Geld zu kommen - dann endet dies meist wieder böse.
Zudem hat meine Frau eine angeborne Diskalkulie, das heißt, alles was mit Zahlen zu tun hat, löst in ihr Kopfschmerzen aus. Daher kümmere ich mich um die Zahlung der Rechnungen, sodass ich mir hier gerne auch eine Scheinrechnung ausdenke, die dann auf einem Online Casino landet.
Ich bin es leid.
Leid, dass ich tagsüber ein gesunder spielfreier Mensch bin, doch Abends (warum auch immer!), packt mich ungemein die Lust am Spielen. Es hört einfach nicht auf und ich verliere total die Kontrolle.
Meine Frau, unterstützt mich, ist aber mit der Situation selbst völlig überfordert.
Es ist, als wenn ich Abends, für nichts anderes eine Lust empfinde außer für das Spielen. Das zerfrisst mich immer mehr von Innen.
In diesem Jahr wurde ich zum ersten Mal Vater danach war ich zwei Monate komplett spielfrei. Jetzt wo es sich alles eingelebt hat, kam immer mehr das Verlangen zurück.
Ich bin am Ende mit meinem Latein.
Wie soll ich damit umgehen, immer wieder rückfällig zu werden und trotzdem noch ein Sinn in meinem Leben zu sehen? Ich fühle mich, als wäre ich ein kompletter Versager, da ich nie mein Vorhaben umsetzen kann.
Seitdem das Spielen aus dem Ruder gelaufen ist, bin ich ständig im Dispo. Ein Blick ins Konto und ich verfalle in schreckliche Gedankensmuster "Du musst Spielen um das Geld wieder reinzuholen" "Ach komm, 20 Euro tun nicht weh" "Heute ist mein Glückstag"
Nichts davon ist nur annährend sinnvoll.
Ich hätte nie gedacht, dass mich diese Scheisse wirklich so hart trifft. Ich verliere immer mehr die Kontrolle.
Hätte ich nicht zumindest die meisten Geldquellen an meine Frau übergeben, wer weiß wie tief ich jetzt drinne wäre.
Ich weiß wirklich nicht mehr, wie ich mit mir selber umgehen soll. Was kann mir helfen? Ich fühle mich total hilflos und allein.
Wie soll ich jemals an mich glauben, clean zu werden, wenn ich schon seit 4 Jahren!!! alles versucht habe aber höchstens 2 Moante durchgehalten habe?
?
Ich finde keine Worte mehr an meiner verzweifelten Situation.
Ich bin dankbar über jedes Wort von euch.
P.S ich reise morgen eine Woche in den Urlaub - Abstand gewinnen zum Spielen, zumindest bin ich dort sicher - daher bitte ich um Verständnis falls ich etwas später antworte. Danke euch!