Hi und willkommen Ungenau!
Weisst Du ... die Scham ist ein wunderbares Instrument der Natur. Sie ist dazu gedacht Regeln in einem sozialen System einzuhalten.
Verstößt jemand dagegen und schämt sich, dann weiss der Gegenüber bereits, dass ein Bedauern eingesetzt hat und wird so gleichzeitig beschwichtigt.
Das Elementare an der Scham aber ist ... Du weisst, dass Du irgend etwas falsch gemacht hast! Du hast auch gegen Deine Werte verstoßen.
Dass Du Dich aber nun hier angemeldet hast und darüber berichtest, zeigt auch, dass Du etwas verändern möchtest - Du möchtest aktiv etwas unternehmen.
Dies wiederum ist alles Andere als ein Grund sich zu schämen - im Gegenteil!
Daher sei Dir gesagt ... weder in einer SHG, noch bei einem Profi ist Scham angebracht. Sie würde nur blockieren.
Wie oft hast Du schon selbst versucht aufzuhören? Wie oft gabst Du Dir selbst (und vielleicht auch Anderen) ein Versprechen, welches Du dann gebrochen hattest? Wie oft schon hat Dich die Scham Selbstexperimente starten lassen?
Schön auch in Wolkes Antwort zu sehen, wie Du Wiedersprüche konstruierst, um der Scham und ihren negativen Auswirkungen einen vermeindlich positiven Gegenpart gegenüber zu stellen.
Es ist ganz einfach ... jedwedes Arrangement mit der Sucht ist zum Scheitern verurteilt! Es gibt für einen erkrankten Glücksspieler kein "kontrolliertes" Spielen mehr! Was bleibt, ist die pure Abstinenz als Alternative.
Es wird, und das machst Du ja auch schon deutlich, schon schwer genug, den Diskussionen mit der Sucht aus dem Wege zu gehen, bzw. sie zu unterbinden. Da macht es mehr Sinn, seine Kräfte nicht in irgend welche Kontrollmechanismen zu stecken, sondern in die Suche nach dem Grund für das exzessive Spielen.
Du bist derjenige, der dies herausfinden darf - egal von wem Du dabei unterstützt und gegebenfalls gelenkt wirst.
Übrigens ... heute abend ... 19 Uhr ...
https://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php/topic,4941.msg49964.html#newMeine Meinung ... der schwierigste Schritt bei einer Abstinenz ist für mich das Anfangen gewesen. Die Entscheidung, das vermeindlich Positive, welches ich im Glücksspiel gefunden hatte, loszulassen zugunsten meiner Werte und Ziele. Ich wandele meine Energieen also in etwas, was mir tatsächlich gut tut. Wie Jörg Petry letztens sinngemäß sagte, geht es hier um einen Perspektivwechsel!