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Mein Extremer Verlust durch zocken

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Mein Extremer Verlust durch zocken
« am: 24 Mai 2022, 00:05:20 »
Guten Abend..

Ich möchte meinen Namen nicht nennen aus privaten Gründen..Heute erzähl ich euch von meiner bisherigen Spielkarierre es könnte etwas länger werden..nagut erstmal schnell zur mir Bin Ende 20 und verdiente sehr  gutes Geld um die 3.800€ Netto im Monat.

An meinem 18 Geburtstag Ging ich mit Freunden in einer Diskothek feiern.Ich hab mich nie für Automaten interessiert da ich wusste das die Bank letztendlich immer siegt…Ich dachte mich wird sowas nie erwischen.Nach dem Aufenthalt dort gingen wir gegen 3:30 noch in ein 24h geöffnetes Cafe um dort noch etwas zu relax und auszuhaaren.2 Meiner Freunde gingen an die Automaten und 4 saßen am Spieletisch.Ich auch al Tisch beschäftigt an meinem Handy.Einige Minuten später hörte ich es nur noch klingeln.Ich und ein weiterer Freund gingen zu den Automaten.Mein Kumpel hatte grade 5 7er auf Sizzling Hot bekommen und unten stand 400.Traute meinen Augen nicht er hatte nach seinen Angaben nur abgeknabberte 35€ reingetan.Die Nacht ging vorbei und wir fuhren nachause.Am nächsten Tag ging ich dort hin Mit 2 Freunden mit nem 20.Ende des Lieder waren 170€ mit 20€ Einsatz.Ich dachte mir so kann es gehen.Es fing noch recht harmlos an ,ich zockte den Monat ab und an und stand am ende mit einem Plus von 750€ da.Den nächsten Monat war ich 300€ im Plus.Ich war gehyped auf jedes mal Automat spielen da ich dachte ich kann es besser als jeder andere und es gibt Tricks ins Plus zu gehen.Monat 3 dann die erste „kleine Wende“.Ich hatte an einem Abend Streit mit meiner damaligen Freundin und trunk etwas.Als ich niemanden zum sprechen fand ging ich zocken.Dort blieb ich 5 Stunden bis 2 Uhr Nachts und haute dort 470€ in den Sand.Am nächsten Tag hatte ich die Intention das Geld wieder rauszuholen und war bereit dafür einen 50er zu investieren.Auf 2 € Fach spielte ich Fruitinator und hatte einmal 210 drauf.Dieses Geld aber und den Rest aus meiner Tasche ballerte ich in Guten 15 Minuten weg.Jetzt bekam ich zum ersten mal Gewissensbisse.Was hätte ich mit dem Geld machen können ?.Ich nahm mir vor nicht mehr spielen zu gehen.Dies gelang mir 4 Monate bis ich mal einfach wieder Lust hatte.Ich spielte mit nem 10er und gewann auf ein paar Cent Einsätzen 70€.Ich erriner mich noch sehr gut an die Zahlen.Problem war aber das Ich am selben Abend noch die Sportwetten für mich entdeckte.Ich ging wetten auf ein Spiel das mir sehr sicher schien und machte aus 130 € einsatz etwas um die 400.Das wäre schnelles Geld dachte ich mir.Es ging monat für Monat weiter und bis ich 19 war lag ich um die 400€ im Minus.Dann nach meinem 19 ten ging der Scheiß richtig los.Als ich mein Gehalt bekam setzte ich an einem Abend 200€ auf Ergebniswetten ,und 420€ auf Spiele.Verlor alles.Ich hing so gut wie jeden Tag im Wettbüro und machte gutes Geld weg.Täglich Beträge wie 200€,500€ und der bisdatige Tiefpunkt kommt jetzt.Nachdem ich im Automaten um die 600€ rausgeholt habe auf Jokers cap und Alles Spitze Gingen wir ne Flasche auf mich köpfen.Nachher gingen ich und ein Freund zocken und machten beide noch so um die 200€ weg.Als wir gingen hatte ich aber nicht genug.Ich wollte weiterspielen.Also ging es zum Bankautomaten wo ich 800€ abholte.Und siehe da,in 3 Stunden war alles weg.Am nächsten Tag wollte ich es wie so oft in meiner Geschichte wieder…Ich war immer  ein Typ der Rücklagen hatte.So hatte ich zu diesen Zeitpunkt schon um die 2.600€ gespart.Diese 2.600€ landeten innerhalb eines Freitagabends alle in zig verschiedene Spielautomaten die mir nix geben wollten.Ich fühlte mich vom Leben verarscht  und mir wurde alles scheiß egal…Ich bekam Gehalt für Gehalt und ich fing an meine 2.400€ im Monat nur zu verspielen (Verdiente zu dieser Zeit weniger).Das ging Monatelang so und es hatte kein Ende.Mittlerweile war es lange her das ich das letzte mal nen guten Gewinn erzielte und ich war mitterweile 20.Verzockte jedes Gehalt und bekam Schulden.Miete ,Strom Fitness,Diverse andere Rechnungen.In diesem 19 Lebensjahr alleine verzockte ich um die 17.000€….Die Sucht schlug bei mir so schnell zu..Und das in so einem Alter…Ich hatte schon jetzt mein Leben verkackt und das wollte ich nicht akzeptieren und ertränkte meine Schmerzen im Alkohol.Schulden häuften sich,Rechnungen wurden lange nicht mehr bezahlt.Ich flog aus meiner Wohnung und wohnte bei meiner Freundin,die alleine lebte.Das zocken ließ ich nicht ich half ihr immer der Hälfte der Miete..Ich fing mir an mir Geld von Leuten zu leihen und verspielte dieses binnen kürzester Zeit.Leer saß ich vor dem Automaten und guckte auf den Bildschirm während ich emotionslos den Knopf drückte und mich tiefer in die Scheiße ritt.Mit 22 lagen meine Schulden bei insgesamt 13.000€.Verzockt hatte ich um die 30.000€ und die Sorgen wurden immer schlimmer..Ich arbeitete weiter an Aber nur um das Glückspiel zu erleben.Ich spielte Abend für Abend jeden Tag nach der Arbeit während andere sinnvolles Taten.Geld leihen ,Kleinkredite alles durch…Ich besaß mit 24 Einen Mercedes CLS 500 den ich verkaufte um mehr Geld zum spielen zu haben…15.000€ verspielte ich innerhalb von 3 Wochen das war garkein Problem…

Ich war 3 mal in Therapie und brach diese alle male ab.Meine Freundin trennte sich vorletztes Jahr im März von mir was ich bis heute nicht verarbeiten konnte.Ich habe sämtliche Sachen verkauft,viel Scheiße gebaut Freunde verarscht udamals um a Geld zu kommen..Dafür schäme ich mich heute…Ich verkaufte gefühlt alles was einen Wert hatte…
Einen Kredit bekam ich irgendwie  genehmigt es handelte sich um 25.000€.

Ich wollte aufhören und wollte einige meiner Schulden begleichen.Die 25.000€ habe ich nicht mehr.Am gleichen Abend hatte ich einen enormen Druck zu spielen und verspielte 8.000€ im Online Casino bei verschiedenen Slots.zwischen 4/5 K gingen für Wetten drauf und 10.000€ landeten in verschiedenen Spielotheken.Der Rest für Alkohol.In diesen Tagen wollte ich eigentlich mein Leben beenden.

Ich bin fast 28 und habe mein Leben versagt.

Die ganzen Jahre dazwischen und danach ging ws weiter wie vorher,ich gewann einmal mit einer 16er Kombi 11.273€.Dieses Geld war in 3 Tagen weg. 26.Lebensjahr

Ich habe Über 250.000€ verspielt in den paar Jahren und habe Schulden Privat sowohl in anderen Fällen im Hohen 5 stelligen Bereich.

Ich bin stark alkoholabhängig und spiele noch immer täglich.Arbeiten tuhe ich nicht mehr.Leben tuhe ich schwer.Es kam nie dazu das ich mich sperren ließ

Dies ist meine Geschichte und soll einige Leute abschrecken.Es aus der Spielsucht rauszuschaffen ,mit dem Gedanken hab ich abgeschlossen.

Passt auf euch auf
« Letzte Änderung: 24 Mai 2022, 00:07:31 von Magicbox1 »

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Offline Wolke 7

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Re: Mein Extremer Verlust durch zocken
« Antwort #1 am: 24 Mai 2022, 01:25:44 »
Hallo Magic,

arbeitest du nicht mehr,  weil du gerade keinen Bock hast oder weil du keinen Job hast ?

Du bist noch jung die Schulden hoch ,aber überschaubar.  Dein Gehalt ist sehr hoch und deswegen hast du die Schulden auch ruckzuck abbezahlt, wenn du natürlich nicht zockst.


Warum hast du die Therapie abgebrochen? Was waren das für Therapien? Therapieart, bei wem? Oder warst du jeweils in Kliniken?

Falls du den Job gerade nicht mehr hast,bietet sich grad ein Klinikaufenthalt an,der Spiel und Alkoholsucht behandelt.  So kommst du sofort aus deinem Alltag raus ,aus deiner Abwärtsspirale. Wenn du wieder stabiler bist,neu bewerben und Schulden weiter abbezahlen.  Wenn du grad nichts abbezahlen kannst, rede mit den Banken.
Hast du dich im Familien oder Freundeskreis (den Nichtzockern) offenbart und anvertraut?

LG Wolke


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Offline andreasg

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  • 2.083
Re: Mein Extremer Verlust durch zocken
« Antwort #2 am: 24 Mai 2022, 09:58:03 »
Guten Morgen Magicbox,

Herzlich Willkommen im Forum,

Deine Geschichte ist am Anfang eine völlig normale Geschichte, eben so, wie es bei vielen Spielsüchtigen beginnt. Dann kommt die Geschichte der Drehbüne, die für Dich zur Zentrifuge werden zu scheint, und final das Schwarze Loch! -

Ich habe viele Geschichten von Spielerkarrieren lesen dürfen, und oft sind es Zufalssgeschichten. Das heißt dann in der Konsequenz: Suchtberatung aufsuchen, Selbsthilfegruppe finden, regelmäßige Teilnahme, Spielfrei werden.
Irgend etwas ist aber da, das mich vermuten lässt, es gäbe einen Hintergrund für das Suchteben.
Nehme den Alkohol: Persönlich - ich habe nur getrunken, weil die Kumpels, mit denen ich zusammen loszog schwere Trinker waren, und ich wollte denen nichts nachstehen. Das wird in der Selbsthilfe gerne als Co - Trinken beschrieben, schneidet das Ego vom eigenen Ich ab. Auch ich bin besoffen in die Spielhalle gelaufen, und hatte Glück, nur der Kater nächsten Tag, das hat mich fast umgebracht.

Formen von Selbstzerstörung, gerade, wenn es unterschwellige Suizidgedanken gibt, gehören Klinisch behandelt! Ich denke gerade an eine Klinik im Saarland, wo die Patienten nicht mit dem Mecedes vorfahren, das Mobiliar abgestoßen ist, aber diese Klinik hat anerkannt hohe Erfolge zur Genesung für Spieler.

Bitte denke daran: wir Spielsüchtigen können nur einen Tag zur Zeit spielfrei sein, HEUTE!. Das ist mein Lebensmotto geworden: "Ich bin verantwortlich" , dH. ich kann iimmer wieder Passagen meines Lebens wachrufen, und diese Heute erkennen, ohne mich in Not und Elend zu bringen.

Fange einfach an.

schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline Olli

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  • 7.340
Re: Mein Extremer Verlust durch zocken
« Antwort #3 am: 24 Mai 2022, 12:14:13 »
Hallo mein Freund und herzlich willkommen!

Zitat
Dies ist meine Geschichte und soll einige Leute abschrecken.

Wie edelmütig von Dir!

Zitat
Es aus der Spielsucht rauszuschaffen ,mit dem Gedanken hab ich abgeschlossen.

Armes, armes Kerlchen ... Du Opfer Deiner Umstände ... Du hilfloser Gefangener Deiner Sucht ...


STOP !

Merkst Du nun selbst, was Du da machst? Du kannst nur die Leute abschrecken, die bisher wenig bis gar keinen Kontakt zum Glücksspiel hatten. Hier wirst Du diese Menschen nicht finden. Wir alle haben unsere eigenen Erfahrungen mit der Sucht/Süchten gemacht. Und die Unterschiede zu Dir und Deiner Geschichte ... das sind nur Nuancen. Wir kamen da raus ... Du kannst das auch!

Was wurde bei Dir denn bislang alles diagnostiziert? Alkoholsucht ... Glücksspielsucht ... und was noch? Depressionen? Narzismus?

Mal unter uns ... wie bist Du zu dem gut bezahlten Job gekommen? War das Zufall? Oder lag es eher an Deinen Kompetenzen? Welche mögen das wohl gewesen sein?
Selbstständiges Arbeiten? Vorausschauend? Verantwortungsvoll? Pünktlich? Mit Personalverantwortung? ... Was noch?
Welche Werte kannst Du für Dich daraus ableiten?
Welche all dieser Werte hast Du aufgegeben zugunsten Deiner Süchte?

Wenn ich lese ...
Zitat
Dafür schäme ich mich heute…
... dann macht das doch deutlich, dass diese Werte in Dir immer noch existieren! Werte sind nämlich unveränderlich.

Du hast drei Ansätze mit Therapien gemacht. Wieso hast Du sie abgebrochen? Hast Du währenddessen auch gegen Deine Wertevorstellungen verstoßen?
Ergab das Alles dann auf einmal gar keinen Sinn mehr? Fühltest Du Dich dadurch unverstanden in Deiner Dir eigenen Welt?

Wenn ich noch mal auf das Zitat am Anfang zurück komme, so hast Du den Eindruck erweckt, dass Du Dich komplett aufgegeben hast.
So zu tun, als wäre Deine Motivation hier zu schreiben rein altruistisch, ist kokolores ... Du hast lediglich Bammel den ganzen Berg, den Du da zusammengetragen hast im Laufe der Jahre, abzuarbeiten!
Du bist Ende 20 ... in der Blüte Deines Lebens! Der Berg muss genauso wenig an einem Tag abgeräumt werden, wie auch Rom nicht an einem Tag erbaut wurde. Du hast jede Menge Zeit dafür und keiner hetzt Dich. Doch Du musst, wie Andreas schon geschrieben hat, überhaupt erst einmal damit anfangen. Das ist der schwerste Schritt überhaupt.
Bist Du so weit in den Therapien überhaupt gekommen?

Weisst Du, was die eigentlichen Knackpunkte bei einer Genesung sind? Es sind die Perspektivwechsel!
Ich schaffe das nicht! - Ich schaffe das!
Ich muss dem Suchtdruck nachgeben! - Ich brauche dem Suchtdruck nicht nachgeben, er hört irgendwann auch wieder auf!
Alles ist hoffnungslos! - Ich habe ein Ziel. Es lautet ...
« Letzte Änderung: 24 Mai 2022, 16:00:13 von Olli »
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

 

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