Hi!
Herzlich willkommen!
Auf Deine Frage müssen Dir andere antworten, da kenne ich mich nicht aus.
Was mit aber auf der Zunge liegt Dir zu sagen, ist dies: Die Abgabe der finanziellen Kontrolle bringt Dir auf Dauer nichts.
Es bleibt dann eben nichts als eben die "finanzielle Kontrolle", die Du abgibst. Wenn Du aber die Zeit nutzt und Dir Unterstützung suchst und einforderst, dann wird daraus schon fast ein Geldmanagement. Dabei wirst Du immer in Deine Finanzen komplett eingebunden. Einnahmen und Ausgaben werden besprochen, es werden Einsparpotentiale erörtert und ggf. auch umgesetzt.
Es werden auch Planungen vorgenommen. So lernst Du wieder den Umgang mit dem gesetzlichen Zahlungsmittel Geld.
Derzeit ist es nun mal Dein Suchtmittel.
Es reicht nicht, wenn Du Dich "nur" (dabei ist das schon ganz viel!) einer Person anvertraust, die Dir nahe steht. Ich sage es immer wieder: Die Suchtausübung ist immer nur ein Symptom eines tiefer liegenden Defizites! Dieses Defizit gilt es herauszufinden und im besten Fall abzustellen, ansonsten den Umgang damit in geordnete Bahnen zu lenken.
Suche Dir also bitte eine SHG und/oder eine Beratungsstelle und gehe hin - regelmäßig. Was Dir anfänglich evtl. Unbehagen bereitet, wird Dir bald schon gut tun. Mir macht es heute Spaß mehr über Menschen und damit auch mich sebst heraus zu finden.
Wenn ich etwas priorisiere, dann sollte man sich - und damit Du auch - zuerst um seine Gesundheit kümmern und dann um Rückforderungen. Um das Ganze durchzuziehen bedarf es schon eines funktionierenden Schutzpanzers aus Selbstachtsamkeit.
Was würde es Dir bringen, wenn Du das Geld zurück erhieltest und es bei erstbester Gelegenheit wieder verspielst?
Die Wut, die Du da ansprichst, ist zunächst einmal destruktiv. Sie wird auch nicht ewig halten. Doch was macht man, wenn einem etwas nicht gefällt? Wenn es belastet? - Wir alle, die wir das hier lesen, gehen automatisch hin und ändern es. Du kannst Deine Wut nutzen und sie als Motivation gebrauchen Gutes für Dich zu initiieren und umzusetzen. Also noch einmal: Suche Dir Hilfe!
Wenn Dir jetzt die Schamesröte ins Gesicht steigen sollte ... es gibt nichts, wofür Du Dich schämen brauchst.
Wir in der Suchthilfe kennen das auch aus eigener Erfahrung. Das Gute an ihr ist, dass sie ein Indiz für Deine Werte ist. Du weisst selbst ganz genau, was richtig und was falsch ist. Das Schlechte an ihr ist - sie blockiert Veränderungen.
Das ist aber das, was wir ausdrücklich wollen. Auch Du willst nach Ablauf Deiner finanziellen Kontrolle sicher nicht die gleichen Fehler machen, die Dich hierher geführt haben. Scham ist in der Suchthilfe nicht von Nöten. Was aber "gefordert" wird: Sei einfach Du selbst!