Hi und willkommen Franc!
Sorry wenn ich gramatik fehler drinne habe bin halb migrant
Sind wir denn nicht alle "Migranten", wenn wir das erste Mal in solch ein Forum kommen?
Spaß beiseite ... kümmere Dich nicht um Grammatik ... Du schreibst verständlich und das ist vollkommen genug!
Am Mittwoch haben wir im Online-Meeting einen Jahresabschluss gemacht. Da waren einer, der schon lange dabei ist, und zwei Neue, die wegen Traden in die Gruppe gekommen sind. Auch hier im Forum sind einige, die das Traden zur Suchtausübung nutzen.
Wenn Du also mit Deiner Vorgeschichte fragst, ob Du traden "darfst", dann kann die Antwort, die Du Dir ja nur selbst geben kannst, nur "nein" lauten. "Nein, das ist zu gefährlich!"
Wer traden möchte, der muss sich mit der Materie auseinander setzen. Da gehen Stunden um Stunden ins Land, in denen man sich Wissen aneignet. Wer mit Wissen an eine Sache heran geht, der hat mehr Chancen auf Erfolg. Man übt eine gewisse Kontrolle aus und glaubt an seine Kompetenz.
Für einen Glücksspielsüchtigen ist das das pure Gift! Du brauchst Dich also nicht wundern, dass Du glaubtest Dich im Griff zu haben, als der Gedanke aufkam, es doch noch mal im OC zu versuchen.
Hast Du Dich mal gefragt, wieso Du Dir das Traden überhaupt ausgesucht hast? Hast Du nicht sofort die Nähe zum Glücksspiel verspürt? Du hast ja auch Bedenken gehabt. Also wieso?
Wer tradet, der muss auf das eingesetzte Geld verzichten können. Es dürfen nicht die eigenen Reserven sein, die man jederzeit "im Alltag" abrufen kann. Wenn ich Deine Rechnung verfolge, dann hattest Du lediglich 10.000 € an Reserven.
Manchmal kommt es ja dicke ... was also, wenn das Kapital gebunden ist und auf einmal das Auto schrott ist? Die Waschmaschine den Geist aufgibt, die Heizung ein neues Bauteil verlangt? Was, wenn ausgerechnet dann der Erfolg beim Traden in einen Verlust umschlägt?
Tja, Franc ....
ich habe es schonmal raus geschafft und ich werde es wieder schaffen.
Heute antworte ich auf die Frage, ob ich je einen Rückfall gehabt habe, mit einem klaren "nein". Dabei hatte ich in meiner 20-jährigen Karriere doch auch immer wieder spielfreie Phasen ... auch mal längere. Könnte ich denn da nicht die Beendigung der spielfreien Zeit als Rückfall bezeichnen? Damals hätte ich das vielleicht tatsächlich gemacht. Doch heute mit Abstand zum Glücksspiel denke ich mir, dass ich nie den aufrechten Willen hatte das Glücksspiel zu beenden. Es ging mir immer nur um Spielpausen.
Eine Eigenart einer Pause ist es ja nun mal, dass sie einen Anfang und ein Ende hat. Und tief in mir drin frohlockte bereits ein klitzekleiner Teil in mir über den zweiten Teil der Eigenart. Und wieso war ich dann spielfrei? Eigentlich nur wegen dem Druck von aussen. Druck durch die Familie - finanzieller Druck.
Und natürlich hat es mir auch gefallen, mir in dieser Zeit Gutes zu tun. Ich habe einige schöne und teure Reisen machen dürfen in meinem Leben.
Wieso habe ich dann also wieder angefangen? Manche nennen es Überheblichkeit. Andere formulieren es als Bestandteil des Allmachtsgedanken eines Spielers. Fakt ist - weder Du noch ich waren dazu bereit der Sucht auf den Grund zu gehen!
Ich bin zwar mal in eine SHG gegangen, doch nur als Alibifunktion. "Ich mache ja was!" ...
Die Suchtausübung ist nur ein Symptom eines tiefer liegenden Defizites! Der Satz stammt von einem Therapeuten und er geht mir nicht mehr aus dem Sinn.
Wenn ich das eine Defizit oder vielleicht auch mehrere nicht abstelle, dann bleibt es erhalten. Unser Gehirn mag Gewohnheiten, aus denen Automatismen entstehen können. Also ... wenn wir unbewusst auf unser Defizit stoßen, dann macht es das, was es immer gemacht hat. Du suchst Dir ein Hobby aus, was dem Glücksspiel nahe bis gleich kommt (für einen problematischen Spieler) ... Du denkst Dir ... "Och ... nur ein Zehner ..."
Sind Deine Depressionen diagnostiziert worden? Bist Du in Behandlung? Sind sie vielleicht erst nach der Spielsucht aufgetaucht?
Suche bitte eine Suchtberatungsstelle auf und lasse Dir helfen! Nicht, dass Du später auch von einer 20-jährigen Karriere sprichst, wie ich ...