Hey Leute, bin Florian, 27..

Ich erzähl mal kurz ein bisschen von mir..

Bin Kältetechniker, arbeite seit 11 Jahren in einer Firma, die mich auch ausgebildet hat und würde sagen, das ich gerne zur Arbeit gehe..
aktuell mache ich Kundendienst, ab und an mache ich aber auch Montagen.
Würde mich selber als Zuverlässigen angestellten einschätzen, Hab Humor Und strahle es ( hoffentlich ) auch aus.
Bin seit 2 Jahren mit meiner Freundin zusammen, bei der ich das Gefühl habe, angekommen zu sein.. vertrauen wird bei uns groß geschrieben..
Seit 11.2020 wohnen wir zusammen..

Meine Freunde, können sich auf mich verlassen und ich auf sie..
ich helfe jedem, den ich helfen kann. Das löst immer ein gutes Gefühl in mir aus..
Vielleicht kennt der ein oder andere das bei Geschenken.. Schenken ist schöner als beschenkt zu werden 😅 zumindest bei mir..

So.. und dann..
Ja, dann hab ich mich von Januar bis Heute um rund 25000€ verschuldet, hab gelogen, bin unzuverlässig geworden. Habe andere für mein Verhalten verantwortlich gemacht, bin egoistisch geworden und auch skrupellos..

Also ich habe mich quasi, einmal gedreht..
Obwohl ich weiß, das ich das nicht bin.. bin ich so..
Das ich mir eine Spielsucht ans Bein genagelt habe und deshalb jegliche Prinzipien flöten gegangen sind, weiß ich..
Nur warum bin ich Spielsüchtig geworden, das weiß ich nicht..

Ich glaube ich spiele schon mindestens 7-8 Jahre..
also absolut kontrolliert, unregelmäßig ( vielleicht 5-6 mal im Jahr ) mit jeweils 50€..
nie habe ich mein spielverhalten geändert, immer das gleiche.. Take 5/Tripple Chance 50cent..
Richtiger Rentermodus 😜

So dann kamen die online Casinos und ich habe gefallen an der Geschwindigkeit gefunden..
und vorallem, das ich mir meine Umgebung aussuchen konnte ( was im Endeffekt egal gewesen wäre, weil ich nicht gemerkt hätte ob ich im Paradies bin oder bis zum Hals in der .. ihr wisst schon stehe )
Absoluter Kontrollverlust, bis hin zu Nervenzusammenbrüchen die sich anfühlten, als ob eine Blendgranate neben mir explodiert.
Ich habe ein Unheimliches Geschick entwickelt, abseits meiner Freunde, Familie und Kollegen Geld zu organisieren. Habe mich langsam aber sicher abgekapselt weil ich nur 2 Sachen im Kopf hatte: 1. Fassade aufrecht erhalten 2. Geld organisieren.
Und dabei habe ich mich nicht einmal gefragt, ob hier irgendwas falsch läuft..

Naja.. ich lass jetzt mal den Rest weg.. nicht das ihr keine Lust habt so viel zu lesen..

Also aktuell sieht’s so aus:

Bin Bei einer Schuldnerberaterin und Suchtberaterin.
Nächste Woche stelle ich Antrag auf privatinsolvenz.
Im selben Atemzug mache ich eine stationäre Therapie.. ( leider weiß ich noch nicht wo, habe mich zurzeit mit dem ganzen Papierkram auseinander gesetzt. )

Also Im Grunde genommen bin ich ganz am Anfang, bin nach wie vor spielsüchtig und verschuldet.. auch wenn ich Momentan nicht spiele.
Versuche mir aktuell die Möglichkeiten zu nehmen. Meine Freundin bekommt z.B meinen Lohn auf ihr Konto und ich habe ihre Kreditkarte die auf prepaidbasis ist zum einkaufen. Wenn ich was kaufe, sieht sie es sofort auf ihrem Handy..
Finde ich aber voll in Ordnung, das habe ich davon, ihr vertrauen gebrochen zu haben..

Am schlimmsten für mich ist, zu merken was aus mir geworden ist.. wie ich mich verändert habe..
Wie ich meine Lebensfreude verloren habe und wozu ich in der Lage bin..

Ich habe nun alle Personen die in meinem Leben sind informiert.. vom Chef, bis zum entfernten bekannten den ich mit meiner „hey ich brauch mal 55€ bei Paypal, weil ich mir einen Sonnenschirm für meine Terrasse holen will und mein Paypal über Lastschrift nicht funktioniert, würde dir das Geld einfach aufs Konto überweisen,“ Methode, Geld beschaffte..
diese bekloppte Methode, habe ich 1 zu 1 mit anderen Personen gemacht, jedoch den Fall gering gehalten, das diese Personen sich eventuell austauschten.. absolut Krank.

Naja, jetzt fühle ich mich endlich mal wieder gut. Mein Gewissen habe ich ein wenig reingewaschen und bin froh, das fast alle so Verständnisvoll reagiert haben.. dankbar trifft es eher.
Wenn mir jemand gesagt hat, das ich ihm das geld nicht zurückgeben müsste, lehnte ich ab..
jeder bekommt sein Geld zurück..

ich habe logisch gehandelt und jeden nach der Dringlichkeit gefragt. Da ich niemals jeden sofort auszahlen könnte..

Ich bin endlich mal wieder stolz auf mich.. weiß aber auch, das ich noch ein Weiten weg vor mir habe.. aber ich bin bereit und motiviert..


Danke fürs lesen..
würde gerne eure Geschichte hören egal, wo ihr euch gerade befindet.. ob gerade erst am Anfang oder am Ende ( falls es das gibt )

Manchmal wünsche ich mir jemanden, mit dem ich einfach mal schreiben kann.. bei WhatsApp zum Beispiel.. jemand der mich versteht, wenn es mal im Kopf aushakt.. unvoreingenommen und bedingungslos..
Und natürlich lustige Videos schicken.. ✊😅

So, nun war’s das wirklich.. danke fürs lesen, im Ernst! 

Moin Florian,

Willkommen hier im Forum.

Du hast ja schon einiges in Gang gebracht und viel geregelt. Sehr gut. Freunde eingeweiht,Geldmanagement Therapie

Warum hilft dir die Suchtberatung nicht beim Therapie Antrag? Die Caritas hilft bei der Schuldenberatung und bei den Anträgen.  Klären auch das mit der Rentenkasse und du erfährst schnell,welche Kliniken zur Auswahl stehen.

Bei der Caritas gibt es auch gleichzeitig eine SHG.  Da du anscheinend ein offener Mensch bist und dich auch gerne austauschen möchtest,ist das genau das richtige für dich. Dort finden intensive und auch lustige Gespräche statt. Jeder versteht jeden ( hier natürlich auch),aber wenn man ungestört zusammen sitzt und sich unterhält, ist das was ganz anderes ,als hier zu schreiben. 

Bist du dir wirklich sicher mit der Privatinsolvenz? 25000€ sind viel Geld,aber es ist machbar,sie abzubezahlen,ohne die Nachteile ,die eine Insolvenz mit sich führt.
Sehr gut finde ich,das du allen Freunden ihr Geld zurückzahlen möchtest und nichts geschenkt haben willst. Du bist sehr reflektiert in allem,erkennst deine Veränderungen.  Das hilft dir sehr.


Hast du schon mal was von dem OASIS Sperrvertrag gehört? So bist du bei allen Anbietern gleichzeitig gesperrt ,egal ob on- oder offline. Das ist eine sehr große Hintertür die du damit zuschlagen würdest,auf dem Weg zu deiner Genesung. 

Ich wünsche dir hier einen regen Austausch im Forum ,hier schwirren viele nette Menschen rum. Schreib einfach immer drauf los,wenn dir danach ist,hier antwortet immer jemand.

LG Wolke

Hi Florian!

Mensch, was für ein schöner Beitrag ... Da schreibt der alte Flo, wie er leibt und lebt ...

Du besinnst Dich vollkommen korrekt auf Deine Kompetenzen. Das ist auch das, was Dir Spaß macht und was Dich antreibt.
Viele Spieler sehen diese Kompetenzen an sich gar nicht mehr. Sie wollen sie teils gar nicht mehr sehen, weil sie lieber mit der dunklen Seite an sich hadern und daran herumzerren. Das ist aber auch eine Form Emotionen überspitzt auszuleben - wie in der Suchtausübung selbst.

Du siehst und erlebst gerade, wie die Menschen, die Du belogen und hintergangen hast, Dir eine Chance geben. Mache Du das Gleiche auch mit Dir selbst. Die Anderen wollen auch den alten Flo wieder sehen - genau wie Du.
Es wird die Zeit kommen, in der Du Dir selbst verzeihen kannst.

Auch dass Du nun das volle Programm abfährst, ist super und zeugt von Deiner Stärke Dinge anzugehen, die Dich stören - auch bei Dir selbst.

Du wünschst Kontakte? Kein Problem ... schaue am Samstag um 19 Uhr ins Webmeeting hinein. Näheres findest Du im Forum unter "Aktuelles und Termine". Vielleicht hat Deine Freundin ja auch Lust sich zu informieren? Dann bringe sie mit ins Meeting.

Hi Wolke 7,

Ich habe mich richtig über deine Antwort gefreut!
Zumindest habe ich direkt das Gefühl, angekommen zu sein.

Im Prinzip, habe ich entscheidene Details nicht in meinem Beitrag erwähnt, um meine Geschichte zu verstehen. Das hier so persönlich auf meinen Text eingegangen wird, hätte wirklich nicht gedacht.
Ich freue mich aber echt darüber und vorallem weiß ich es zu schätzen.

Ich würde dir jetzt einen kleinen Ausschnitt aus dem Text schicken, den ich an die Freundinnen meiner Freundin geschickt habe.
Grund dafür war: Da ich sie, leider gottes, da mit hinein gezogen habe, Hab ich von Anfang an gesagt: wenn du mit jemanden darüber sprechen willst, ob Mama,Papa,Oma,Opa,Freundin usw.. mach es bitte! Weil ich genau weiß, das sie sonst innerlich kaputt geht. Im Grunde genommen, ist sie das Gegenteil von mir.
Da sie aber wusste, das ich mich dafür schäme.. hat sie es nicht gemacht.. An dieser Stelle: Auf sie bin ich genauso stolz.

Ich hab nun immer mal mitbekommen, das sie von ihren Freundinnen angesprochen wird was los ist.
Ihre Emotionen und Gefühlen kann sie im Gegensatz zu mir nicht Verstecken. Zu Hause hat sie auch geweint.

Sowas ertrage ich einfach nicht, in diesem Moment ist mir egal was mit mir ist, wie ich mich fühle etc.
Mein Kopf schaltet auf Handeln und Problemlösung. Ich bin verantwortlich dafür! Ich biege es gerade!

Zu diesem Zeitpunkt wusste außer ihr niemand davon. Und ihre Freundinnen würde ich mal unter „Bekannte“ setzen.

Naja dann hab ich einfach mal eine WhatsApp Gruppe aufgemacht, all ihre Freundinnen eingeladen und habe losgelegt. Aber richtig, von Anfang bis Ende. Das keine Fragen offen bleiben.
Und dann abgeschickt.

Im ersten Moment: Klein gefühlt, schwach gefühlt, fast schon Erbärmlich..

Der zweite Moment, kam mit der ersten Antwort:
„ Ach Flochen danke für deine ehrliche Nachricht! Hut ab, da gehört wirklich viel dazu. Ich drücke dir ganz fest die Daumen das alles so verläuft wie du es dir wünscht!🍀Bleib stark und so motiviert wie du gerade bist 🙏🏼wenn was ist und du mal reden möchtest oder du mit [Meiner besseren Hälfte] zusammen steh ich immer gern zur Verfügung. Hoffe das weißt du.“

Name von meiner Freundin geändert,

Das fühlte sich dann gar nicht mehr so schwach oder klein an. Das hat glaube auch sehr viel bewegt.

Naja jetzt habe ich wieder ewig ausgeholt.. zurück zum schlechten. Schuldnerberaterin und Suchtberaterin. Hier der Ausschnitt aus dem Text:

„ Also war mein „einziges“ Problem die Schulden.
Da ich uneinsichtig war, wollte ich schnellstmöglich und ohne mein Leben einzuschränken die Schulden hinter mir lassen. Das es mit Glücksspiel nicht funktioniert, wusste ich.
Mein Plan war: Privatinsolvenz, alle 20 Schuldner zusammen, jeden Monat 350€ vom Lohn abziehen lassen die nächsten 3 Jahre und die Füße still halten.
Die einzige Person die mir von Anfang an nicht vertraut hat, war die Schuldnerberaterin. Sie meinte es gäbe keinen Lerneffekt wenn es mir so leicht gemacht wird.
Sie wollte klar und deutlich von meiner Suchtberaterin hören das ich mein handeln unter Kontrolle habe und sie die privatinsolvenz anmelden kann.
Die suchtberaterin habe ich kürze um den Finger gewickelt und sie von meiner „Stärke“ überzeugt bis sie in meiner Anwesenheit meine Schuldnerberaterin angerufen hat und ihr bestätigt hat, das sie die privatinsolvenz anmelden kann.
Ich habe meinen Willen bekommen, bin gegangen und habe auf den Weg nach Hause gezockt.
Ich habe jeden belogen um das zu bekommen was ich will, vorallem mich selber.“

Das ist die Realität und beantwortet dir glaube ich meine Fragen.

Heute war ich, bei meiner Schuldnerberaterin, vor dieser Frau habe ich irgendwie extrem Respekt. Ich glaube es liegt an ihrer Erfahrung und Menschenkenntnis.
Naja, ich habe sie dann gefragt ob ich mal einen Moment erzählen dürfte.
Und dann habe ich einfach ausgepackt, hab mich bei ihr entschuldigt und ihr gesagt, das ich ihre Herangehensweisen super finde.

So nun standen wir da, alle Gläubiger angeschrieben und vereinbarungsvorschläge gemacht, über 52% haben ablehnt.

Ich habe halt wirklich Druck gemacht, da standen keine 2 Monate zum ersten Termin bei ihr.

Wir wollen nächste Woche Freitag den Insolvenzantrag stellen und beim Gericht einreichen.
Da es wirklich fast 20 Gläubiger sind, gibt es 2 Möglichkeiten, jeder stellt sich nach und nach bei meinem Lohn an und pfändet den mindestbetrag.
Natürlich würden im laufe der Zeit die Kosten nach oben gehen. Vorteil keine Insolvenz
Oder: Alles in einem Topf, 3 Jahre Lohn Pfändung.
Nachteile Insolvenz.

Ich muss euch ehrlich sagen, ich tendiere zu Option zwei, alleine schon wegen dieser kontrollierten Vorgehensweise. Das würde mir glaube ich viel Sicherheit geben.

Aber was sagst du denn dazu? Du hast bestimmt schon viel Erfahrung. Deine oder eure Meinung ist mir wirklich wichtig!

Ach so, zu den Nachteilen der Insolvenz:
Vielleicht ist der Nachteil gar nicht so groß, vielleicht ist der so gar eher ein Vorteil?! Zumindest in meiner Situation..

Nächste Woche habe ich wieder ein termin bei der Suchtberaterin, ich habe da ein richtig schlechtes Gewissen, glaubt ihr das?
Ich denke soweit, das ich ihr alles erzähle und sie eventuell an ihrer Kompetenz zweifelt?
Das ist aber Schwachsinn oder?

-Am Ende habe ich aktuell ein Motivationsschreiben ausgefüllt ( mit Lebenslauf etc.) das ist für die Rentenversicherung, richtig?
-habe auch eine Reha im Auge, in der ich angerufen habe. Die meinten zu mir das ich nach Bestätigung der Rentenversicherung nach 2-3 Wochen einen Platz bekommen könnte.
hier wurde mir 2-3 Monate gesagt, aua.
Meine Fragen: darf ich mir eine Reha aussuchen?
Was wird zusätzlich benötigt? Diagnose? Kann ich die einfach von der Psychologin ausgestellt bekommen, über die ich anfangs eine Therapie bekommen wollte? ( das waren die 2 - 3 Monate, 2 Treffen waren das übrigens. )
- wollte morgen einfach mal zur Hausärztin gehen. Die kann mir bestimmt weiterhelfen.
Die hatte natürlich Urlaub bis heute…
- kann mir vielleicht jemand den Ablauf sagen von Diagnose bis Therapie?


@Wolke7, darf ich dich fragen? Wie es bei dir war? Du bist wirklich sehr aktiv und hast oft genau die richtigen Antworten. Du wirkst wahnsinnig erfahren!

Wie du siehst, bin auch ich in vielen Sachen noch unsicher.. ist auch viel Input, für die kurze Zeit..
aber für welchen Preis, weiß hoffentlich jeder 😜



 

Hey Olli,

Es freut mich dich kennenzulernen. Es fühlt sich gar nicht an, als wäre Ich neu. 😜

Meine Kompetenzen sind mir durchaus bewusst und die halte ich mir vor Augen.
Ich schmücke aber manchmal alles ein wenig aus und packe es in Watte..
das ist mir gerade wieder aufgefallen, als ich den 1 Beitrag von mir gelesen habe.
Das sagt meine Freundin auch immer zu mir! Das ich genau weiß, was ich wann und wo sagen muss.. der zweite Beitrag sieht nämlich schon anders aus.. das erkennt man meine Schwächen und sorgen ein wenig mehr, wie ich finde.
Kundendienst, Kompetentes Auftreten, bei völliger Ahnungslosigkeit..   Spaß beiseite.


Die Termine sehe ich mir an. Der Freundin möchte ich ein wenig Ruhe diesbezüglich schenken. Das hat sie sich verdient.. das habe ich auch von mir aus entschieden..

Olli kann ich auch etwas über dich erfahren? Würde mich wirklich interessieren.

Hey Florian,

erstmal nur ne kurze Antwort, da ich wenig Zeit habe.

Die Schuldenberaterin kennt das Problem der Süchtigen.....deswegen ist sie skeptisch. 

Ich persönlich würde keine Insolvenz beantragen, weil der Arbeitgeber es erfährt, es ist mittlerweile einsehbar,wer so was beantragt bzw am Laufen hat.  Bei einem Jobwechsel hast du dann schlechte Karten. Deine Bonität sinkt,auch noch 3 Jahre lang nach der Insolvenz.  Wenn du also dann einen Kredit wegen Auto,Wohnungswechsel oder ähnliches brauchst oder der neue Vermieter sich erkundigt, hast du sehr schlechte Karten.

Deswegen zahle ich meine Schulden so weiter ab und ich hab mehr Freiheiten und kann sogar was sparen. Für etwaige Notfälle oder um später den großen Rest auf einmal abzahlen zu können.

In meiner SHG haben einige ihre Wunschklinik angegeben.  Aber die meisten haben die genommen, die zur Wahl standen. Caritas hat es organisiert, mit Papieren und Rentenkasse geholfen. Damit die sich ein genaues Bild  machen konnten ,musste man ein paar Wochen in die SHG gehen,die von denen geleitet wurde. Danach wurde alles für die Therapie in die Wege geleitet. 

Ich habe eine ambulante Verhaltenstherapie gemacht ,weil ich nicht 6-12 Wochen auf der Arbeit fehlen wollte bzw,weil niemand von meiner Sucht wissen sollte. Ich hätte meine Abwesenheit privat und beruflich erklären müssen  und das wollte ich nicht. Anlügen wollte ich deswegen auch niemanden.  Es kennen nur 3 Freunde mein Problem .

Deswegen bin ich jede Woche nach der Arbeit einmal zum Therapeuten und einmal zur SHG ,über 2 Jahre lang. Man lernt bei beiden sehr viel,über sich,die Sucht,wie man in kleinen Schritten wieder zur Normalität kommt.

Dieses Forum hilft auch sehr viel. Ich kann mir hier immer vor Augen halten, wie meine Entwicklung ist. Deswegen mache ich in manchen Threads Updates.....nur so für mich,um zu sehen,was sich ändert,was bleibt oder sogar schlechter wird.

Ich habe meine Höhen und Tiefen,aber bisher habe ich es knapp 4 Jahre geschafft ,spielfrei zu bleiben. Davor gab es in meinen Anfängen auch etliche Rückfälle. Aber Achtsam muss ich immer bleiben,denn wenn nicht,kommt schnell wieder großer Suchtdruck und dann schwimme ich auch etwas,aber Freunde ,Skills,das Forum hier und das Wissen,das ich ich mich jederzeit wieder beim Therapeuten und der SHG melden und hingehen kann geben mir Rückhalt. 

Ich kenne den Auslöser der Sucht und ich weiß nicht,ob sie erneut ausgelöst wird,aber darüber mach ich mir Gedanken ,wenn es soweit. Für jetzt und heute nicht.

Deine Freunde sind super,du hast sehr viele helfende Hände hinter dir stehen. Tu es aber in erster Instanz für dich,nicht für sie und dein Gewissen ihnen gegenüber.  Aber ehrlich solltest du zu dir und allen sein ,die dir helfen wollen, von der Suchtberatung bis zur Schuldenberaterin. Sie wollen dir helfen,du solltest niemanden gegeneinander ausspielen oder anlügen,um Vorteile oder deinen Willen zu bekommen.

LG Wolke

Hi Florian!

Naja, dass Du redegewandt bist, ist schnell klar geworden. Dass diese Kunst auch zur Verschleierung unangenehmerer Themen genutzt werden kann, ist auch klar.
Aber Du bist hierher gekommen nach allem, was Du "angestellt" und auch bereits in die Wege geleitet hast. Vielleicht bist du nur einer Intuition gefolgt. Doch ich meine zu spüren, dass es sich für Dich "richtig" anfühlt. Jeder ist seinen Weg in die Sucht gegangen und so funktioniert es auch auf dem Weg dort wieder heraus. Es gab einen Prozess hinein und jetzt folgt der heraus. Da muss nicht alles sofort passen. Du darfst auch Fehler machen.
Denkst Du wirklich, dass die Suchtberaterin Dir falsch sein könnte? Wahrscheinlich wird sie nicken und lächelnd sagen: Ich hab´s mir schon gedacht!
Und dann wird sie sich für Deine Offenheit bedanken!
Wer in der Suchthilfe glaubt andere "lenken" zu können, der irrt. Man kann nur Anregungen liefern. Den Weg beschreiten musst alleine Du. Und wenn Andere sehen, dass Du Fehler machen möchtest, dann müssen sie Dich auch diese Fehler begehen lassen. Aus Fehlern wird man bekanntlich "klug".

Tja ... was soll ich jetzt über mich erzählen? Ich habe über 20 Jahre am Automaten gespielt. Vorher habe ich jedoch auch schon Telespiele gequält - zuhause - im Freibad - in der Frittenbude - in einem Musikgeschäft um die Ecke. Meine Probleme begannen also schon in früher Kindheit. Ich habe immer versucht Erwartungen zu erfüllen und habe sehr häufig vergessen, dass ich eigene Erwartungen, Wünsche, Ziele - kurzum Bedürfnisse habe. Zumindest habe ich sie immer zurück gestellt.
Die Jahre plätscherten dahin ... ich wurde erwischt - schwörte Abstinenz, um ein paar Tage später alles wieder über den Haufen zu werfen.
Nach grob 14 Jahren ging ich zu einer SHG, den GA in Köln. Doch ich nutzte sie nur als Alibi für mich und Andere. Manchmal fuhr ich im Anschluss spielen, manchmal fuhr ich direkt zur Halle. Irgendwie verstand ich sowieso nicht, was die dort in der SHG eigentlich wollten. Ich fühlte mich frei, wenn ich spielte. Da brauchte mir niemand hinein reden. Wo sonst konnte ich mir (selbst) so viel Anerkennung holen?
Dank meiner Eltern bin ich nie in die tiefe Schuldenfalle geraten. Ich habe einmal einen Kredit aufgenommen, den ich dann erst schnellstens tilgte, als es heraus kam.
Mein Dispo jedoch war die meiste Zeit immer am Anschlag. Trotz alledem hätte ich mein heutiges Häuschen zweimal mit dem über die Jahre verspielten Geld bezahlen können.
Nun, wie ich immer sage: Ich habe mir eine Dienstleistung erkauft.
Im Laufe der Jahre stieg aber auch mein Unmut. Alle um mich herum hatten Familien gegründet. Sie hatten sich eine Existenz aufgebaut. Und ich? Ich lebte bei meinen Eltern und hatte ... nichts ...
Das Lügen zur Aufrechterhaltung der Sucht ging mir mehr und mehr gegen den Strich. Ich wollte das nicht mehr. Doch ich konnte das Spielen nicht loslassen. Was sollte denn dann folgen?
Sechs Jahre nach dem ersten SHG-Besuch brauchte es noch ein einziges Monatsgehalt, welches ich am Tage des Einganges fast komplett verspielte. Das Fass war über gelaufen in mir. Und so ging ich eine Minute nach Mitternacht aus der Halle und schwor mir ... das war´s.
Wie oft hatte ich das schon getan? Und wo stand ich trotzdem in diesem Moment? Nun, dieser Schwur war anders. Er war ... ehrlich. Was jetzt folgten könnte, war mir egal.
Ich wusste nur, ich spiele nicht mehr.
Ein paar Wochen später saß ich wieder in der SHG - die gleichen Leute - die gleichen Geschichten. Als hätte ich aus dem Nichts eine neue Fremdsprache gelernt, verstand ich nun, was sie der Gruppe - und damit auch mir - vermitteln wollten. Jetzt war ich gefühlt kein Besucher mehr, sondern ein Mitglied.
Ein dreiviertel Jahr später verließ ich jedoch die Gruppe, da sie mir nicht mehr genügte. Die Fluktuation mit Neulingen war groß zu dem Zeitpunkt und ich fühlte mich ausgebremst.
Ich fand ein Forum, welches heute nicht mehr existiert. Darin waren Personen, mit denen ich diskutieren konnte.
Mein Gott, was habe ich da manchmal für einen Mist erzählt - im Nachhinein betrachtet. Aber das Erkennen dieses Mistes zeigt auch, dass ich mich entwickelt habe.
Irgendwann schlug ich hier auf und es dauerte nicht lange, da lud mich Ilona nach Berlin zur Fags-Jahrestagung ein. Eine Menge interessanter Vorträge gab es dort, aber auch Workshops. In all den Jahren bis heute habe ich vielleicht 2 dieser Jahrestagungen versäumt. Auch über Ilona habe ich an Seminaren und Workshops der LK Glück in Köln teilgenommen, über den Fags gerade an einer Gruppenleiterschulung. Ende des Monats haben wir das letzte Wochenendmodul in Bielefeld.
15 Jahre ist es jetzt her ... das letzte Spiel ... und ich bin immer noch motiviert diese Abstinenz aufrecht zu erhalten.
Mir hat mal ein Freund gesagt, dass ich zwar viel von "24 h" rede, jedoch "nie wieder spielen" meine. Vielleicht hat er Recht. Indem ich mich aber hier im Forum austausche, stärke ich meine Abstinenz. Es wird mir tagtäglich präsentiert, wo jeder raus und ich auf gar keinen Fall mehr rein möchte.
Zudem macht es mir auch Spaß immer wieder neue Aspekte an Anderen und damit auch an mir zu beobachten.

Tja ... 54 Jahre füllen eigentlich ein ganzes Buch aus. Also frage rühig, wenn Du noch etwas wissen möchtest.

Ach ja ... zum Schluss ... das Meeting richte ich seit ca. einem Jahr aus. Leider wird es nicht gut angenommen. Vielleicht bin ich hier im Forum zu omnipräsent? Keine Ahnung ... vor mir braucht auf jeden Fall niemand Angst zu haben. Ich bin auch nur ein Mensch.
Vielleicht liegt es aber ja auch gar nicht an mir?

Hi Flo,

ich stand in meiner Spielerkarriere öfter vor der Entscheidung der Privatinsolvenz und habe mich immer dagegen entschieden. Zum Glück hat sich das Verfahren im Gegensatz zu damals ja heute mit den 3 Jahren deutlich verkürzt. Ich war damals mit ca. 150000 DM verschuldet zu spitzen Zeiten und damals konnte ich auf meine Jugend und meine Cleverness verlassen und war in 5 Jahren kurzfristig mal schuldenfrei. leider nicht spielfrei. Genau wie du war ich der König im Geld besorgen.  Jetzt bin ich grade mal zweieinhalb Monate spielfrei und kann gar nicht mehr nachvollziehen woher all das geld gekommen ist. ich habe allein in den ersten sechs Monaten knapp 20k eingezahlt und null Euro ausbezahlt.  Für mich grade ein Rätsel wie das ging.

Ich hatte immer die Angst das die Privatinsolvenz an mir heftet wie Paddex und ich noch Jahre später dadurch Ärger habe. Stattdessen habe ich mir wegen 200€ vor drei Jahren einen negativen Schufaeintrag eingefangen der mir (heute muss ich zum Glück sagen) fast keine Möglichkeit für einen Kredit gegeben hat. Ohne den Eintrag wäre ich heute sicherlich wieder mit 50k oder mehr verschuldet, da ich mit über 3k relativ gut verdiene.

Nutze deine Kreativität für deinen Job oder mache was nebenbei. Viele von uns sind richtige clevere Jungs und Mädchen. Du bist noch wahnsinnig jung. Vor allem nutze die Möglichkeit der Oasis Sperre. Leider gab es bei mir damals nicht die Möglichkeit und so wurden es fast 40 Jahren Zockerei.

Ich wünsche dir alles gute und viel Kraft!

Hi Alexander, danke du mir auch deine Geschichte erzählst. Ich weiß das genau ihr diejenigen seid, an die ich mich wenden muss.
Eure Erfahrung ist, denke ich zumindest, unbezahlbar und egal ob man mit dieser Erfahrung noch spielt oder nicht. Wisst ihr wovon ihr redet.

Also das Privatinsolvenz, möchte ich noch mal aus meiner Sicht erklären und weshalb ich grundsätzlich dafür wäre..

Ab Beginn der Insolvenz, darf maximal ein Betrag von 300€ von meinem aktuellen Gehalt gepfändet. Das würde in 3 Jahren einen Betrag von 10.800 € ergeben. Meine Gesamtschulden belaufen sich auf ca 25000€. Mit den selben monatlichen Abschlag würde somit bei ca 7 Jahren landen aber nur insofern der Betrag bei 25000€ bleibt. Von Zinsen der einzelnen Gläubiger kann ich ausgehen.

So das ist erstmal mein Fall. Prinzipiell ist die Insolvenz ein wirklich attraktives Angebot, zumindest aus meiner Sicht. Aber genauso kann ich nachvollziehen, das genau dieser Weg, vielleicht zu einfach ist?! Schließlich Habe ich anfangs auch nichts anderes im Kopf gehabt, Hauptsache raus aus den Schulden, ein anderes Problem habe ich nicht. Lerneffekt = 0.
Mal abgesehen von den menschlichen Faktoren, findet ihr die Insolvenz trotzdem nicht empfehlenswert? Und wenn ja? Warum? Also warum aus meiner Sicht?

Die Nachteile der Insolvenz, naja was soll ich sagen.
-Mein Arbeitgeber ist informiert, er sagte mir das er und die ganze Firma hinter mir stehen. Die Sicherheit habe ich.
-ich habe ein Firmenhandy und ein Firmenauto, beides nutze ich privat.
- Kredite möchte ich vorerst nicht mehr sehen, ich habe mir vorgenommen, bevor ich keine Kinder habe und über ein Hauskauf nachdenke, keinen Kredit in Erwägung zu ziehen. Was nicht bezahlen kann, kann ich nicht kaufen. Ich will mir selber klare Regeln setzen.
- und schlussendlich, wenn Ich in diese Situation kommen sollte, und unter den Nachteilen der Insolvenz leide, egal in welcher Art und Weise kann ich mir sagen: „Florian, dann lass dir doch was einfallen, clever genug um Geld zu besorgen, war du schließlich auch“

Sicherlich ist mir genauso bewusst, das in den Sätzen über mir, alles dem optimal Fall entspricht.
Meinen Job könnte ich verlieren, meine Vorsetze über Board schmeißen und zurück dahin gehen wo ich herkomme, ins minus.

Aber davon gehe ich nicht aus, weil ich optimistisch bin..
Hat Wolke7 nicht einen schönen Satz gesagt?


„Ich kenne den Auslöser der Sucht und ich weiß nicht,ob sie erneut ausgelöst wird,aber darüber mach ich mir Gedanken ,wenn es soweit. Für jetzt und heute nicht.“

In der Schule hab ich nie so gut zugehört

Aber mal im Ernst, wascht mir bitte meinen jungen, unerfahrenden, Naiven Kopf! Ich hab wirklich vertrauen in euch und eurer Meinung.
Meine hat mich schließlich dahin gebracht, wo ich jetzt bin.

Alexander, eine bescheidene Frage habe ich noch.
Ich konnte nicht rauslesen ob du deine Karriere nach über 40 Jahren Beendet hast, oder nicht.
Wenn du möchtest kannst du es mir erzählen. Würde es gerne wissen. Ich möchte dir aber auch nicht zu nah treten.

Erstmal danke an alle antworten.

Und danke auch an Wolke und Olli das ihr eure private Geschichte so umfangreich erzählt.

Auch wenn jede Geschichte von uns individuell ist. Unsere Probleme haben wir auf die gleiche Art und Weise verdrängt.
Wisst ihr, das ich eigentlich nie jemanden erzählt habe, was ich für Probleme habe? Bzw hab ich mich selber nie gefragt ob und welche Probleme ich habe?
Ich bin der klassische immer gute Laune Typ, mit dem man nie ein tiefgründiges Gespräch anfangen kann, laut meinem Umfeld.
Aber das wollte ich auch nicht, warum sollte ich jemanden über mein Leben informieren weil er mich nach meinem Wohlbefinden fragt?
Ich finde so etwas muss man sich erarbeiten.. es sind schließlich ganz private Dinge von mir..

Meine Freundin war anders, ich habe in ihr jemanden anderen gesehen, wie sie nach außen ausstrahlte. Ihr verhalten und ihre Reaktionen reichen vollkommen aus um zu erkennen ob das was aus ihrem Mund kommt, mit dem übereinstimmt was wie tut. Scheinbar hat sie das selbe mit mir gemacht..  irgendwie ne schöne Geschichte..
aber Interesse an jemanden, wird belohnt.
Hätte allerdings nicht gedacht das es bei mir auch klappt.. 😅

Aber ein Schlitzohr, bin ich trotzdem.. das weiß sie auch.. inzwischen erkennt sie auch. Wenn ich ihr was vor mache.
Ich habe schon immer alles was ich mir zum Vorteil machen konnte genutzt, ob möglichst glimpflich davon zu kommen.
Und wenn’s früher in der Schule, mein Hundeblick war. Der mir den ein oder anderen Ärger erspart hat.

Aber der Denkzettel hat oft gefehlt. Auch die Erkenntnis auf andere zu hören. Vorallem erfahrende Menschen.. „ich Habs dir doch gesagt“
Habe ich besonders gehasst innerlich wusste ich genau, derjenige hat recht.. aber raus kam nur: „es hätte auch anders laufen können, ich muss eben eigene Erfahrungen sammeln“

Hallo Flo,

ich hoffe das ich es beendet habe. Zur Zeit toi,toi,toi spielfrei. Zum allerersten Mal seit über 40 Jahren!!! Ich habe mit zwölf angefangen. Ich will nicht ausrechnen wie viel Geld ich verspielt habe aber ich rechen mit weit über einer halben Million. Über Jahrzehnte ist fast mein kompletten Lohn in die Automaten geflossen und wir haben nur von dem Geld meiner Frau gelebt.

Dabei habe ich trotz Sucht mein Hochschulstudium beendet immer durchgehen gearbeitet und bin seit 11 Jahren in Leitungspositionen. Dazu schon zwei tolle Kinder groß bekommen. Neben dem spielen bin ich eigentlich ein ganz guter Typ. meine besten freunde wissen von meiner Sucht aber sonst keiner und es hat mir auch niemals jemand angemerkt. Keine Ahnung was am 21.06.2021 wirklich passiert ist aber seitdem spiele ich nicht mehr und ich hoffe es bleibt so. Da ich ordentlich verdiene merke ich schon zwei Monate später, dass es finanziell schon besser wird, was mir deutlich hilft spielfrei zu bleiben, weil ich mir einfach mal was leisten kann. Andererseits merke ich auch wie wenig Geld ich normalerweise ausgebe. ich trage noch Klamotten die ich mir vor 15 Jahren gekauft habe.

Wie gesagt ich bin kein Jurist und weiß nicht welche Folgen heute eine Privatinsolvenz hat. Mein negativer Schufaeintrag hat mich ne Zeit lang gerettet, jetzt hindert er mich aber, da ich meine Restschulden von 13k gerne gebündelt hätte und es mit einer Rate abbezahlen möchte. So sind die nächsten 9 Monate noch etwas holprig aber dann habe ich wieder fast mein komplettes Geld für mich. Solange ich spielfrei bleibe. Wie gesagt ich hatte sehr schlechte Phasen wo ich teilweise nachts nach der Spilo dachte der nächste Baum ist meiner. Dies möchte ich nie mehr erleben. Dafür ist das Leben zu wertvoll. Vielleicht habe ich einfach die Zeit gebraucht um die Spielfreiheit schätzen zu können.

Einiges von dem was du schreibst erinnert mich an mich selber. Ich bin auch immer irgendwie durchgekommen und irgendwer hat mir immer den Arsch gerettet. Vielleicht hätte ich aber mal eher so richtig auf die Schnauze fallen sollen vielleicht schon nach 20 Jahren spielen da zu stehen wo ich grade stehe. Aber vielleicht wäre ich auch nicht der Mensch der ich heute bin. Wer weiß?

Also ich bewundere deine Leistung! Vorallem mit allem was du trotz dieser Last, geleistet hast.
Das kann ich gar nicht begreifen.

Aber irgendwie auch schon, meine Arbeit litt bis dato nie darunter. Manchmal habe ich Leuten Indirekt ausgeredet jemals den Versuch zum Glücksspiel zu wagen.

Du hast recht, vielleicht stimmt das.. vielleicht muss man das auch.. aber vielleicht passiert das nicht, wenn man so ist wie wir.. vielleicht findet man immer wieder diesen einen Weg, der einen über Wasser hält..

Ich mag mich und meine Art eigentlich. Manchmal bin ich sogar stolz, wozu ich in der Lage bin. Manchmal denke ich mir, wenn ihr wüsstet.. was in mir vorgeht..
Trotzdem, Fakt ist.. jegliche Clevernis und Überzeugungskraft sind nutzlos, wenn man es für die falsche Sache einsetzt.

Aber die normalen Wege klingen manchmal so langweilig und trostlos..
ich will irgendwas anders machen..

Verstehst du meine letzen Worte?


Noch mal: deine Leistung ist beachtlich, ich glaube nicht das eine Sucht mit der Zeit leichter zu besiegen ist, im Gegenteil.. für mich ist sie neu.. für dich ein Teil des Lebens..
und nun ist der Rest für dich neu.

Und wer weiß wie vielen Leuten du mit deiner Geschichte, helfen kannst..

Ach ja ... zum Schluss ... das Meeting richte ich seit ca. einem Jahr aus. Leider wird es nicht gut angenommen. Vielleicht bin ich hier im Forum zu omnipräsent? Keine Ahnung ... vor mir braucht auf jeden Fall niemand Angst zu haben. Ich bin auch nur ein Mensch.
Vielleicht liegt es aber ja auch gar nicht an mir?

Nein,Olaf,es liegt nicht an dir. An uns ,an der Überwindung......hört sich jetzt total komisch an,aber Präsenztreffen find ich immer besser,als alles online zu machen.

Aber davon gehe ich nicht aus, weil ich optimistisch bin..
Hat Wolke7 nicht einen schönen Satz gesagt?


„Ich kenne den Auslöser der Sucht und ich weiß nicht,ob sie erneut ausgelöst wird,aber darüber mach ich mir Gedanken ,wenn es soweit. Für jetzt und heute nicht.“

In der Schule hab ich nie so gut zugehört

Das heißt aber nicht ,das ich alles auf mich zukommen lasse, nach dem Motto,es wird schon gutgehen,ich lasse es drauf ankommen.....

Ich mache mich nicht verrückt,aber achtsam bin ich schon.

Du solltest dich auch nicht drauf verlassen, das du immer gut durchs Leben kommst.

Verlier deinen Humor und deine aufgeschlossene Art nicht,aber Frauen lieben auch mal  tiefgründige ,ernste Gespräche mit Männern. 

LG Wolke

Hi Wolke!

Nein,Olaf,es liegt nicht an dir. An uns ,an der Überwindung......hört sich jetzt total komisch an,aber Präsenztreffen find ich immer besser,als alles online zu machen.

1. Puh ... <Angstschweiß von der Stirn wisch´ >
2. Absolut korrekt! Es geht nichts über Präsenzmeetings! Allerdings war hier ja der Gedanke, die zumeist scheuen Nutzer des Forums Erfahrungen in sicherem selbst ausgesuchten Ambiente machen zu lassen, damit sie auch den Mut finden in Präsenzmeetings zu gehen.

A propos ... ich muss mal einen User anschreiben, der zwar versprochen hatte letzten Samstag teil zu nehmen, dann aber doch nicht erschienen ist. Seitdem traut er sich auch im Forum nicht mehr zu schreiben - so mein Eindruck ...
Hatte ich nicht schon mal erwähnt, dass ich nicht beiße?

Wisst ihr, das ich eigentlich nie jemanden erzählt habe, was ich für Probleme habe? Bzw hab ich mich selber nie gefragt ob und welche Probleme ich habe?
Ich bin der klassische immer gute Laune Typ, mit dem man nie ein tiefgründiges Gespräch anfangen kann, laut meinem Umfeld.
Aber das wollte ich auch nicht, warum sollte ich jemanden über mein Leben informieren weil er mich nach meinem Wohlbefinden fragt?
Ich finde so etwas muss man sich erarbeiten.. es sind schließlich ganz private Dinge von mir..

So war es auch bei mir. Das mit dem Vertrauen ist ein zweischneidiges Schwert. Ich muss nicht immer nur warten, bis der Andere sich "mein" Vertrauen erarbeitet hat. Ich kann ihm auch einen Vertrauensvorschuss geben. Mache ich das nicht, dann liegt es nicht an dem Anderen, sondern nur an mir, wenn keine "gemeinsame Basis" gefunden wird.