Hallo meine Liebe und herzlich willkommen!
Es ist gut, dass Du Dir mal alles von der Seele schreibst. Hast Du denn auch jemanden aus Deinem Umfeld, mit dem Du reden kannst?
Du schreibst, er hat zwei Therapien begonnen. Warst Du involviert? Hast Du selbst einmal die Suchtberatung in Anspruch genommen?
Du merkst ja, wie sehr Dich seine Sucht belastet. Daher sind die Beratungsstellen auch offen für Angehörige. Dabei geht es dann nicht um Deinen Mann, sonder ganz alleine um Dich. Deine Ängste, Deine Sorgen, Dein Schmerz - und wie Du mit all dem und mehr umgehen kannst.
Wir haben gar keine anderen Probleme, nur die SPIELSUCHT.
Verharmlose bitte nicht seine Sucht. Alleine aus Deinen Schilderungen gehen ja schon massenhaft negative Aspekte der Sucht hervor, die die Persönlichkeit Deines Mannes verändert haben und Auswirkungen auf Eure Dreisamkeit haben.
Du kannst ihn nicht zu seinem Glück zwingen. Negative Erfahrungen in diese Richtung kannst Du sicherlich zu Hauf aufzählen. Ist dies aber auch jetzt in Deinem Oberstübchen angekommen?
Ich rede hier von Kapitulation. Du kannst ihm nicht helfen - Punkt! Er entscheidet, ob er sich ändern möchte oder eben, wie jetzt gerade, nicht.
Was wäre denn, wenn seine Eltern ihn hinauswerfen und er wieder zu Dir zurück kommen möchte? Würdest Du ihn wieder aufnehmen?
Wer kapituliert, der beginnt gleichzeitig etwas Neues. Würdest Du ihn wieder aufnehmen, ohne dass er sich geändert hätte, würde alles wie gewohnt weiter gehen.
Wenn Du hier davon sprichst, dass Du ihn liebst, dann muss ich Dir nun leider entgegnen, dass er Dich nicht liebt - zumindest nicht in dem Maße, wie Du und der kleine Wurm es verdient haben. Mit seinem Auszug hat er eine Entscheidung getroffen. Er zieht das Glückspiel Euch vor!
Ich bin so am Boden, dass unser Sohn mit getrennten Eltern aufwachsen muss.
Ist das aber denn nicht besser, als wenn er mitbekommen würde, wie Ihr Euch streitet? Er sich immer zwischen den Stühlen vorfinden wird - ewig bemüht den Streit zu schlichten und auch dabei zu scheitern?
Dein Mann ist nicht aus dem Leben Deines Sohnes verschwunden. Euer Sohn wird ein Teil von Euch beiden sein.
Vielleicht wird aber ja auch doch noch der Groschen fallen ... wer weiss das schon ...
Egal wie auch immer Du Dich entscheiden wirst, mache Dir bewusst, was Du möchtest. Hast Du Ziele, Wünsche, Hoffnungen ... kannst Du sie erreichen, wenn er zurück kommt? Kannst Du sie erreichen, wenn er nicht zurück kommt? Was wäre das Beste für Dich und das Kind?
Zum Schluss möchte ich noch einmal ein Zitat einer Psychologin nieder schreiben, welches, wie ich finde, essentiell ist:
Für einen Angehörigen ist es nicht zu viel verlangt, wenn er/sie sich trennt!