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Verhalten als Angehörige/Mehrfachsüchtiger

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Verhalten als Angehörige/Mehrfachsüchtiger
« am: 17 Juni 2008, 09:33:55 »
Hallo, liebe Forums-Mitglieder,

Ich bin 40 Jahre alt. Mein Lebensgefährte ist Mehrfachabhängiger. Es hat damals eine Weile gedauert, bis ich gemerkt habe, dass er trinkt. Dass er auch spielt, habe ich zunächst als „Randerscheinung“ der Alkoholsucht abgetan. Als ich gemerkt habe, was Sache ist, habe ich mir eine Selbsthilfegruppe für Alkoholiker gesucht, die sowohl Betroffene als auch Angehörige aufnimmt. Durch die Hilfe der Gruppe bin ich zu keiner Zeit in das typische Co-Verhalten gefallen. Das liegt auch nicht in meinem Naturell, da ich ausgesprochen kopfgesteuert und geradlinig bin.

Also habe ich ihn letztes Jahr im März mit dem Alkohol vor die Wand laufen lassen. Ich habe ihm über 9 Tage so viel Schnaps hingestellt, seinen Zustand regelmäßig durch einen Arzt kontrollieren lassen, bis er sich dann mehr tot als lebendig in den Entzug einweisen ließ. Seitdem geht er regelmäßig mit in die Selbsthilfegruppe und ist trocken.

Jetzt habe ich zufällig erfahren, dass er aber weiterhin spielt. Da er selbständig ist und er einfach Zahlungen der Kunden auf ein separates Konto laufen lässt, habe ich es lange nicht mitbekommen. Ich habe ihn darauf angesprochen, er sieht aber in seiner Zockerei kein Problem. Er kann auch absolut nicht nachvollziehen, warum ich damit ein Problem habe, denn er verspielt ja nur sein Geld und nicht meines. Damit hat er natürlich recht. Außer, dass er mich anlügt bzgl. seiner Aufenthaltsorte (sagt, er hat bis spät noch einen Termin, dabei sitzt er in der Spielhölle), fügt er mir ja keinen Schaden zu.

Es stört mich aber, denn immerhin verhält er sich illegal, um seiner Sucht nachgehen zu können. Da ich aber nun weiss, dass jegliches Jammern, Klagen und Drohen nichts nützt, und ich keine Idee habe, wie ich ihn, wie beim Alkohol vor die Wand laufen lassen könnte, hoffe ich, hier „Verhaltensregeln“ zu bekommen.

Trennung ist für mich keine Lösung, denn seit er nicht mehr trinkt, führen wir wirklich eine sehr schöne Beziehung. Finanziell kann er mir keinen Schaden zufügen, da ich wirtschaftlich absolut unabhängig von ihm bin und er von mir bis dato noch keinen Cent gewollt hat und auch keinen bekommen würde.

Danke schonmal für alle Antworten,

Chris

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Offline Chris

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Re: Verhalten als Angehörige/Mehrfachsüchtiger
« Antwort #1 am: 17 Juni 2008, 13:42:06 »
Hi Chris67,

andere Männer spielen den ganzen Tag mit ihrer Eisenbahn im Keller oder haben eine Freundin, beides ist teuer.

Also trocken isser, er schadet Dir nicht und Ihr führt
wirklich eine sehr schöne Beziehung.

Warum willst Du ihn dann ändern ?

Gruß

Chris
der einzig wahre
Ist wie immer, nur meine ganz private Meinung....

Re: Verhalten als Angehörige/Mehrfachsüchtiger
« Antwort #2 am: 17 Juni 2008, 14:54:38 »
Hallo, Chris,

danke für die Antwort. Die Frage ist nicht unberechtigt. Ich will ihn auch nicht als Menschen ändern, sondern ich will, dass er etwas gegen die Krankheit tut. Sucht ist keine Charakterschwäche sondern ein ernstes Krankheitsbild. Und jeder, der sich mit der Krankheit näher befasst, weiss, dass es nicht mit einem teuren Hobby vergleichbar ist. Denn das Suchtverhalten wird ja mit den Jahren nicht besser, sondern in den meisten Fällen steigert es sich immer mehr. Und der Gedanke, dass es mit dem Spielen erst so weit kommen muss wie mit dem Alkohol, der tut mir einfach weh.

Was vielleicht etwas missverständlich rüberkam, ist, dass er sich diese Sucht definitiv nicht leisten kann. Er steht trotz einer guten Umsatzsituation ständig vor der Pleite. Da er an die offiziellen Einnahmen nur begrenzt rankommt, schafft er sich halt inoffizielle Einnahmen.

Jetzt kann man natürlich sagen, ist alles sein Problem, geht mich nichts an, ich gehe ja nicht in den Knast, wenn´s rauskommt, ist ja sein Geld und seine Firma usw. Sorry, aber diese LMAA-Einstellung kriege ich nicht hin. Wir haben es mit der Hilfe der Selbsthilfegruppe mit dem Alkohol geschafft und ich hoffe, wir kriegen das auch mit dem Spielen hin, bevor alles an die Wand gefahren ist. Es gibt hier genug Beispiele, wo die Sucht den Menschen erst alles nehmen musste, bevor diese erkannt haben, dass bei ihnen Zocken kein Hobby sondern eine Krankheit ist.

Grüße, Chris

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Offline Chris

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Re: Verhalten als Angehörige/Mehrfachsüchtiger
« Antwort #3 am: 17 Juni 2008, 20:02:05 »
Hallo Chris 67,

ja, das er sich das Geld illegal   beschafft, konnte man Deinem ersten Text entnehmen.

Geht Ihr denn auch mal zur Paartherapie ? Könntest Du da das nicht mal ansprechen und Dein Unbehagen darüber ?!
Es ist ja nicht so, als ob Du unbeteiligt wärst, wenn er mal "dran" wäre, wegen der Geldumleitungen. Du würdest dann auch drunter leiden, sei es weil das Finanzamt dann pfändet; sei es, weil Du durch ihn die Konsequenzen (ggf. Gefängnis) als alleingelassene mit tragen müßtest.

Auch der Aspekt, was könntet Ihr für Euer gemeinsames Leben mit dem Geld besser anfangen, ist ja nicht unbedeutend. Das hat ja nichts mit dem "es ist sein Geld" zu tun. Dazu lebt man ja schließlich auch zusammen um das Leben gmeinsam zu meistern.
Und von Hobby kann man wohl kaum sprechen, wenn man es sich eigentlich nicht leisten kann.

einen schönen Abend

Chris
« Letzte Änderung: 17 Juni 2008, 20:04:29 von Chris »
Ist wie immer, nur meine ganz private Meinung....

Re: Verhalten als Angehörige/Mehrfachsüchtiger
« Antwort #4 am: 18 Juni 2008, 11:56:08 »
Hallo, Chris,
ich weiss nicht, ob Du selbst Betroffener oder Angehöriger bist. Ich habe das ja alles schon mit dem Alkohol durch. Auf das Problem angesprochen wird sowieso alles geleugnet, man selbst wird als paranoid hingestellt und alle anderen haben ein Problem, nur der Süchtige selbst nicht.

Auch der Hinweis auf irgendwelche Konsequenzen wird mit einer abwinckenden Handbewegung abgetan. Das ist eben das, was die Sucht ausmacht - mit gesundem Menschenverstand ist da nichts zu wollen. Das habe ich schon gelernt. So lange der Betroffene sich selbst nicht eingestehen kann, dass er ein Problem hat, kann er sich auch nicht helfen (lassen). Somit nützt es auch nichts, wenn ich ihn zu einem Termin in einer Beratungsstelle überrede. Deshalb habe ich jetzt erstmal einen Termin nur für mich alleine bei einer Suchtberatung für Spieler gemacht. Ich will einfach Hilfe dabei, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll und mich selbst schützen kann, damit er mich nicht mit nach unten zieht,sowohl seelisch als auch materiell, wenn er sich an die Wand fährt.

Das Problem ist seine Selbständigkeit. Wenn er ein Angestellter mit festem Gehalt wäre, wäre er schon längst an dem Punkt "Rien ne va plus". So kann er immer wieder durch, ich nenne es mal "tricksen", irgendwie und irgendwo an Geld kommen. Es ist halt eine Frage der Zeit, bis das auffliegt. Und für diesen Moment muss ich mich selbst schützen, denn er wird es mit Sicherheit nicht tun. Grüße, Chris

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Offline Ilona

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    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Verhalten als Angehörige/Mehrfachsüchtiger
« Antwort #5 am: 18 Juni 2008, 12:33:41 »
Lieber chris,

ich verstehe gut, dass du dir Sorgen um deinen Freund machst. Zumal du weißt, dass es nicht so leicht ist, sich von einer Sucht zu lösen. Ich halte es für hilfreich, wenn man eine Art Ja/Aber Haltung einnimmt. Ja, ich mag dich, unterstütze dich, sorge mich um dich.... aber ich kann dein (Glücksspiel)Verhalten nicht tolerieren und werde es auch nicht unterstützen, indem ich z.B. für dich die Miete zahle oder für den Lebensunterhalt aufkomme, weil du alles verzockst.

Die Idee, dass du erst mal für dich Beratung suchst, finde ich richtig gut. Beziehungen sind ja oft wie Mobiles: wenn einer sich bewegt, reagiert der andere in irgendeiner Form. In welche Richtung das allerdings geht, weiß man vorher nie.

Alles Gute und viele Grüße

Ilona

Re: Verhalten als Angehörige/Mehrfachsüchtiger
« Antwort #6 am: 19 Juni 2008, 07:57:47 »
Guten Morgen,

da ich ja weiß, dass Hilfe erst dann möglich ist, wenn der Betroffene sich selbst eingesteht, dass er ein Problem hat, grüble ich nun ständig darüber nach, wie ich diesen Punkt herbeiführen kann, bevor er seine komplette Existenz verspielt hat. Denn spätestens dann wäre ich tatsächlich auch finanziell durch seine Sucht betroffen, was ja bis dato nicht der Fall ist.

Mit dem Alkohol war der Punkt recht schnell erreicht, nachdem sein Leben nach 9 Tagen Power-Saufen nur noch an einem seidenen Faden hing, er es wirklich mit der Angst bekam und wir anschließend gleich meine hervorragende Selbsthilfegruppe hatten. Die Folgen waren relativ gering, da nur die Kosten für den Entzug auf Raten abbezahlt werden mussten. In Bezug auf das Spielen stellt sich die Situation sehr viel schwieriger dar, da dieses "fallen lassen", wie ich es mit dem Alkohol praktiziert habe, gleichbedeutend ist mit seiner Insolvenz. Wenn also jemand einen Tip hat, was man als Angehöriger tun kann, um einem Betroffenen an den Punkt der Erkenntnis zu bringen, wäre ich dafür sehr dankbar.

Liebe Grüße, Chris

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Offline Chris

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Re: Verhalten als Angehörige/Mehrfachsüchtiger
« Antwort #7 am: 19 Juni 2008, 09:58:49 »
Moin,

ein möglicher Vorschlag:
Wer kauft bei uch denn die Lebensmittel ein ?....Du ?...dann kauf keine Lebensmittel mehr ein, sieh zu das der Kühlschrank leer wird, wenn er dann fragt, dann sag lapidar, es ginge alles für Dein neues Hobby (behaupte:Casinobesuche oder so)drauf...und dann schnorr ihn gleich mal an, ob er Dir nicht Geld geben kann.  Danach immer wieder anschnorren...kannst das Geld ja für Ihn zur Seite legen.
Wenn irgendwelche Überweisungen/Raten fällig werden, dann ihn bitten das zu erledigen, weil Du gerade mal "Klam" bist.
Mal schauen wie lange er das dann mitmacht.

Alternativ kannst Du auch Samstag beim gemeinsamen frühsücken die Wohnungsanzeigen in der Zeitung durchgehen und gleich dort mal anrufen. (Einfach so tun , als ob er gar nicht im Raum wäre)  Wenn er dann fragt, sag ihm, Du machst das ganze nicht mehr mit, er müss sich schon entscheiden...!

Er muß einfach merken, das sein Verhalten Auswirkungen auf sein Zuhause hat !

Ich könnte jetzt noch 1000 Beispiele nennen, aber der Speicher reicht nicht aus

Gruß

Chris

« Letzte Änderung: 19 Juni 2008, 10:00:40 von Chris »
Ist wie immer, nur meine ganz private Meinung....

Re: Verhalten als Angehörige/Mehrfachsüchtiger
« Antwort #8 am: 19 Juni 2008, 10:47:41 »
Hallo, Chris,

danke für die Tips, sind aber bei ihm nicht anwendbar. Wir haben eine gemeinsame Haushaltskasse. Und an allen Kosten (Miete, Umlagen, Haushaltskasse, sonstige Investitionen)steuert er die Hälfte bei. Er würde mir auch mehr geben. Er ist eher verschwenderisch-so nenne ich es, er nennt es großzügig. Jetzt, wo ich das mit den umgeleiteten Geldern weiss, kann ich mir diese "Großzügigkeit" auch besser erklären.

Ich habe jetzt einen ganz anderen Weg gewählt. Er hat mir vor kurzer Zeit, weil er einfach mal Danke sagen wollte für alles was ich mit ihm mitgemacht habe, sehr teure Ohrringe geschenkt. Die habe ich ihm zurückgegeben, mit dem Hinweis, dass er sich bei seinem teuren "Hobby" solche Geschenke für mich nicht leisten kann und ich diese und zukünftige Geschenke von ihm nicht annehmen kann. Ich glaube, da knabbert er schon dran.

Und dass ich anfange, ihn finanziell anzupumpen, ist unrealistisch, da ihm meine finanziellen Verhältnisse bekannt sind. Er würde sich dann nur veräppelt fühlen.

Trotzdem Danke!!!!

Grüße, Chris

Re: Verhalten als Angehörige/Mehrfachsüchtiger
« Antwort #9 am: 24 Juni 2008, 09:32:16 »
hallo chris,
das mit dem alkohol finde ich schon krass! hat er sich da nicht gleich am 1. tag veräppelt gefühlt??
da du das veräppelt-gefühlt-sein mit chris' tip in verbindung brachtest - auch hier müsste dein freund/mann ja dann ebenso 'naiv' denken wie beim alkohol. der leere kühlschrank ist ein sehr gutes beispiel. klar, er hat genug geld. aber immerhin hast du bis jetzt den kühlschrank gefüllt, oder nicht? zwar mit EUREM haushaltsgeld, aber immerhin hattest du bis jetzt die 'arbeit'. lass ihn doch mal einkaufen gehen. da ihr nicht mit roten zahlen zu hause wirtschaftet, sag einfach, du hattest keine zeit. früher oder später funktioniert aber auch dieses verhalten nicht mehr. er muss einfach erkennen, dass auch dies eine krankheit ist, so wie die alkoholsucht.
warum sprichst du ihn nicht einfach auf seinen vorherstehenden ruin an? das muss ihm doch die augen öffnen? immerhin hat er bestimmt noch einige jahre zu arbeiten. das finanzamt wird früher oder später auftauchen.
oder schreib ihm einfach deine bedenken auf. da du ja da ich ausgesprochen kopfgesteuert und geradlinig bin. (sorry, ich weiss nicht, wie man kopiert) eben so bist, wird er dich auch so kennen. lass ihm einen 'kleinen' zettel am tisch liegen mit deinen gedanken an seine zukunft. keine vorschläge. einfach nur punkte wie zb
. gefängnis
. gefährdung der beziehung
. arbeitslosigkeit und somit abhängigkeit
...
er muss einfach merken, dass er 'krank' ist. dass sein tun nicht ok ist.
und dann muss er wohl in therapie gehen.
ich hoffe, dass du nicht angst vor ihm hast. ich glaube aber eher, dass er angst vor der wahrheit hat. gibs ihm irgendwie schriftlich.

ein paar ratschläge von einer betroffenen.
lg
dani

Re: Verhalten als Angehörige/Mehrfachsüchtiger
« Antwort #10 am: 08 Juli 2008, 10:18:16 »
Hallo,

habe so ziemlich das gleiche Problem. Mein Freund ist auch spielsüchtig. Weiß im Moment nicht so richtig, wie ich mich verhalten soll. Habe das Gefühl, dass ihm noch nicht so richtig klar geworden ist, dass er was tun muss. Wie soll ich mich verhalten?

Habe schon überlegt, ihn rauszuwerfen um ein Zeichen zu setzen, ich habe aber dann Angst, dass er sich was antut.

Habt Ihr vielleicht Tips für mich? Oder auch Vorschläge, wie ich ihm das klarmachen kann???

Danke, Gruß Jenny

Re: Verhalten als Angehörige/Mehrfachsüchtiger
« Antwort #11 am: 09 Juli 2008, 11:53:39 »
Hallo Jenny,

ich weiß nicht ob du deinem Freund sein Glücksspielproblem klarmachen kannst. Wichtig ist die Finanzfrage: wenn ihr zusammen lebt, hat er auch die Hälfte aller anfallenden Kosten zu tragen. Schafft er das? Eine vorläufige Trennung ist sicher ein deutlicher Hinweis auf sein Problem. Ob er sich was antut weiß keiner und ist auch seine Verantwortung und nicht deine. Aber du kannst das mit ihm besprechen und darüber hinaus auch dadurch ein Zeichen setzen, indem du dir Hilfe holst weil du dich schützen möchtes vor den Auswirkungen der Glücksspielsucht deines Freundes. Adressen von Beratungsstellen findest du unter www.gluecksspielsucht.de oder bei der Hotline Glücksspielsucht NRW 01801/776611 (Mo-Fr 10-18).
Ich wünsche dir alles Gute
Horst 

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Offline Chris

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Re: Verhalten als Angehörige/Mehrfachsüchtiger
« Antwort #12 am: 09 Juli 2008, 12:27:31 »
Hi Jenny,

Du solltest in einem Gespräch mit Deinem Freund auch klar machen, wie sehr es DICH belastet und das Du das nicht möchtest.

Hat er damit gedroht sich was anzutun, oder wieso kommst Du darauf ?

Gruß

Chris
Ist wie immer, nur meine ganz private Meinung....

Re: Verhalten als Angehörige/Mehrfachsüchtiger
« Antwort #13 am: 15 Juli 2008, 09:12:47 »
Hallo,

vielen Dank für die Tips. Also gedroht hat er damit nicht, aber im Jahr 2004 ist es das erste mal herausgekommen, dass er spielsüchtig ist und damals hat er mir erzählt, dass er sich was antun wollte. Deswegen hab ich jetzt Angst ihn rauszuschmeißen.

Habe mit ihm die letzten Tage nochmal darüber gesprochen. Ich denke auch, dass er einsieht, dass er spielsüchtig ist. Nur hab ich das Gefühl, dass er einfach nicht aufhören will damit mit dem Spielen.

Habe mit ihm auch drüber gesprochen, ob es nicht sinnvoll wäre, wenn er in eine 6-Wochen-Therapie gehen würde. Aber das will er auch nicht. Ich weiß einfach nicht mehr weiter...

Jenny

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Offline Chris

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Re: Verhalten als Angehörige/Mehrfachsüchtiger
« Antwort #14 am: 15 Juli 2008, 12:57:28 »
Hallo Jenny,

nochmal: mach ihm klar, wie sehr es Dich belastet, mach Du für Dich einen Termin bei einem Therapeuten/Beratungsstelle, die beraten auch Angehörige.

Mach Deinem Freund klar, das Du nicht bereit bist, alles zu "ertragen" und wenn ihm das nicht anspornt, zumindest mal einen Termin in einer Beratungsstelle wahr zunehmen, dann müßte er das alleine durchstehen.

Lass nicht zu das er Dich mit runterzieht !
Und meine nicht, Du müßtest stillhalten, weil er mal von Selbstmord gesprochen hat.

Wenn Leute von Selbstmord sprechen gibt es m.E. nach dafür zwei Gründe:
1. Es ist ein Hilferuf, wenn man ihnen dann Hilfe anbietet, sollen/müssen sie sie aber auch annehmen !
2. Es ist eine Drohung, "Tu was ich will, sonst tue ich mir was an (also Dir weh !)"

Du hast ihm Hilfe angeboten, er nimmt sie nicht an.....tja, soll er dahingehen wo der Pfeffer wächst, DU hast was besseres verdient !

Gruß

Chris

ja, ich weiß, ich bin heut wieder etwas direkt
Ist wie immer, nur meine ganz private Meinung....

 

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