Hi Padawan!
Ja ich habe Angst wieder in einer Spielhalle zu landen und der Dauerstress in Verbindung mit Geldverschiebung beginnt wieder von vorne los.
Du hast doch hier zwei Möglichkeiten der Betrachtung:
1. Du kostest die Angst mit all ihren Hormonausschüttungen aus und steigerst Dich hinein, bis Du vor lauter Angst nicht mehr weisst wohin mit Dir.
2. Du betrachtest Angst als das was sie ist: ein Schutzmechanismus. Sie erinnert Dich daran, was Du "nicht" willst und was Du Dir aktiv wünschst.
Dies hast Du übrigens schön getrennt in Deiner Antwort.
Ich rede hier selbstredend von einem Maß der Angst, die weit weit unter Panik liegt.
Angst ist ein Blocker, sie behindert. Oft lesen wir hier davon, dass sich die User keine externe Hilfe suchen möchten. In diesem Falle ist sie schädlich und fördert schlussendlich immer die Suchtausübung.
In Deinem Falle behindert sie Dich aber in der Suchtausübung - sie schützt Dich. Nehme sie daher ruhig wie einen Freund an. Sie hält Dich wachsam und achtsam.
Sie wird sich aber im Laufe der Zeit zurückziehen, weil Du Sicherheit erlangst. Daher empfinde ich die Dir gestellten Fragen als ungemein wichtig an.
"Sich bewusst machen" hilft da ungemein. Ich habe so ein wenig den Eindruck, dass Du Dir Deinen Erfolg - ein Jahr Abstinenz - so ein klein wenig klein reden möchtest.
Ohne auf die überhebliche Schiene zu wechseln, darfst Du Dir ruhig erlauben darauf stolz zu sein!
Mache Dir bewusst, was Du bisher erreicht hast! Da wird einem doch warm ums Herz - oder nicht?
Dein Suchtgedächtnis wird Dich auch noch eine Zeit lang begleiten. Als jahrelanger Mitleser weisst Du ja, wie das mit den Synapsen im Oberstübchen funktioniert, nur um mal ein Stichwort zu geben.
Ist das denn schlimm?
Gelten die finanziellen Engpässe denn auch für das letzte Jahr? Trotzdem hättest Du Dir doch hier und da einen "Fuffi" fürs Glückspiel abzwacken können, wenn Du gewollt hättest - oder? Hast Du aber nicht!
Da Du nicht explizit darauf eingehst, denke ich mir mal, dass Du keinerlei Nachsorge nach der Therapie betrieben hast?
Wie wäre es denn dies nun zu tun? Da Du nun schon einen guten Abstand zum Glückspiel gefunden hast, wäre das das perfekte Genesungsstadium.
Auch dass Du Dich nach jahrelangem Mitlesen nun hier äußerst, zeigt doch, dass Du bereit dafür bist - oder?
Eine Auffrischung des in der Therapie Erlernten schadet bestimmt nicht. Vielleicht findest Du ja heute Inhalte von damals, die Du einst nicht annehmen konntest - heute aber sehr wohl - weil Du Dich weiter entwickelt hast?!