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Paysafe und Jugendliche

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Offline taro

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Paysafe und Jugendliche
« am: 06 November 2020, 23:08:03 »
Moin zusammen,

ich habe ja drei pubertierende Kids. Wie ich jetzt erfahren habe ist es in der Klicke von meinem grossen üblich, das sich die Volljährigen mit ihrem Ausweis ablichten lassen und damit dann ein Paysafekonto eröffnen und sich damit bei einem OC anmelden. Mein grosser kam heute zu mir und berichtete mir von seinem Freund, ob der mal mit mir sprechen könnte, weil ich ja selber süchtig sei. Der Freund ist in der Lehre und verzockt sein ganzes Geld. Er sagt er schaffe es nicht aufzuhören, mit 17 Jahren!!!!
Tatsächlich hat er schon mit 14 angefangen mit den OC seine ersten Erfahrungen zu machen. Er war es auch, der sein Geld nicht zurückgebucht bekommt.

Nun habe ich folgende Frage, vielleicht kennt sich jemand aus. Es hat ein Volljähriger Freund Fotografieren lassen, damit ist eine Strafanzeigen gegen den OC vermutlich fruchtlos. Kann dagegen in irgendeine Form etwas unternommen werden? Er ist in der Klicke nicht der einzige der das macht.

Mit der zweiten Frage kenne ich mich eigentlich aus, aber nicht bei Minderjährigen!
Er bezeichnet sich selbst als süchtig, er schafft es nicht auszusteigen. Seine Eltern sollen nichts erfahren.
Einen Minderjährigen die SHG zu empfehlen, ob das aber das richtige ist bezweifle ich. Gibt es eine Unterstützung für Jugendliche wo Ihnen geholfen wird?
Ich komme aus Hamburg vielleicht kennt jemand eine Anlaufstelle.

Das die Jugendlichen das System so einfach austricksen können finde ich einfach zum kotzen, stehe dem ganzen aber gefühlt machtlos gegenüber.

Taro
« Letzte Änderung: 07 November 2020, 00:39:34 von taro »

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Wolke

Re: Paysafe und Jugendliche
« Antwort #1 am: 07 November 2020, 00:22:57 »
Hallo Taro,

das ist schon heftig,was schon unter den Jugendlichen gezockt wird,oft fängt es in Shisha Bars an.
Respekt an dich,dass du das deinen Jungs von deiner Sucht erzählt hast und das dein Sohn dir das offen und ehrlich erzählt und selber die Finger davon lässt.

 Die Caritas hat Schweigepflicht,aber sie beraten auch Jugendliche sehr gut und raten ihnen und bieten ihnen an,ein gemeinsames Gespräch mit den Eltern zu machen. Wenn er es nicht möchte,ist es auch ok,sie arbeiten  dann mit ihm. Es sind erfahrene Therapeuten und Sozialarbeiter. Ich würde ihm zu so einer Hilfsorganisation raten. Die sind breit gefächert,die SHG Gruppen finden Spätnachmittags statt und oft in Häusern,wo auch Jugendliche nach der Schule oft betreut werden,bei Hausaufgaben oder Freizeitmöglichkeiten.

Er könnte sich auch bei einem Therapeuten melden. Die nehmen auch Jugendliche ,haben Schweigepflicht und er braucht die Zustimmung der Eltern nicht. Wie das dann mit der Krankenkasse abgerechnet wird,weiß ich nicht. Ich hatte mit 16 schon eine eigene Versichertenkarte,weil ich da schon arbeiten ging. Aber wenn die alle ihr Gehalt verspielen,wird es da ja auch schon so sein.

Ich hoffe,die Freunde deines Sohnes kriegen alle die Kurve und schaffen das. Gut,dass sich dein Sohn dir anvertraut.

LG Wolke

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Offline Olli

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Re: Paysafe und Jugendliche
« Antwort #2 am: 07 November 2020, 06:39:28 »
Hi Taro!

Zitat
Seine Eltern sollen nichts erfahren.

Wir kennen das doch: Wasch´ mich, aber mache mich nicht nass. Das funktioniert nicht. Biete ihm doch einfach mal an, dass er mit Dir zusammen das Gespräch mit den Eltern sucht.
Dabei setze ich mal voraus, dass es sich um normale Eltern handelt, die ihr Kind lieben und es auch unterstützen wollen.

Hier hat, auch wenn ich das jetzt nicht genau verstanden habe, wohl eine Urkundenfälschung statt gefunden. Doch diese ist unabhängig zu betrachten von der Verletzung des Jugentschutzes.
Hier würde ich also nicht den Weg über die Zahlungsdienstleister gehen, sondern bei einem CB mich an die OCs halten.
Um Genaueres sagen zu können, müssten wir mehr Details erfahren oder einfach mal alles zusammen stellen an Informationen und die Kanzlei kontaktieren, die für fags die kostenlose Erstberatung macht.

Wenn mit der Urkundenfälschung eine Straftat im Raume steht, so hat der Jugendliche sie zur Not auch zu verantworten. Hier müssen die "Kosten" und der Nutzen abgewägt werden.
In meinen Augen gibt es gerade wegen dieses Punktes keine Alternative - die Eltern müssen informiert werden.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline taro

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Re: Paysafe und Jugendliche
« Antwort #3 am: 07 November 2020, 08:35:03 »
Moinmoin,

vielen Dank für eure Antworten. Was das beste für den Jungen wäre weiß ich selber, ich jedoch habe mein Wort gegeben das ich nichts an die Eltern gebe. Würde ich mich nicht daran halten bin ich als Anlaufstelle verbrannt. Das Abwegen und entscheiden kann ich schon tragen.
Hier geht es jedoch nicht in erster Linie um den Jungen sondern um ein System. Den beiden Kids sind so um die 20 Freunde bekannt die es ebenso machen. Beiden sagen in der ganzen Schule sei es gängig. Die Bilder mit dem Ausweis würden ohne Wissen der Volljährigen weitergegeben und mehrfachgenutzt, was ich kaum glauben kann das das wirklich möglich ist. Die Strafrechtliche Relevanz ist mir bewußt, für mich im Einzelfall völlig egal. Es ist eben keine Alternative das im Einzelfall der eine oder andere eine Selbstanzeige macht, damit besteht das System weiter, wie kommt man da ran.

Hat jemand Erfahrung mit dieser Ligitimation mit Foto.
Kann ich damit tatsächlich bei einem anderen Anbieter mehrere Konten eröffnen.

Das für mich schlimmste, um an das nötige Geld zu kommen werden die Kids in die Beschaffungskriminalität getrieben. Für mich offensichtlich gehört das für mich zum Teil des Systems.

@Danke für den Hinweis. In Hamburg gibt es glaube ich keine Caritas, es gibt aber Jugendhilfe im Bereich Drogen. Vielleicht ist das der richtige Weg von der Seite zu kommen.
Taro

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Offline TAL

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Re: Paysafe und Jugendliche
« Antwort #4 am: 10 November 2020, 01:22:11 »
Zitat
Hat jemand Erfahrung mit dieser Ligitimation mit Foto.
Kann ich damit tatsächlich bei einem anderen Anbieter mehrere Konten eröffnen.

Ja, kannst du - zumindest bei Paysafe.
Hat mich jetzt auch interessiert, also hab ich es eben ausprobiert - es ging.

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Offline taro

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Re: Paysafe und Jugendliche
« Antwort #5 am: 12 November 2020, 14:51:55 »
Danke Tal!

Es war keinesfalls meine Absicht, das es jemand ausprobiert  dann hätte ich es ja selber machen können . Ich hatte vermutet das hier jemand Erfahrung damit hat.
Insgesamt bin ich inzwischen etwas schlauer, weiß wie das ganze funktioniert. Ich weiß auch, daß es bisher nur vereinzelnt aufgetreten ist. In dem Umfang wie es hier praktiziert wird ist erhebliche kriminelle Energie am Werk. Anfänglich dachte ich, es handelt sich nur um Irgendwelche Volljährigen, die Ihren Kumpels einen dummen Gefallen tun wollen  dem ist nicht so.

Taro

Re: Paysafe und Jugendliche
« Antwort #6 am: 12 November 2020, 15:05:19 »
Ne, damit wird auch Geld verdient....

Armes Deutschland...
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Offline TAL

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Re: Paysafe und Jugendliche
« Antwort #7 am: 12 November 2020, 16:24:34 »
Beitrag wie angekündigt gelöscht.

P.S.: Ihr könnt diesen Beitrag gern zeitnah löschen. Ich wollte hier keine Anleitung schreiben, sondern nur mal darlegen, wie einfach das war.
« Letzte Änderung: 12 November 2020, 17:05:01 von TAL »

Re: Paysafe und Jugendliche
« Antwort #8 am: 12 November 2020, 16:40:47 »
Ich würde den Beitrag auch löschen.

Das wäre dann doch mal ein wichtiger Beitrag zur Weitergabe an Drogenbeauftrage, Aufsichtsbehörden usw.

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Offline taro

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Re: Paysafe und Jugendliche
« Antwort #9 am: 12 November 2020, 16:56:01 »
Danke Tal, unfassbar.

Trotzdem bitte löschen....

Wenn die Behörden selbst gegen sowas nicht vorgehen, dann ist doch alles andere albern.
« Letzte Änderung: 12 November 2020, 17:45:11 von taro »

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Offline Ilona

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    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Paysafe und Jugendliche
« Antwort #10 am: 12 November 2020, 17:53:48 »
@Tal

Ich kriege das hier gerade erst mit. Es wäre super, wenn du mich informierst, ich gebe es gern an die Aufsicht weiter. Ihr könnt das aber auch jederzeit selbst machen.
https://innen.hessen.de/sites/default/files/media/hmdis/adressliste_aufsichtsbehoerden_2.pdf

LG Ilona
« Letzte Änderung: 12 November 2020, 17:55:34 von Ilona »
Juristische Beratung: Kanzlei Kraft, Geil und Kollegen / Bielefeld http://www.kguk.de/
Ansprechpartnerinn: Dr. Iris Ober und Juliane Brauckmann  (Fachanwältinnen für Bankenrecht)  Terminanfragen: 0521-529930
Weitere Infos  hier: https://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php?topic=3737.0

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Offline taro

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Re: Paysafe und Jugendliche
« Antwort #11 am: 12 November 2020, 19:04:52 »
Aus welchen Gründen auch immer, falsche Daten zur Kontoeröffnung angeben ist eine Straftat.
Das können die internen Ermittler selber ausprobieren, falls es Sie interessiert.

Taro

 

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