Danke für eure Nachrichten, zum Teil aufmunternd aber auch Augen öffnend.

Wolfgang du hast so recht, immer wenn es mir gut geht, das Leben sozusagen im Rahmen läuft schleicht sich dieses Ungeheuer in meinen Kopf. Die Gedanken das spielen ja vielleicht doch kontrollieren zu können sind dann meistens so präsent. Ich rede es mir dann ein das ich es mit einer kleinen Summe ja probieren kann (das macht ja nichts) aber ich schaffe es nicht, ich zahle weiter und weiter ein - denn ich bin SÜCHTIG!!!! Ich werde es mein Leben lang sein ich frage mich wann dieses Verständnis endlich in meinem Hirn ankommt....

Naja ich habe heute viel selbstreflektiert, mir ein Tagebuch besorgt wo auch Monat für Monat zum niederschreiben ist welche Ziele man sich setzt.
Ich starte wieder durch....

Denn heute ist ein guter Tag weil ich habe nicht gespielt !!!

Ich hoffe ihr seit alle gut ins Jahr 2025 gerutscht. Ich wünsche euch viel Gesundheit, Zufriedenheit und Stärke für das neue Jahr.

Wir hatten einen tollen Silvesterabend mit Freunden, Familie und leckerem Essen.

Spielgedanken habe ich aktuell keine, aber das kenne ich bereits von mir.....ich muss achtsamer werden und mich vorbereiten und mir eine Strategie zurecht legen wie ich gewappnet bin wenn Monate vergangen ist und mein Hirn sozusagen wieder denkt ich bin über dem Berg und geheilt. Es gibt keine Heilung - Spielsüchtig ist man ein Leben lang!!!!

Professionelle Hilfe jeglicher Art schließt du immer noch aus?

Ich bin bereits beim Psychologen. Habe in 2 Wochen wieder einen Gesprächstermin.

Welche Therapieform machst du da ? War dein Mann mal mit? Gehts nur um Sucht?

Es geht um Depression mit Panikattacken und um die Spielsucht. Mein Mann ist bei den Sitzungen nicht dabei.

Deine eventuellen Suchtauslöser kennst du dadurch vielleicht schon.......

Trotzdem fällt auf ,wie die anderen schon beschrieben haben, dass die Rückfälle kamen ,als alles sehr gut lief. Dein ganzes Leben lief in dem Moment sehr gut und du hast dich mit Freunden und Familie getroffen,gekocht ,gegessen, gelacht......warum dann eine Belohnung mit dem Zocken??

Hast du neben dem Fußball nicht noch ein Hobby gefunden ,was dich psychisch und physisch erfüllt? Etwas für die Seele und etwas was müde macht....aber beides sollte auch Glücksgefühle auslösen. Ein Hobby was du alleine ausüben kannst und vielleicht ortsunabhängig ist und ein Hobby ,was du mit anderen zusammen machen kannst?

Anfangs denkt man ,kein Hobby der Welt, kommt an das Glücksgefühl des Zockens heran ,aber wenn wir uns mal eine Skala vorstellen.......beim Zocken gab es nur kurze Ausschläge nach oben ,dann ging alles steil nach unten und blieb dort lange und schlug Gefühlsmäßig ins Gegenteil um,wenn der Suchtdruck nicht befriedigt werden konnte.
Mehrere Hobbys ,die Körper und Geist glücklich machen, dazu noch ein schönes Familienleben und Freunde ,machen aus den Spitzen der Skala, breite Berge mit wenigen Tälern ,die auch nicht tief sind.

Natürlich läuft in einem Leben nicht immer alles perfekt ,auch nicht bei Menschen, die noch nie was mit einer Sucht zu tun hatten, aber grundsätzlich sollten wir in unserem Leben lernen, die kleinen Dinge zu genießen. Und es gibt eine Menge kleine Glücksmomente und -gefühle in unserem Leben ,sogar an einem Tag. Diese müssen wir nur wieder sehen.

Und wenn du glücklich bist, belohne dich bitte nicht dafür mit dem Zocken. Das Glücksgefühl durch andere Dinge ,Erlebnisse, sollten Belohnung genug sein ......aber du darfst natürlich anderen Menschen zu ihrem Glück verhelfen oder ihnen kleine Glücksmomente bescheren. Ein bisschen Glück und Wärme und Herz braucht diese Welt grad.

LG Wolke

Hallo Wolke,

das ist so gut, was Du hier in Helgas Tagebuch eingetragen hast,
das kann ich so mit in die Nacht nehmen.

Sich immer wieder und wiederdaran zu erinnern, die GUTEN Seiten im Leben zu betrachten und immer wieder wertschätzen.

Vienen Dank dafür

Andreas

Danke für deine Zeilen Wolke.

Du hast so recht. Ich belohne mich jedes Mal wenn alles gut läuft mit Zocken als wäre das mein Sahnehäubchen. Und was mir auch aufgefallen ist, das ich plötzlich nach Monaten dann immer denke das ich es kontrollieren kann. Immer die selben Gedanken und immer Falle ich darauf rein. Muss das unbedingt beim nächsten Gesprächstermin ansprechen.

Hi Helga, da fällst nicht nur du immer wieder drauf rein. Mir gehts auch so. Ich konnte das Glücksspiel zwar um wahrscheinlich 90 % reduzieren, aber komme davon noch nicht komplett weg.

Hallo Ihr Beide
Dieses Zitat

da fällst nicht nur du immer wieder drauf rein

hat mich dazu bewogen, mich zu fragen, warum Ihr das dennoch tut! Auf die genaue Wortwahl geachtet, habe ich gedacht
also brauchen die beiden wohl einen übermäßigen kurzen Glücksrausch. Vielleicht ein Mangel an Dopamin, Serotonin oder Endorphin oder Noradrenalin?

Dann dachte ich an einen intensiven, langen Rauschzustand.
Und dann: Ihr wisst, dass in 99 % aller Fälle kein Rausch vor Glück kommt, sondern Niedergedrücktheit, Wut und ein *scheiße, warum schon wieder* und Ihr Euch der Zufriedenheit und guter Laune beraubt habt - im Handumdrehen.
Seid ihr überzeugt, dass Ihr Euch belohnt habt? (Das ist nicht negativ gemeint!!).

Ich dachte dann: na, vielleicht ist das dann eher eine Selbstbestrafung und Ihr denkt, Zufriedenheit habt Ihr nicht verdient? 'Reinfall' schreibst Du, Nobody, das war es auch für mich .... und wohl für Alle.
Eigentlich ist es spannend zu erforschen, wie wir da funktionieren - und woher das rührt ...

Liebe Grüße
Rubbel

Hey Nobody,
Ich hatte in deinem Forum gelesen, dass du schon über 1 Jahr spielfrei warst/bist. Was ist passiert ?

Spieler sind nicht nur Meister in der Manipulation ihrer Liebsten. Daher stelle ich mir die Frage: Handelt es sich bei der partiellen Spielfreiheit vielleicht doch nur um ein Arragement mit sich selbst?

Wer kennt es nicht, die Selbstbestrafung.
Den Wechsel von Wut und die ganze Scheisse kotzt mich an hin zu jetzt wird alles besser.
Das ist vermutlich genau der Kick des Spielens.
Das warum und was richtet es aus steht ganz hinten an und steht eigentlich nicht zur Debatte.
Sich, wie Pippi Langstrumpf, die Welt schön reden und machen wie sie einem gefällt ist eine große Stärke. In diesem Dunstkreis verlieren wir alles wirklich schöne und wichtige aus den Augen und nützen jede noch so kleine angenehme Situation, wie zB der Eingang des Weihnachtsgeldes als ein Geschenk um in wenigen Stunden oder Tagen wieder dem harten Aufprall der Realität ins Auge zu sehen. Wir sind Gehirn Sadomados, definitiv was auch logisch denkenden Außenstehenden nur schwer zu vermitteln ist.
Ich kenne mich nicht wirklich mit Depressionen aus, was mir aber bei Helga auffällt ist dass sie in ihren Postings krasse Gegensätze vermittelt. Entweder ganz oben juhu die Welt ist bunt und schön oder eben wie nach dem Aufprall nach einem Sprung aus dem 10. Stock. Diese Schwankungen sind extrem. Dieses normale Mittel wie bei anderen die einen 0815 Tag gehabt haben fehlt hier komplett.
Bei mir haben diese Überflieger Tage auch meistens die heftigsten Zockerarien ausgelöst.

Stand heute bin ich froh dies alles nicht mehr zu brauchen. Das einzige das mich noch hindert um endgültig damit abschließen zu können sind die zwei Horror Abbuchungen der Banken am Monatsanfang. Ich könnte im Strahl kotzen wenn ich daran denke warum ich die größere von beiden zahle. Dummheit oder Krankheit kann ziemlich weh tun.

Also ihr beiden Teilzeitzocker hört komplett damit auf, es ist zu schaffen wenn der Geist willig ist.

LG Roy

Teilzeitzocker 😅 da musste ich jetzt lachen 😅

Ich will es von der Teilzeit zur Arbeitslosigkeit schaffen 😀 zumindest beim zocken.

Aber mit dem extremen Glücksgefühlen und dann wieder die massive Niedergeschlagenheit ist es nun seit ca. 1,5 Wochen endlich besser.

Ich hatte mich ja lange geweigert Antidepressiva zu nehmen wegen meiner Depression. Vor ca. 1 Monat hab ich damit angefangen und wie eben erwähnt seit 1.5 Wochen merke ich eine Veränderung!

Ich bin seit JAHREN wieder einmal bei mir selber (so fühlt es sich an) ich war ständig getrieben und rastlos - viele sind bei einer Depression ja down, bei mir war das Gegenteil der Fall. Ich musste immer was tun konnte mich nicht entspannen, hielt zum Teil keine Stille aus und nichts tun ging gar nicht.

Bin echt gespannt ob ich dadurch nun die Sucht auch besser im Schach halten kann.

Ich halte euch auf dem laufenden. Momentan habe ich zumindest kaum Spielgedanken und wenn kann ich mich aktuell gut ablenken.