Hi!
Es einfach so der Familie erzählen, das sollte mittlerweile deutlich geworden sein, geht gar nicht.
Ab hier gehe ich aber einen anderen Weg, wie bisher beschrieben.
So würde ich ihn darauf ansprechen und ihm eine Frist setzen, bis wann er es seiner Familie zu erzählen hat.
Macht er es ... prima ... macht er es nicht, dann würde ich es der Familie erzählen - was ich ihm gegenüber auch genau so kommunizieren würde.
In normalen Alltagssituationen wäre dies natürlich nicht korrekt. Hier handelt es sich aber um das Thema Sucht.
Ein Symptom der Sucht ist es nun mal, diese zu verschleiern.
Als Angehöriger werde aber auch ich, sofern er sich nicht offenbaren möchte, zum Lügen gegenüber den Angehörigen genötigt.
Ich lasse mich somit in seine suchtgesteuerten Verhaltensweisen hineinziehen und fördere damit gleichzeitg, was ich doch eigenlich verabscheue.
Sofern die nächsten Angehörigen nicht informiert sind, besteht die Gefahr, dass sie gutgläubig und "leichtfertig" Finanzspritzen verabreichen.
Es kann also ein finanzieller Schaden entstehen, wenn die Sucht nicht zum Stillstand gebracht wird.
Werde ich zu diesem Zeitpunkt dann nicht gefragt, wieso ich nichts gesagt habe? Zu Recht, wie ich finde, denn auch hier ist Schweigen eine bewusste aktive Handlung!
Ebenso zu Recht könnte im Raum stehen, dass die Sucht weniger fortgeschritten aufgedeckt hätte werden können, wenn ich früher gehandelt hätte.
Also helfe ich nicht nur dem Süchtigen gegen seinen Willen, sondern ich schütze mich auch vor mir selbst und den Folgen, indem ich das Schweigen beende!
Wie der ein oder andere weiss, bin ich in meiner Karriere bestimmt ein dutzend Mal aus meinem Elternhaus rausgeworfen worden.
Es ist ja nicht mehr zu ändern, doch ich frage mich, was wäre mit mir passiert, wenn sie konsequent geblieben wären?
Ich wusste spätestens nach der ersten Wiederaufnahme, dass ich immer nur abwarten brauchte ... ja, Asche über mein Haupt, ich habe das schamlos ausgenutzt.
Was habe ich also für Konsequenzen erfahren? Keine ... ein paar Unannehmlichkeiten ... weiter nichts ... das ließ sich durch zocken schnell wieder vergessen.
Ich war auch ein sturer Esel ... vielleicht hätte es zwei oder drei Monate auf der Straße gebraucht um zu bemerken, wie sehr ich meine Familie vermisse - eben die Saat, die ein Umdenken verursachen kann (aber nicht muss).