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Kontrollverlust. 5 Monate und kurz vor knapp

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Re: Kontrollverlust. 5 Monate und kurz vor knapp
« Antwort #30 am: 30 September 2019, 14:30:13 »
Huhu.

Jetzt ist bald der September um und ich fühle mich gut. Ich denke nicht an Spielen,  am Wochenende war ich in einer Kneipe und dort waren zwei Spialautomaten. Ich hab dann n Zehner eingeworfen. Und zwar in den Hut der Band,  die dort gespielt hat. Da ist es besser investiert.

Gut solche Automaten haben mich nie gereizt. Aber es war wieder eine Erinnerung an Die Zeit.

Ich lese immer wieder hier,  dass viele auch so weit waren ohne zusätzliche Hilfe und dann wieder einen Rückfall hatten. Das ist etwas vor dem ich aktuell auch Angst habe. Aber selbst in meinem Brausekopf nach dem Kneipenbesuch habe ich mir auf dem Heimweg gesagt, wie schrecklich das war,  was ich da gemacht habe. Dieser Kontrollverlust. Dieses nicht steuern können, dieses fremdbestimmte... was ja aber aus mir heraus kam. Und das ist das beängstigende. Dass es in mir war/ist.

Wenn ich jetzt Leerlaufphasen habe, wo ich dann vorher gespielt habe, schaute ich anfangs zuerst hier ins Forum und habe mich damit beschäftigt.
Jetzt wird das weniger, ich denke einfach weniger daran und suche mir dann Aufgaben für mich, lese etwas oder räume auf oder schaue eine Serie.

Ich habe immer noch keinen Zugang zu meinem Onlinebanking und es reicht für mich als Blockade.
Auch müsste ich wahrscheinlich auch lange suchen um ein Casino zu finden wo ich mich nicht gesperrt habe und mit Bargeld habe ich kein Problem weil ich nie in ner Spielhölle war und auch nicht will.
Der Zugang darf nicht einfach sein, man muss sich glaub ich in so einer Zeit genügend Hürden bauen, damit man genügend Zeit hat vorher zur Besinnung zu kommen. Wenn das nicht reicht, dann braucht es wirklich professionelle Hilfe oder eine Gruppe. Das halte ich mir aber noch offen. Bis jetzt ist es kontinuierlich bergauf gegangen.

So soll es weiter gehen. Ihr sollt wissen, dass ihr mir sehr geholfen habt mit euren Beiträgen und ich es toll finde, dass ihr so schnell auf jemand neues hier reagiert und einem zur Seite steht.
Macht weiter so.
Danke!

Re: Kontrollverlust. 5 Monate und kurz vor knapp
« Antwort #31 am: 30 September 2019, 18:02:58 »
Hallo Waswarlosmitmir das machst du gut, weiter so alles ist gut du solltest für Notsituationen vorbereitet sein, ich empfehle dir zwei Masnahmen einmal hilfreiche Strategien ICH KANN AUCH ANDERS sollt es immer in dein Portmonee dabei haben, ich habe es schon zwei mal in Anspruch genommen und das zweite jemanden anrufen zu können der dir helfen kann den du vorher aufgeklärt hast, ich kann dir diese Masnahmen aus meiner Erfahrung von 40 Monaten Abstinenz ausnahmslos empfehlen, natürlich hier im Forum weiter bleiben aktiv oder passiv wie du möchtest, ich wünsche dir viel Erfolg
 8)

Re: Kontrollverlust. 5 Monate und kurz vor knapp
« Antwort #32 am: 01 Oktober 2019, 09:53:28 »
Jemand zum anrufen habe ich.
Aber diese Tipps ich kann auch anders, wo bekomme/finde ich die?

*

Offline Ilona

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Re: Kontrollverlust. 5 Monate und kurz vor knapp
« Antwort #33 am: 01 Oktober 2019, 10:05:06 »
Die Notfallkarte kannst du bei der LK Glück NRW hier kostenfrei bestellen: https://www.gluecksspielsucht-nrw.de/materialien.php?cmd=kampagne

Hier das PDF der Notfallkarte https://www.gluecksspielsucht-nrw.de/kampagnen/notfallpass_spieler.pdf

Alles Gute

Ilona

Re: Kontrollverlust. 5 Monate und kurz vor knapp
« Antwort #34 am: 01 Oktober 2019, 14:38:11 »
Danke sehr!!!

Re: Kontrollverlust. 5 Monate und kurz vor knapp
« Antwort #35 am: 03 Oktober 2019, 23:52:18 »
Guten Abend.

Mittlerweile werde ich wieder massiver in den sozialen Medien mit CasinoWerbung zugeballert. Ich melde diese immer oder verberge sie. Dabei fielen mir noch zwei Seiten ein, bei denen ich damals nur eine vorübergehende Sperre aktiviert habe. Dort habe ich mich heute noch einmal angemeldet und mich sperren lassen. Bei manchen Seiten ist das gar nicht so leicht. Aber mir fällt sonst keine mehr ein. Zum Glück.
Heute habe ich wieder etwas gelesen hier und über CB nachgedacht. Aber:
Da  ich ja die Mailadressen, die ich dafür genutzt habe gelöscht habe und mich auch auf den Seiten nicht mehr anmelden kann außer eins zwei die das trotz Sperre zu lassen,ist es ja schwer Beweise zu sichern etc. Gibt dann nur die Kontoauszüge und der nicht hauptsächliche Teil über Paypal  gegen Ende sogar ohne Lastschrift sondern mit paypal Guthaben.
Hab sehr viel über trustly gemacht.
Deswegen und auch weil ich mir große Sorgen mache, was ein CB für Spätfolgen hätte bin ich dann wieder dabei es zu akzeptieren,es hinzunehmen. Ich habe die Kurve gekriegt, vor dem absoluten Ende aber für mich mit beträchtlichem Lehrgeld... das ärgert mich und dann kommen natürlich solche Gedanken ,es zu versuchen sich das Geld wiederzuholen.
Jetzt ist halt sparen angesagt. Darf nix Unvorhergesehenes kommen was Geld kostet...
Aber gut das sind ein paar Monate die jetzt noch mal nervig sind...
Im Vordergrund steht nicht zu spielen. Und das funktioniert auch gut. Und meine Beziehung läuft auch.
Ich habe halt zurecht ein schlechtes Gewissen, heute haben wir meine Ausgaben seit spielfreiheit angesehen. Meine Partnerin wirkte vorher misstrauisch auf mich. Ich habe doof reagiert, also habe mich angegriffen gefühlt. Aber sie wollte es einfach wissen und sie hätte ja nun wirklich jeden Grund misstrauisch zu sein. Ich habe mich entschuldigt, da ich das ja auch so von ihr wollte.
Das Thema Finanzen ist noch kribbelig, wäre angenehmer im Plus zu sein. Aber das wird alles.

Das Wichtigste ist, dass ich nicht mehr ans Spielen denke... nur an die schlechten Dinge daran und jeden Tag. Bei jeder Spilo an der ich vorbeifahre, bei der Werbung in den Netzwerken. Bei den SMS die noch teilweise kommen. Bei Bus und Bahn. Bei Radiogewinnspielen. Ach und auch einfach so. Aber das alles ist nicht ansatzweise so anstrengend wie zu lügen, wie spielen zu müssen, wie nicht schlafen zu können, wie keinen Appetit zu haben, wie Arbeit und Privatleben schleifen zu lassen, wie Ständig etwas zu verlieren und sich ständig aufs neue für sich selbst und seine "Schwäche" zu schämen.

Najut sind vielleicht jetzt etwas wirre Gedanken durcheinander...

Gute nacht

Re: Kontrollverlust. 5 Monate und kurz vor knapp
« Antwort #36 am: 09 November 2019, 12:55:31 »
Wollte mich mal wieder melden. Ich bin immer noch spielfrei und denke nur ganz gelegentlich noch einmal daran. Auf Facebook wurde ich vor drei vier Tagen wieder sooo extrem mit Werbung zugeballert. Ich gehe davon aus,  dass das irgendwie gesteuert ist... es kommt so Intervallartig dass ich dort ohne Ende Werbung für Slots bekomme. Ich melde die oder verberge sie... aber es kommt mir schon komisch vor,  dass das dann so ein krasses Ausmaß ist.
Die wissen ganz genau, dass ich damit ein Problem habe und mal damit zu kriegen war. Und das ist echt gruselig. Weil ich weder eine Glückspielseite bei Facebook geliked habe oder mich irgendwie mit Facebook auf den Seiten verknüpft habe...
Man ist schon gläsern wenn man auf einem Gerät zockt und Facebook nutzt etc... hässlich
Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende und viel Kraft weiterhin.
Lieben Gruß

Re: Kontrollverlust. 5 Monate und kurz vor knapp
« Antwort #37 am: 27 Juli 2020, 15:03:43 »
Hallo ich wollte mich mal wieder melden. Nachdem ich das letzte Mal etwas geschrieben habe, hatte ich bereits zwei Rückfalle. Diese waren beide leider nicht einmalig sondern beim ersten Ende Dezember habe ich wieder mein Konto so ziemlich auf Anschlag Dispo gerockt bis Mitte/Ende Januar. Im Dezember ist für mich schwierig weil da vor vielen Jahren meine Mutter verstorben ist und ich das bestimmt noch nicht verarbeitet habe. Vielleicht habe ich da n Trigger und mich deshalb abgelenkt damit. Oder es ist einfach nur eine Ausrede von mir... wobei ich schon denke dass es bei mir in Richtung Trauma geht
 Meiner Partnerin alles gesagt. Dann ging es wieder gut. Bis jetzt vor ca 3 Wochen.
Ich hatte ziemlich viel Bargeld und dann schwach geworden und wieder im Onlinecasino gespielt.
Ich wollte es. Es gab kein Bedenken in meinem Kopf. Nur so kleine Warnsignale. Aber der Trieb überwog. Ich wollte den Kick. Jetzt habe ich zum Glück nicht alles verspielt aber heute selbst wieder mehrfach mit Paysafe eingezahlt. Deshalb muss ich wieder hier schreiben. Ich habe mir bisher keine therapeutische Hilfe gesucht . Ziemlich eingebildet.
Ich will einfach hier schreiben. Ich werde jeden Tag schauen und jetzt wieder klar kommen.


Re: Kontrollverlust. 5 Monate und kurz vor knapp
« Antwort #38 am: 27 Juli 2020, 15:24:55 »
Das klingt jetzt so ein bisschen doof. Ich komme jetzt wieder klar. Mir wird halt klar, dass ich sobald ich etwas mehr Geld habe wieder in dieses Muster Rutsche. Jetzt beim dritten Mal ist es noch nicht zu spät. Wenn ich wieder diesen Druck habe, wird meine Methode jetzt erst mal sein, dass ich hier schreibe

*

Offline Ilona

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Re: Kontrollverlust. 5 Monate und kurz vor knapp
« Antwort #39 am: 27 Juli 2020, 17:47:30 »
Hallo waswarlos,

du schreibst: Ich habe mir bisher keine therapeutische Hilfe gesucht. Ziemlich eingebildet. Ich will einfach hier schreiben. Ich werde jeden Tag schauen und jetzt wieder klar kommen.

Was hindert dich denn eigentlich genau, dir Hilfe zu holen? Hast du eine Idee dazu? Ist es dir unangenehm, Hilfe anzunehmen? Oder überhaupt danach zu fragen? Hast du mal schlechte Erfahrungen gemacht? Was könnte dir passieren? Was wäre das allerschlimmste? Was muss dir passieren, dass du es doch mal versuchst?

LG Ilona

*

Offline Olli

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Re: Kontrollverlust. 5 Monate und kurz vor knapp
« Antwort #40 am: 27 Juli 2020, 18:14:50 »
Hi!

Das ist schon mal ein guter Weg hier zu schreiben, wenn der Druck kommt.
Dafür sind wir ja im Forum - wir dürfen dies hier alle miteinander teilen.
Vielleicht hätte Dich das ein oder andere Mal schreiben vor den Selbstverletzungen retten können? Wer weiss ...

Du sagst aber selbst:
Zitat
Ich wollte es. Es gab kein Bedenken in meinem Kopf.

Genau mit Dieser Einstellung besteht die Gefahr, dass Du Dein Vorhaben künftig denn doch nicht in die Tat umsetzt.

Weisst Du, wann der perfekte Zeitpunkt für eine Intervention gegen das Spielen ist? Es ist genau jetzt.

Denn jetzt gerade bist Du wieder zur Vernunft gekommen. Du besinnst Dich wieder Deiner Fähigkeiten - z.B. hier Deine Enttäuschung zu äußern - einfach darüber zu reden, was in Dir vorgeht.

Du bist ja jetzt lange genug hier. Du kennst die allgemeinen Hinweise, wie Du Dich schützen kannst.
Fange doch mal an sie in die Tat umzusetzen. Dabei ist die Umsetzung gar nicht mal so schwer, sondern das Anfangen.
Es ist der Moment, in dem Du Dir tief in Dir drinnen eingestehst, dass Du Dein Leben im Glückspielbereich nicht mehr meistern kannst - Du Dir selbst hilflos ausgeliefert bist.
Manch einer mag sich nun einreden, dass dies eine Form des Versagens ist. Ich sage, dass ist eine Form der inneren Stärke.
Wenn ich mir dies eingestehen kann, dann macht es den Weg frei für die Genesung. Es ist ein Anfang.

Rede mit Deiner Frau noch einmal. Findet eine Regelung, wie Du Dich (und sie?) vor finanziellem Schaden bewahren kannst.
Es gibt hier mannigfaltige Lösungen. Vom übers Konto schauen bis zur Abgabe der Kontogewalt.
Findet einen Weg, mit dem Ihr Beide umgehen könnt.

Dann hattest Du geschrieben, dass Du Dir keine therapeutische Hilfe gesucht hast bisher.
Wie kommt es? Was hindert Dich daran?
Es gibt ja auch andere Wege - z.B. die SHG oder das Aufsuchen einer Beratungsstelle. Oder alles in Einem oder irgend etwas dazwischen ...
Das Beste, was Du machen kannst, ist reden. Reden, reden, reden ... und zwar mit Menschen, die sich mit der Thematik auskennen.
Du bist nicht alleine mit Deinem Problem.

Zitat
Vielleicht habe ich da n Trigger und mich deshalb abgelenkt damit. Oder es ist einfach nur eine Ausrede von mir... wobei ich schon denke dass es bei mir in Richtung Trauma geht

Das könnte durchaus ein Grund für das Glückspielen sein.
Es könnte aber auch gerade das Wissen um den Grund Dir die persönlich Rechtfertigung zum Spielen liefern.
Wer weiss das schon? Das kristallisiert sich erst "für Dich" heraus, wenn Du eben auch darüber sprichst.
Gerade weil die Trauer ein stark emotional besetztes Thema ist, mag da kaum jemand drüber sprechen und versucht sie lieber mit sich selbst auszumachen.
Ich finde das nicht richtig. Heult doch wie die Waschweiber, wenn das Thema angespochen wird - wen kümmert es? So lange es hilft ... !?

Also traue Dich ruhig mit dem Anfangen.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Wolke

Re: Kontrollverlust. 5 Monate und kurz vor knapp
« Antwort #41 am: 27 Juli 2020, 22:58:45 »
Zitat
Jetzt beim dritten Mal ist es noch nicht zu spät. Wenn ich wieder diesen Druck habe, wird meine Methode jetzt erst mal sein, dass ich hier schreibe

Schreiben ist jetzt gut,aber in der Phase des Drucks ,musst du was körperlich aktives machen und offen mit eingeweihten Menschen sprechen.

Was hälst du von einem Therapeuten mit dem du über den Tod deiner Mutter sprechen kannst und über Spielsucht?

Hast du Sperrsoftware auf dein.Handy,Tablet und PC draufgemacht? Bau dir soviele Hürden wie möglich ein.

Du musst aktiv werden. Du musst agieren und nicht nach den Rückfällen erst reagieren. Du musst der Sucht einen Schritt voraus sein.

LG Wolke


Re: Kontrollverlust. 5 Monate und kurz vor knapp
« Antwort #42 am: 28 Juli 2020, 23:32:20 »
Danke für eure Beiträge und auch für euer Feedback und die Fragen:
Tatsächlich drücke ich mich seit Ewigkeiten davor, etwas therapeutisches zu suchen, ich weiß, dass es mir gut tun würde. Ich werde das auch angehen. Es geht im Alltag unter, in meinem Leben gibt es nicht viel freie Zeit und auch durch die Schulden die ich gemacht habe, muss ich etwas mehr arbeiten, wodurch ich finanziell nicht so belastet bin, aber halt körperlich und mental ziemlich platt bin.
Aber während ich das schreibe, merke ich schon, dass diese vorgeschobenen Hindernisse mich nicht nach vorne bringen. Es ist Zeit das anzugehen... ich werde diese Woche noch einen Arzttermin machen.
Der Tod meiner Mutter ist wirklich lange her. Aber es war traumatisch für mich. Es ist nicht das einzige Trauma...
Mir kommen fast die Tränen grad.. denn beim spielen ist etwas komisches passiert 
Ich hatte gerade wieder etwas eingezahlt und habe aber da schon wieder gedacht: alter jetzt musst du wirklich Glück haben, es ist schon wieder zu einer schmerzhaften Summe herangewachsen und dann  "saß"  da an diesem Blackjacktisch jemand mit dem Namen meiner Mutter. Es ist nun kein superhäufiger Vorname aber das war so komisch. Ich habe das echt kurz für ein omen gehalten. Im Sinne von jetzt Gewinn ich vielleicht. Diese Person verließ den Tisch und ich wechselte auf den Platz. Und was soll ich sagen?

Ich verlor. So wie es vorherbestimmt ist. Erst jetzt fällt es mir wieder ein und wenn ich so darüber nachdenke, bin ich mir sicher dass meine Mutter mich nicht dabei unterstützen würde beim Blackjack zu gewinnen.
Auch nicht als Geist/Engel oder was auch immer.
Sicher war das ein Zufall. Sicher gibt es sowas wie Das Glück durch Glücksspiel nicht, was ich suche. Geld macht mich ja so auch nicht glücklich. Die Hormone, die wie bei einem Drogenkonsum ausgeschüttet werden, die gibt es.
Als ich so ca 23 war, war ich mal auf einer Feier eines Familienangehörigen und ein Mann so um die 55 sagte zu mir und meiner Schwester, dass er vor kurzem seine Mutter verloren habe. Er sagte auch, dass er glaubt dass  man erst wirklich erwachsen wird, wenn man die eigene Mutter nicht mehr da ist... da dachte ich. Ok dann bin ich schon ewig erwachsen....
Aber das stimmt nicht. Ich wehre mich immer noch dagegen. Ich will immer noch jung sein.  Vielleicht auch weil ich jetzt schon ca 8 Jahre älter bin, als sie geworden ist. Und weil ich selbst jeden Abend kurz eine Panik bekomme, weil mir die Vergänglichkeit des Seins bewusst wird. Sei es beim gucken einer Serie oder was auch immer. Interessanterweise ist am nächsten Tag wieder alles auf Reset, die Routine startet neu.
Mein Leben ist auf keinen Fall schlecht. Es ist anstrengend. Es ist manchmal eintönig. Aber ich habe was ich brauche, ich liebe meine Familie.
Es tut mir leid, dass jetzt wieder relativ viel durcheinander geraten ist in meinem Beitrag
Ich denke auch   wenn ich ein therapeutisches Setting denke, wie soll das gehen,ich bin ja selbst so unsortiert aber dafür sollten Therapeuten ja die Fachleute sein, die beim sortieren helfen können
Ich möchte noch mal Danke sagen fürs Teilhaben. Und fürs Lesen und für Unterstützungsangebote. Gute Nacht

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Wolke

Re: Kontrollverlust. 5 Monate und kurz vor knapp
« Antwort #43 am: 29 Juli 2020, 05:51:23 »
Therapeuten helfen dir beim Ordnen deiner Gedanken. Du brauchst dafür aber keinen Arzttermin oder eine Überweisung,du kannst dich direkt bei einem Therapeuten melden. Darauf achten,dass er Kassenpatienten nimmt,auf die Schwerpunkte z.B Verhaltenstherapie,Trauer und Sucht. Wartezeiten einkalkulieren. Bis es bei mir mit wöchentlichen Terminen losging,dauerte es 3-4 Monate.

LG Wolke


Re: Kontrollverlust. 5 Monate und kurz vor knapp
« Antwort #44 am: 30 Juli 2020, 14:22:17 »
Hey yo,

Ich finde es wichtig , dass man es sich jeden Tag wieder aufs Neue bewusst macht. Und mit bewusst macht , meine ich nicht Mal kurz darüber nachdenken...sondern bewusst bewusst machen. Bei mir läuft es immer soweit gut, solange ich achtsam bewusst damit umgehe. Ich habe eine ganze Zeit lang ein Dankestagebuch geführt...jeden Morgen nach dem Aufstehen ein paar Gedanken über den gestrigen Tag, 2 Motivationsschreiben von einer motivations App, 3Dinge wofür ich dankbar bin. Mir ging es wirklich gut...bis ich vor 2 Monaten damit aufgehört habe. Dachte alles ist gut. Aber da gibt es n Hip Hop Klassiker..." My mind is playing Tricks on me" ...damit ist das Geschwafel gemeint, was mein Ego ergo mein Gehirn mir erzählt..." Du hast jetzt schon so lange nicht mehr gespielt, du bist über dem Berg, andere brauchen auch keine Tagebücher um nicht mehr zu zocken...und die Software, die die ganze Zeit auf deinem alten Handy drauf war, braucht doch auch kein Mensch"
Dann eines  Tages, Freundin über das WE zu ihren Eltern gefahren. Ich einkaufen, dann heim, auf Balkon gesetzt mit klarem Gedanken ein Schluck Wein zu trinken und dann zu kochen. Ich hatte keinen einzigen Gedanken daran zu spielen. Und wie aus dem nix ...online Banking , 450 Euro in Sand gesetzt, ganze Nacht nicht geschlafen...3 tagelang depri. Das passiert mir nicht mehr. Ich habe beschlossen, keinen Alkohol mehr zu trinken, Software installiert, und mein Buch wieder am nächsten Tag zu schreiben.
Ich lasse es nicht mehr zu, dass mein mind mich verarscht.
Ich glaube das Schlüsselwort heisst "Achtsamkeit"
Ich belächel die sucht nicht mehr. Ich verharmlose sie nicht mehr. Ich gebe ihr die nötige Aufmerksamkeit und den Respekt, den sie benötigt, damit ich nicht mehr spiele.
Ich kann nur jedem raten...Nehmt den Scheiss ernst. Hört auf alle erfahrenen Nichtspieler.
Die Experimente mit unter den Tisch kehren, Lügengerüste aufrecht erhalten, sich nicht wirklich wirklich bewusst machen, dass man machtlos ist gegen diese Scheiss Sucht...ich möchte wirklich nicht arrogant und überheblich klingen, aber das wird nicht zu einem Erfolg führen.

Ich glaub auch, dass das Ego eines Spielers mächtiger ist als eines Normalos. Da beißt sich die katze natürlich in den Schwanz. Jemand der spielt sucht Bestätigung und dieser jemand soll sich dann eingestehen, dass er nicht in der Lage ist, einfach so mit seinen Methoden aufhört zu spielen?  Oh jeee

Ich musste auch 1000 Mal hinfallen, aber wenn ihr doch Leute habt, die den Weg gegangen sind, die wissen wovon sie reden, was verdammt nochmal hindert euch, es anzunehmen?

Ich wollt erst gar nicht so viel schreiben...ist bissi ausgeartet. Sorry dafür

Und denen die mit Herzblut versuchen, den Menschen hier zu helfen... fühlt euch gedrückt.

Viel Erfolg und liebe Grüße,
Eazy

 

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