von TAL:
Mich überrascht diese Person hier manchmal etwas. Ein einzelner meiner Beiträge beinhaltet mehr Worte, als ich an einem ganzen Arbeitstag spreche - inklusive externer Telefonanrufe (und, rein technisch gesehen, sitze ich im Vertrieb, wenn auch nicht an vorderster Front). Hier bin ich nur machmal ein wenig unbeholfen, rüberzubringen, was ich eigentlich sagen will. Das führt wohl eben auch zu Unverständnis, wie bei B4N. 'Da draußen' würde ich allerdings nichtmal im Traum darauf kommen, das überhaupt zu versuchen. Durch die Exfreunde und früheren Jobs meiner doch sehr mitteilsamen Kollegin kommen ab und an für mich eher unangenehme Themen auf, die Leute lieben ihre 'Geschichten aus dem Nähkästchen'. Ich belasse die Dinge lieber unkommentiert. Wenn ich hier probiere, meine Gedanken in Worte zu fassen, kann wenigstens niemand die Verbindung zu meiner Person ziehen.
Ja, in gewisser Weise will ich es allen rechtmachen, oder besser gesagt, nicht auffallen. Mit dem Strom schwimmen... unter dem Radar, wie man so sagt. Ich falle wohl trotzdem manchmal irgendwie auf, gerade wegen dieser stoischen Art. Bin halt sonderbar, aber das ist okay, hab mich dran gewöhnt. Die meisten Dinge sind mir wirklich relativ egal. Dann wiederum erwarte ich manchmal Sachen von mir, von denen ich denke, daß sie doch eigentlich ganz normal sein müßten. Ich selbst bin da dann sehr kritisch - und schnell entmutigt. Und richtig, das frustriert. In gewisser Weise 'leide' ich also darunter, mein eigenes Empfinden nicht im Griff zu haben, keine Kontrolle über meine inneren Reaktionen zu haben. Äußere Umstände können mich 'da oben' aus der Bahn werfen... und das hasse ich. Ein Krampf, den keiner braucht, am wenigsten ich selbst.
Ich frage mich aber auch oft "Welcher normale Mensch denkt überhaupt je soweit?" Keiner. Warum tue ich es dann? Richtig, weil 'Anderssein' Fragen mit sich bringen könnte.
Es gibt da bei mir die ein oder andere Situation, wo mir der Mut fehlt, mal meine Meinung zu sagen, die in dem Zusammenhang doch sehr stark ausgeprägt ist. Ich bin ein Ja-Sager, bei dem das nichtmal immer offensichtlich ist. Wenn ich dort meine Meinung äußern würde, würde meine bessere Hälfte, inklusive der ganzen Familie, erstmal nicht mehr mit mir sprechen, das ist Fakt. Meine persönliche Abneigung diesem Verhalten gegenüber ist in dem Fall aber so heftig, daß ich das eventuell sogar in Kauf nähme, wenn ich damit irgendwas erreichen würde. Würde ich aber nicht, im Gegenteil. Womit wir wieder beim Unverständnis wären... und dem Weg des geringsten Widerstands. 'Was soll's? Bringt eh nichts...'
Davon abgesehen sollte ich mal besser ganz still sein...
Ich habe getan, was ich konnte, um die unrühmliche Vergangenheit abzuhaken. Der für mich naheliegendste Weg war, so zu tun, als wär's nie passiert...
Es ist wie ein Schlag in den Magen, wenn man mal daran erinnert wird. Da gibt es noch immer sehr starke Emotionen aufgrund meines damaligen Verhaltens, das wurde mir letztens erst wieder bewußt. Hat mich daran erinnert, wie ein hilfloser Wutausbruch auf einem Bahnsteig mit einem gebrochenen Zeh aufgrund eines Tritts gegen den Mülleimer endete. "Wo warst du?"
Damals war ich zu verbohrt, gleichgültig, und auf meinen eigenen Vorteil bedacht, um etwas zu sagen, heute kann ich es ganz einfach nicht, ich hab den sprichwörtlichen Kloß im Hals.
Naja, lange Rede, kurzer Sinn. Das nur zum Thema 'zu mir selbst stehen'.
Schwierig, denn dazu müßte man aufrichtig sein.
Komischerweise hab ich aber tatsächlich mal über meine Stärken nachgedacht. Gibt da wohl ein paar. Manchmal sagt mir das sogar mal jemand.
Die Liste wäre kurz, aber wohl doch nicht ganz leer.
Ja, Taro. Das wäre die einzig logische Konsequenz. Ich brauche dafür, wie so oft, wohl nur etwas länger.