Hi!
Wer dazu nicht in der Lage ist, sollte am besten gar nicht spielen.
Wenn das Kind bereits im Brunnen liegt, dann bringt es nichts mehr es vor dem Brunnenloch zu warnen.
Man kann aber im Vorfeld einen Zaun darum errichten. Man kann Warnhinweise aufstellen, damit der Zaun nicht umgangen wird.
Doch das alles nutzt nichts, wenn da jemand ist, der partout jedwede potentielle Gefahr ignoriert und nach Schlupflöchern sucht.
Also ist es das Sicherste, wenn das Brunnenloch zugeschüttet oder verschlossen wird.
Wir haben Glückspielangebote en mas. Wozu müssen wir eine Industrie ausweiten, von der wir seit 50 Jahren um die Schädlichkeit für die einzelnen Personen, als auch für die Gesellschaft wissen?
Wer hat hier einen Vorteil?
Werden Arbeitsplätze geschaffen? Das Beispiel SH zeigt - nein! Die OCs befinden sich fast ausschließlich in irgend welchen Steuerparadiesen.
Werden Steuereinnahmen getätigt? Das Beispiel SH zeigt - die Einnahmen liegen weit hinter den Erwartungen zurück.
Wenn man jetzt noch die Kosten für das Gesundheitswesen gegenrechnet, dann ist es ein Minusgeschäft.
So frage ich noch einmal - wer hat einen Vorteil, wenn die OCs "liberalisiert" werden?
Da fällt mir nur die Glückspielindustrie ein. Diese betreibt Lobbyarbeit. Und Lobbyarbeit bedeutet Parteienfinanzierung.
Wie waren die offiziellen Zahlen? Korrigiert mich hier bitte, falls nötig.
70 Prozent der Einnahmen stammen im klassischen Automatenspiel bisher von süchtigen Spielern.
Ich habe keine Ahnung, wie diese Zahlen erhoben wurden. Als ich noch in Spielhallen unterwegs war, da sah ich tagein und tagaus nur immer die selben Gesichter in den Hallen. Und Hallen kannte ich so einige.
Mir sind dabei keine Eintagsfliegen begegnet.
Auch in Kneipen sah ich immer wieder die selben Leute die Automaten blockieren.
Das ist heute nicht anders.
Und wenn dort doch einmal jemand "zum Spaß" spielte, dann waren es ein paar Euro.
Doch die regelmäßigen Spieler verdaddelten direkt ein paar Hundert Euro.
Seis drum ... sind 70 % nicht schon viel zu viel?
Daher brauchen wir ein Verbot der Online-Casinos auch im 4. GlüStV!
Hier kommen Vorschläge, wie man OCs erlaubt und dann die Spieler schützt.
Zugegeben - ich persönlich gehe auch davon aus, dass die OCs im 4. GlüStV erlaubt werden.
Oder sind wir vielleicht schon zu sehr manipuliert? Frustriert? Abgestumpft?
Oder regt sich in uns die Hoffnung über die Beschränkungen doch wieder vermeindlich "normal" spielen zu können?
Der typische Spieler laut den letzten Statistiken ist jung, kommt aus ärmlichen Verhältnissen und hat einen Migrationshintergrund.
Jetzt verschneiden wir einmal die Meldung aus der letzten Woche damit: Jeder sechste vollzeitbeschäftigte Bundesbürger verdient unter 2.000 € brutto.
Passt diese Klientel nicht wunderbar in das Beuteschema der Glückspielindustrie?
Die Geschichte hat auch in jüngster Zeit gezeigt, dass sowohl die Gesetzgebung, als auch die Aufsichtsbehörden viel zu träge sind.
Da wurden im Automatenspiel die Zeiten für ein Spiel vorgegeben, der Höchsteinsatz und der Höchstgewinn.
Schwups entstanden die Sonderspiele. Hat irgendwer wirksam etwas dagegen unternommen? - Nö ...
Also hat man dies hingenommen und den Höchsteinsatz je Stunde festgelegt, sowie den Höchstgewinn je Stunde.
Was entstand ... die Umbuchung in Punkte ...
Auch hier hat keiner etwas wirksam unternommen.
Das Punktesystem ist mittlerweile verboten - die PTB lässt die Geräte trotzdem zu ...
Und da glaubt ihr wirklich, dass die Regelung von Auszahlungsmodalitäten, Höchsteinsätze je Person und Monat und und und wirklich etwas bringen werden?
All diese Dinge werden umgangen werden.
Nicht nur durch die Glückspielindustrie, sondern auch durch die süchtigen Spieler.
Die Verhältnisprävention im ursprünglichen Sinne wird vergewaltigt!
Wir sehen dies bereits hier in Toms Ansichten. Denn bisher lehnte er jede Verhältnisprävention ab und pochte auf die Verhaltensprävention.
(Entschuldige Tom, dass ich Dich hier als Beispiel aufführe.)
Anmerkung: Tom arbeitet für ein OC im Ausland. (Das habe ich doch richtig in Erinnerung - oder?)
Diese Form der Verhältnisprävention hilft nur der Glückspielindustrie!