Hi Gonzo!
Gerade in der Anfangszeit der Abstinenz ist es wichtig, sich Strategieen zurecht zu legen und sie auch anzuwenden.
Du gehst ein Mal monatlich in die SHG und Du beschreibst, dass sie Dir gut tut.
Weiterhin bist Du häufig hier im Forum und beschäftigst Dich auch so mit Dir selbst.
Auch das tut Dir gut, sonst würdest Du es ja nicht machen.
Stress und Langeweile - zwei Gegensätze, die die selben Gedanken und Gefühle ans Spielen auslösen.
Es sind Automatismen, die Dein Gehirn sich angeeignet hat.
Du kannst also davon aus gehen, dass diese noch eine ganze Zeit lang anhalten werden, bis sie dann schwächer und schwächer werden.
Doch auch die Zeit wird Dich nicht davor schützen, dass Du nach Jahren nicht doch hier und da die Intensität, die Du heute verspürst, auch dann empfinden wirst.
Und nun komme ich wieder zu den Strategien ...
Es gibt allgemeingültige, wie sich immer wieder bewusst zu machen, welchen Schaden man angerichtet hat - aber auch welche Ziele man mit der Spielfreiheit verfolgt.
Es gibt die Spielerkarte, die man sich in die Geldbörse stecken kann, sowie den Kalender am Kühlschrank, in dem die spielfreien Tage notiert werden.
Es gibt die SHG und die SHFs.
Es gibt den Sport und weitere Hobbies, mit denen man die Freiräume nützlich ausgestalten kann.
Es gibt Mantras, die man sich auf die eigenen Bedürfnisse anpassen kann: Ich erlaube mir nur für heute spielfrei bleiben zu dürfen.
Dieses hat mir über so manchen schwachen Moment geholfen. Dabei hat jedes Wort seine Wichtigkeit - auch wenn der Satz etwas komisch klingt.
Die Suchtausübung wird vielerorts als ein "Selbstheilungsversuch der Seele" angesehen - natürlich ein hundsmiserabler ...
Weiterhin gibt es die Ansicht, dass die Suchtausübung immer nur ein Symptom eines oder mehrerer tiefer liegender Defizite ist.
Deshalb schreibst Du hier und deshalb gehst Du in die SHG.
Doch die Kopfarbeit, das Herausfinden des Problems liegt ganz alleine bei Dir.
Hier wie dort erhälst Du einen Pool an Erfahrungen, aus denen Du Dich bedienen musst/darfst.
Und nun stelle Dir vor, durch dieses ganze wertvolle Chaos wirst Du hindurch geleitet.
Im Rahmen einer Suchtberatung und/oder einer ambulanten Therapie ...
Ich verspreche Dir ... die Langeweile wird sich zurück ziehen ...
Gut - diese Erfahrung habe ich selbst nicht gemacht. Doch ich erlebe es immer wieder, wie Andere darauf reagieren.
Ob das nicht auch etwas für Dich wäre?