Hi Born!
Doch, habe ich beantwortet denn was steckt dahinter? Einfach: weil mich dies interessiert und ich eben wissen möchte ob es möglich ist/wäre.
Persönlich kann ich schon alles nachvollziehen und wie ich bereits sagte, hab ich nicht vor wieder mit dem Spielen anzufangen und ja, es mag ein Risiko sein aber für mich gibt es eben nicht nur Schwarz & Weiß.
Für mich gibt und gab es noch nie einen anderen Grund als das Geld um zu spielen! Alles was zählte was immer der finanzielle Aspekt. Habe nicht gespielt um zu vergessen, mich gut zu fühlen, abzuschalten oder einem Trugschluss zu erliegen um in die Welt von "bling blilng" tri tra trulla" einzutauchen.
Puh ... wie übermittele ich Dir meinen Eindruck ohne Dir zu nahe treten zu wollen?
Nun, vielleicht indem ich Dir mitteile, dass ich dies immer wieder erlebe - irgendwie ähnlich auchbei mir selbst?
Ich sehe Dich gerade als Hürdenläufer, der die erste Hürde übersprungen hat und jetzt vor der nächsten steht und sich weigert dort ebenfalls drüber zu hopsen.
Eine hast Du ja schon geschafft - alle sind gleich hoch und alle Hürden stehen immer gleich weit auseinander.
Also was soll das? Wozu die Mühe?
Nun ... wenn Du dort weiter verharrst, dann kommst Du nicht weiter - Du kommst nicht zum Ziel.
Nein, Du hast mir nicht geantwortet auf meine Fragen. Aus meiner Sicht hast Du abgeblockt. "Es interessiert mich einfach ..." - erscheint mir wie ein "Halt! Bis hierher und nicht weiter!"
Wenn Dich etwas interessiert, dann gibt es auch Gründe, wieso es Dich interessiert.
Dies musst Du natürlich hier nicht ausbreiten, da es sicherlich in Deine Gefühlswelt eingreift, wenn Du Dich damit beschäftigst.
Doch die Glückspielsucht ist nun mal ein emotionales Problem, welches wir uns stellen sollten, wenn wir genesen möchten.
Für mich ist daher Dein zweites Zitat da oben auch eine Hürde, die Du nicht angehen möchtest.
Natürlich hast Du einen "logischen Grund" gefunden, weshalb Du Glückspiel betrieben hast - doch das eigentliche Problem ist ein Emotionales.
Zu Deiner Hochzeit des Kontrollverlustes, so hast Du hier im Forum angedeutet, gab es einige deftige Probleme im privaten Bereich und im geschäftlichen.
Selbstredend hatte dies Einfluss auf Deine Psyche und es wäre katastrophal. wenn dem nicht so wäre.
Doch das, was Du daraus gemacht hast - das war das Glückspiel zum Lebensmittelpunkt zu machen.
Glückspiel war Deine Art mit Deinen Gefühlen umzugehen. Genau wie bei uns anderen auch.
Auf der Tagung wurde einmal behauptet, ich weiss gar nicht mehr, wer es war, dass wir Glückspielsüchtigen uns die positiven Emotionen im Glückspiel suchen.
Dem möchte ich wiedersprechen. Wir suchen uns die Extreme - die extrem positiven und die extrem negativen Gefühle heraus.
Wie Du so schön sagst, schwarz und weiss. Damit können wir noch umgehen.
Doch alle oder viele Farbschattierungen dazuwischen, die blenden wir aus. Ja, das geht sogar soweit, dass wir solch ein Gefühl gar nicht erst beschreiben können.
Wenn wir es nicht beschreiben können, dann fehlt uns dazu die Erfahrung damit, was wiederum den Umgang damit schwer bis unmöglich macht.
Zack - schon gehen wir den "einfachen" Weg und - fingerschnipp - haben wir eine logische Erklärung zur eigenen Rechtfertigung parat.
Es ist nicht schlimm die nächste Hürde zu überspringen.
Wenn ich mich dann umdrehe und z.B. sehe, dass gewisse Ansichten über meine Person, an die ich so feste geglaubt habe, schlichtweg falsch waren - dann macht das nichts. Das ist ein normaler Entwicklungsprozess. Wir lernen, indem wir mal etwas richtig und dann wieder etwas falsch machen.
Wenn ich die nächste oder übernächste Hürde überwunden habe, können sich meine Ansichten ruhig wieder ändern.
Das heisst nicht das berühmte Fähnchen im Winde zu sein - ich lerne - ich entwickle mich dabei und komme dem Ziel stetig näher.
Ich persönlich denke übrigens, dass die mangelnde Erfahrung mit dem Umgang mit den eigenen Gefühlen gesellschaftliche Gründe hat.
Daher ist es für die Glückspielindustrie auch so einfach immer wieder neue Lämmlein zu finden, die so leicht zur Schlachtbank geführt werden können.
Perspektive ist das Schlagwort. Ich berichte hier ausschließlich aus meiner Perspektive. Deine kann ruhig eine ganz andere sein. Beide sind für sich gesehen höchstwahrscheinlich "wahr". Ob sie "richtig" sind ist irrelevant und wird erst die Zeit zeigen ...