Versuch doch mal zu FÜHLEN was du eigentlich hast auch wenn das für dich wahrscheinlich sehr sehr schwer sein wird, FÜHLE das WUNDERBAR mit deiner Tochter und vielleicht schraubst du hier und da ein gaaaaanz klein bischen deine "materiellen ansprüche" zurück; was nicht heisst das ich dich als gefühlskalt sehe, wollte das nur erwähnen für den ein oder anderen, du hast mich schon richtig verstanden, das weiß ich...
Das fällt mir tatsächlich überhaupt nicht schwer, 80% meiner Zeit lebe ich so. Auch meine materiellen Ansprüche sind nicht extravagant. Habe da nochmal reingespürt und sehe zwei Triebfedern für meine Suchtausübung:
1) Was ich nicht spüren will: Dass ich in einem Alltag lebe, in dem mich Dinge überfordern, die anderen ganz leicht fallen. Und umgekehrt Sachen längst verstanden habe, mit denen sich andere noch ewig beschäftigen - was bei mir ein Gefühl der Langeweile auslöst. Entweder überfordert oder unterfordert, dazwischen gibt es nicht viel bzw. gab es das nicht; seit meiner Beschäftigung mit ADHS und der Therapie ist dieser Grat breiter geworden. Aus der Vermeidung ist gewohnheitsmäßiges Trading geworden, das vor allem Zeit frisst und mich von meinem "Leid" ablenkt - wenn es eben gerade da ist. Wohlgemerkt im Bereich Arbeit und Haushalt, in meiner Freizeit kommt das nur sehr selten auf.
2) Was ich (bzw. ein Teil von mir) spüren will: Ein Trade der aufgeht. Einen Trend, den ich mit einem großen Volumen reite. Ich sehe, wie das Konto dicker und dicker wird. Vierstelliger, vielleicht fünfstelliger Gewinn. Dollarzeichen in den Augen. Dostojewski, Der Spieler, 14. Kapitel ab "Ein toller Gedanke blitzte in meinem Kopfe auf.":
www.projekt-gutenberg.org/dostojew/spieler/chap14.html Einfach lesen. Wahrscheinlich kennen diesen Zustand hier ja sowieso die meisten. Um da hin zu kommen, bin ich inakzeptable Risiken eingegangen. In jüngerer Vergangenheit immer ausgeprägter, weil es auch öfter mal gut ging und ich diesem Erleben nachjagte. Das ist die Suchtspirale, das ist das finanziell schädliche weil das klare Denken komplett aussetzt. In dem Zustand verbringe ich aber nur einen klitzekleinen Teil meiner Lebenszeit.
Das sind zwei ziemlich unterschiedliche Energien, und ich meine mit beiden unterschiedlich umgehen zu müssen. 1) Erfordert, den Weg weiter zu gehen, den ich mit meiner ADHS-Therapie eingeschlagen habe. Das Ruder noch fester in die Hand zu nehmen und mich weniger von meinen Gefühlen der Über- oder Unterforderung bestimmen zu lassen. Und mich von meiner Vermeidungsstrategie zu entwöhnen. 2) Ist ein schlummerndes Monster. Da verstehe ich die Haltung die AA: Ich bin süchtig. Ich habe die Möglichkeit, meine Sucht nicht auszuüben. Aber einmal dort gewesen, scheint Heilung kaum möglich. Um damit zu leben, möchte ich gerne Hilfe annehmen.