Guten Morgen ihr Lieben,
interessant hier, den Tread zu lesen, aber die Zeit drängt:
meine Pflegerin kommt gleich. Will ich ihr sagen, daß ich Gestern auf meinem Chefsessel am PC eingeschlafen bin? Die Investition hat sich jedenfalls bezahlt gemacht, denn:
ich muß meiner Ex - noch einen Brief schreiben, die das Sterben und den Tod ihres Bruders betrauert. Heute Abend habe ich mein Männermeeting für Essgestörte - (darum bin ich nicht hier im Zoom - Meeting),
ich brauche noch ein Update für meinen Impfpass - an der Apotheke, und Einkauf und ein Gespräch mit dem Straßemzeitungsverkäufer sind obligarorisch.
Mein verstorbener Ex - Schwager. Bei der Trauerfeier seiner Mutter lernte ich ihn kennen. Er ließ den Kopf sinken, als wir ins Gespräch kamen, und er weinte fast, als er von seiner Arbeitssucht sprach. Er war Facharzt, hat in einer Psychiartrischen Klinik gearbeitet, und eine Praxis für Innere Medizin aufgebaut. Ich wußte, von meiner Damaligen, daß es sein Lebenswerk war. Die "68er Regelung" der Kassenärztlichen Vereinigung hat er gleich - meines Hausarztes - nicht berücksichtigt, sondern mit Anfang 70 sich eine Wohnung im Arzthaus eingerichtet..
Die Sorgen brauche ich ja nicht habenn, wenn die Pflege mit mir ihr "Entspannungsprogramm" vornimmt, dann schlage ich im Kern besser, ich bekomme kaum Träume von meiner Arbeitswelt, also den Traum, daß die Firma fast pleite ist, eine finale Reklamation eines wichtigen Kunden bei mir landet, aber eine Rücksprache bei Disponent und Chef kann nicht erfolgen, weil die sich verpissen, oder mich gerade mobben...
Gestern habe ich leise einen Auszug der Filmmusik "Der Clou" gehört, ohne panische Schreikrämpfe zu kriegen. (Unter dieser Musik fand die Serienausspielung an meinem "Lieblingsautomaten" statt" - auch wenn ich im Geiste die Risikoleiter und den geifernden Blick in mir spürte. Ich habe das Heute in meinem Bewußtsein, daß ich diesen Rausch brauchte, es war meine Droge.
Daß ich ein Cooler, ein ewiger Verlierer war, der nicht zuwege brachte, der alles falsch machte, ungeschickter Linkshänder dazu, der zu dick, zu unsportlich war, der von den Mädchen allenfalls ausgelacht wurde, eben ein Taugenichts, ein Sozialschmarotzer dazu, das durchzog sich von meiner Ursprungspartei, über Schule, Religionsgemeinschaft, und meiner Lieblingspartei. Ich war "der verlorene Sohn" und ich wollte es auch so auskosten. Die Lust auf Selbstverletzung wurde ein Gerüst meiner selbst.
So bleibe ich mei meiner Ausführung hier nicht stehen, ich denke an meine Klinikaufenthalte, und an den Freund, der mich Gestern Abend angerufen hat, weil er den Austausch mit mir mag. (Vielleichht liest er ja auch den Tread mit?
Danke für Euer Verständnis, daß ich nicht anders kann, als meine Erfahrungen hier einzubringen, vielleicht meine Art, einen gepflegten Umgang mit Menschen zu finden.
Gute 24 Stunden
Andreas