Hallo zusammen,
nach längerem passiv mitlesen, habe ich mich nun dazu entschlossen mal meine "Geschichte" kurz nieder zu schreiben.
Ich bin 30 Jahre alt und spiel(t)e seit meinem 18. Lebensjahr. Angefangen hat es damals bei uns mit gelegentlichen Pokerrunden um kleines Geld. 20 EUR waren damals schon viel Geld. Nebenzu hab ich damals mit Freerolls bei Online Pokerseiten angefangen zu spielen. Kaum war ich volljährig und hatte mein erstes Girokonto eröffnet, zahlte ich auch mein erstes eigenes Geld ein. Das war dann nach gut einem Monat auch schon weg. (ca 1.000 EUR). Das Geld hatte ich mir jahrelang mühsam zusammengespart und nie angefasst.
So ging der Kreislauf auch langsam los mit Zurückgewinnen wollen, einzahlen, verlieren, mehr einzahlen, usw. Jeder weiß wo des ganze hinführt und ich habe so gut wie jede freie Minute am PC verbracht, eigentlich ein Wunder dass ich trotzdem mein Abitur geschafft habe, weil eigentlich hierfür, für die wichtigen DInge nie Zeit blieb.
Über die Jahre wurde es immer schlimmer. Meine Eltern haben es dann herausbekommen, als ich sie Kontoauszüge von mir mit den vielen Abbuchungen im Auto fanden.
Hatte das Konto damals mit fast 3.000 EUR überzogen, obwohl nicht mehr Gehalt einging.. Auf jeden Fall fasse ich es jetzt etwas kürzer zusammen.. Niemand wusste davon
bis auf meine Eltern, die mir immer aus der Patsche halfen und mir Geld gaben (was bei nassen Spielern ja leider eher kontraproduktiv ist).
Das Ende vom Lied war nun, nachdem ich so viele Kredite angehäuft hatte, dass ich die Raten nicht mehr bedienen konnte, musste ich meinen Eltern alles beichten.
Sie halfen mir ein letztes Mal und endlich war ich an meinem Tiefpunkt, den ich wohl erreichen musste und wollte nun selbst aufhören.
Ich habe mich in einer Therapie angemeldet mit wöchentlichen gemeinsamen Treffen und Einzelgesprächen. Ohne diese therapie würde ich es niemals selbst schaffen. Davon bin ich absolut überzeugt. War bis vor einer Woche ein komplettes Jahr spielfrei. Leider kam dann ein kurzer heftiger Rückfall. Habe an einem Tag gleich über 1.000 EUR verloren.
Trotzdem bin ich auf einem guten Weg und bin der festen Überzeugung es mit der Therapie zu schaffe, dass es nur ein kleines Loch war und schaue trotzdem positiv in die Zukunft.