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Ist er spielsüchtig?

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Re: Ist er spielsüchtig?
« Antwort #15 am: 13 September 2018, 08:47:30 »
Hallo Olli,

für mich ist es allgemein noch sehr schwer mir einzugestehen, dass er wirklich ein Problem hat & das nicht ein Ausrutscher war, wie er es immer deklariert hat. Man klammert sich leider an die Worte und hofft darauf, dass es wirklich so ist und es ihm eine Lehre war, einen Kredit für so etwas aufnehmen zu müssen. Aber das zu denken ist mit großer Wahrscheinlichkeit naiv.

Man redet sich selbst ein, dass er doch eigentlich kein Spieler ist, dass der Gewinn von 1000 Euro der Auslöser war und das alles in den letzten Monaten passiert sein muss, obwohl es wie viele sagen wahrscheinlich schon länger geht, weil ein Anfänger nicht mit diesen Summen spielt.

Er kommt ursprünglich aus meiner Stadt und ist für die Arbeit vor 2 Jahren weggezogen, seine Familie und Freunde sind somit auch alle hier. Eigentlich kommt er jede Woche bis jede 2 Wochen nach Hause, doch nun ist er seit 4 Wochen nicht mehr hier gewesen (seit dem Tag dem Tag der Trennung. Vielleicht schämt er sich, weil seine Eltern & ich enttäuscht sind und meidet deshalb sein gewohntes Umfeld. Seine Freunde waren in den letzten Wochen zwei mal in seiner Stadt, jedoch hat er mit ihnen auch nichts unternommen, obwohl sie das sonst immer tun und obwohl sie nichts von seinen Problemen wissen. Ich mache mir wirkliche Sorgen.


Re: Ist er spielsüchtig?
« Antwort #16 am: 13 September 2018, 12:46:06 »
Ja das war in meinem Sinne
Man kann Ihn nur helfen wenn er ehrlich ist reiner Tisch macht und auch was ändert will.

Das was er dir erzählt hat ...naja … da habe ich damals noch ganz andere Geschichten gebracht.

Und ich persönlich kenne keinen (und ich kenne viele Spieler) die so angefangen haben wie dein Freund.
Ein "normaler" Mensch löst nicht einfach so seinen Bausparvertrag auf (Bei Ihn kommt es erst gar nicht zu so einer Situation).
Und er hat sich auch keine 50 € geliehen sondern schon eine hohe Summe.

Das ist aber alles nur eine Betrachtung aus der ferne mit deinen Informationen.
Ob das bei deinem Freund wirklich so ist weiß wahrscheinlich nur er selber.

Du sollest trotzdem auch wenn es doof ist seiner Eltern noch einen Tipp geben das Sie vielleicht ein wenig aufpassen.
Wenn er wirklich spielsüchtig ist wird das alles nur der Anfang gewesen sein... das wird dann relativ schnell noch viel schlimmer und kann böse Enden....

Wehret den Anfängen.



*

NW

Re: Ist er spielsüchtig?
« Antwort #17 am: 13 September 2018, 13:19:10 »
Zitat
seine Familie und Freunde sind somit auch alle hier. Eigentlich kommt er jede Woche bis jede 2 Wochen nach Hause, doch nun ist er seit 4 Wochen nicht mehr hier gewesen (seit dem Tag dem Tag der Trennung.


Ach Du bist noch garnich umgezogen ? Wenigstens das, ich dachte Du bist extra wegen ihm umgezogen und hast jetzt nen neuen Arbeitsvertrag in ner anderen stadt un sitzt nun da...

Naja wie gesagt, man versteht sich und das ganze als Spieler nichma selbst, somit völlig normal das du das nich verstehen kannst...

Eltern würde ich nichts sagen, damit würdest du das Verhältnis zu ihm nur noch weiter auseinander treiben, das Verhältnis, vertrauen zwischen den Eltern und ihm ebenfalls und dafür müsste er schon selbst hier schreiben was Sache ist.
Wahrscheinlichkeit is sehr hoch, kennen tut ihn von uns allerdings niemand und da wäre ich sehr vorsichtig mit sowas....


Re: Ist er spielsüchtig?
« Antwort #18 am: 13 September 2018, 13:41:23 »
@GoBo2018: Ja, ich muss auch sagen, dass es sich für mich komisch angehört hat. Denn wem passiert denn ein "Ausrutscher", der einen paar tausend Euro kostet und dann noch ein Ausrutscher, der dafür sorgt, dass man seinen Bausparvertrag auflösen muss und dann noch ein Ausrutscher, bei dem man dann plötzlich einen Kredit aufnehmen muss. Er hat es auch so verpackt, als hätte er ein paar mal gespielt und dabei dann die großen Summen auf einmal verspielt. Er meinte als er überall auf den Konten im Minus war, dass er es nicht mehr macht und als ich ihn am nächsten Tag fragte, da sagte er, er hat wieder gespielt und 3000 Euro gewonnen und jetzt würde er es lassen und am nächsten Tag als ich fragte hat er gesagt, er habe nochmal 600 Euro gewonnen, davon 300 ausbezahlt und 300 in der App gelassen. Also das hat mir auch gezeigt, dass er gar nicht aufhören will, sonst hätte er sich alles ausbezahlt und einen Strich gezogen. Und die Aktionen brachte er, nachdem er am Abend zuvor mit einer Panikattacke vor mir gesessen ist, geheult, am ganzen Körper geschwitzt und Herzrasen hatte. Gibt es bei der Spielsucht auch Phasen, in denen mal nicht spielt, also kann es sein, dass man das mal paar Wochen lässt und dann überkommt es einen oder aber ist es so, dass ein Spielsüchtiger kontinuierlich ohne Pausen spielt?

@NW: Wir hatten den Mietvertrag für eine wunderschöne Neubauwohnung vorliegen und dann hat er sich getrennt, naja ich hatte ihm gesagt, entweder ich komme in seine Stadt und wir ziehen zusammen oder aber die Beziehung macht kein Sinn, weil ich nicht in seine Stadt ziehe nach 5 Jahren Beziehung und dann noch innerhalb der Stadt zu ihm pendeln muss, vor allem weil es auch schon seit langem so angedacht war. Vielleicht war das auch bisschen hart von mir. Ich ziehe aber diese Woche trotzdem in die Stadt und habe dort jetzt eine eigene Wohnung und auch den Job angenommen. Ich wollte mir die Chance mit dem Job nicht von ihm nehmen lassen, auch wenn ich ursprünglich nur wegen ihm dort hinziehen wollte.
Und seine Eltern wissen, dass er das Geld verspielt hat, sie haben ihm wie gesagt mit Geld ausgeholfen und ihm bei dem Rest zu verstehen gegeben, dass er einen Kredit aufnehmen muss. Ich glaub sie sind selbst sehr verzweifelt und wissen nicht, wie sie das Problem lösen sollen. Sein Vater war wohl in seinem Alter auch mal spielsüchtig, weshalb sie bis heute noch die Konten verwaltet. Ich weiß nicht, ob sowas irgendwie auch genetisch bedingt sein kann.

« Letzte Änderung: 13 September 2018, 13:46:57 von Shanice »

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Offline Olli

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Re: Ist er spielsüchtig?
« Antwort #19 am: 13 September 2018, 19:12:50 »
Hi Shanice!

Wir hatten hier im Forum schon Leute, die über einige Tage etlich tausend Euro verspielt haben - sozusagen nicht süchtig, aber Kontrollverlust hoch drei. Ich hoffe, dass es ihnen eine Lehre war und künftig abstinent vom Glückspiel leben.

Dein Freund saß aber jetzt nicht nur am Rechner und "bloß" eingezahlt.
Er musste sich bewegen und den Bausparvertrag kündigen - Unterschriften leisten.
Dann ging er zur Bank und ließ sich für einen Kredit beraten, den er dann auch annahm.

Ich denke, dass dieser Kontrollverlust weitaus größere Kreise zieht, als irgend ein "Ausrutscher".
Desweiteren spielt er weiter - hat immer noch den Irrglauben seine Verluste wett zu machen und das Spielen kontrollieren zu können.

Zu den Eltern ... ja sie werden sicherlich leiden. Vor allem werden sie genau wie Du hilflos der Situation ausgesetzt sein.
Finanzspritzen jedweder Art - und sei es nur ein Paket Nudeln - unterstützt und verlängert die Sucht.
Dies würde ich ihnen mitteilen und sie bitten eine Suchtberatungsstelle aufzusuchen.
Dort werden sie ausreichend mit Informationen versorgt - und sie dürfen ihr Leid dort teilen.

Spielt ein Spieler permanent? Nein ...
Insgesamt habe ich 20 Jahre gespielt.
Dabei hatte ich immer wieder Phasen, in denen ich absolut reduziert gespielt habe.
So verwendete ich dazu lediglich Einnahmen aus Nebenjobs - mit meinem Gehalt machte ich schöne Reisen rund um den Globus.
Mir half dabei ein Geldmanagement, welches von meinen Nebeneinkünften nichts wusste.
Wurden die Schrauben wieder gelockert, spielte ich auch wieder mehr.
Man könnte das Geldmanagement, in der Form, wie wir es gemacht haben, aber auch schon als Hilfmittel zur Suchtverlängerung ansehen.

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Ist er spielsüchtig?
« Antwort #20 am: 13 September 2018, 22:17:25 »
@ NW

Ich hatte es so verstanden das die Beziehung eh nicht mehr zu retten ist.
Von daher spielt es keine Rolle mehr ob man den Eltern noch einen Tipp gibt das er noch spielt
(erfahren werden Sie es sowieso aber dann wird es einfach zu spät sein und man kann nichts mehr retten)

Jetzt können Sie sich noch Hilfe und Beratung holen später werden Sie nur vor einem Scherbenhaufen stehen.

Hatte das so verstanden das Sie sich eben noch Sorgen macht (nach 5 Jahren auch normal).
Und wenn der Freund nicht mit dem spielen aufhört ist das eh für beide das beste.

Weil nicht nur der Freund dann platt geht und keine Zukunft mehr hat sondern auch die Freundin mit dem Sog untergeht.
Machen wir uns nichts vor der normale Verlauf ist die extrem hohe Verschuldung dann Jahre gegen die Schulden ankämpfen um dann wahrscheinlich in die Privatinsolvenz zu gehen.
Der ganze Prozess kann schon an die 15-20 Jahre dauern.

Ich glaube das ist nicht die Zukunft die sich ein junger Mensch wünscht.

Aber klar ist das reine Spekulation weil wir die Menschen nicht kennen.


Re: Ist er spielsüchtig?
« Antwort #21 am: 13 September 2018, 22:53:51 »
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob er noch spielt, da ich seit 4 Wochen von ihm getrennt bin und somit auch keine Informationen mehr darüber habe. Seine Eltern sind somit auf dem selben Stand wie ich. Er hat mir die Schulden bereits im Juni gebeichtet und seinen Eltern eine Woche, bevor er sich von mir getrennt hat. Von der gesamten Geschichte bzw. der Entwicklung wissen sie nichts, sie wissen von ihm nur, dass er eine Summe X verspielt hat, aber über welchen Zeitraum und dass er öfters gespielt hat wissen sie nicht. Er sagte ihnen, dass es 9.000 Euro seien, aber nach meiner Berechnung sind es seit April um die 15.000 und wer weiß, was noch alles verspielt wurde, von dem ich nichts weiß.

Ich habe seinen Eltern gesagt gehabt, dass sie ihm kein Geld mehr geben dürfen und er Hilfe durch einen Psychologen benötigt, aber wie Eltern nun mal sind, haben sie ihm mit paar tausend Euro ausgeholfen und sogar für seinen Kredit gebürgt, da er leidlich über ein befristetes Arbeitsverhältnis verfügt und somit nicht kreditwürdig ist. Ich hoffe, dass dies nicht auf sie zurückfällt.

Und es ist richtig, eine Beziehung würde aktuell keinen Sinn machen. Eine Zukunft mit ihm ist, so lange er sich nicht helfen lässt überhaupt nicht mehr möglich, aber da er sich von mir getrennt hat steht dies momentan auch ünerhaupt nicht zur Debatte.

Eine meiner besten Freundinnen arbeitet bei der Bank und hat den Kredit mit ihm abgewickelt, da sie seine Kundenberaterin ist. Heute hat er sie auf den sozialen Netzwerken (Instagram) gesperrt und wir fragen uns beide wieso er das getan hat. Sie hatten immer ein gutes Verhältnis zueinander und es ist nichts zwischen den beiden vorgefallen. Manchmal erkenne ich ihn nicht wieder und sein Handeln erscheint mir komplett sinnlos.

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Offline Olli

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Re: Ist er spielsüchtig?
« Antwort #22 am: 14 September 2018, 06:54:02 »
Hi Shanice!

Du erscheinst mir sehr klar in Deinem Denken ... und so rücken gerade die Eltern wieder in meinen Fokus.

Magst Du nicht noch einmal einen Ansatz bei ihnen machen?

Sie entbinden ihren Sohn aus der Verantwortung, wenn sie ihm Geld geben.
Sie zerstören ihre eigene Existenz, wenn sie für Kredite bürgen, die voraussichtlich platzen werden.

So lange er weiter spielt, müssen sie ihn fallen lassen.
Erst wenn er selbst aktiv wird für seine Genesung, können sie wieder für ihn da sein und als Familie für ihn da sein.

In jeder anderen Notlage wäre ihre Handlungsweise allerehrenwert - so aber unterstützen sie ihn in seiner Sucht.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
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Re: Ist er spielsüchtig?
« Antwort #23 am: 14 September 2018, 08:13:33 »
Hey Olli,

ich muss ehrlich sagen, dass auch wenn ich zu seinen Eltern gehen würde, um ihnen zu sagen, dass sie ihn fallen lassen müssen. Sie würden dies nie nie niemals tun, darauf könnte ich wetten. Er ist als Einzelkind überbehütet aufgewachsen, er musste seit ich ihn kenne trotz seines Alters von 25 Jahren noch nie Verantwortung übernehmen. Wenn es Probleme gab, dann hat sich das immer geregelt. Finanzielle Engpässe schon immer durch ihren Geldsegen. Er ist es überhaupt nicht anders gewohnt, wenn er am Wochenende zu Hause ist, wird ihm das Auto voll getankt, er bekommt wenn er dann Sonntags wieder fährt immer 100 Euro mit nach Hause usw. Auch andere Probleme haben sich entweder durch die Eltern oder aber durch meine Hilfe letztendlich geklärt.
Man kann ihm den schlechten Umgang mit Geld teilweise gar nicht vorwerfen, weil er von seinen Eltern immer alles, was er benötigt hat, auch bekommen hat. Das kommt sogar bei seinen Freunden so an. Sie würden ihn niemals hängen lassen, seine Mama ging gegen Ende so weit, dass sie ihm täglich besorgt geschrieben hat, ständig nachgefragt hat, wie es ihm geht usw. Sie würde sich für ihn vollständig aufopfern, egal was kommt. Er hat seine Eltern am Ende aus Scham gemieden, weil er wusste sie sind enttäuscht und er konnte sie einfach nicht traurig sehen.

Ich habe momentan kein Kontakt zu ihm, aber bei dem was ich mitbekomme erscheint er mir mittlerweile sehr fremd. Wir sind im "guten" auseinandergegangen, aber jetzt fängt er an, meine Freunde über die sozialen Medien zu sperren, verhält sich nicht sehr reif und das, obwohl er immer betont, dass er cool mit der Trennung ist. Ich glaube ihm kann momentan keiner helfen, abgesehen davon vermittelt er seit der Trennung das Bild, dass es ihm nun sehr gut geht, vielleicht ist dies wirklich so vielleicht auch nur Fassade.

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NW

Re: Ist er spielsüchtig?
« Antwort #24 am: 14 September 2018, 10:48:56 »
Geh blos nicht zu den Eltern das wäre ja wohl das allerletzte.
Hab heute morgen schon darauf geantwortet und habs dann wieder gelöscht weil ich mich wieder viel zu sehr aufgeregt habe  ::)

Wie kommt man auf die idee jemanden zu sagen er soll zu den eltern von einer dritten Person gehen und dort was erzählen, geld sperren und lauter solche sachen ohne diesen Menschen jemals gesprochen zu haben ?
Fehlt nur noch das berühmte ,,und konto" als empfehlung das er nur noch mit der mama an der hand 20€ abheben könnte und am ende is vielleicht alles ganz anders als wir hier denken, finde das fast schon krankhaft jeden in die gleiche Richtung zu schicken ohne auf die person näher einzugehen und hier sogar ohne je ein wort mit demjenigen gesprochen zu haben, sorry..

Du hast völlig recht Shanice, helfen kann ihm sowieso nur jemand wenn er es will, ansonsten hilft einfach alles nix, du würdest ihn nur noch mehr in die ecke treiben und er würde sich vielleicht von seinen eltern auch komplett distanzieren, garnicht mehr nach hause fahren und alles würde nur noch schlimmer werden....

Ausserdem würde er seine Eltern ohnehin nur anlügen wenn es denn so wäre und die würden ihm auch glauben, natürlich..

So ein quatsch zu denken sie geht zu den eltern und die eltern rennen dann sofort zu einer Suchtberatung und sperren sämtliche gelder, das is doch total unrealistisch und ganz schön arrogant und überheblich so über einen menschen entscheiden zu wollen der selbst hier noch keine zwei worte geschrieben hat...

Mach das bitte nicht.


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Offline Olli

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Re: Ist er spielsüchtig?
« Antwort #25 am: 14 September 2018, 11:33:27 »
Hi NW!

Nicht aufregen ... :)

Hi Shanice!

Ich glaube, dass meine Ausführungen so ankommen, als wären sie das A und das O.
So fühle ich meine Worte aber nicht. Im Gegenteil, es ist mir bewusst, dass es nur eine von vielen Möglichkeiten wäre.

Ich weiss nicht, was richtig wäre.

"Nichts" zu tun - wie NW es vorschlägt, kann aber doch auch nicht das Gelbe vom Ei sein - oder?

Wie Du Deinen Freund beschreibst, fühle ich sehr viele Parallelen zu meinem Leben - damals als aktiv Spielender.

Zitat
er musste seit ich ihn kenne trotz seines Alters von 25 Jahren noch nie Verantwortung übernehmen.

Das ist genau das, was ich meinte ...

Es war nicht ganz so extrem bei mir,  da die finanziellen Mittel fehlten.

Wie Du vielleicht nachgelesen hast, habe ich heute keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern.

Selbst als ich auszog wollten sie mein Leben weiter bestimmen. Sie wollten das Beste für mich - doch dabei war ich nur Mittel zum Zweck.

Sie wollten sich selbst etwas Gutes tun - sie wollten ihren Selbstwert aufpolieren ... doch wo blieb ich?

Was ich wollte, das zählte nicht, da ich in ihrer Vorstellungskraft immer der kleine Sohn geblieben war, dem man zur Not auch seinen eigenen Willen aufzwingen konnte.

Und als ich dann irgendwann "Nein" sagte - "Bis hierher und nicht weiter ..." - da war ich der Böse ...

Je äter die Menschen werden, desdo mehr verfestigen sich die Weltbilder.

Ich glaube daher, wenn ich dieses "nein" 20 Jahre früher ausgesprochen hätte - oder sie mich nach dem ersten Rauswurf nicht wieder aufgenommen hätten, dass meine und ihre Geschichte einen anderen Verlauf genommen hätte.

Ja, vielleicht hätte ich erst eine Weile "unter der Brücke" schlafen müssen. Ich war damals nämlich ziemlich uneinsichtig.

Da sind viele "Vielleicht" und eine Menge Konjunktiv - ich weiss nur, dass aus einer Menge Möglichkeiten, die mir zur Verfügung standen, ich die Falsche gewählt hatte.

Und so erhoffe ich mir für Andere in der gleichen Lage, dass die Liebe nicht zerdrückt, sondern wahrhaft auffängt.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
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NW

Re: Ist er spielsüchtig?
« Antwort #26 am: 14 September 2018, 12:13:15 »
Ja aber genau das empfiehlst Du doch, Druck aufbauen ?

Ja nix tun is auch nicht gut, aber er hat sich ja schon getrennt das gilt es doch erstmal zu akzeptieren mmn.

Man kann maximal nochmal das Gespräch mit ihm selbst suchen, ob das derzeit allerdings angebracht ist weiß ich auch nicht.. jetzt hier mutmaßungen (die zwar sehr wahrscheinlich sind aber dennoch mutmaßungen bleiben) in seiner Familie zu zerstreuen finde ich schon sehr krass..

Vielleicht mal mit nem guten freund von ihm darüber reden dass der das thema mal völlig unvorwurfsvoll bei ihm anspricht, viel mehr kann man halt einfach nicht machen wenn er nicht von sich aus kommt...

Er hat sich getrennt und hat die schulden bei ihr zurück gezahlt dass is das was erstmal fakt ist, alles andere weiß man halt nicht.

Re: Ist er spielsüchtig?
« Antwort #27 am: 14 September 2018, 12:29:00 »
@NW und @Olli:

Ich bin dankbar für jede Sicht auf die Dinge und ich denke, es gibt hier weder ein falsch noch ein richtig bzw. eine perfekte Lösung. Das Thema ist so unfassbar vielschichtig. Auf der einen Seite bin ich bei Olli, weil ich weiß, dass der Geldhahn zugedreht werden muss, auf der anderen Seite bin ich bei NW, weil ich die Situation selbst nicht vollständig beurteilen kann und ich ohne Diagnose sehr schlecht zu den Eltern gehen kann.

Seine Eltern sagen selbst, dass er momentan krank ist und das er eine Behandlung benötigt, aber sie sagen eben auch, dass sie ihn nicht zwingen können. Seine Mama hat eine sehr gute Menschenkenntnis und ist zudem der Meinung, dass er momentan depressiv verstimmt ist, da er weder seinen Hobbys, Unternehmungen mit Freunden noch seinen Interessen nachgeht. Sie haben ihm zwar Geld gegeben, aber auf der anderen Seite hat sie ihn dazu aufgefordert, einen Kredit aufzunehmen, damit ihm endlich mal die Konsequenzen bewusst werden. Ob das reicht, das weiß ich leider nicht, habe schon sehr oft gelesen, dass das Geld der Bank nur als weiteres Mittel für die Befriedigung der Sucht dient und nicht den Effekt der "Lehre" erfüllt. Ob ihn der Kredit dazu bewegt hat, dass spielen zu lassen weiß ich nicht. Es könnte ja auch gut sein, dass er sich sagt "ich spiele noch einmal, damit ich so viel Geld gewinne, um den Kredit dann auf einen Schlag zurückzahlen zu können", was natürlich mal wieder ein Irrglaube wäre.

Ich bin auch der festen Überzeugung, dass jede weitere Unterstützung der Eltern dafür sorgt, dass sich die gesamte Situation verlängert. Ohne richtigen Konsequenzen und ohne wirklich am Boden zu sein, muss ja auch nichts geändert werden. Am Ende des Tages wird er wieder gerettet, sei es durch die Eltern oder die Bank. Er weiß, dass das was er macht nicht richtig ist, muss aber bisher noch nicht handeln, weil sich alles wieder regelt. Und vielleicht kommt ja irgendwann dieser eine große Gewinn, der alles besser macht. Der aber nie kommen wird und wenn, dann würde das alles wieder verspielt werden, weil die Gier nach mehr zu groß ist.

Und wie NW sagt, ich kann momentan glaub wirklich nichts mehr machen. Er hat sich getrennt und ich habe ihm bei der Trennung gesagt, dass wenn er Hilfe benötigt, dann kann er sich bei mir trotzdem melden. Er weiß, dass er auf mich zukommen kann und wenn er das nicht macht, dann kann ich da wahrscheinlich auch nicht mehr viel machen. Ich habe gestern einen Termin bei einer Suchtberatung, die auf das Glücksspielen spezialisiert ist gemacht, um mal eine Meinung von einem Therapeuten einzuholen. Vielleicht hat einen Tipp, wie ich am besten helfen kann und auch um herauszufinden, wie er das alles einstuft. Im Endeffekt unterstelle ich ihm vielleicht unbewusst eine Sucht, die er gar nicht hat!?



*

Rainer

Re: Ist er spielsüchtig?
« Antwort #28 am: 14 September 2018, 17:50:23 »
Seine Eltern sagen selbst, dass er momentan krank ist und das er eine Behandlung benötigt, aber sie sagen eben auch, dass sie ihn nicht zwingen können. Seine Mama hat eine sehr gute Menschenkenntnis und ist zudem der Meinung, dass er momentan depressiv verstimmt ist, da er weder seinen Hobbys, Unternehmungen mit Freunden noch seinen Interessen nachgeht. Sie haben ihm zwar Geld gegeben, aber auf der anderen Seite hat sie ihn dazu aufgefordert, einen Kredit aufzunehmen, damit ihm endlich mal die Konsequenzen bewusst werden.

Vielleicht hat seine Mutter wie du sagst "sehr gute Menschenkenntnisse" -von (s)einer Sucht hat haben sie aber keinen blassen schimmer Ahnung!

Im Endeffekt unterstelle ich ihm vielleicht unbewusst eine Sucht, die er gar nicht hat!?

Hmm Rückzieher? Dass riecht schon sehr verdächtig nach einer gewissen Co-Abhängigkeit bzw. das du ihn noch lange nicht aufgeben möchtest?
(Sollte kein Vorwurf sein -schließlich kannst du machen was DU für richtig hälst ;) )

Dann bedenke aber auch das du es (eigentlich) aufnimmst mit einem Psychisch kranken Menschen, wobei in den seltensten Fällen ein halbwegs normales Leben (mit einen solchen) möglich ist. 
Und ich stelle mal die These auf das ein Süchtiger keinen Kontakt zu sich selbst hat, wie soll er dann Kontakt zu "Anderen" haben?

Und,
viele Beziehungen mit einem Süchtigen sind geprägt von Schmerz und großer Verzweiflung!
Hinzu kommt, auch wenn Er sich morgen fürs "Nicht spielen" entscheiden würde (was ich eher weniger glaube), dann wird es noch ein verdammt langer Weg!

Lebe DEIN Leben Shanice! und dir dabei alles erdenklich Gute :)
« Letzte Änderung: 14 September 2018, 18:41:22 von Rainer »

Re: Ist er spielsüchtig?
« Antwort #29 am: 14 September 2018, 18:17:54 »
Hallo Rainer,

danke für deine Meinung. Du hast recht, weder seine Eltern noch ich kennen das Ausmaß solch einer Krankheit und haben wirklich keinen blassen Schimmer davon. Deshalb bin ich auch hier, weil ich gern mehr darüber erfahren würde und auch Wert auf die Meinung anderer lege, die damit leider schon Erfahrung gemacht haben.

Ich finde es als Außenstehende, die lediglich beobachtet, jedoch keine professionelle Meinung erhalten hat sehr schwierig zu beurteilen, ob er spielsüchtig ist. Denn ab wann ist man denn spielsüchtig? Ab einem bestimmten verspielten Betrag, ab einer gewissen Anzahl an spielen, ab einer Anzahl an spielen in einem bestimmten Zeitraum, ab dem Zeitpunkt, an dem man Verluste hinterherjagt und noch mehr verspielt? Ich habe Dinge beobachtet, aber die gesamte Geschichte kenne ich nicht und ab wann kann man einen als "spielsüchtigen" betiteln. Alles sehr schwierig.

Aufgeben möchte ich ihn wirklich nicht, weil ich insgeheim immer darauf hoffe, dass er durch die Aufnahme des Kredites eine Erleuchtung hatte und nun die Finger davon lässt, aber das scheint sehr naiv zu sein. Ich denke es muss noch viel mehr passieren, dass er merkt, dass er krank ist und Hilfe benötigt.

Es ist auch so, dass er wirklich keine Verantwortung für sein Handeln tragen musste bisher, lediglich für den Kredit, den er abbezahlen muss, aber das war es auch schon.

Ich sollte wirklich wieder anfangen nach meinen Bedürfnissen und meinen Interessen zu schauen, denn schließlich hat er sich dazu entschieden, dass wir in Zukunft getrennte Wege gehen.
« Letzte Änderung: 14 September 2018, 18:31:37 von Shanice »

 

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