Klingt so an sich nicht schlecht. Er zeigt Bereitschaft. Ihr redet viel miteinander. Ihm ist voll kommen bewusst, dass manche Sachen nicht gut tun... Dann kann es ja nur Berg aufwärts gehen.
Da ich ja nur bei mir selber bleiben kann, und berichten kann, wie es bei mir war, kann ich davon eher davon berichten, dass ich zwei stationäre Therapien gemacht hatte innerhalb von 3 Jahren Abstand zueinander.
Mir blieb nicht anders übrig, es zu begreifen zu müssen, was der gute Therapeut zu mir sagte. Und er wiederholte das, was ich schon mal von ihm zu hören bekam. Ich sollte nicht in Bequemlichkeit verfallen. Dazu muss ich erwähnen, dass ich zwei mal in der selben Klinik war.
Bequemlich in Form von Selbstgefälligkeit. Das wäre das schlimmste, was uns Spielern passieren könnte, was die Konsequenz gleich Rückfall bedeuten könnte.
Die Entwicklung bedarf kein Stillstand. Die Spielsucht schon. Nicht jeder Tag ist immer gleich. Es gab auch Tage, wo ich heftigst daran zu knabbern hatte in meiner Zeit des Trocken werden. Mein Bestreben ist, das die Nüchternheit auch wieder Einzug walten sollte.
Ich war gestern noch in ein Meeting gewesen, wo ich feststellte, dass manche noch sehr Selbstgefällig sind auf ihrer Art und Weise halt. Nur mit den Unterschied, dass darunter manche sind, die noch so labil sind, wo ich mich schon frage, wo diese trocken oder nüchtern sind bzw. es werden möchten.
Aber das ist es ja, das die SGH einer lebenslanger Begleiter ist, um sich selber zu sehen, sich beobachten, und vor allen selbstkritisch zu sein. Jede Gefahr rechtzeitig lokalisieren und gesunden Maße diese zu bewältigen.
Ich kann sehr stolz auf mich sein, was ich bisher erreicht hatte. Zumal ich das Finanzielle selber geregelt hatte, und keine Unterstützung erhielt. Ich stand auf weiter Flur ganz allein in meinen eigenen gekochten Süppchen, was mich beinnahe in die Obdachlosigkeit geschossen hätte. Mit 50 DM fing mein neues Leben an, und das zwei/drei Wochen vor der Therapie und eine Woche vor dem Euro.
Selbst heute und für immer, wird es immer was geben, was ich verbessern könnte. Es werden immer wieder (neue) Konfliktsituationen auf mich abgewälzt, wo ich so stabil sein möchte, diese ohne ein Rückfall bewältigt zu kriegen.
Wie du sicher jetzt feststellst, bin ich einer, der die harte Schule des Trocken werden genossen habe/hatte, und sie weiter genieße. Ich brauche keine Samthandschuhe um mich herum. Ich brauche das Verständnis nicht, dass ich so bin, wie ich bin. Und in meiner SGH kriegen die das so zurück, wie ich es erfahren durfte, weil andere Chancen gäbe es (kann ich in Moment auch nicht vorstellen) nicht. Sicherlich darf ich keine Prinzipien verstoßen, aber Kritik ist schon okay. Weil Schönrederei ist dasselbe wie Selbstgefälligkeit. Und dafür gibt es in mein Leben kein Platz mehr, zumindest um noch nüchtern zu werden.